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Oberer Überführungskanal für Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen
Für die Ausführung von Akzilden.zdruck und für den Druck von Anzeigen und Büchern
sind d-ie Matri.zensetz- und Zeilengießmaschinen der unter dem gesetzlich geschützten
Handelsnamen Linotype bekannten oder einer ähnlichen Bauart mit sogenannten Haarspatien
versehen, welche von Hand zwischen nebeneinanderliegende Matrizen beim Zusammensetzen
einer Zeile eingefügt werden, um eine bestimmte Zeilenlänge bei dem Ausschließen
der Zeile zu erhalten oder den richtigen Abstand zwischen den einzelnen Lettern
eines Wortes zu erzielen, z. B. -,venn große Anfangsbuchstaben an Stelle von kleineren,
Lettern erforderlich sind.
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Die Haarspatien, .die einen Dickenbereich von o,og mm bis zu 0,51
mm haben, sind zwar ähnlich wie die Matrizen mit oberen und unteren abstehenden
Ohren versehen, so daß sie sich an den waagerechten Schienen des Sammlers, des Gießschlittens
und des Zwischenkanals bei ihrem Arbeitsweg durch die Maschine abstützen. können,
jedoch sind bei ihnen die V-förmigen Nuten, die sie ähnlich wie die Matrizen an
ihren oberen Kanten aufweisen, an den Seitenwänden gerade und besitzen nicht die
bei den Matrizen vorhandenen: Zahnformen. Infolgedessen werden, wenn der Gießschlitten
nach dem Gießvorgang nach seiner Höchstlage ansteigt und die gesetzte Zeile in,
den, oberen, Überführungskanal geschoben wird, nur die Matrizen durch den Eingriff
ihrer Zähne an der gezahnten Tragleiste der Hebeschiene aufgehängt, während die
Haarspatien damit nicht zum Eingriff kommen, sondern aus, der Zeile in: einen, Aufnahmebehälter
fallen sollen:, der sich von der unteren Wandung des Kanals nach vorwärts erstreckt.
Bei den handelsüblichen Maschinen ragt nun aus bekannten Gründen der aufnehmende
Endteil der Hebeschiene
um 25 mm oder mehr über die linke Endwandüng
dieses Behälters hinaus, so daß Haarspatien, welche Lagen nahe dem nachfolgenden
Ende der verschobenen Zeile einnehmen, beim Herunterfallen häufig den Behälter verfehlen
und aus dem Überführungskanal in die benachbarten Teile der Maschine geraten und
diesem Teilen Schaden, zufügen oder den. normalen Gang der Maschine unterbrechen,
wozu noch,der Verlust an Zeit und Arbeit kommt, der mit der Beseitigung der Störung
verbunden ist.
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Zur Vermeidung dieses Übelstandes ist der obere Zeilenübe.rführungsk
.anal bei Matrizen@setzu.nd Zeilengießmasohinen mit einem die gesetzte Zeile in
diesen Kanal schiebenden Schlitten erfindungsgemäß so ausgebildet, daß für die in
der Zeile Endlagen einnehmenden Haarspatien im Innern des Kanals Führungen vorgesehen-
sind, welche diese Haarspatien, wenn sie durch den Kanal fallen, erfassen und nach:
einem Aufnahmebehälter oder sonst einer Bestimmungsstelle leiten. Diese Füllrungen
können so ausgestaltet sein, daß sie die Haarspatien nach einem seitlich und quer
zu dem oberen Zeilenüberführungskanal liegenden Aufnah.mebehälter über eine am unteren
Kanalende ausgebildete waagerechte Schulter leiten, welche die Haarspatien zum Kippen
um ihre untere Kante veranlaßt. Die Führungen können- durch an der Innenwand des
Kanals .abstehende Schienen gegeben sein, die an der Eintrittsseite des Kanals unter
dem dieser benachbarten Erndtei,l der gesetzten Zeile beginnen und sich, vorzugsweise
in schräger Richtung, bis zu der Kipp-schufiter nach abwärts erstrecken sowie die
in den Kanal fallenden Haarspatiern an ihren beiden Seitenkanten untergreifen und
als Auflage- und Gleitbahn für von den Haarspatien am oberen und unteren Ende seitlich
abstehende Ohren dienen. An ihren oberen Enden können die schrägen. Führungs.schieneni
in. waagerechte, nach der Eintrittsseite des Kanals gerichtete Verlängerungen übergehen,
die als kurzzeitig,.-Unterstützung für die Haarspatnen der gesetzten Zeile während
des Überführungsvorganges, wirken.
