DE831878C - Spirochaetocid fuer Transfusionsblut - Google Patents

Spirochaetocid fuer Transfusionsblut

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DE831878C
DE831878C DEE893A DEE0000893A DE831878C DE 831878 C DE831878 C DE 831878C DE E893 A DEE893 A DE E893A DE E0000893 A DEE0000893 A DE E0000893A DE 831878 C DE831878 C DE 831878C
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DE
Germany
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blood
amino
spirochaetocid
transfusion
arsenic oxide
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Expired
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DEE893A
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English (en)
Inventor
Dr Rudolf Fussgaenger
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Farbwerke Hoechst AG
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/14Blood; Artificial blood
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/28Compounds containing heavy metals
    • A61K31/285Arsenic compounds
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K33/00Medicinal preparations containing inorganic active ingredients
    • A61K33/24Heavy metals; Compounds thereof
    • A61K33/36Arsenic; Compounds thereof

Description

  • Spirochaetocid für Transfusionsblut Die vorliegende 1?rfindung bezieht sich auf Trockenpräparate, die, dem Transfusionsblut zugesetzt, dieses sofort von etwa vorhandenen Spirochaeten, den Erregern zahlreicher Krankheiten, wie Lues (Syphilis), Rückfallfieber und Framhoesie, befreien und gleichzeitig bluterhaltende und gerinnungshindernde Stoffe enthalten, ferner erforderlichenfalls bakteriostatische Eigenschaften aufweisen.
  • Derartige Präparate waren bisher nicht bekannt. Es war infolgedessen nicht möglich, der Klinik oder dem praktischen Arzt ein Mittel in die Hand zugeben, das in technisch denkbar einfacher Weise bei einer Transfusion frischen Blutes von einem Blutspender auf den Patienten oder auch bei der KonservierungvonBlut für eine spätereTransfusion (Blutkonserve) die 1vtöglichkeit bietet, ein bezüglich Spirochaetenfreiheit, Freiheit von pathogenen Keimen, Verträglichkeit, Sicherheit -vor Gerinnungserscheinungen des Blutserums und Erhaltung der Blutkörperchen völlig einwandfreies Transfusionsblut vorzubereiten.
  • Der Bedarf der Praxis nach einem solchen Präparat geht aus folgenden Tatsachen hervor: Bis zu G Wochen nach einer Luesinfektion ist der objektiv e achweis einer solchen bei einem Blutspender nicht sicher zu führen. Durch den starken Anstieg der Syphilis und die vermehrte Anwendung von Bluttransfusionen an sich ist daher die Gefahr einer Übertragung einer Syphilis bei einer Bluttransfusion wesentlich angestiegen. In gewissen Ländern gelten ähnliche Verhältnisse auch bei anderen Spirochaetenerkrankungen (Rückfallfieber, Framboesie). Syphilisspirochaeten bleiben in der bisher gebräuchlichen Blutkonserve mehrere Tage virulent, und es ist ferner bekannt, daB z. B. Rückfallfieberspirochaeten sich in Blutgemischen mit Nährlösung sogar wochenlang virulent erhalten lassen. Aus diesen Gründen ist die Schaffung einer Substanz berechtigt, mit der man in wenigen Minuten Spirochaeten in den zur Transfusion verwendeten Blutformen mit Sicherheit abtöten kann. Eine solche Substanz hat folgende Aufgaben zu erfüllen: Sie soll i. Spirochaeten sofort abtöten, 2. die Blutgerinnung vermeiden, 3. das Bakterienwachstum verhindern, .4. die Blutkörperchen konservieren, 5. in einem Arbeitsgang anwendbar sein.
