DE883701C - Verfahren zur Herstellung von Papier - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PapierInfo
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- D21H17/47—Condensation polymers of aldehydes or ketones
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Papier mit geringem restlichem Säuregehalt und hohen
Festigkeitseigenschaften, besonders in feuchtem Zustand. Sie betrifft die Einverleibung eines synthetischen,
wärmehärtenden Harzes in die Papierfaser.
Die Erfindung besteht aus einem Verfahren zur Herstellung von Papier, das hohe Naßfestigkeit
und geringen restlichen Säuregehalt besitzt, darin bestehend, daß der Papiermasse vor ihrer Verarbeitung
zu einer Papierbahn etwa o,i bis etwa 5%,
bezogen auf das Gewicht des trocknen Stoffes, eines wasserlöslichen, wärmehärtenden Harzes zugegeben
wird, das durch Kondensation folgender Reaktionsstoffe erhalten wird: a) eines oder mehrerer Aldehyde,
wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Butyraldehyd, Furfurol und Benzaldehyd, b) eines Carbamids mit
mindestens 3 Aminowasserstoffatomen und c) Guanidin, wobei der Aldehyd in einer Menge von
2 bis 3 Mol pro Mol des Carbamids und Guanidin in einer Menge von etwa 0,02 bis etwa 0,25 Mol
pro Mol des Carbamids verwendet wird, weiterhin darin bestehend, daß die entstandene Papiermasse
auf einen pjj-Wert von etwa 6 bis etwa 6,8 eingestellt
wird, eine Papierbahn daraus gebildet und danach das Harz in einen unschmelzbaren Zustand
umgewandelt wird.
Früher wurde vorgeschlagen, Kondensationsprodukte von Harnstoff und Formaldehyd zu verwenden,
um die Naßfestigkeit des Papiers zu erhöhen. Wenn auch Versuche durchgeführt wurden,
derartige Harze der Papierfaser vor der Bildung der Papierbahn ζ. B. im Aufschlagapparat einzuverleiben,
befriedigten die Ergebnisse nicht, da die Adsorption des Harzes durch die Papierfaser außerordentlich
gering war und etwa 90% des Harzes in reinem Wasser verlorengingen. Infolgedessen
wurde diese Harzart gewöhnlich auf die Papierbogen
durch Tauchen oder Sprühen aufgebracht; beide Operationen erforderten zusätzliche Apparaturen
und erhöhte Kosten. Die gewöhnlichen Harnstoff-Formaldehyd-Harze
können nur bei verhältnismäßig niedrigen p^-Werten verwendet werden und
ergeben ein Papier mit hohem restlichem Säuregebalt und verringerter Adsorptionsfähigkeit.
Noch früher würden Versuche hinsichtlich der Verwendung von Melamin-Formaldehyd-Harzen
bei der Papierfabrikation durchgeführt. Bei der Anwendung derartiger Harze vor der Herstellung
der Papierbahn mußte das Harz in einer starken Mineralsäure stundenlang digeriert werden, bevor
es der Papierzubereitung zugefügt werden konnte. Die Säure mußte natürlich der Papierzubereitung
zusammen mit dem Harz zugegeben werden und verursachte Korrosion der Apparatur, besonders
der Kalanderwalzen, sowie bei der späteren Verwendung des Papiers zum Einwickeln von Metallteilen.
Nachteilig wirkte sich auch der Umstand aus, daß der Papiermacher das zusätzliche Digerieren
des Harzes mit der Säure ausführen mußte. Die Säurebehandlung wurde in der Papiermühle
ausgeführt, da nach dem Digerieren mit der Säure das Harz begrenzte Haltbarkeit besaß. Des weiteren
hatte irgendeine Verzögerung bei der Verwendung des mit Säure digerierten Harzes, z. B. durch
irgendeine Arbeitsunterbrechung, einen Verderb des Materials zur Folge.
Auf Grund der Erfindung kann Papier mit hoher Naßfestigkeit und niedrigem restlichem Säuregehalt
unter Vermeidung der früher bei der Papierfabrikation auftretenden Schwierigkeiten hergestellt
werden. Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die hier verwendeten Harze vor der Herstellung
der Papierbahn zugegeben werden können. Durch Zufügen des Harzes zum Stoff als Aufschlagleim
wird eine gleichmäßige Adsorption und Verteilung des Harzes gewährleistet. Mit dem Ausdruck
Aufschlagleim ist das Aufbringen des Harzes auf das nasse Ende der Papiermaschine, d. h. das
Aufbringen im Aufschlagapparat, im Jordan, in der Zeugbütte oder in der Stoffgrube zu verstehen. Eine
vorherige Behandlung des Harzes ist nicht erforderlich.
Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß Alaun (Aluminiumsulfat), das normalerweise
bei der Papierherstellung zugegeben wird, weggelassen werden kann. Wenn andere Harze als
die üblichen Harnstoff-Formaldhyd-Kondensationsprodukte verwendet werden, sind beträchtliche
Mengen Alaun zur Adsorption kleiner Mengen Harz durch 'die Fasern erforderlich. Des weiteren
war bei der Anwendung von Harnstoff-Formaldehyd-Harzen ein Ansäuren des Stoffes auf pH = 3
bis 5,5 notwendig, um die Umwandlung des wärmehärtenden Harzes während der Trocknung des Papiers zu beschleunigen. Dieser niedrige pH-Wert
wird bei Verwendung von gewöhnlichem Harnstoff-Formaldehyd am besten durch Zufügen von Aluminiumsulfat
oder durch Zufügen einer Säure, wie Chlorwasserstoffsäure, erreicht. Infolgedessen verursacht
die stark" saure Fasermasse und die Papierbahn eine erhebliche Korrosion der Apparatur und
das fertiggestellte Papier eine Korrosion eventuell später darin eingewickelter Metallteile.
Außerdem ist bei pH=5,5 oder darunter hergestelltes
Papier weniger haltbar als bei pH=6 hergestelltes.
Das säurehaltige Papier ist auch weniger adsorptionsfähig als die Produkte dieser Erfindung.
Somit setzt dieses Verfahren, bei dem eine besondere Art eines wärmehärtendes Harzes bei einem
pH-Wert von 6 bis 6,8 verwendet wird, die Korrosion
der Apparatur durch die Fasermasse oder durch das fertige Papier z. B. beim Einwickeln von
Metallteilen herab. Auf Grund dieser Erfindung wird auch ein Verfahren zur Herstellung von sehr
adsorptionsfähigem und haltbarem Papier von ungewöhnlich
hoher Naßfestigkeit geschaffen. Das Verfahren ist für die Produktion von Handtuchdrell,
Servietten, Reinigungstüchern usw. hervorragend geeignet, bei denen Naß'festigkeit, geringer
Säuregehalt und hohe Adsorptionsfähigkeit erwünscht sind.
Die hier verwendeten Harze sind außerordentlich löslich in Wasser, selbst wenn sie hoch kondensiert
sind. Sie sind wärmehärtend und zeichnen sich durch niedrige Kosten, durch Färb-, Geruch- und
Geschmacklosigkeit aus. Sie werden durch Kondensation eines Aldehyds, Carbamids und einer verhältnismäßig
geringen Menge Guanidin in der Wärme hergestellt.
Aldehyde, die bei der Bildung der Harze verwendet werden können, sind folgende: Formaldehyd,
Acetaldehyd, Butyraldehyd oder Furfurol. Formaldehyd ist vorzuziehen. Jedoch kann er zumindest
teilweise durch die anderen Aldehyde ersetzt und in Mischung mit den obigen Aldehyden
verwendet werden. Formaldehyd kann in Lösungen verwendet werden, z. B. in wässeriger Lösung oder
in polymerer Form als Paraformaldehyd oder Hexamethylentetramin oder in anderer polymerer
Form.
Geeignete Carbamide sind Harnstoff, Thioharnstoff und monoalkyl-, monoaryl- und monoacylsubstituierte
Harnstoffe. Die verwendeten Carbamide müssen mindestens noch 3 Aminowasserstoffatome
zur Umsetzung mit dem Aldehyd besitzen. Harnstoff stellt das vorteilhafteste Carbamid
dar. .
Das Mengenverhältnis der Reaktionstoffe kann in gewissen Grenzen schwanken. Der jeweilige Reaktionsstoff ebenso wie seine Menge beeinflussen
die Eigenschaften des Harzes. Die Menge des Aidehyds wird gewöhnlich auf die Menge des Carbamids
bezogen; im allgemeinen wird eine Menge von etwa 2 bis 3 Mol Aldehyd pro Mol Carbamid
verwendet.
Die Menge an Guanidin ist wichtig und sollte innerhalb 0,02 bis 0,25 Mol pro Mol Carbamid
liegen. In den meisten Fällen empfiehlt es sich, eine
Menge von etwa 0,05 bis etwa 0,15 Mol pro Mol Carbamid zu verwenden. Die oben angegebenen Mengen
beziehen sich auf die freie Base Guanidin, wenn es auch vorteilhaft ist, Guanidin der Reaktions-
mischung in Form eines Salzes, z. B. des Carbonate oder des Hydrochloride, zuzufügen.
