DE882849C - Verfahren zur kontinuierlichen Trennung gasfoermiger Gemische von Butadien und Butylenen oder von aehnlichen Kohlenwasserstoffgasen mit nahe beieinander liegenden Siedepunkten - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Trennung gasfoermiger Gemische von Butadien und Butylenen oder von aehnlichen Kohlenwasserstoffgasen mit nahe beieinander liegenden Siedepunkten

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DE882849C
DE882849C DEI1803D DEI0001803D DE882849C DE 882849 C DE882849 C DE 882849C DE I1803 D DEI1803 D DE I1803D DE I0001803 D DEI0001803 D DE I0001803D DE 882849 C DE882849 C DE 882849C
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DEI1803D
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Giulio Natta
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Montedison SpA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/11Purification; Separation; Use of additives by absorption, i.e. purification or separation of gaseous hydrocarbons with the aid of liquids

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Trennung gasförmiger Gemische von Butadien und Butylenen oder von ähnlichen Kohlenwasserstoffgasen mit nahe beieinander liegenden Siedepunkten Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontinuierlichen Trennung gasförmiger Gemische von Butadien und Butylenen oder von ähnlichen Kohlenwasserstoffgasen mit nahe beieinander liegenden Siedepunkten durch fraktionierteAbsorption mit einem selektiven Lösungsmittel.
  • Nach diesem Prinzip arbeitende frühere Verfahren haben den Nachteil, daß es nicht möglich ist, den gewünschten Bestandteil aus dem Gasgemisch in einem einzigen Arbeitsgang abzutrennen. Tatsächlich sind in der Lösung auch die anderen Bestandteile des Gemisches anwesend, und zwar in um so größerer Menge, je größer ihre Löslichkeit und ihr Teildruck sind, so daß, wenn der leichter lösliche Bestandteil aus der Lösung ausgetrieben wird, sei es durch Druckverminderung oder durch Erwärmung, er stets mit den anderen Bestandteilen des Ausgangsgasgemisches mehr oder weniger verunreinigt ist.
  • Zur Behebung des vorstehend genannten Nachteils ist von der Erfinderin bereits ein Verfahren vorgeschlagen worden, bei welchem das Gasgemisch in mittlerer Höhe in eine Fraktionierkolonne eingeführt wird, der oben das im Kreislauf geführte, kalte selektive Lösungsmittel zugeführt und der weniger lösliche Gasbestandteil entnommen wird, während am Fuß der Kolonne die Lösung des leichter löslichen Bestandteils im selektiven Lösungsmittel abgezogen wird, worauf der leichter lösliche Bestandteil aus dem selektiven Lösungsmittel abgetrieben und zum Teil am Fuß der Kolonne als Rückfluß wieder eingeführt wird. Bei diesem Verfahren, daß eine kontinuierliche Arbeitsweise im Großen gestattet, wird jedoch die Trennung der Bestandteile des Gasgemisches nicht mit der anzustrebenden höchsten Wirtschaftlichkeit, d, h. mit den günstigsten Mengen des Lösungsmittels und des Rückflusses erreicht.
  • Zweck der Erfindung ist, ein Verfahren der vorgenannten Art zu schaffen, das eine restlose Trennung der Bestandteile des Gasgemisches in wirtschaftlichster Weise ermöglicht.
  • Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das vom leichter löslichen Gasbestandteil befreite selektive Lösungsmittel vor seiner Wiedereinführung am Kopf der Fraktionierkolonne unter Kühlung mit dem am Kopf der Kolonne entweichenden weniger löslichen Gasbestandteil gesättigt wird. In die Fraktionierkolonne wird also ein Lösungsmittel eingebracht, das mit den weniger löslichen Bestandteilen des Gasgemisches gesättigt ist.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann mit einer Vorrichtung durchgeführt werden, wie sie beispielsweise in Fig. i der Zeichnung wiedergegeben ist, und die Erfindung soll daher nachstehend an Hand der Arbeitsweise dieser Vorrichtung näher erläutert werden.
