DE882983C

DE882983C - Verfahren und Einrichtung zum Entgasen und Destillieren von Fluessigkeiten im Vakuum mittels Fuellkoerpern

Info

Publication number: DE882983C
Application number: DEL8937A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Nerge; Georg-Wilhelm Dr Oetjen
Original assignee: E Leybolds Nachfolger AG
Current assignee: Balzers und Leybold Deutschland Holding AG
Priority date: 1951-05-05
Filing date: 1951-05-05
Publication date: 1953-07-13

Description

Verfahren und Einrichtung zum Entgasen und Destillieren von Flüssigkeiten im Vakuum mittels Füllkörpern Füllkörper werden in der Technik verwendet, um Flüssigkeiten auf große Oberflächen zu verteilen zum Zweck der Waschung und Reinigung von Gasen oder auch zum Destillieren, Fraktionieren und Rektifizieren von Flüssigkeiten und Flüssigkeitsgemischen.
Alle bekannten Verfahren und Einrichtungen für die genannten Prozesse (haben das gemeinsame Merkmal, daß die Füllkörper in einem mehr oder weniger hohen Behälter in einer einzigen oder auch in mehreren Schichten mit horizontalen Zwischenräumen, die durch Siebboden voneinander getrennt werden, angeordnet sind.
Bei den Wäschern dieser Art fließt die Waschflüssigkeit von oben nach unten über die Füllkörper, während im Gegenstrom, in einigen Fällen auch im Gleichstrom, dazu das zu waschende Gas geführt wird.
Bei den Destillations- und Rektifizierkolonnen strömt der Dampf in ähnlicher Weise von unten nach oben, während im Gegenstrom kontdensierte Dämpfe als Flüssigkeit von oben nach unten zurückfließen.
Erfindungsgemäß werden Füllkörpersäulen zum Entgasen von Flüssigkeiten im Vakuum verwendet, derart, daß die Füllkörper in einer teilweise oder ganz durch Lochbleche und/oder Siebe begrenzten Säule angeordnet sind, die ihrerseits wieder von einem Vakuumbehälter umgeben ist, an dem die Vakuumpumpaggregate angeschlossen sind.
In Abb. I ist der grundsätzliche Aufbau der Anordnung dargestellt. Ein aus Lochblechen oder Sieben I bestehender Mantel enthält die Füllkörper 2, über die sich Idie Flüssigkeit ausbreitet und von oben nach unten fließt. Diese Füllkörpersäule ist von Idem Vakuumibehälter 3 umgeben, an dem die Vakuumpumpaggregate 4 angeschlossen sind. Das aus der Flüssigkeit austretende Gas kann durch die freien Zwischenräume der Füllkörper in die drei Hohlräume zwischen Fül-lkörpermantel I und Vakuumbehälterwand 3 treten und somit den absaugenden Pumpaggregaten zugeführt werden.
In Abb. 2 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der der Füllkörpermantel 2 als Hohlkörper ausgebildet ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die aus der Flüssigkeit austretenden Gase einen kleineren, lediglich von den konstruktiven Ab messungen abhängigen Weg durch die Füllkörperschicht bis zu den freien Zwischenräumen zurückzulegen haben und daher ein kleineres Druckgefälle für das Absaugen benötigen.
Selbstverständlich kann man auch noch die Schichthöhe Ider Füllkörpersäule zur weiteren Verminderung der Druckverluste durch Zwischenräume unterteilen, wie das aus Ider bisherigen Anwendungstechnik der Füllkörper bekannt ist.
Um den Grad der Entgasung von Flüssigkeiten beliebig zu steigern, kann man mehrere Füllkörperkolonnen nach Abb. I und 2 hintereinander anordnet, wobei die verwendeten Pumpaggregate an den verschiedenen Kolonnen nach Art und Wirkungsweise durchaus verschieden sein können.
Die beschriebene Anordnung kann außer zum Entgasen auch mit Vorteil zum Abtoppen und zum fraktionierten Destillieren von Flüssigkeiten und deren Gemischen verwendet werden, wenn vor den ab saugenden Pumpaggregaten Flüssigkeitskondensatoren 5, wie in Aibb. 3 dargestellt, angeordnet werden.
Die Ver,dampfungswärme für d'ie Destillation wird aus der vorgeheizten und/oder zwiscbenbeheizten Flüssigkeit entnommen, die der Flüssigkeit durch Wärmeaustausch zugeführt wurde.
Für Idie fraktionierte Destillation wenden zweckmäßig mehrere Füllkörperkolonnen der vorbeschriebenen Art hintereinandergeschaltet, wobei in jeder Kolonne eine Fraktion abdestilliert und kondensiert, während der ablaufende Rückstand durch eine hinter dieser Kolonne angeordnete Pumpe in die nächste gefördert wird, wobei sie gleichzeitig erneut auf die erforderliche Destillationstemperatur gebracht wird.
Die totale Destillation einer Flüssigkeit kann z. B. in einer Kolonne durchgeführt werden, wenn der ablaufende Rückstand, Idurch eine Pumpe wieder oben in die Kolonne zurückgeführt und dabei auf Destillationstemperatur gebracht wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Entgasen und Destillieren von Flüssigkeiten und Flüssigkeitsgemischen unter Verwendung von Füllkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Vakuumbehälter eine oder mehrere Füllkörpersäulen mit gas-oder dampfdurchlässigem Mantel angeordnet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es insbesondere bei Drücken unter IO Torr, vorzugsweise bei Drücken unter I Torr durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit vor- und/ oder zwischenbeheizt wird.
4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der nach Durchlaufen der Füllkörperkolonne ablaufende Rückstand zur weiteren Entgasung bzw. Destillation der An-Qrdnung von neuem zugeführt wird.
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I bis 4, ,dadurch gekennzeichnet, Idaß als (gas- undloder dampfdurchlässige Mäntel für die Füllkörpersäule vorzugsweise Lochbleche, Siebe oder Metallgitter verwendet werden.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllkörpersäule mit einem hohlen Innenmantel versehen ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, ,daß mehrere solcher Kolonnen hintereinandergeschaltet sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, Idaß vor dem Vakuumpumpaggregat außerhalb und/oder innerhalb des Vakuumbehälters Flüssilglçeitskon,densatoren angeordnet sind.