DE702891C - Verfahren zur Gewinnung der einzelnen Methylamine aus Gemischen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung der einzelnen Methylamine aus Gemischen

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DE702891C
DE702891C DE1933I0047565 DEI0047565D DE702891C DE 702891 C DE702891 C DE 702891C DE 1933I0047565 DE1933I0047565 DE 1933I0047565 DE I0047565 D DEI0047565 D DE I0047565D DE 702891 C DE702891 C DE 702891C
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DE
Germany
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ammonia
pressure
methylamines
distillation
mixtures
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Expired
Application number
DE1933I0047565
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English (en)
Inventor
Dr Paul Herold
Dr Werner Wustrow
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung der einzelnen Methylamine aus Gemischen Bei der Gewinnung von Methylaminen entstehen meistens die drei Methylamine- in verschiedenen Mengen nebeneinander. Die Trennung solcher Gemische bietet infolge des ungewöhnlichen Verhaltens des Trimethylamins, dessen Siedepunkt bei gewöhnlichem Druck trotz seines höheren M :)lekulargewichts wenige Grade unter dem der sekundären Base liegt, erhebliche technische Schwierigkeiten. Die Schwierigkeiten bei der Destillation der Methylamingemische werden noch dadurch erhöht, daß das Trimethylamin mit der primären Base ein azeotr:)pisches Gemisch mit einem Minimumsiedepunkt bildet, so daß je nach den Mengenverhältnissen der Methylamine bei der fraktionierten Destillation ein Teil oder das gesamte Trimethylamin zusammen mit dem Monomethylamin überdestilliert.
  • Gegenstand des älteren Patents 676905 ist ein Verfahren zur Anreicherung des in Gemischen von Methylaminen enthaltenen Monomethylamins, bei dem man das verflüssigte Gemisch einer fraktionierten Destillation unter einem Druck von etwa 3 bis 6, vorzugsweise etwa 4,5 at unter Verwendung einer Fraktionierkolonne unterwirft. Eine Gewinnung von praktisch reinem Monomethylamin erreicht man hierbei nicht, vielmehr erfolgt nur dessen Anreicherung. Es wurde nun gefunden, daß man in befriedigender und technisch einfacher Weise die' Mischung der drei Methylamine durch fraktionierte Destillation in ihre Bestandteile zerlegen kann, wenn man die fraktionierte Destillation bei praktischer Abwesenheit von Ammoniak unter einem Druck oberhalb des genannten Druckbereichs vornimmt. Das Verfahren läßt sich schon bei wenigen Atmosphären oberhalb 5 at .erfolgreich durchführen; vorteilhaft arbeitet man aber bei Drucken von etwa 2o bis 3o at oder darüber. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, nach Abtrennung des Mono- und Dimethylamins durch fraktionierte DestillationuntererhöhtemDruck das als Rückstand verbleibende Trimethylamin, falls es überhaupt noch destilliert -,verden muß, unter erniedrigtem Druck, beispielsweise bis herab zu seinem Sättigungsdruck, bei gewöhnlicher Temperatur zu destillieren. Die Beschickung der Destillationsapparatur geschieht zweckmäßig durch Einführung des Basengemisches in flüssiger Form unter Druck.
  • Es ist zwar bekannt, daß durch Anwendung von erhöhtem Druck die Siedepunkte der Methylamine erheblich auseinandergezogen werden. Durch die bei dem vorliegenden Verfahren angewandten höheren Drucke wird sehr glatt verhindert, daß bei der Destillation azeotrope Gemische aus Mono- und Trimethylainin überdestil:ie_en. Da'-ei ist zu berücksichtigen, daß der erford°r:iche Cherdruck nicht durch umständi'clie Kompression erzeugt zu «xe°den braucht, sondern d_trch Einstellung einer geeign°ten Dampftemperatur und der Tempe_a:ur des Kü:ilwassers herbeigeführt werden kann.
  • Enthält das Gemisch der Basen von der Herstellung her noch Ammoniak als vierten Bestandteil, so würde je nach seiner Menge bei der fraktionierten De3tillation nach dem vorliegenden Verfahren ein Teil oder das gesamte Trimethylamin geneinsam mit dem Ammoniak in Form des be_-annten azeotropen Gemisches noch unterhalb der S'edetemperatur des Monomethylamins übergehen und sich so der Gewinnung nach dem vorliegenden Verfahren entziehen. Es gelingt zwar, aus einem solchen Gemisch nach dein Verfahren des Patents 607 2.4.1 das Trimethylamin zu gewinnen. Hierdurch wird aber eine zweimalige Destillation von Ammoniak und Trimethylamin erforderlich, womit erhebliche Verluste an Material und Zeit verbunden sind. Diesen Nachteil kann man vermeiden, wenn man das Verfahren nach Patent 607 244 mit dem vorliegenden Verfahren kombiniert. Man destilliert dann zunächst das ammoniakhaltige Basengemisch nach dem Verfahren des Patents 607 2..4. beis?ielsweise unter Zusatz eines niedngsiej'enden a.ip hatischen Kohlenwasserstoffs oder Äthers, wodurch das gesamte Ammoniak von den drei Methylaminbasen abgetrennt wird, und zerlegt daim das ammoniakfreie Basengemisch nach dem vorliegenden Verfahren. Auf diese Weise wird eine technisch einfache Gewinnung der drei Methylaminbasen ermöglicht. Beispiel i Zti einem wasserfreien Gemisch aus 18o Gewichtsteilen Ammoniak. 