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Die Zeichnung veranscbau.vicht die Vorrichtung nach der Erfindung
beispielsweise in einer Ausführungsform.
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Fig. i ist eine Stirnansicht des erfindungsgemäß ausgebildeten Teiles
einer Matrizensetz- und Zeilengießmaschine und zeigt die gesetzte Zeile in dem Augenblick
ihrer Verschiebung von dem Gießschl,itten in den oberen Überführungskanal; Fig.2
ist eine ähnliche teilweise geschnittene Ansicht, welche die gesetzte Zeile in dem
Augenblick ihres Anhebens aus ;dem oberen Überführungskanal durch die Hebeschiene
wiedergibt; Fit-. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch den oberen Überfüh,rungskantal
und zeigt in gestrichelten Linien die verschiedenen Lagen der Haarspatien auf ihrem
unter der Einwirkung der schrägen Führungsschienen- durchlaufenen Weg; Fig. q. ist
eine schaubildliche Wiedergabe eines Teiles .des oberen Überführungskanals und läßt
deutlicher die Lage der geneigten Führungsschienen in diesem Kanal und gegenüber
der üblichen waagerechten Ablenkungsschiene erkennen.
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Gemäß Fig. i und 2 wird die aus den Matrizen x und den Spatien, y
in einem Sammler 3 an dem hochstehenden Zeilenhaltefinger q. eines waagerechten
Sammlerschlittens 5 mittels eines Tastenwerkes zusammengesetzte Zeile durch Anheben
des Sammlers 3 zwischen zwei herabhängende Finger 6 eines waagerecht angeordneten.
Schlittens 7 gebracht, welcher dann sich nach links bewegt, um die Zeile in, einen
Gieß,sc4hlititen 8 durch einen: Kanal g zu überführen. Dabei ist der wirksame Verschiebungshub
dieses Schlittens 7 zwangsläufig so begrenzt, daß die letzte Matrize in der Zeile
in eine Lage hinter den üblichen Haltelcl@inken des Gießschlittens 8 gebracht wird,
in der sie ungefähr 16 mm von dem Aufnahmeende des Gießschlittens entfernt ist.
Durch Senken des Gießschlittens 8 kommt dann die gesetzte Zeile zwischen zwei Klemmbacken
io für die Ausschließung zu liegen, und nach dem darauffolgernden Gießen steigt
der Gießschlitten 8 in seine durch einen, überhängenden Teil ii des -Maschin-ernrahmens
begrenzte Höchstlage, in- der er sich. in einer Fluchtlinie mit einem oberen Zeflenüberführungskanal
12 befindet. Etwa zu dem Zeitpunkt des Eintreffens des Gießschlittens 8 an dem oberen
Überführungskanal 12 ist eine Hebeschiene 13 in eine Ruhelage auf der Kopffläche
der Stirn- und der Rückenwandung 14 und 15 des Überführungskanals 12 herabgegangen
und hat so eine waagerechte gezahute Leiste ; 6 (vgl. auch Fig. 3) in Ausrichtung
mit dem gezahnten x3 der Matrizen x gebracht.
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Die gesetzte Zeile wird nun waagerecht nach rechts in den oberen Überführungskana-1
12 durch einen. Überführungsschlitten 17 in zwei Arbeitsstufen geschoben, von denen
die eine alle Matrizen der Zeile mit der gezahnten Leiste 16 der Heheschiene 13
in Eingriff britgt und die andere das Herausheben der Matrizen, der gesetzten Zeile
aus dem Kanal 12 mittels eines Spatiengreifers umfaßt, der zuerst die Spatien in
dem Überführungskanal an, dem herabhängenden Haltefinger 18 des Schlittens 17 sammelt
und sie dann- in ihr Magazin. i9 schiebt. Die Spatien y einer gesetzten, Zeile werden
dabei nach. dem Eintritt in den oberen Kanal 12 dadurch gehalten, daß, wie Fi'g.