Die Harze werden durch Kondensation der Reaktionsstoffe in wässeriger Lösung bei einem p^-
Wert von etwa 5 bis 7 unter Erwärmen und gewöhnlich bei Rückflußtemperatur hergestellt, bis
das Harz hoch kondensiert ist. Der Grad der Kondensation, bis zu welchem die Reaktion zur Erzeugung
eines wasserlöslichen Produktes durchgeführt werden kann, läßt sich weitgehend verändern.
Es ist für diese Harze charakteristisch, daß: sie ihre Löslichkeit in Wasser behalten, selbst
wenn sie sehr hoch kondensiert sind, in dieser Beziehung
besitzen sie einen bedeutenden Vorteil gegenüber Kondensationsprodukten, die lediglich
aus Harnstoff und Formaldehyd bestehen. Die Harze können in wässeriger Lösung zur Anwendung
kommen oder sie können im Sprühverfahren getrocknet werden. Das getrocknete Harz ist wesentlich
stabiler als das gelöste.
Das Harz wird am besten im Aufschlagapparat dem Stoff zugefügt. Das Harz kann als trocknes
Pulver oder in Form der wässerigen Lösung zugegeben werden; eine Lösung von etwa io°/o bis
etwa 20% ist besonders geeignet. Harze dieser Art verteilen sich in der Papiermasse gleichmäßig und
ergeben keine Ausscheidungen. Es ist besonders bemerkenswert, daß kein vorhergehendes Altern,
kein Digerieren oder keine chemische Behandlung des Harzes notwendig ist, und daß' das Harz ganz
stabil und sofort zu verwenden ist. An Harz lassen sich über 0,1%, berechnet als festes Harz und bezogen
auf das Gewicht des vollständig trocknen Papierbreis, verwenden. Vom praktischen Standpunkt
aus beträgt jedoch die günstigste Menge etwa 0,5 °/o bis etwa 5%, obwohl größere Mengen für
spezielle Zwecke genommen werden können.
Das Harz kann bei irgendeiner Stufe der Aufschlagoperation zugegeben werden, wenn es auch
besser nach der Raffination der Masse zugegeben wird. Hierbei ist besonders zu bemerken, daß das
Harz keine nachteilige Wirkung auf die Feinheit der Masse ausübt und infolgedessen die normale
Arbeitsweise des Aufschlagapparates nicht geändert zu werden braucht. Ganz anders verhält sich dies,
wenn Harze, wie die früheren Harnstoff-Aldehydoder Melamin - Aldehyd - Kondensationsprodukte,
verwendet werden. Die letzteren verringern die Feinheit der Masse oder das langsame Absetzen der
.Masse. Da die Herstellung der Bogen von der Feinheit der Masse abhängt, sind die obigen Vorzüge
besonders von Bedeutung.
Alle Arten von Stoff, wie Kraftstoff, Sulfitzellstoff, Lumpen und gemahlenes Holz, können verwendet
werden. Das Verfahren ist bei der Verwendung von Lumpenmasse besonders vorteilhaft.
Der pfj-Wert des Erzeugnisses wird am besten
auf etwa 6 bis etwa 6,8 durch Zugeben von Säuren oder Alaun eingestellt. Wenn Sulfitzellstoff verwendet
wird, ist es gewöhnlich nicht notwendig, den Pn-Wert einzustellen, da der Sulfitzellstoff selbst
das pH des Erzeugnisses auf diese Höhe bringt. Die obere Grenze 6,8 ist erforderlich, um eine gute
Bildung des Bogens zu erzielen. Die Papierbahn bildet sich und danach wird der trockne Bogen
hergestellt. Während des Trocknens des Bogens bei den üblichen Temperaturen kondensiert sich das
Harz weiter, wandelt sich in einen unlöslichen Zustand um und verleiht dadurch dem Papier hohe
Festigkeitseigenschaften.
Das fertige Papier zeichnet sich dadurch aus, daß es a) hohe Naß- und Trockenfestigkeit, b) hohe
Wasseradsorptionsfähigkeit aufweist und c) verhältnismäßig locker ist. Der Säuregehalt verursacht
gewöhnlich Brüchigwerden des Bogens und Korrosion der mit ihm in Berührung stehenden
Metalle. Der Grad der N aß festigkeit des durch dieses Verfahren hergestellten Papiers liegt weit
über dem, der durch Verwendung der gewöhnlichen Harze bei niedrigeren pH-Werten erhalten wird. In
vielen Fällen, besonders bei Papier aus Lumpen und Transparentpapier, ist die Naßfestigkeit zweibis
viermal so groß als bei der Verwendung von handelsüblichen Harnstoff-Formaldehvd-Harzen bei
normalen pH-Werten von 4 bis 5,5.
