DE446130C - Verfahren zur Haltbarmachung von der Gaerung oder Faeulnis unterworfenen Stoffen - Google Patents
Verfahren zur Haltbarmachung von der Gaerung oder Faeulnis unterworfenen StoffenInfo
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- DE446130C DE446130C DEF55748D DEF0055748D DE446130C DE 446130 C DE446130 C DE 446130C DE F55748 D DEF55748 D DE F55748D DE F0055748 D DEF0055748 D DE F0055748D DE 446130 C DE446130 C DE 446130C
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N35/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having two bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. aldehyde radical
- A01N35/02—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having two bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. aldehyde radical containing aliphatically bound aldehyde or keto groups, or thio analogues thereof; Derivatives thereof, e.g. acetals
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Description
- Verfahren zur Haltbarmachung von der Gärung oder Fäulnis unterworfenen Stoffen. Es ist bekannt, daß man durch Zusatz von Zucker zu gärungs- und fäulnisfähigen Substanzen bakterielle Zersetzung bis zu einem gewissen Grade verhindern kann. Die hierzu notwendige Zuckermenge ist jedoch ganz beträchtlich. Kleinere Zusätze von % bis io und selbst noch mehr Prozent fördern im Gegenteil sogar das Wachstum der Mikroorganismen (Bakterien, Schimmelpilze usw.) durch Zufuhr neuer Nahrungsmittel.
- Verwendet man jedoch statt des üblichen Zuckers mit einer Kette von 6 und 12 Kohlenstöffatomen die Triose Dioxyaceton oder deren veresterte oder verätherte Derivate, so ergibt sich der überraschende Effekt, daß selbst in i- bis ioprozentigen Lösungen, ja gegebenenfalls sogar in noch geringeren Konzentrationen, das Wachstum der Bakterien und anderer Mikroorganismen gehemmt, d. h. die Auskeimung der in das betreffende gärungs- oder fäulnisfähige Substrat eingesäten Bakterien verhindert und die Einsaat abgetötet wird.
- Da nun das Dioxyaceton vor anderen bakterienhemmenden Stoffen den Vorteil hat, daß es für den menschlichen Körper kein Gift ist (selbst kranke Menschen können täglich ioo g und mehr von der Substanz zu sich nehmen und als Nährstoff verwenden), so besteht durch Anwendung dieses Stoffes als Desinfektionsmittel die Möglichkeit,--zersetzliche Substanzen, welche später als Nähr- oder als Heilmittel Verwendung finden sollen, vor Zersetzung zu bewahren, ohne daß entweder ein gesundheitsschädlicher Stoff zugesetzt wird oder durch Denaturierung, wie beispielsweise bei der Hitzekonservierung, die Vitamine und andere wertvolle Bestandteile der betreffenden Substanzen zerstört werden.
- So kann beispielsweise frische Kuhmilch durch Zusatz von 2 oder mehr Prozent Dioxyaceton selbst bei 37° unverschlossen aufbewahrt werden, ohne daß sie sich bakteriell zersetzt, während Milch ohne Zusatz oder mit kleineren Zusätzen gerinnt.
- Ebenso kann ein leicht zersetzliches Heilserum durch Zusatz von i bis mehreren Prozent Dioxyaceton vor der Zersetzung durch Bakterien bewahrt werden, selbst dann, wenn das Serum bei Brutschranktemperatur aufbewahrt wird. Der Zusatz verhindert also, daß das Serum unbrauchbar wird für die Einnahme per os oder für die Einspritzung.
- In derselben Weise können auch Aufschwemmungen von Körperzellen, wie sie teilweise für Heilimpfungen (Krebszellen zur Heilbehandlung des Krebses) benutzt werden, durch Zusatz von 11" bis io Prozent Dioxyaceton konserviert werden oder auch aus solchen Zellen oder anderen Gewebezellen gewonnene Extrakte, welche noch zersetzliche Substanzen enthalten (Organextrakte). Diese Art der Konservierung hat noch den besonderen Vorteil, daß keine Denaturierung der betreffenden biologisch wichtigen Substanzen stattfindet. Auf die gleiche Weise kann auch die Konservierung bzw. Entkeimung bakterienhaltiger Körperflüssigkeiten, wie Eiter und andere Exsudate, durchgeführt «-erden; insbesondere gelingt es auch auf diese Weise, die bakteriellen Verunreinigungen der Lymphe auszuschalten, ohne ihre Wirksamkeit aufzuheben.