  • Das zu fraktionierende Gasgemisch, das aus dem löslicheren Bestandteil A und dem weniger löslichen Bestandteil B bestehen soll; wird kontinuierlich in eine Fraktionierkolonne F in mittlerer Höhe eingeführt, die von der Zusammensetzung des Gemisches und von dem gewünschten Ergebnis abhängt, z..B. bei einem 5o°/o-igen Gemisch in halber Höhe.
  • Vor der Einführung in die Fraktionierkolonne F wird das Lösungsmittel in einer Absorptionssäule C mit dem weniger löslichen Bestandteil des zu fraktionierenden Gemisches gesättigt. Das Lösungsmittel wird durch die Säule C umlaufen gelassen und in einem Kühler RI abgekühlt, der den Zweck hat, die Lösungswärme abzuführen.
  • Danach wird in die Fraktionierkolonne F die gesättigte Lösung des weniger löslichen Bestandteils . eingeführt, zum Unterschied von früheren Verfahren, bei denen das reine Lösungsmittel in die Kolonne eingeführt wird. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß eine beträchtliche Zunahme der Temperatur des Lösungsmittels auf den oberen Platten der Kolonne vermieden wird und daß sämtliche Platten der Kolonne für die Fraktionierung ausgenutzt werden; bei den früheren Verfahren wurden dagegen die oberen Platten nicht für die Fraktionierung verwendet, sondern sie dienten lediglich beim Betrieb der Kolonne als Absorptionsapparat.
  • Das Lösungsmittel, das sich im Unterteil der Fraktionierkolonne F sammelt, wird in einen Wärmeaustauscher S eingeleitet, wo es durch die erhebliche Wärme einer durch eine Entgasungsvorrichtung D umlaufenden warmen Flüssigkeit vorgewärmt wird. Das Lösungsmittel wird in D entgast, in dem Wärmeaustauscher S und weiterhin in einem Kühler R2 abgekühlt und der Absorptionssäule C oben wieder zugeführt.
  • Wird die Entgasung anstatt durch Erwärmung durch Druckverminderung durchgeführt, so ist der Wärmeaustauscher S überflüssig.
  • Das in der Entgasungsvorrichtung D entwickelte Gas, das aus dem löslicheren Bestandteil A besteht, wird zum Teil unten in die Kolonne F zurückgeführt, nachdem es in einem Kühler R3 abgekühlt worden ist, während der verbleibende Teil aus der Anläge abgezogen wird. Damit der letztere von den anderen Bestandteilen des Gemisches restlos frei ist, ist es notwendig, daß die Menge des in die Fraktionierkolonne zurückgeführten Gases eine bestimmte Menge übersteigt, welche dem zur restlosen Abtrennung des Bestandteiles notwendigen Rückfluß entspricht.
  • Unter dem Rückfluß ist das Verhältnis zwischen der Menge des löslicheren Gases, das am Fuße der Fraktionierkolonne wieder zugeführt wird, und der Menge des aus der Anlage abgezogenen Gases zu verstehen.
  • . Bisher gab es keine Regel hinsichtlich der Rückflußmenge bzw. der Lösungsmittelmenge, die zur Erzielung einer restlosen Trennung in wirtschaftlichster Weise erforderlich sind.
  • Nunmehr ist gefunden worden, daß die Mindestmenge Q des in der Zeiteinheit zu verwendenden Lösungsmittels zum Erreichen des oben angeführten Ergebnisses von der Löslichkeit a des leichter löslichen Bestandteils und von der Löslichkeit b des weniger löslichen Bestandteils nach folgender Gleichung abhängt: in der V das Volumen des zu fraktionierenden Gemisches in der Zeiteinheit und p der Druck ist.
