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Elektrisch gesteuerte Anzeigeeinrichtung für Waagen, insbesondere selbsttätige Waagen (Neigungswaagen)
Es ist bekannt, Waagen, insbesondere selbsttätige Waagen (Neigungswaagen), mit einer elektrisch ferngesteuerten, unabhängig vom
Standort der Waage an beliebiger Stelle anzuordnenden Gewichtsanzeige-Vorrichtung zu versehen. Bekannte Einrichtungen dieser Art, bei welchen als Zwischenglieder z. B. Photozellen verwendet werden, sind jedoch meist kompliziert und entsprechen nicht den an sie gestellten praktischen Anforderungen. Bei anderen derartigen Einrichtungen werden die Gewichtswerte unter Anwendung elektrischer Verriegelungen eingestellt. Bei ihnen bildet aber der Umstand einen Nachteil, dass von den den Tastorganen des mechanischen Teiles zugeordneten Gruppen elektrischer Kontakte eine Vielzahl von Leitungen z.
B. in Gestalt eines 30-40 adrigen Kabels bis zur Anzeigevorrichtung verlegt werden muss.
Bei der Anzeigeeinrichtung nach der Erfindung sind diese Nachteile vermieden, denn bei ihr sind nur zuverlässig wirkende Elemente für die Übertragung der eingestellten Gewichtswerte zu den Anzeigeorganen insbesondere den Ziffernscheiben, verwendet. Ferner sind bei einer Ausführungsweise für die Anzeige von z. B. dreistelligen Gewichtswerten bis 999 kg, also von Einer-, Zehner-und Hunderterwerten, zur Verbindung der fernzusteuernden Anzeigevorrichtung mit der an der Waage befindlichen Kontakteinrichtung nur drei Leitungen, je eine für die Einer-, Zehner-und Hunderterwerte und eine gemeinsame Rückleitung erforderlich.
Die elektrisch gesteuerte Anzeigeeinrichtung nach der Erfindung besteht im wesentlichen aus drei Hauptteilen : einem durch die Belastung der Waage mechanisch betätigten Zwischenglied, enthaltend Stufenscheiben und Fühlstifte zur Betätigung der dem Gewichtswert entsprechenden Arbeitskontakte, einem Schrittschaltwerk mit je einer Kontaktbahn für jede Gewichtsdekade, welches im Zusammenwirken mit den der Dekade zugeordneten Kontakten eine entsprechende Anzahl von Stromimpulsen auslöst und einem zweiten Schrittschaltwerk je Dekade, welches eine Ziffernscheibe um einen der Stromimpulszahl entsprechenden Betrag aus der Nullage verdreht.
Den ersten Hauptteil der Einrichtung bilden auf einer gemeinsamen Achse angeordnete
Scheiben mit treppenförmig abgestuftem Umfang. Für die Hunderterwerte sind hiebei zehn auf einer
Spirale mit gleichmässig zunehmendem Abstand von der Scheibenachse angeordneten Stufen, für die Zehnerwerte auf demselben Umfang zehn treppenförmige Stufengruppen mit je zehn
Stufen und für die Einerwerte zehn Gruppen mit je hundert Stufen vorgesehen. Gegen den Umfang dieser Scheiben legt sich, nachdem sie aus der Nullage in die dem aufgelegten Gewicht entsprechende Stellung gelangt sind, nach Freigabe je ein Fühlstift unter Federwirkung an.
Das zweite freie Ende eines solchen Tastorganes schliesst hiebei einen Arbeitskontakt, welcher einer Gruppe von zehn Arbeitskontakten (entsprechend den Ziffern 0-9) angehört. Je eine der Federn dieser Arbeitskontakte ist an einen Pol der Stromquelle angeschlossen, wogegen die zweiten Federn mit je einer Lamelle einer zehnteiligen Kontaktbahn eines Schrittschaltwerkes, welches dem zweiten Hauptteil der Gesamteinrichtung angehört, verbunden sind. Es wird daher immer nur diejenige Lamelle dieser Bahn unter Spannung gesetzt, deren Federpaar durch das zugehörige Tastorgan in der angegebenen Weise geschlossen wird.
