-
Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung der Arbeitsvorgänge von Kasten-Keimtrommeln
Es sind zwei Vorrichtungen zur selbsttätigen Regelung der Arbeitsvorgänge von Kasten-Keimtrommeln
bekannt, von denen die eine den Verlauf nach der Zeit und die andere den Verlauf
durch eine mit der Kasten-Keimtrommel bzw. deren Antriebsvorrichtung in zwangsläufiger
Verbindung stehende Übertragungseinrichtung regelt.
-
Gemäß der Erfindung wird eine neue Vorrichtung vorgeschlagen, bei
welcher an sich bekannte elektromechanische Einstellzählwerke Verwendung finden.
Ein solches bekanntes Einstellzählwerk besteht in der Hauptsache aus einem Ziffernrollensy
stem, das auf einen beliebigen Sollwert eingestellt werden kann, einem elektromagnetischen
Klinkwerk, das durch Stromimpulse das Ziffernrollensy stem schrittweise um jeweils
eine Einheit verstellt, und einer Kontaktvorrichtung, welche in dem Augenblick zur
Auslösung gelangt, wenn am Zählwerk eingestellter Sollwert und erreichter Istwert
übereinstimmen.
-
Der Erfindung liegt folgender Gedanke zugrunde: Bekanntlich ist am
Außenmantel der Kasten-KeimtromMel 32 ein Schneckenradkranz 56 befestigt, der durch
eine mit einem Motor 5o gekuppelte eingängige Schnecke 31 in Drehung versetzt werden
kann. Besitzt der Schneckenradkranz x Zähne, so sind logischerweise x Umdrehungen
der Welle 30, auf der die Schnecke 31 befestigt ist, nötig, um den Schneckenradkranz
56 bzw. die Kasten-Keimtrommel 32 eine volle Umdrehung (36o°) ausführen zu lassen.
Soll der Schneckenradkranz 56
bxw: die Kasten-Keimtrommel nur den
vierten Teil einer vollen Umdrehung ausführen, so sind
Umdrehungen der Welle 3o bzw, der Schnecke 31 nötig.
-
Fügt man nun in den Steuerstromkreis des Selbstschalters 69 für den
Antriebsmotor 5o ein mit Kö,ntäkfvorrichlung 61, 62, 63 versehenes, an sich bekanntes
Einstellzählwerk 59 ein, dessen Zählvorrichtung auf einen beliebigen Sollwert eingestellt
werden kann und bei Übereinstimmung von Soll-und Istwert die Kontaktvorrichtung
6i, 62, 63 umschaltet, so ist es möglich, ohne besonderen Aufwand wesentlich komplizierter
Mittel die Kasten-Keimtrommel 32 mit größter Genauigkeit in vorher bestimmte Stellungen
zu fahren und dann selbsttätig stillsetzen zu lassen. Das Einstellzählwerk hat also
die jeweils für den Bewegungsvorgang erforderlichen Umdrehungen der Trommelantriebswelle
3o bzw. der Schnecke 31 zu kontrollieren..und beim Erreichen des eingestellten
Wertes den Motor 5o abzuschalten.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt: Ein Zählwerk 59 ist für Vorwärtslauf und ein Zählwerk 6o ist für Rückwärtslauf
der Trommel 32 vorgesehen. Die Zählwerke 59, 6o bzw. deren- Schalteinrichtungen
61, 62, 63 und 6q., 65, 66 sind im betriebsbereiten Zustand gezeichnet. Hierbei
ist das Zählwerk 59 auf den Wert x -I- y und das Zählwerk 6o auf den Wert y eingestellt.
Der Wert x soll einer vollen Umdrehung (36o°) der Trommel 32 entsprechen, und er
Wert y soll beispielsweise dem Bruchteil einer vollen Trommelumdrehung (etwa 5o°)
entsprechen.