6o Gewichtsteilen Monomethylamin. 3o Ge,.vichtate:len Diniethylamin und 3o Gewichtsteilen Trimethylamin, wie es beispielswei--e beider katalytischen Umsetzung von Methylalkohol und bzw. oder Dinietliylädier mit einen großen Überschuß von Ammoniak erhältlich ist, werden gemäß dem Verfahren des Patents 607 244 20o Gewichtsteile Dimethyläther zugesetzt. Die Mischung xvird hierauf bei Verwendung von Kühlwasser gewöhnlicher Temperatur unter ihrem eigenen Dampfdruck der fraktionierten Destillation unterworfen.
  • Unter diesen Bedingungen geht konstant bei 25° und unter einem gleichbleibenden Druck von i i at ein Gemisch ü.)er, das aus dem gesamten Ammoniak (177 Gewichtsteile) und dem größten Teil jes Dimetliyläthers (139 Gewichtsteile) besteht. Hierauf fällt der Druck auf 6 at. und bei der gleichen Temperatur destilliert nun der Rest des Dimethyläthers (.f8 Gewichtsteile) nahezu rein über.
  • Das in dein Destilla:ionsgefäß verbleibende Gemisch, das praktisch f.-ei von Ammoniak und Dimetliylätlier ist, wird sodann in eine zweite Kolonne übergeführt, d'e unter einem Druck von 25 at steht, der durch k-)mprimierten Stickstoff erzeugt wird.
  • Bei der Destillation geht zunächst zwischen tot bis 1o5° das Monomethylamin in sehr reinem Zustand und in einer Menge von 56 Gewichtsteilen über. Dann folgen nach einer kleinen Zwischenfraktion (5 Gewichtsteile) unter Anst'eg der Temperatur auf 123 bis 126° 25 Gewichtsteile Dimethylamin und schließlich nach einem Zwischenlauf von etwa 9 Gewichtsteilen bei 132 bis 135° 25 Gewichtsteile Trimethylamin. Beispiel 2 Zu einem Gemisch aus Ammoniak. Mono-, Di- und Trimetliylamin von der gleichen Zusammenset7ung und in der gleichen Menge, wie in Beispiel i angegeben ist, gibt man Zoo Gewichtsteile Dimethyläther. Bei der fraktionierten Destiaation dieses Gemisches unter einem Druck von i i at destilliert bei 25° das gesamte Ammoniak zusammen mit dem Dimethylätlier als azeotropes Gemisch und außerdem der überschüssige Dimethyläther unter einem Druck von 6 at bei 25° ab.
  • Der im Destillationsgefäß verbleibende Rückstand, der aus Mono-, Di- und Trimethylamin besteht, wird nun unter einem Druck von 12 at einer weiteren fraktionierten Destillation unterworfen. Der Druck von 12 at wird dadurch aufrechterhalten, daß das Kühlwasser des Dephlegmators auf einer Temperatur von etwa 77° gehalten wird. Zwischen 78 bis 8o° destilliert reines Monomethylamin über (5.4 Gewichtsteile); hierauf folgt unter allmählichem Ansteigen der Temperatur eine Zwischenfraktion, bestehend aus Mona- und Dimethylamin (9 Gewichtsteile), bei 91 bis 93° destiTert sodann reines Dimethylamin über (22 Gewichtsteile). Destilliert man hierauf noch eine weitere Fraktion von etwa 12 Gewichtsteilen ab, bis die übergangstemperatur 96° erreicht ist, so erhält man als Rückstand im Destilliergefäß reines Trimethylamin (23 Gewichtsteile).

Claims (1)

  1. PATENTAN S1'lti'C11E: i. Verfahren zur Gewinnung der einzelnen Methylamine aus Gemischen der primären, se'.:undären und tertiären Base durch fraktionierte Destillation unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man die fraktionierte Destillation praktisch bei Abwesenheit von Ammoniak unter einem Druck vornimmt, der höher ist als der zur bloßen Anreicherung 'des Monomethylamins nach dem Patent 6769o5 benutzte Druck von etwa 3 bis 6 at. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Vorliegen ammoniakhaltiger Gemische der drei Methylaminbasen das Ammoniak vorher durch Destillation unter Zusatz eines Stoffes, der mit dem Ammoniak, nicht dagegen mit den Methylaminen zur Bildung eines azeotropischen Gemisches befähigt ist, wie niedrigsiedei:den aliphat:schen Iiohlenwasserstoffen oder Ätliern, entfernt.
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