DE882688C - Verfahren zur Staubbekaempfung - Google Patents

Verfahren zur Staubbekaempfung

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DE882688C
DE882688C DEM11903D DEM0011903D DE882688C DE 882688 C DE882688 C DE 882688C DE M11903 D DEM11903 D DE M11903D DE M0011903 D DEM0011903 D DE M0011903D DE 882688 C DE882688 C DE 882688C
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DE
Germany
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dust
wetting
salts
dust control
derivatives
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DEM11903D
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Joseph Dr Nuesslein
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GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K3/00Materials not provided for elsewhere
    • C09K3/22Materials not provided for elsewhere for dust-laying or dust-absorbing
    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E21EARTH DRILLING; MINING
    • E21FSAFETY DEVICES, TRANSPORT, FILLING-UP, RESCUE, VENTILATION, OR DRAINING IN OR OF MINES OR TUNNELS
    • E21F5/00Means or methods for preventing, binding, depositing, or removing dust; Preventing explosions or fires
    • E21F5/02Means or methods for preventing, binding, depositing, or removing dust; Preventing explosions or fires by wetting or spraying

Description

  • Verfahren zur Staubbekämpfung Bekanntlich verursachen Staubarten, z. B. Kohlenstaub, Gesteinsstaub und andere feinverteilte organische und anorganische in der Luft schwebende Verunreinigungen, den in ihrem Bereich arbeitenden Menschen beträchtliche Schäden an der Gesundheit. Häufig gefährden sie, insbesondere der Kohlenstaub im Steinkohlenbergbau, außerdem durch Ausbildung explosiver Gemische mit Luft die Existenz der Betriebe und das Leben der dort tätigen Belegschaft.
  • Es ist daher verständlich, daß man sich seit Jahren bemüht, durch Anhetzen des Staubes bzw. der den Staub erzeugenden Kohle- und Gesteinsschichten mit Lösungen oberflächenaktiver Stoffe, z. B. Sulfonaten höherer Fettalkohole oder Polyäthylenoxydderivate solcher, oder mit Hilfe von Salzlösungen solche Schäden und Gefahren zu vermeiden. Günstige Ergebnisse liegen in dieser Richtung vor. Die Einverleibung solcher Stoffe in das Atmungsorgan oder die dauernde Berührung von Epidermis und Schleimhäuten mit ihnen ist jedoch unerwünscht, da sie als haut- und org-.-nismusfremd anzusehen sind und der Dauergebrauch mancherlei nachteilige Wirkungen mit sich bringt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die genannten Netzmitteltypen mit großem Vorteil durch oberflächenaktive Abkömmlinge der Orthophosphorsäure ersetzen kann, wobei man eine vorzügliche Staubbekämpfung erzielt, wodurch Epidermis und Schleimhäute nicht geschädigt werden.
  • Als oberflächenaktive Stoffe kommen solche Abkömmlinge der Orthophosphorsäure in Betracht, die mindestens einen oberflächenaktiven Rest über O, C, N oder S oder in gemischter Bindung am Phosphor enthalten. Unter oberflächenaktiven Resten sind beispielsweise aliphatische .gerade oder verzweigte Ketten von mindestens ¢ C-Atomen, aromatische, hydroaromatiGc'he, aliphatisch-aromatische oder heterocyclische und cycloaliphatische-Verbindungen zu verstehen.