3 und .1. zeigen., ihre vorstehenden Ohren y1 mit zwei waagerechten Schienen 2o
zum Eingriff kommen, welche sich längs der oberen Kanten: der senkrechten Seiternwärnd@e
14 und 15 des Überführungskanals erstrecken und nach -dem Magazin ig führen. An
ihren Enden weisen die Spatien y (vgl.. Fig. 3) wie üblich mittlere, senkrechte
Sehlitze oder Nuten 1,3 auf, in welche eine waagerechte Führungsschiene 21 fassen-
kann, welche von der Mitte des Bodens des Kanals 12 hochsteht. Da das Aufnahmeende
der Leiste 16 der Hebesdhien"e 13 in dem unmittelbar der Überführung vorangehenden
Augenblick neben der letzten. Matrize einer in dem Gießschlitten 8 stehenden Zeile
liegt, sind während des. Überführungsvorganges alle Matrizen der Zeile mit ihren
Zähmen in genauem Eingriff mit den Zähnen, der
Leiste 16, bevor
sie ihre Unterstützung auf den Tragschienen des Gießschlittens verlieren.
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Wenn die- Benutzung von Haarspatien erforderlich ist, werden diese
in gewissen Fällen: zwischvn di-e meisten oder alle neherneinanderliegenden Matrizen
einer gesetzten Zeile eingefügt, um die richtige Ausschließung der Zeile auf die
gewünschte Länge ohne eine Erweiterung des zwischen den Wörtern verlangten Abstandes
zu erreichen. Von den vielfachen anderen Anwendungsfällen, wo Haarspatien vorteilhaft
benutzt werden können, tritt wohl am häufigsten der Fall auf, daß 8 bis ioo/o große
Buchstaben zur Bildung einer gesetzten Zeile in Betracht kommen und die Haarspatien
zur Vergrößerung des normalerweise zwischen bestimmten einander benachbarten Lettern.
der Zeile ]-,stehenden 2'bstandes eingefügt werden, um. den zwischen anderen benachbarten
Schriftzeichen üblichen größeren Abstand auszugleichen.
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Die Haarspatien sind, wi-e Fig. 3 und d. zeigen, finit oberen und
unteren abstehenden Ohren s1 und z2 versehen, die den üblichen Ohren x' und x2 der
Matrizen _i; entsprechen und dazu dienen., die in die gesetzte Zeile eingereihten.
Haarspatien während ihres Durchganges durch die Maschine zu halten, bis die Zeile
nach dem Gießvorgang von dem Gi@eßscblitten 8 in den oberen Überführungskanal 12
gelobem wird. Während:die Matrizen der Zeile hei dieser Überführungsmaßnahme i'h.ren
Halt von der Leiste 16 :der Hebeschiene 13 durch Vermittlung ihrer Zähne x3 empfangen,
werden die Haarspatien -, welche keine Zähne sondern glatte V-förmige i\uten --3
an ihrem oberen Ende aufweisen, mit den Zähmen: der Leise 16 nicht zum Eingriff
kommen, sondern die Leiste 16 verlassen und nach unten in den oberen überführungs:kanal
12 fallen. Wenn sie sich .dabei der Bodenwandung des Kanals 12 nähern, kommen ihre
Unteren vorstehenden Ohren -2 zum Aufliegen auf eine sc'hienenartige Schulter 22,
die an der Rückwand des Kanals 12 ausgebildet ist und in Verbindung mit der Spatienführungsschiene
21 dazu dient, die fallenden Spatie . nach vorwärts über ihre untere Kante zu kippen
und dadurch zum Austritt aus dem Kanal 12 durch die in dessen vorderer Seiten.-wand
14. ausgespart--, Öffnung 25 und weiterhin zum Übergang in den Aufnahmebehälter
2,4 zu Veranlassen.
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Der Behälter 24. hat senkrechte Endwandungen 26 und 27 (vgl. auch
Fig.2) und ist mit dem unteren Stirnteil dies den: Kanal 12 enthaltenden Raumes
mit Hilfe einer Brücke 29 verbunden, die ,eine geneigte Fläche 3o aufweist, die
vom Boden des Kanals 12 nach der offenen Rückseite des Behäfters 2.1 führt und zur
unmittelbaren Überleitung der Haarspati-eu aus dem Kanal 12 nach dem B-ehälter 2.1
-dient. Da aus Herstellungsgründen die linke Seitwnwan426 des Behälters 2.1., wie
in Fig. 2 durch die gestrichelte senkrechte Linie in angedeutet ist, ungefähr 13
mm rechts von der am weitesten links stehenden Matrize der gesetzten Zeile nach
deren Überführung zu der waagerechten gezahnt--n Leiste 16 der He':eschiene 13 liegt,
werden Haarspatien, die, wie dies häufig der Fall ist, Lagen zwischen solchen Endmatrizen
einnehmen, nicht in dien Behälter 24 gelangen, sondern entweder an dem Boden .des
Überführungskanals 12 abgelegt werden oder von da in benachbarte Teile der Maschine
fallen.