Die folgenden Beispiele sollen diese Erfindung erläutern:
B> e i s ρ i e 1 1
In einem Dreihalskolben mit Thermometer, mechanischem Rührer und Rückflußkühler wurden
2 Mol Harnstoff und 4,4 Mol Formaldehyd in Form einer 3/%»igen wässerigen Lösung mit einem
pH-Wert von 7 eingefüllt. Während der ganzen Reaktion wurde gerührt. Die Mischung wurde auf 8o°
erhitzt und 15 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Darauf wurden 0,14 Mol Guadinin in Form
des kohlensauren Salzes zugefügt. Die Reaktionsmischung wurde durch Zugeben von 5o°/oiger wässeriger
Ameisensäure auf pH = 5,5 eingestellt und auf
Rückflußtemperatur erhitzt. Auf dieser Temperatur blieb sie 7 Stunden lang; danach wurde das Reaktionsprodukt,
ein hellgelber Syrup, auf Zimmertemperatur gekühlt. Das Produkt besaß einen Pfj-WTert von 6,5 und eine Viskosität von 3,2 Poises
bei 45 °/o festen Stoffen.
Das Produkt konnte mit der mehrfachen Menge Wasser verdünnt werden; eine io°/oige wässerige
Lösung des Harzes ergab beim Abkühlen auf 0° keine Ausscheidung von Harz. Das Harz war für
die Verwendung im Aufschlagapparat bei der Herstellung von Papier mit hoher Naßfestigkeit und
Adsorptionsfähigkeit bei einem pH-Wert von 6 bis
6,8 geeignet.
a) Papierbogen wurden aus Kraftstoff hergestellt. Der Stoff mit 2% Stoffdichte wurde in
einem Laboratoriumsaufschlagapparat bis zu einem Mahlungsgrad von 25,3 nach Schopper-R
i e g 1 e r geschlagen, aus dem Aufschlagapparat entfernt, auf 1 °/o Stoffdichte verdünnt und durch
Zufügen von Aluminiumsulfat auf pjj = 6 bis 6,1
eingestellt. Portionen des iVoigen Stoffes wurden dann abgemessen und 20,4 kg pro Ries Papier in
eine 51,6 qcm große Bogenform gegeben. Diese
Portionen wurden in einzelne Formen geschöpft und mit 12,7 cm Wasser über den Sieben bedeckt,
mit Hilfe eines durchlöcherten Rührers durchgearbeitet, das Entleerungsventil geöffnet und das
Wasser vom Papierbogen abgesaugt. Die Bogen wurden in einer hydraulischen Presse zwischen
Trocknern bei einem Druck von 7 at 2 Minuten gepreßt, dann von den Trocknern entfernt und auf
einer elektrisch beheizten Platte bei 121 ° 5 Minuten
ίο getrocknet. Während des Trocknens wurden die
Bogen von einem Überzug fest nach unten gehalten. Vor Bestimmung der physikalischen Eigenschaften
wurden die Bogen bei 2401 und 50% relativer Feuchtigkeit mindestens 24 Stunden konditioniert.
Mindestens drei verschiedene Bogen wurden bei der Messung der Zugfestigkeit verwendet; die
hier angegebenen Werte sind Durchschnittswerte von acht trocknen Streifen und vier nassen Streifen
von j edem Bogen und sind in Kilogramm pro Zentimeter Streifen ausgedrückt.
Die wie oben hergestellten Bogen besitzen eine durchschnittliche Trockenzugfestigkeit von 2,86 kg,
wie auf einem S cott-IP-4-Prüf apparat, umgerechnet
auf 20,4 kg pro Ries, gemessen wurde. Die Naß-Zugfestigkeit betrug 0,178 kg/cm.
b) Die Papierbogen wurden wie in a) hergestellt jedoch mit dem Unterschied, daß ein Harnstoff-Formaldehyd-Harz
der Papiermasse vor der Bildung der Bogen zugefügt wurde. Das Harz, von
dem 6°/o auf trockenem Stoff berechnet genommen wurden, besaß einen Formaldehydgehalt von
2,2 Mol pro Mol Harnstoff; es konnte mit-Wasser in allen Verhältnissen verdünnt werden und besaß
in 5o°/oiger wässeriger Lösung eine Viskosität von 0,85 Poises.