  • Die Mindestmenge R des zur restlosen Trennung erforderlichen Rückflusses geht aus folgender Gleichung hervor: in welcher X" die Konzentration des löslicheren Bestandteils des zu fraktionierenden Gemisches ist und d dem Verhältnis entspricht.
  • Diese Gleichungen gelten für Fraktionierkolonnen, die mit konstanter Temperatur betrieben werden; sie vermindern sich um ein Geringes bei adiabatischen Verfahren (ohne Wärmeaustausch).
  • Im Falle von sehr löslichen Gasen ergibt sich, wenn die Kolonne thermisch isoliert ist, praktisch eine geringfügige Zunahme der Temperatur vom Oberteil bis zumUnterteil derKolonne. Eine solche Temperaturzunahme hat eine günstige Wirkung, da sie gestattet, den für die restlose Trennung des Bestandteils .d vom Bestandteil B erforderlichen Rückfluß noch zu vermindern.
  • Was die Zahl der Platten der Fraktionierkolonne, falls diese mit Platten wie eine Rektifikationssäule versehen ist, und die Höhe dieser Kolonie, falls sie eine geeignete Füllung, z. B. Raschigringe, enthält, anbelangt, so ist zu berücksichtigen, daß das Gleichgewicht zwischen der gasförmigen und der flüssigen Phase sehr langsam erreicht wird, wenn wenig flüchtige Lösungsmittel verwendet werden.
  • Die theoretisch erforderliche Zahl der Platten, die berechnet «-erden kann, wenn man die zwei Kurven der Zusammensetzung der gasförmigen und der gelösten Phasen kennt, ist daher bedeutend geringer als die in der Praxis erforderliche, um die gewünschte Wirkung zu erreichen.
  • Trotzdem weist das Verfahren der Fraktionierung mittels eines nicht flüchtigen Lösungsmittels im Falle schwieriger Trennungen folgende erhebliche Vorteile gegenüber der Verflüssigung und der Rektifikation auf: i. Es gestattet, bei normalen Temperaturen und Drücken anstatt bei tiefer Temperatur oder bei hohen Drücken zu arbeiten.
  • 2. Wird ein Lösungsmittel verwendet, das gute Lösungselektivität aufweist, so gestattet dies, die Trennung mit geringerem Verbrauch an thermischer Energie zu erreichen, auch wenn die Dampfspannungen der beiden Bestandteile wenig voneinander verschieden sind.
  • Die in Fig. i wiedergegebene Vorrichtung ist nur als Beispiel angeführt. Sie kann im Rahmen der Erfindung verändert und vereinfacht werden, z. B. kann die Entgasung des Lösungsmittels im Unterteil der Fraktionierungssäule herbeigeführt werden, und die entwickelten, in einem Barüberstehenden Kühler abgekühlten Gase können teils in dieKolonne zurückgeführt, teils abgezogen werden.
  • Anstatt über der Fraktionierkolonne kann die Säule zur Sättigung des Lösungsmittels auch parallel zu ihr angeordnet werden, und dann wird das gesättigte Lösungsmittel durch eine Pumpe in den obersten Teil der Fraktionierkolonne geleitet.
  • K achstehend wird das Verfahren gemäß der Erfindung bei der Abtrennung des Butadiens aus einem auch Butylene enthaltenden Gasgemisch beispielsweise beschrieben. Beispiel i Das a-Butylen siedet bei einer Temperatur, die um einen einzigen Grad niedriger ist als die Siedetemperatur des Butadiens; deshalb kann eine Trennung der beiden Bestandteile aus ihren Gemischen durch gewöhnliche Rektifikation in der Praxis nur zum Teil erreicht werden, und zwar mittels einer Säule von Zoo Platten und eines Rückflusses im Werte von 20 bis 50. Dieses Verfahren ist daher unwirtschaftlich.
  • Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung ist es dagegen unter Verwendung z. B. von Methanol als Lösungsmittel, welches das Butadien anderthalbmal mehr als das f-Butylen und dreimal mehr als das a-Butylen löst, möglich, die restlose Trennung des Butadiens durch eine etwa 7 bis 8 m hohe, mit Raschigri.ngen gefüllte Kolonne und mit einem Rückfluß vorn Wert 2 zu erhalten.
  • Somit erzielt man gemäß der Erfindung die restlose Trennung des Butylens vom Butadien auf einfachere, rationellere, leichtere und wirtschaftlichere Weise als mit dem Rektifikationsverfahren.
  • Es war möglich, z. B. aus einem 8o1/9 Butadien und 20010 Butylen enthaltenden Gemisch einerseits 99#5- bis iooo/oiges Butadien und andererseits von Butadien praktisch freies Butylen zu erhalten.
  • Durch Anwendung des Fraktionierverfahrens gemäß der Erfindung wird ferner noch ein anderer bedeutender Vorteil erzielt, falls ein Gemisch, das außer Butadien gleichzeitig a- und ß-Butylen enthält, getrennt werden soll. Um reines Butylen mit den bisher bekannten Rektifizierverfahren zu erhalten, waren zwei Rektifikationssäulen von sehr großem Ausmaß erforderlich; die erste Säule, um das ß-Butylen, das weniger flüchtig als Butadien ist, die andere, um das a-Butylen, das flüchtiger als Butadien ist, abzuscheiden. Weil dagegen a- und ß-Butylen in Methanol weniger löslich als Butadien sind, ergibt sich mit dem vorliegenden Verfahren die Möglichkeit, in einem einzigen Arbeitsgang reines Butadien zu gewinnen. In diesem Falle werden die von Butadien freien Butylene aus dem obersten Teil der Fraktionierkolonne F entnommen, während aus der Entgasungssäule D das von Butylenen freie Butadien gewonnen wird. Beispiel 2 A. Eine aus Eisen bestehende, 8 m hohe Kolonne von 5 cm Durchmesser wurde mit Raschigringen von 6 inm Durchmesser gefüllt. Sie wurde mit einem Gasgemisch von der Zusammensetzung Butadien 761/o, Butylen :240/0 gespeist.
  • Das Butylen bildete ein Gemisch von 8o°/o a-Butylen und 20'/o ß-Butylen. Das Gasgemisch wurde in einer Höhe von 3,5 m vom Boden der Kolonne und mit einer Geschwindigkeit von cgo 1 je Stunde eingeführt.
  • Als Lösungsmittel wurde Anilin verwendet, das am Kopf der Kolonne mit einer Geschwindigkeit von 91/Stunde eingeführt wurde.
  • Das aus der Kolonne gewonnene Lösungsmittel wurde durch Erwärmen bei einem Druck von o,i Atü von Gasen befreit. Aus dem erhaltenen Gas, im ganzen etwa 350 I/Stunde bei den gegebenen Reaktionsbedingungen, welches in einem kleinen io-l-Gasbehälter komprimiert wurde, wurden etwa 701/Stunde von an Butadien reichem Gas gewonnen, während der Gasrest, etwa 28o I/Stunde, wieder in den Fuß der Kolonne als Rückfluß zurückgeführt wurde.
  • Am Kopf der Kolonne wurden etwa 2o I/Stunde von an Butylen reichem Gasrückstand erhalten. Das von Gas befreite Anilin wurde abgekühlt und wieder in den Kopf der Kolonne eingeführt. Die Arbeitsweise wiederholt sich regelmäßig nach einem Betrieb der Anlage von 3 his -. Stunden. Die Zusammensetzung des gewonnenen an Butadien reichen Gases war folgende: Butadien 941/o, Butylene 61/o.
  • Die Zusammensetzung des an Butylenen reichen Gasrückstandes war: -Butadien 131/o, Butylene 87'/0, B. Es wurde der Versuch A mit dem Unterschied wiederholt, daß das Anilin nach Sättigung mit dem an Butylenen reichen Gasrückstand in den Kopf der Kolonne eingeführt wurde.