  • Die Forderungen unter 3. und .4. gelten vorwiegend für die Blutkonserve, die über einen längeren Zeitraum unverändert aufbewahrt werden soll. Es ist bekannt, daß 3 Amino-4-oxybenzolarsenoxyd in vitro stärkste spirochaetocide Eigenschaften besitzt. Es hat bis zu einem gewissen Grade auch hohe bakteriostatische Eigenschaften gegen zahlreiche pathogene Keime. Zur Vermeidung der Blutgerinnung wird bereits in der Regel Natriumcitrat verwendet. Als Nährsubstanz für die Blutkörperchen hat sich Traubenzucker bewährt. Zur Erhöhung des bakteriostatischen Wirkungsspektrums kann z. B. ein Antiseptikum der Akridinreihe, nämlich 2-Äthoxy-6, 9,diaminoacridinlactat, verwendet werden.
  • Da sichRückfallfieberspirochaeten in bluthaltigen Medien am längsten virulent erhalten, wurden entsprechende Laboratoriumsuntersuchungen mit ihnen vorgenommen, die ergeben haben, daß man mit einem Trockenpräparat aus 3.Amino-4-oxybenzol-i-arsenoxyd von etwa i : ioo ooo als Endverdünnung bei gleichzeitigem Zusatz eines bekannten gerinnungshefnmenden 'Mittels und Nährsubstanz (Traubenzucker) in spätestens 5 'Minuten zu einer vollständigen Abtötungdieser Spirochaeten gelangt. Der Beweis hierfür wurde durch Verimpfung solcher Blutgemische an weiße Mäuse geführt, bei denen während bis zu 3 Wochen langer Beobachtung keine Rückfallfieberspirochaeten im Blut auftraten und die sich mit dem Ausgangsstamm nach diesem Zeitpunkt noch eindeutig infizieren ließen, während in dem Blut von Kontrollmäusen, die spirochaetenhaltiges Blut ohne 3-Amino-4-oxybenzol-i-arsenoxyd erhalten hatten, schon nach 24 bis 48 Stunden Spirochaeten nachweisbar sind. Je nachdem ob natives Blut oder eine Blutkonserve spirochaetenfrei gemacht werden soll, können Zusammensetzungen folgender Beispiele verwendet werden: Beispiel i Zur Herstellung einer Blutkonserve eignet sich ein Trockenpräparat (in Ampullen steril eingeschlossen) folgender Zusammensetzung:
    a) Wasserfreies Natrium@citrat . . 287,25 mg
    2-Äthoxy-6, 9-diaminoacridin-
    lactat . . . . . . . . . 5,00 mg
    3-Amino-4-oxybenzoldichlorarsen-
    chlorhydrat und 3 Äquivalente
    Soda . . . . . . . . . 7,75 mg
    Traubenzucker . . . . . . 4 ooo,oo mg
    4 300,0o mg
    Die Menge von 7,75 mg 3-Amino-4-oxybenzoldichlorarsenchlorhydrat und 3 Äquivalente Soda entspricht 3,5 mg 3-Amino-4-oxybenzol-i-arsenoxyd. Der Inhalt dieser Trockenampullen wird in ioo ccm sterilen Wassers gelöst und die nunmehr entstandene Konservierungsflüssigkeit mit ioo ccm Blut vermischt, so daß in der Blutkonserve eine Arsenoxvdendverdünnung von i : 50000 entsteht.
  • b) Zum gleichen Ziele kommt man, wenn man eine Trockenampulle aus den angegebenen Mengen von Natriumcitrat, 2-Äthoxy-6, 9-diaminoacridinlactat und 3-Amino-4-oxybenzoldiclilorarsenchlorhydrat und 3 Äquivalente Soda ohne Traubenzucker herstellt und den Ampulleninhalt in ioo ccm einer sterilen 4@/oigen Traubenzuckerlösung auflöst, die dann mit der gleichen Blutmenge versetzt wird. Beispiel e Für die Frischbluttransfusion erübrigt sich die Zugabe der Acridinverbindung und des Traubenzuckers, dagegen ist ein erhöhter Citratzusatz notwendig. Die hierfür vorgesehene Trockenampulle besteht aus:
    Wasserfreies Natriumcitrat . . . 592.25 mg
    3-Amino-4-oxy benzol dichlorarsen-
    chlorhydrat und 3 Äquivalente Soda 7,75 mg
    6oo,0o mg
    Die angegebenen 7-75 mg entsprechen 3,5 mg 3-Amino-4-oxybenzol-i-arsenoxvd. Der Inhalt der Ampulle wird in ro ccm destillierten Wassers oder physiologischer Kochsalzlösung gelöst und mit etwa igo ccm Frischblut versetzt. Dadurch entsteht wieder eine Arsenoxy,dendverdünnung von i : 5oooo, die nach dem oben gesagten- zur A'btötung der im Blut etwa vorliand@enen Spirochaeten völlig ausreicht.
  • Wie eingehendeToxizitätsuntersuchungengezeigt haben, werden pro Kilogramm z. B. Kaninchen 1o mg 3-Amino-4-oxy-benzolarsenoxyd bei intravenöser Injektion ohne Schaden vertragen. Bei einer Endverdünnung dieses Arsenoxyds von i : 5oooo ist diese io-,mg-Dosis in 5oo ccm Blut bzw. Blutkonserve enthalten. Sie könnte theoretisch ohne Schaden einem Blutempfänger pro Kilogramm seines Körpergewichtes gegeben werden, eine Arsenoxydmenge, die auch bei Säuglingen praktisch niemals erreicht wird. ' Da das verwendete Arsenoxyd selbst bakteriostatisch wirkt, ist der Zusatz von z. B. des oben genannten Acridiniactats als weiteres Antisepticum nicht unbedingt notwendig.
  • Obwohl Arsenikalien vom Typ der Arsenobenzole ebenfalls Spirochaeten in vitro in relativ niedrigen Konzentrationen abtöten, kommt ihre Verwendung als Abtötungsmittel für Blutkonserven nicht in Frage, da sie beim Stehen in wäßriger Lösung sich rasch unter Bildung toxischer Substanzen zersetzen, während das verwendete Arsenoxyd in wäßriger Lösung beständig ist und bei einer eventuell eintretenden Oxydation nur ungiftiger werden kann. Die Schaffung von Trockenampullen zur Abtötung von Spirochaeten hat den technischen Vorteil, daß die Abfüllung kleinster Ars; noxydmengen dadurch vermieden wird, daß eine vorherige Vermischung mit den gleichfalls notwendigen Begleitstoffen erfolgt.
  • Statt der Mischung aus 3-Amino-4-oxybenzoldichlorarsenchlorhydrat und 2 Äquivalenten Soda kann auch die äquivalente Menge jeder anderen Verbindung Verwendung finden, aus der bei der Lösung 3-Amino-4-oxybenzolarsenoxd entsteht (v,gl. amerikanische Patentschrift 2 222' 384).

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Spirochaetocid für Transfusionsblut, gekennzeichnet durch den Gehalt an 3-Amino-4-oxybenzol-i-arsenoxyd oder bei Lösung solches abgebenden Substanzen, einem gerinnungshemmenden Stoff und gegebenenfalls baktericiden und bluterhaltenden Bestandteilen in Form eines Trockenpräparats.
  2. 2. Spirochaetocid für Transfusionsblut gemäß Anspruch i, gekennzeichnet durch den Gehalt an 3-Amino-4-oxybenzo1-i-arsenoxyd oder bei Lösung solches abgebenden Substanzen, Natriumcitrat und gegebenenfalls 2-Äthoxy-6. 9-diaminoacridinlactat und Traubenzucker.
  3. 3. Spirochaetocid für Transfusionsblut gemäß Anspruch i, gekennzeichnet durch den Gehalt an hei Lösung 3-Amino-4-oxybenzoli-arsenoxyd abgebenden Substanzen, Natriumcitrat und 2-Äthoxy-6. 9-diaminoacridi-nlactat.
DEE893A 1950-03-29 1950-03-29 Spirochaetocid fuer Transfusionsblut Expired DE831878C (de)

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