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Verfahren zur Herstellung von gelben substantiven Azofarbstoffen Es
wurde gefunden, daß man zu klaren, grünstichiggelben Azofarbstoffen gelangt, wenn
man die Diazo- oder Tetrazoverbindungen von ein- oder mehrkernigen substantiven
Diazokomponenten, die löslichmachende Gruppen und Aminobenzoylaminogruppen enthalten,
mit Barbitursäure oder ihren Derivaten kuppelt. Als substantive Diazokomponenten
kommen beispielsweise in Frage: 4, 4'-Diaminodiphenyl-, 4, 4'-Diamino-3, 3'-dimethyl-
oder -3, 3'-dimethoxydiphenyl-mono- oder -disulfonsäuren, 4, 4@-Diaminodiphenyldicarbonsäure,
Diaminodiphenylharnstoffsulfonsäure, Diaminodiphenylharnstoffcarbonsäure, z, 4-Diaminobenzolsulfonsäure,
i, 4-Diaminonaphtlralinsulfonsäure, r, 5-Diaminonaphthalinsulfonsäure, Dehydrothiotoluidinsulfonsäure,
Diaminostilbendisulfonsäure. Die als Diazolcomponenten für das vorliegende Verfahren
zur Verwendung kommenden aminobenzoylierten substantiven Diazokomponenten mit löslichmachenden
Gruppen sind dadurch erhältlich, daß man die genannten substantiven Verbindungen
in schwach saurer oder alkalischer Lösung mit p- oder m-Nitrobenzoylchlorid acyliert
und die abgetrennten Nitrobenzoylaminoverbindungen entweder zu den entsprechenden
Aminobenzoylverbindungen reduziert oder nach dem Verfahren der Patentschrift 565
478 so reduziert, daß mehrere Moleküle des Ausgangsstoffs unter Umwandlung von je
zwei Nitrogruppen in eine Azo- oder Azoxygruppe miteinander verknüpft und gleichzeitig
die an dieser Reaktion nicht beteiligten Nitrogruppen zu Aminogruppen reduziert
werden. Solche Aminobenzoylverbindungen werden nun erfindungsgemäß diazotiert oder
tetrazotiert und in natriumcarbonalkalischein
Mittel mit Barbitursäure
oder ihren kupplungsfähigen Derivaten gekuppelt: Als Azokomponenten kommen alle
Kondensationsprodukte des Malonesters mit Verbindungen wie Harnstoff, Mono- oder
Dialkylharnstoffen, Guanidin, Dicyandiamid, Dicyandiamin u. a. in Frage.
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Die .neuen Farbstoffe färben Baumwolle oder Fasern aus regenerierter
Cellülose in sehr klaren, grünstichigggelben Tönen. Die Färbungen sind lichtecht
und sowohl neutral als auch alkalisch sehr gut ätzbar. Beispiel i 4-97 g (=1/10o
Mol) i, 4-di-(4'-aminobenzoylamino)-naphthalin-6-sulfonsaures Natrium werden in
iooccm Wasser mit 1,38g Na-Nitrit (=2/laöMol) versetzt und mit io ccm Salzsäure
angesäuert. Man tetrazotiert z Stunde und gibt dann die Tetrazoverbindung zu einer
Lösung von 3;ö4 9 (=2/10o Mol) Cyänaminobarbitursäure in 300 ccm Wasser und
25 g Natriumcarbonat. Nach Zugabe erwärmt man langsam unter Rühren auf 6o°, hält
i Stünde bei dieser Temperatur und scheidet dann den Diazofärbstoff wie üblich ab
und trocknet. Er färbt Baumwolle in klaren, grünstichiggelben Tönen von guter Lichtechtheit
und Ätzbärkeit.
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Beispiel 2 5,63 g (='1/loo Möl) N-(3'-aminobenzöyl)-dehydrothiotoluidinsulfonsaures
Natrium werden in 15o ccm Wasser mit o,69 g Natriumnitrit versetzt und mit r 5 ccm
Salzsäure angesäuert. Nach i Stunde gibt man die Diazoverbindung zu einer Lösung
von 1,3 g (=ihoo Mol) Barbitursäure in 25o ccm Wasser und 3.0, g Natriumcarbonat.
Man rührt über Nacht nach und isoliert den Monöazofärbstoff wie üblich. Er färbt
Baumwolle oder Fasern aus regenerierter Cellulose in klaren, grünstichiggelben Tönen
von guter Lichtechtheit.
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Beispiel 3 6,8.4g (=1/10o Mol) Natriumsalz des N, N'-Bis-[3-sulfo-4-
(3'-aminobenzoylaniino) -phenyl] -harnstoffs werden in 25o ccm Wasser gelöst und
mit 4389 (=2/100 Mol) Natriumnitrit versetzt. Hierauf säuert man mit 15 ccm Salzsäure
an und tetrazotiert 2 Stunden. Die Tetrazoverbindung gibt man zu einer Lösung von
30'4 g (--9/10o Mol) Cyanaminobärbitursäure in 50o ccm Wasser und 30 9
Natriumcarbonat
und erwärmt innerhalb 5 Stünden langsam auf 6o°. Der Farbstoff wird wie üblich mit
Natriumchlorid abgeschieden, isoliert und getrocknet. Er färbt Baumwolle oder Fasern
aus regenerierter Cellulose in grünstichiggelben, sehr lichtechten Tönen, die neutral
und alkalisch sehr gut ätzbar sind. Beispiel 4 i o g 4er nach Beispiel i der Patentschrift
565 478 reduzierten i, 4.-Di-(4'-nitrobenzoylamino)-benzol-2-sulfonsäurewerden als
Natriumsalz mit 300 ccm Wasser gut angerührt, mit 2,o ccm Salzsäure angesäuert und
unter Rühren mit ioo/oiger Natriumnitritlösung sorgfältig dianotiert.' Die orangegefärbte
Diazoverbindung wird isoliert; mit etwas kaltem Wasser gewaschen und mit Wasser
angepästet. Man legt die i,i 1V101 der gefundenen Nitritmenge entsprechende Menge
Cyänaminobarbitursäure in 50o ccm Wasser und 30 g Natriumcarbonat vor und gibt die
Diazöpaste dazu. Hierauf wird unter Rühren langsam auf 6o° angeheizt und der Farbstoff
wie üblich isoliert und getrocknet. Er färbt Baumwolle in sehr kräftigen grünstichiggelben;
lichtechten Tönen, die neutral und alkalisch gut ätzbar sind. Beispiel 5 6,26 g
(--1/10ö M01) 4, 4'-di-(3"-aininobenzoylämino)-diphenyl-2, a'-disulfonsaures Natrium
werden in ioo ccm Wasser heiß gelöst und mit Zoo g Eis abgeschreckt. Dann gibt man
1,38 (=2/l00 Mol) Natriumnitrit zu und säuert mit 15 ccm Salzsäure an. Nach 2 Stunden
wird die Teträzoverbindung zu einer Lösung von 2,6 g (==I100 Mol) Barbitursäure
in 300 ccm Wasser und 30 g Natriumcarbonat gegeben und über Nacht
gerührt. Der wie üblich isolierte Farbstoff färbt Viskosekunstseide in klaren, grünstichiggelben
Tönen von sehr guter Ätzbarkeit.