  • Die Sättigung wurde in einer 1,6 m hohen Kolonne von io cm Durchmesser durchgeführt, welche 15 Platten enthielt. Die Kolonne wurde von außen durch Wasser gekühlt.
  • Die Zusammensetzung des gewonnenen an Butadien reichen Gases war folgende: Butadien 961/o, Butylen 41/o.
  • Die Zusammensetzung des durch Absorption erhaltenen Gases war: Butadien 81/o, Butylene 92%. Beispiel 3 Ähnliche Versuche entsprechend dem Versuch B von Beispie12 wurden unter Verwendung von Methylalkohol als Lösungsmittel durchgeführt.
  • Dieses Lösungsmittel ist bei normalem Druck von Gasen befreit, und es wird somit die Butadienpolymerisation vermieden, wie sie bei der Entgasung des Anilins unter denselben Bedingungen auftritt. Bei der Zufuhr des gasförmigen Gemisches (Butadien und Butylen) mit einer Geschwindigkeit von go 1/Stunde soll die Zufuhrgeschwindigkeit des Lösungsmittels Methylalkohol i31/Stunde betragen.
  • Die notwendige größere Menge an Methylalkohol im Vergleich zu Anilin beruht auf der geringeren Löslichkeit der Kohlenwasserstoffe in Methylalkohol als in Anilin.
  • Bei der Durchführung des Versuches entsprechend dem Versuch B von Beispiel 2 mit an Butylenen reichem Gas gesättigtem Lösungsmittel wurde Butadien mit einer Reinheit von 97,5 bis 981/o gewonnen. Beispiel 4 Ein dem Beispiel 2. analoger Versuch wurde mit Methylacetat als Lösungsmittel durchgeführt, wobei das Lösungsmittel bei gewöhnlichem Druck abgetrieben wurde. Die Zufuhrgeschwindigkeit des Gasgemisches (Butylen +, Butadien) wurde auf go 1/Stunde und die des Lösungsmittels auf 8 1/Stunde gehalten. Es wurde Butadien mit einer Reinheit von 98 bis 991/o gewonnen.
  • In Fig.. 2 ist ein Beispiel einer zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbaren Vorrichtung wiedergegeben, die sich insbesondere dann eignet, wenn das Lösungsmittel eine erhebliche Dampfspannung besitzt: In diesem Fall tritt das zu fraktionierende Gasgemisch kontinuierlich in die Fraktionierkolonne i ein, und der weniger lösliche Gasbestandteil- strömt oben in die Säule i i zur Sättigung des Lösungsmittels über. Durch diese Säule wird das Lösungsmittel mit Hilfe einer Pumpe hindurchströmen gelassen; dann wird es mittels eines Kühlers io abgekühlt, von welchem ein Teil des in ii und io umlaufenden Lösungsmittels in den Kopf der Fraktionierkolonne eingeführt wird.
  • Das in der letzteren gewonnene, mit dem löslicheren Bestandteil gesättigte Lösungsmittel wird mittels einer Pumpe einem Vorwärmer 3 und von hier einer Entgasungssäule 4 zugeführt, die z. B. mit Raschigringen gefüllt und durch eine Dampfschlange 5 erwärmt wird.
  • Das in der Sättigungssäule i i gewonnene Gas und das sich in der Entgasungssäule 4 entwickelnde Gas werden zuerst in Wasserkühlern 8 bzw. 6 und dann in Solekühlern 9 bzw. 7 abgekühlt. Wird die Temperatur des Lösungsmittels auf diese Weise so tief gehalten, das praktisch nur alle Dämpfe des Lösungsmittels und nicht die gewonnenen Gase verdichtet werden, dann wird jeder Verlust an Lösungsmittel vermieden.