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Um diesem Übelstand zu begegnen, werden nach der Erfindung diese besonderen
Haarspatien so gesteuert, daß sie beim Herausfallen aus der Matrizenzeile zum Eintritt
in den Behälter 24. genau so wie die 'hierfür günstigere Lagen einnehmenden Haarspatien
veranlaßt werden. Zu diesem Zweck ist der obere Überführungskanal 12 in der Nähe
seines Eintrittsendes mit nvei abwärts geneigten Führungsschienen 31 und 32 versehen,
welche. (v g1. Fig. d.) mit den inneren Seiten der einander gegenüberliegenden Seitenwände
1.4 und i,5 des Kanals 12 in Verbindung stehen. An ihren oberen Enden gehen die
Schienen 31 und 32 in verhältnismäßig kurze, waagerecht abgewinkelte Verlängerungen
33, über, die -so angeordnet sind, daß sie- die unteren Enden von Matrizen und Haarspatien
einer gesetzten Z@eil-e gerade in dem Augenblick freigeben, wo diese von dem Gießschlitten
8 in den Kanal 1 2 .geschoben wird. An ihrem unteren Ende ragen. die Schienen 31,
32, wie Fig. 2 und d. zeigen, etwas über die benachbarte Endwandung 26 dies Behälters
24 hinaus, und die Schiene 32 geht gleichzeitig au ihrem unteren Ende in die schienenartige
Schulter 22 .der hinteren 15 des Überführungskanals 12 über, während die Schiene
31 mit ihrem unteren Ende gemäß Fig. ,I in enger Verbindung mit der anstoßenden
Endwandung der rechteckigen Öffnung 25 der vorderen Seitenwand 1..1. des Kanals
12 steht.
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Wie ersichtli-cli, werden die Haarspatieen beim Herausfallen aus dem
am nächsten dem Aufnahmeende der Leiste 16 der Hebeschiene 13 liegenden Teil einer
gesetzten Zeile mit dien schrägen Führungsschienen 31 und 32 durch ihre abstehenden
Ohren s1 und _-2 zum Eingriff kommen und .dadurch nach abwärts in den oberen Überführungskanal
12 und hinter die durch die Endwandung 26 des Schalters 24 gehende Ebene in geleitet
werden, bis sie auf die Ablenkungsschulter 22 der Rückwand des Kanals auftreffen.
Hierauf werden sie nach vorn über ihre untere Kante gekippt und zum Eintritt in
den Behälter 24 in genau der gleichen Weise wie die von anderen Lagen in der gesetzten
Zeile herabfallenden Haarspatien veranlaßt.
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Die waagerechten Verlärnger:ungen 33 der Fülirungssehien:en 31 und
32 dienen dazu, irgendeines der Haarspatien zu: halten, das in der Matrizenzeile
während der Überführung lose wird: oder dazu neigt, vorzeitig herauszufallen. Außerdem
üben sie aber auch noch die weitere vorteilhafte Wirkung aus, daß sie Spatien, wenn
sie vielleicht in den oberen Überführungskanal in einer geneigten oder verdrehtem
Lage eintreten, gerade aufrichten und so die an den unteren Enden der Spatien ausgesparten
Nuten y3 in Fluchtlinie mit der w-aa.gerechten Führungsleiste 21 am Baden des Kanals
12 bringen. Um ihren Eingriff mit den Kanten der
Spatien zu erleichtern,
sind, die waagerechten Verlängerungen 33 der Schienen 34 32 an: ihren freien Enden
schwach abgerundet. Die Seitenflächen der geneigten Führungsschienen 31 und
32 dienen auch dazu, die Spatien in, einer richtigen senkrechten Lage zu halten,
bis sie :in den- Kanal 12 vorgeschoben. sind. Die Schienen 31 und. 32 stellen daher
nicht nur ein Sicherheitsmittel :dar, -das bei der Benutzung von Haarspatien wirksam
ist, sondern sie tragen auch dazu bei, die Verblockung :einer gesetzten Zeile beim
Einstritt in den oberen Überführunbskana1 12 während. eines Überführurngsvorganges
zu verhindern.