-
Wird der Schalter 76 eingeschaltet, so fließt ein Strom über 61, 63,
73 nach der Zugspule eines Selbstschalters 69, so daß dieser in Einschaltstellung
gelangt und den Trommelantriebsmotor 5o einschaltet. Die Trommel 32 wird
jetzt durch die auf der Welle 3o befindliche Schnecke 3 1 über den Schneckenradkranz
56 in Vorwärtsdrehung versetzt. Am Selbstschalter 69 hat sich ein Kontakt 71 geöffnet,
wodurch das Einschalten des Selbstschalters 70 verhindert wird. Gleichzeitig
hat sich ein Kontakt 72 am Selbstschalter 67 geschlossen, wodurch ein Stromkreis
nach der Klinkwerkspule 6- des Zählwerkes 59 vorbereitet wird. Mit der Welle
3o des Trommelantriebes ist gemäß der Erfindung ein Schalter 57 gekuppelt, der sich
bei jeder Umdrehung der Welle 30 kurzzeitig schließt und dann wieder öffnet,
so daß die Klinkwerkspule 67 des Zählwerkes 59 bei jeder Umdrehung der Welle 3o
einen Stromimpuls erhält, wodurch das Zählwerk 59 um jeweils eine Einheit verstellt
wird, Hat die Welle 30 x -I- y Umdrehungen gemacht, so hat die Trommel 32
eine Stellung erreicht, bei der das Keimgut sich hinsichtlich seiner Lage wieder
ausgeglichen hat; der am Zählwerk 59 eingestellte Sollwert ist somit erreicht, was
die, selbsttätige Umschaltung der Schalteinrichtung 61, 62, 63 zur Folge hat. Der
Schalthebel 61 springt also jetzt vom- Kontakt 63 auf Kontakt 62; der Stromkreis-6z,
63, 73, 69 wird dadurch unterbrochen, so daß der Selbstschalter 69 in die Ausschaltstellung
gelangt und die Trommel 32 zum Stillstand kommt. Durch die Schließung der Kontakte
61, 62 ist jetzt ein Stromkreis über 76, 61, 62, 6q., 66, 71 nach der Zugspule des
Selbstschalters 70 hergestellt, so daß der Selbstschalter 70 in Einschaltstellung
gelangt und die Trommel 32 durch den Motor 5o in Rückwärtsdrehung versetzt wird.
Am Selbstschalter 70 hat sich ein Kontakt 73 geöffnet, wodurch das Einschalten des
Selbstschalters 69 verhindert wird. Gleichzeitig hat sich ein Kontakt 7.4 geschlossen,
wodurch ein Stromkreis nach der Klinkwerkspule 68. des Zählwerkes 6o vorbereitet
wird. Der Schalter 57 gibt jetzt seine Impulse nach der Spule 68 des Zählwerkes
6o. Hat die Welle 30 y Umdrehungen gemacht, so ist am Zählwerk 6o der Sollwert
erreicht, worauf die Schalteinrichtung 6q., 65, 66 in Tätigkeit tritt; Schalthebel
64 springt von Kontakt 66 auf- Kontakt 65. Durch die Unterbrechung 6q.-66 wird der
Selbstschalter 7o abgeschaltet, und die Trommel 32 kommt zum Stillstand. Durch die
Verbindung 6q.-65 wird der Selbstschalter 75 eingeschaltet, so daß nun der Motor
51 der Belüftungseinrichtung eingeschaltet wird. Die Belüftungseinrichtung ist also
von der Trommelsteuerung abhängig, sofern der Schalthebel 77 eine Verbindung
mit Kontakt 78 herstellt. Soll die Belüftungseinrichtung unabhängig von der Steuerung
arbeiten, so ist der Schalthebel 77 auf Kontakt 8o zu stellen. Bei Stellung des
Schalthebels 77 auf 79 ist die Belüftungseinrichtung ausgeschaltet. Ein Schalter
58 ist in der Nähe der Trommel 3:2 angeordnet und dient dazu, die Trommel
im Notfalle sofort stillzusetzen.
-
Die Zählwerke 59, 6o, deren Bauart beliebig sein kann, können selbstverständlich
auf jeden beliebigen Wert eingestellt werden. Die Bauart des Impulsschalters 57
kann beliebig sein, und es ist für die Erfindung belanglos, ob er mitderTrommelantriebswelle
3o starr gekuppelt ist oder ob die Kupplung durch Zahnräder, Kettenräder, biegsame
Welle od. dgl. vorgenommen wird.
-
Selbstverständlich kann die Vorrichtung für jede beliebige Stromart
und Spannung eingerichtet werden.
-
Die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf das dargestellte und beschriebene
Ausführungsbeispiel, sondern kann je nach den gegebenen Betriebsverhältnissen unter
Beibehaltung des Erfindungsgedankens ihre zweckmäßige weitere Ausgestaltung finden.
So könnten beispielsweise in die Steuerleitungen der Zählwerke Mehrstellenschalter
eingebaut werden, wodurch es ermöglicht würde, mit nur einem Satz gemeinsamer Zählwerke
entweder mehrere Trommeln gleichzeitig oder eine beliebige Trommel einer. Gruppe
wahlweise zu steuern.