  • Die restloseBeseitigung derDämpfe desLösungsmittels kann in besonderen Fällen noch zweckmäßiger erreicht werden, wenn die beiden Solekühler 7 und 9 durch kleine Säulen ersetzt werden, die z. B. mit Raschigringen gefüllt und mit den beiden gewonnenen und verflüssigten Gasen von oben gewaschen und abgekühlt werden können.
  • Auch die Fraktionierkolonne kann mit Raschigringen oder mit anderen geeigneten Stoffen gefüllt werden.
  • Es ist auch möglich, mit Platten ausgerüstete Kolonnen zu verwenden, welche sich bezüglich ihres Aufbaus von gewöhnlichen Rektifikationssäulen lediglich dadurch unterscheiden, daß sie mit Flüssigkeitsentladern von Platte zu Platte mit größeren Ausmaßen ausgestattet werden, hauptsächlich, wenn das zu gewinnende Gas wenig löslich ist; aus diesem Grunde sollen verhältnismäßig beträchtliche Mengen an Lösungsmittel verwendet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur kontinuierlichen Trennung gasförmiger Gemische von Butadien und Butylenen oder von ähnlichen Kohlenwasserstoffgasen mit nahe beieinander liegenden Siedepunkten durch fraktionierte Absorption mit einem selektiven Lösungsmittel, wobei das gasförmige Gemisch in mittlerer Höhe in eine Fraktionierkolonne eingeführt wird, der oben das im Kreislauf geführte kalte selektive Lösungsmittel zugeführt und der weniger lösliche Gasbestandteil entnommen wird, während am Fuß der Kolonne die Lösung des leichter löslichen Bestandteils im selektiven Lösungsmittel abgezogen wird, worauf der leichter lösliche Bestandteil aus dem selektiven Lösungsmittel abgetrieben und zum Teil am Fuß der Kolonne als Rückfluß wieder eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das vom leichter löslichen Gasbestandteil befreite selektive Lösungsmittel von seiner Wiedereinführung am Kopf der Fraktionierkolonne unter Kühlung mit dem am Kopf der Kolonne entweichenden weniger löslichen Gasbestandteil gesättigt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Lösungsmittels, welche in der Zeiteinheit am Kopf der Fraktionierkolonne eingeführt wird, gleich oder größer als diejenige ist, die sich aus der Formel ergibt, in welcher il das Volumen des in der Zeiteinheit zu fraktionierenden Gasgemisches, p den Betriebsdruck, a und b die Löslichkeiten des stärker löslichen Gases bzw. des weniger löslichen Gases bei gleichbleibendem Druck, jeweils ausgedrückt als Gasvolumen je Lösungsmittelvolumen, bedeuten.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Rückflusses gleich oder größer als diejenige ist, welche sich aus der Formel ergibt, in welcher ist und dem Verhältnis zwischen der Löslichkeit a des stärker löslichen Bestandteils und der Löslichkeit b des weniger löslichen Bestandteils entspricht und X" die Konzentration des löslicheren Bestandteils in dem zu fraktionierenden Gasgemisch angibt. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit wärmeisolierter Fraktionierkolonne gearbeitet wird, wobei die Menge des Lösungsmittels und die Menge des Rückflusses um ein Geringes niedriger gehalten werden, als es den in den Ansprüchen 2 und 3 angegebenen Formeln entspricht. Angezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 858 962.
DEI1803D 1941-12-31 1942-12-16 Verfahren zur kontinuierlichen Trennung gasfoermiger Gemische von Butadien und Butylenen oder von aehnlichen Kohlenwasserstoffgasen mit nahe beieinander liegenden Siedepunkten Expired DE882849C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR858962A (fr) * 1938-08-12 1940-12-07 Istituto Per Lo Studio Della G Procédé de séparation des composants d'un mélange ayant des températures d'ébullition presque égales

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR858962A (fr) * 1938-08-12 1940-12-07 Istituto Per Lo Studio Della G Procédé de séparation des composants d'un mélange ayant des températures d'ébullition presque égales

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