DE882477C

DE882477C - Verfahren zur Herstellung von festen und fluessigen organischen Schwefel- und Jodschwefelpraeparaten

Info

Publication number: DE882477C
Application number: DEM10973A
Authority: DE
Inventors: Jacob Ignaz Mrochem
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-09-13
Filing date: 1951-09-13
Publication date: 1953-07-09

Description

Verfahren zur Herstellung von festen und flüssigen organischen Schwefel- und Jodschwefelpräparaten Es ist laut deutscher Patentschrift 543 603 bekannt, daß, wenn Schwefel mit Zucker und Stärke unter Luftzufuhr erhitzt und die erhaltene Schmelze abgekühlt wird, sich Stoffe abscheiden, die in reinem Wasser kolloidallöslich sind.
Nach dem neuen Verfahren wird Schwefel mit Zucker, Stärke und Proteinstoffen bei Zusatz von Jodlösung zweimal bei 160° C erhitzt bzw. geschmolzen abgekühlt in Wasser aufgelöst und einer Hefegärung unterworfen, wobei ein käseartiger Stoff und eine rotbraune ölige Flüssiglçeit gewonnen wird.
Beide Stoffe sind hochmolekulare organische Schwefel und Jodschwefelverbindungen, die in Wasser kolloidallöslich bzw. wasser- und alkohollöslich sind.
Beispiel I Teil Schwefel wird mit 4 Teilen Zucker, I Teil Stärke, I Teil Sojabohnenpulver gemischt und in einem feuerfesten Gefäß unter Zusatz einer Jodlösung allmählich bis 1600 C erhitzt, bis die Schmelze glasig wird. Diese wird d.ann auf Zinkblechpf,annen ausgegossen, nach Erkalten in Stücke zerschlagen und in demselben Gefäß nochmals geschmolzen bis zum Siedepunkt, d. h. bis der Reaktionsprozeß erreicht wird. Nachdem infolge Verbindung des Schwefels die Schmelze das doppelte Volumen erreicht hat, wird sie wieder vorsichtig ausgegossen und abgekühlt. Alsdann wird die Schmelze in Stücke zerschlagen, mit der etwa fünffachen Menge Wasser aufgelöst und die Lösung einer Hefegärung unterworfen, woraus nach eva 3 bis 4 Wochen die noch vorhandenen Monosaccharide zuGlucose bzw. Zuckersäure umgewandelt werden und auch eine Art Gärung einsetzt und dadurch ein käseartiger Stoff und eine rotbraun ölige Flüssigkeit gewonnen wird.
Der käseartige Stoff ist eine organische Schwefelverbindung, die in reinem Wasser kolloidallöslich ist. 2 g dieser Paste in 1 l Wasser gelöst ergeben eine milchartige Flüssigkeit.
Die rotbraume ölige Flüssigkeit vom spezifischen Gewicht 1,180 ist ein Gemenge von verschiedenen hochmolekularen Schwefel- und Jodschwefelverbindungen, die in Wasser und Alkohol löslich sind.
Einen bestimmten Teil dieser organischen Verbindungen von organischem Schwefel- und organischem Jodschwefelkonzentrat, die auch in Wasser und Alkohol löslich sind, kann man mit der etwa 4fachen Menge 96%igen Alkohol ,ausfällen bzw. trennen.
Beide organische Schwefelverbindungen in fester Form (Paste) und Ölform entwickeln keine Spur von Schwefelwasserstoff und zersetzen sicli auch nicht, wenn sie mit Salzen und sonstigen Stoffen gemischt und gelagert werden. Die wäßrigen Lösungen der beiden organischen Schwefel- und Jodschwefelpräparate reagieren gegen Methylorange neutral und gegen Lackmus schwach sauer, besitzen eine hohe therapeutische Wirkung und können als Wirkstoffe für medizinische, kosmetische und technische Zwecke verwendet werden.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H: Verfahren zur Herstellung hochmolekularer organischer Schwefel- und Jodschwefelverbindungen in fester und flüssiger Form, dadurch gekennzeichnet, daß Schwefel mit Zucker, Stärke und Proteinstoffen unter Zusatz von Jod zweimal bis 1600 C erhitzt bzw. geschmolzen, die erkaltete Schmelze in Wasser aufgelöst und etwa 3 bis 4 Wochen seiner Gärung unterzogen wird, wobei organische Schwefel- und Jodschwefelpräparate gewonnen werden, die in Wasser kolloidallöslich bzw. wassler- und alkohollöslich sind.