- Ein besonderes Anwendungsgebiet hat das Verfahren ferner dann, wenn es zur Herstellung und Haltbarmachung von Schutz-oder Heilstoffen aus Bakterien oder Bakterienprodukten benutzt wird. Hier fällt außerdem die Notwendigkeit fort, die lebenden Krankheitserreger durch irgendwelche andere Eingriffe abzutöten. Z. B. kann man durch Zusatz von beispielsweise i oder .2 Prozent Dioxyaceton zu einer Aufschwernmung von Typhusbazillen oder Choleravibrionen Typhus- bzw. Choleraimpfstoff erzeugen, und auf dieselbe Weise kann man Impfstoffe aus beliebigen Bakterien machen. Enthalten die Bakterien Sporen (z. B. Milzbrand, Rauschbrand), so werden diese zwar am Auskeimen verhindert, so daß eine konstante Dosierung möglich bleibt, ohne daß jedoch ihre für die Immunisierung notwendigen Funktionen vernichtet werden.
- Flüssige Bakterienpräparate, wie Extrakte oder Sekretionsprodukte der Bakterien (Toxine), kann man auf dieselbe Weise keimfrei konservieren. So behält beispielsweise eine iprözentige Lösung von Tuberkulin in einer iprozentigen Dioxyacetonlösung selbst bei monatelanger Aufbewahrung ihre Wirksamkeit auch dann, wenn die Lösung nicht unter sterilen Kaufelen hergestellt wurde, während in gleicher Weise hergestellte Tuberkulinlösungen in Dextrose oder Lävulose schon nach wenigen Tagen ihre Zersetzung anzeigen.
- Die gleichen Eigenschaften wie Dioxyaceton zeigen, wie oben erwähnt, seine veresterten oder verätherten Derivate, z. B. der Essigsäureester des Dioxyacetons oder das symmetrische dinaphthoesaure Dioxyaceton, welches als Kondensationsprodukt der Naphthoesäure mit dem Dioxyaceton entsteht. Durch die Vereinigung mit Dioxyaceton werden vorher unwirksame bzw. schwach antiseptische chemische Verbindungen zu antiseptischen Körpern mit bedeutend gesteigerter Wirkung. Auch bei den Verbindungen, die bereits antiseptische Wirkungen besitzen, wird die Wirksämkeit auch nach der Vereinigung mit Dioxyacetön, wie Versuche zeigten, über die der Addition beider Wirkungen entsprechende Wirkung hinaus verstärkt.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Haltbarmachung von der Gärung .oder Fäulnis unterworfenen Stoffen, darin bestehend, daß man diesen Stoffen Dioxyaceton oder seine veresterten oder verätherten Derivate zusetzt.
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Herstellung von Schutz-und Heilstoffen denselben Dioxyaceton oder seine veresterten oder verätherten Derivate zusetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF55748D DE446130C (de) | 1924-03-23 | 1924-03-23 | Verfahren zur Haltbarmachung von der Gaerung oder Faeulnis unterworfenen Stoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF55748D DE446130C (de) | 1924-03-23 | 1924-03-23 | Verfahren zur Haltbarmachung von der Gaerung oder Faeulnis unterworfenen Stoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE446130C true DE446130C (de) | 1927-06-23 |
Family
ID=7107767
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF55748D Expired DE446130C (de) | 1924-03-23 | 1924-03-23 | Verfahren zur Haltbarmachung von der Gaerung oder Faeulnis unterworfenen Stoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE446130C (de) |
-
1924
- 1924-03-23 DE DEF55748D patent/DE446130C/de not_active Expired
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