Der zweite Hauptteil der Einrichtung besteht aus drei gleichen Gruppen von je einer den Hunderter-, Zehner-und Einerwerten zugeordneten Kontaktbahn. Im Folgenden wird der Einfachheit halber nur je eine dieser drei Gruppen behandelt und deren Wirkungsweise beschrieben.
Den zweiten Hauptteil der Einrichtung bildet ein Schrittschaltwerk, wie es beispielsweise auch als Drehwähler in der automatischen Telephonie verwendet wird. Wenn zwecks Inanspruchnahme der Einrichtung das Schrittschaltwerk in Gang gesetzt wird, gelangt der Kontaktarm, welcher der mit der Feder des Arbeitskontaktes verbundenen Kontaktbahn zugeordnet ist, auf den durch das Tastorgan bereits unter Spannung gesetzten, dem Wert des aufgelegten Gewichtes entsprechenden Kontakt dieser Bahn, so dass dadurch ein Stromkreis geschlossen wird und ein Relais
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mit zwei Arbeitskontakten anspricht.
Dieses Relais ist über einen seiner Arbeitskontakte und den Kontaktarm einer halbkreisförmigen, nicht unterteilten Kontaktschiene an diese Schiene angeschlossen, so dass es sich während der ganzen Bewegung des Kontaktarmes über die Bahn in eingeschalteter Stellung hält. Durch das Schliessen des zweiten Arbeitskontaktes werden gleichzeitig die miteinander verbundenen Lamellen der dritten Kontaktbahn unter Spannung gesetzt, so dass bei jedem weiteren Antrieb von den von deren Kontaktarm berührten Lamellen je ein Stromimpuls zum Schrittschaltwerk des dritten Hauptteiles der Einrichtung gesandt wird. Die Zahl dieser Impulse entspricht somit der Ziffer des vom Tastorgan geschlossenen Arbeitskontaktes und damit dem Gewicht der Waagebelastung.
Entsprechend der Zahl dieser Impulse wird die Welle der Ziffernscheibe durch das Schrittschaltwerk um eine gleiche Zahl von Schritten verdreht, so dass die der Zahl dieser Schritte entsprechende Gewichtszahl der auf der Waage befindlichen Last im Ablesefenster der Ziffernscheibe erscheint.
Auf dieser Scheibe ist die Ziffernreihe 0-9 beispielsweise je einmal auf beiden Hälften des Scheibenumfanges angeordnet, so dass die Scheibe bei zwei aufeinanderfolgenden Wägungen eine volle Umdrehung macht. Da sie jedoch durch das Schrittschaltwerk je nach dem einzustellenden Zahlenwert nur um einen mehr oder weniger grossen Teil ihres halben Umfanges verdreht wird, so ist ausser dem bereits genannten noch ein zweiter Schalter vorgesehen, bei dessen Betätigung das Schrittschaltwerk erneut Strom erhält, so dass es die Ziffernscheibenwelle weiter verdreht, bis die Ziffer 0 im Ablesefenster sichtbar wird, wobei dann der Strom selbsttätig unterbrochen wird.
Entsprechend den beiden Ziffernreihen sind auf der Scheibenwelle in bekannter Art zwei Kontaktarme angeordnet, die auf halbkreisförmigen Kontaktschienen schleifen und je bei einer von zwei Einschaltstellungen des Schalters abwechselnd nacheinander in Funktion treten.