Wie die Prüfung ergab, war das Harz jedoch nur sehr locker mit dem Papier verbunden und
wurde nicht in unschmelzbarem Zustand umgewandelt. Die Trockenfestigkeit betrug nur 2,9 und die
Naßfestigkeit 0,232.
c) Die Bogen wurden nach dem Verfahren a)
hergestellt, nur daß das Harz von Beispiel 1 in den Bogen eingearbeitet wurde. Dies wurde durch Zugabe
des Harzes in io°/oiger Lösung zum Stoff bewerkstelligt, nachdem dieser auf einen pH-Wert
von 6 bis 6,1 eingestellt worden war. Es wurden insgesamt 3% festes Harz, bezogen auf den trocknen Stoff, zugegeben.
Die durchschnittliche Trockenzugfestigkeit betrug
Die durchschnittliche Trockenzugfestigkeit betrug
So 4,16 kg und die Naß Zugfestigkeit 0,911 kg/cm auf
einer Basis von 20,4 kg pro Ries.
d) Die Bogen wurden nach dem Verfahren von a) hergestellt, jedoch dem Stoff vor der Herstellung des Bogens 6% Aluminiumsulfat, bezogen auf
den trocknen Stoff, zugefügt. Das Erzeugnis besaß dann einen pH-Wert von 4. Ein Harz wurde nicht
zugefügt. Die durchschnittliche Trockenfestigkeit der hergestellten Bogen betrug 2,80 kg/cm und die
Naßfestigkeit 0,268.
e) Weitere Bogen wurden bei einem pH-Wert
von 4 nach dem Verfahren d) hergestellt, nur daß 6%> Harnstoff-Formaldehyd, wie bei b) beschrieben,
der Zubereitung vor der Bildung der Bogen zugefügt wurden/Die Trockenfestigkeit des Papiet-Produktes
betrug 3,125 kg und die Naßfestigkeit 0,500. ■
Es geht aus dem obigen hervor, daß das nach der Erfindung wie in c) hergestellte Papier eine
höhere Trockenfestigkeit und merklich höhere Naßfestigkeit besitzt als Papier, das bei einem pH-Wert
von 6 bis 6,1 oder 4 ohne Harz oder in Gegenwart eines üblichen Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes
hergestellt ist.
B ei sp i el 3 7g
Es wurden die korrodierenden Eigenschaften bei nach Beispiel 2 b) und 2 c) hergestellten Papieren
untersucht, in denen Stahlkugellager eingewickelt waren. Die eingewickelten Lager wurden einer
Feuchtigkeit von 65 bis 70% bei Zimmertemperatür 3 Wochen lang ausgesetzt. Nach Ablauf
dieser Zeit zeigten die in Papier eingewickelten Lager bei einem pjj-Wert von 4, Beispiel 2, Teil b,
deutliche Anzeichen von Rosten, wogegen sie in dem harzimprägnierten Papier, das bei Ph=6 bis 6,2
hergestellt war, Beispiel 2, Teil c, unangegriffen blieben.
Die Vorzüge des geringen Säuregehaltes des nach diesem Verfahren hergestellten Papiers sind offensichtlich,
go
Das Verfahren und die neuen und wertvollen Eigenschaften der Papiere dieser Erfindung bestehen
in der Beimischung von besonderen Harzen zu einer Papiermasse bei pjj = 6 bis 6,8 und der
Bildung eines trocknen Bogens, der das Harz in unschmelzbarem Zustand enthält.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Papier mit hoher Naß festigkeit und geringem restlichem
Säuregehalt, dadurch gekennzeichnet, daß dem Stoff vor der Herstellung der Papierbahn etwa ο, ι
bis etwa 5 %, bezogen auf das Gewicht des trocknen
Zellstoffes, eines wasserlöslichen, wärmehärtenden Harzes zugefügt werden, das durch
Kondensation eines oder mehrerer Aldehyde, wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Butyraldehyd,
Furfurol und Benzaldehyd, eines Carbamids, das mindestens noch 3 Aminowasserstoffatome
besitzt, und Guanidin hergestellt wird, wobei der Aldehyd in einer Menge von etwa 2 bis
3 Mol pro Mol Carbamid und Guanidin in einer Menge von etwa 0,02 Mol bis etwa 0,25 Mol pro
Mol dieses Carbamids zur Anwendung gelangt, worauf der Stoff auf einen pfj-Wert von etwa
6 bis 6,8 eingestellt, aus ihm eine Papierbahn gebildet und danach das Harz in einen unschmelzbaren
Zustand umgewandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß die verwendeten Reaktionsstoffe aus Formaldehyd, Harnstoff und Guanidin bestehen. ·
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Guanidin in einer Menge
von etwa 0,05 bis etwa 0,15 Mol pro Mol Harnstoff verwendet wird.
© 5266 7.53
Applications Claiming Priority (1)
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