  • Diese Reste können einmal oder mehrmalig im Molekül vorkommen, gleichartigen oder verschiedenen Aufbaues, insbesondere auch substituiert, sein. Neben mindestens einer oberflächenaktiven Gruppe können andere nicht aktive Reste im Molekül vorhanden sein. Durch Einbau hydrophiler Gruppen, z. B. Polyglykol, in das Molekül läßt sich @d@ie benetzende Wirkung weitgehend,der jeweiligen Aufgabe anpassen. Die Produkte können in Form ihrer Alkali- oder Erdalkalisalze, insbesondere bei neutraler bis schwach saurer Reaktion, z. B. bei einem PH-Wert von 6, angewendet werden, und zwar als echte oder kolloidale wäßrige Lösungen verwendet werden. Die wäßrigen Lösungen können jeweils einen Vertreter der erfindungsgemäß zu verwendenden organischen Phosphorsäureverbin-,dung enthalten oder beliebige Gemische solcher sowie Mischungen dieser erfindungsgemäß zu verwendenden Stoffe mit bekannten Netzmitteln, sofern hierdurch nicht die oben beschriebenen gesundheitlichen Nachteile entstehen. Die anteilsweise Mitverwendung der erfindungsgemäßen Netzmittel auf Phosphorsäurebasis schwächt die schädigende Wirkung der Sulfosäure- und Äthylenoxydtypen ab.
  • Zum Berieseln z. B. von Gesteins- oder Kohlenhalden eignen sich besonders Salzlösungen, z. B. Magnesium- oder Calciumchlorid, oder andere staubfixierende Stoffe, z. B. Harnstoff, Sulfitablauge u. ä., mit den .erfindungsgemäß beanspruchten Abkömmlingen der Orthophosphorsäure. Auch wäßrige Emulsionen von Mineralölen, Teer u. ä., .die mit ihrer Hilfe leicht herstellbar sind, können mit Nutzen verwendet werden, da nach dem Antrocknen der Stäube ein erneutes Aufwirbeln dadurch wesentlich erschwert wird.
  • Ist auch .die benetzende Wirkung der beschriebenen Phosphorsäureverbindungen in Wasser der wichtigste Faktor für die Wirkung, so spielt doch auch die starke Elektrolytfunktion der primären und sekundären Estersalze eine beachtliche Rolle, da die elektrische Erregbarkeit des Staubes dadurch erheblich vermindert wird. Neutrale tertiäre Estersind dann wirksam, wenn sie durch Mischkondensation von oberflächenaktiven Resten mit mehrwertigen Alkoholen, z. B. Di- oder Triglykol, wasserlöslich gemacht worden sind.
  • Beispiele i. Eine Befeuchtungsanlage im Steinkohlenbergwerk wird mit der wäßrigen Lösung von o,2 g/1 des Na-Salzes des primären Orthopho.sphorsäureesters von Oleylalkohol beschickt. Diese Füllung ergibt beim Versprühen eine rasche und nachteilige Fixation des Kohlenstaubes.
  • 2. Gesteinsschichten, in die zur Gewinnung von Kleinmaterial Bohrlöcher niedergebracht werden, werden überrieselt mit einer wäßrigen Lösung von 2 g/1 des Na-Salzes des gemischten sekundären Esters der Orthophosphorsäure mit Cetyl-Octoäthylenglykolät'her und Äthylalkohol; geringe Mengen in der Lösung emulgierten Mineralöles verstärken den staubbindenden Effekt.
  • 3. Man löst im Liter Sprühwasser 2 g eines Produktes, das man erhält, wenn man molare Mengen eines Polyäthylenglykols vom mittleren Molgewicht 300, Octodecylalkdhol und Phosphoroxychlorid zu polykondensierten Mischestern umsetzt.
  • Diese Lösungen eignen sich gleicherweise für die Bekämpfung von Gesteins- wie Kohlenstaub oder für Betriebe der Reißwollindustrie, Altpapierverarbeitung usw.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Staubbekämpfung, wie Kohlenstaub, Gesteinsstaub und organischen Schwebestoffen, .dadurch gekennzeichnet, daß dem Benetzungswasser oberflächenaktive organische Abkömmlinge der Orthophosphorsäure bzw. ihre Salze zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, .dadurch gekennzeichnet, daß Gemische mehrerer Phosphorsäureabkömmlinge verwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß. benetzende Sulfosäuren oder Äthylenoxydprodulzte mitverwendet werden. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nicht benetzende Salze oder andere staubfixierende Stoffe, z. B. Harnstoff, Sulfitablauge, Mineralöle u. ä., mitverwendet werden. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen bzw. Emulsionen bei neutraler oder schwach saurer Reaktion verwendet werden.
DEM11903D 1951-11-30 1951-11-30 Verfahren zur Staubbekaempfung Expired DE882688C (de)

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