In der Zeichnung ist die Einrichtung nach der Erfindung durch ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
In den Fig. 1, 2 und 3 sind die drei Hauptteile der Einrichtung für den Fall, dass ein Gewichtswert der Hundertergrössenordnung zu übertragen ist, schematisch dargestellt. An Hand der Zeichnung ergibt sich danach bei einem Wägevorgang folgende Wirkungsweise der Einrichtung : Wirkt im Lastzug A (Fig. 1) der Waage ein Gewicht von 500 kg, so wird dadurch die Stufenscheibe H unter der Gegenwirkung des mittels Schneide B in der Pfanne C ruhenden Neigungsgewichtes D über den Neigungshebel E, den Zahnbogen G und das Ritzel F so verdreht, dass ihre der Ziffer 5 entsprechende Stufe I gegenüber dem freien Ende des im Lager K längsbeweglichen Tasterganges L liegt.
Wird nun der unter der Wirkung der Zugfeder 0 stehende Fühlstift L durch Verschiebung des
Anschlages N in der Pfeilrichtung freigegeben, so bewegt sich dessen Nase M bis zum Arbeits- kontakt 5 und bewirkt dadurch dessen Schliessung.
Damit wird die Lamelle 5' (Fig. 2) der Kontakt- bahn 47 an die Stromquelle S angelegt.
Nunmehr wird der Schalter 23 (Fig. 2) des zweiten Hauptteiles der Einrichtung von Hand aus oder mechanisch kurzzeitig geschlossen, wodurch das Schrittschaltwerk dieses Teiles der
Einrichtung angelassen wird.
Gelangt nun bei der schrittweisen Verdrehung der Welle 16 der Kontaktarm 20 auf die unter
Strom stehende Lamelle 5'seiner Bahn 47, so fliesst von dieser Strom über den Schleifring 21 zum Relais 25, wodurch dessen Arbeitskontakte 26 und 27 geschlossen werden. Über den letzteren dieser Kontakte werden alle Lamellen 0'-9" der Bahn 46 unter Spannung gesetzt, so dass bei der Weiterdrehung des Kontaktarmes 19 von den Lamellen 5//-0//kurz nacheinander sechs
Stromimpulse über den Kontaktarm, seinen
Schleifring 21 und die Leitung 45 an das Schrittschaltwerk 30, 41 des dritten Hauptteiles der Anzeigeeinrichtung (Fig. 3) abgegeben werden.
Durch diese sechs Stromimpulse erteilt das Schrittschaltwerk 30, 41, dessen Relais 41 von S über den Kontakt 43 gespeist wird und dadurch den stromlosen Magnet 30 zum Abfallen bringt, der Welle 36 über das Klinkenrad 31 schrittweise sechs Antriebe, so dass die Ziffer 5 im Ablesefenster der Ziffernscheibe 35 sichtbar wird. Damit ist der Wägevorgang beendet.
Bringt man nun den Schalter 40 in die Stellung I, so wird der Stromkreis über die Kontaktschiene 38, den Kontaktarm 33, den Schleifring 34 und den Relaiskontakt 42 zum Magnet 30 geschlossen, so dass das Schrittschaltwerk nun selbsttätig die Welle 36 um weitere fünf Schritte verdreht, bis im Ablesefenster wieder die Ziffer 0 erscheint.
Gleichzeitig verlässt der Kontaktarm 33 seine Kontaktschiene 38, wodurch der das Schrittschaltwerk betätigende Strom selbsttätig unterbrochen wird und die Ziffernscheibe 35 zum Stillstand kommt.
Bei dieser Stellung des Kontaktarmes 33 ist der in seiner Richtung gegen ihn um 1800 ver- setzte Kontaktarm 32 auf das (in Fig. 3) linksseitige Ende seiner Kontaktschiene 37 gelangt. Bei der nächstfolgenden Wägung wird daher der Schalter 40 in die Stellung II umgelegt. Dabei übernimmt der Kontaktarm 32 die Stromzu- führung zum Schrittschaltwerk, um die Ziffernscheibe 35 nach erfolgter Gewichtsanzeige wieder in die Nullstellung vorzubewegen.
Die drei Ziffernscheiben können in bekannter Weise mit je einem Druckstempel 39 für die druckschriftliche Festhaltung des Wägeergebnisses versehen sein.
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