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Riegelmitnehmer oder Schließbart für Schlösser Die Erfindung bezieht
sich auf einen für Türschlösser, Möbelschlösser, Vorhangschlösser u. dgl. verwendbaren
Riegelmitnehmer oder Schließbart mit durch einen zu seinem Drehen dienenden Stechschlüssel
ausrückbarer Sperrvorrichtung. Bei bekannten Riegelmitnehmern dieser Art ist durch-,veg
ein schlüsselbartartiger Teil am Innen- oder Drehzylinder eines Zylinderschlosses
befestigt, dessen Außenzylinder oder Gehäuse im Türschloß od. dgl. uridrehbar angeordnet
wird. Die Sperrvorrichtung besteht dabei aus radialen Zuhaltungsstiften, die in
ungeordneter Stellung den Drehzylinder im Außenzylinder festhalten, ihn dagegen
freigeben, wenn sie durch den Stechschlüssel eingeordnet sind. Der bekannte Riegelmitnehmer
oder Schließbart ist verhältnismäßig umständlich in seiner Bauart und kostspielig
in der Herstellung. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Riegelmitnehmer
oder Schließbart mit,durch einen zu seinem Drehen dienenden Stechschlüssel ausrückharer
Sperrvorrichtung zu schaffen, der sich durch einfache Bauart und wohlfeile Herstellung
auszeichnet. Die Erfindung besteht in erster Linie darin, daß der Schließbart neben
dem Schlüsselführungskanal angeordnete plattenförmige Zuhaltungen aufweist, die
einerseits zum Zu-
sammenwirken mit einer Längskante des Schlüssels seitliche
Nasen tragen, anderseits mit wenigstens einem Ausschnitt zum Durchtritt einer in
dem den Riegelmitnehmer enthaltenden Schloß oder am Schloßriegel angeordneten Besatzung
versehen sind. Die plattenförmigen ZuhaItungen sind vorzugswei6e Schwenkzuhaltungen
in Form von Winkelhebeln mit einem die seitliche Nase
tragenden,
längs gerichteten Arm und einem an seiner Stirnkante den zweckmäßig schlitzförmigen
Ausschnitt aufweisenden, quer gerichteten Arm. Bei dieser Ausbildung fällt zunächst
.der bisher notwendige Außenzylinder fort. Der Schließbart kann vielmehr mit seinen
Enden unmittelbar in den Wänden des Tür oder anderen Schlosses gelagert sein. Ferner
fallen .die Zuhaltungen einfach aus, da sie aus gestanzten Blechplatten bestehen
können. Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt darin, daß der Riegelmitnehmer nicht
mehr aus einem vollen Zylinder mit daran befestigtem Bart zu bestehen braucht, sondern
die Form eines im wesentlichen prismatischen Körpers haben kann, der aus Blech herstellb.ar
ist. So kann der Schließbart nach der Erfindung aus einem in der Seitenansicht und
Draufsicht länglich rechteckigen und im Querschnitt etwa quadratischen Blechkasten
bestehen, dessen Seitenwände vorzugsweise mit den Bartansatz bildenden Verbreiterungen
versehen sind. Dabei kann auch der Sch'lüsselführungskanal aus Blech hergestellt
sein, indem er durch eine an den Wänden des den Schließbart bildenden Blechkästchens
geführte und abgestützte U-förmige Blechplatte gebildet ist. Zur drehbaren Lagerung
des Schließbartes in den Wänden .des Tür- oder anderen Schlosses können auf die
aus dem Blechkasten herausragenden Enden des Schlüsselkanals angeordnete kreisförmige
Blechscheiben dienen. Bei dieser Ausbildung ist es; wie ersichtlich, möglich, sowohl
die Zuhaltungen als auch alle anderen Bauteile des Riegelmitnehmers in Blech auszuführen,:
so @daß zur Herstellung dieser Teilte nur Stanz- und Biegearbeiten notwendig sind,
während kostspielige und zeitraubende Dreh- und Schleifarbeiten in Wegfall kommen.
Auch der Zusammenbau des neuen R.iegelmitnehmers ist leicht und einfach, da die
Blechteile nur zusammengefügt zu werden brauchen und dann durch einen Niet miteinander
verbunden werden können, der gleichzeitig die Drehachse für die Zuhaltungen bilden
kann.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Dabei zeigt Fig. i eine Draufsicht auf den Riegelmitnehmer mit Schnitt ,durch zwei
an dessen Enden angeordneten Führungsscheiben, wobei die Zuhaltungen sich in ihrer
Sperrstellung befinden, Fig. -2 ebenfalls eine Draufsicht auf den Riegelmitnehmer
bei in Freigabestellung befindlichen Zuhaltungen, Fig. 3 eine Ansicht der Zuhaltungen
von unten mit waagerechtem Längsschnitt durch dien Riegelmitnehmer, wobei die Zuhaltungen
sich wieder in Sperrstellung befinden, Fig. q. einen senkrechten Längsschnitt durch
den Riegelmitnehmer nach .der Linie A-A in Fig. 'i' bei in Freigabestellung befindlichen
Zuhaltungen, Fig. 5 eine Ansicht mit Schnitt durch die Lagerscheiben des Riegelmitnehmers
von der in Fing. i und 2 linken Seite, wobei seine linke Seitenwand abgenommen ist
und die Zuhaltungen sich in Sperrstellung befinden; Fig. 6 einen Querschnitt durch
den Riegelmitnehmer nach der Linie B-B in Fig: q. mit in Freigabestellung befindlichen
Zuhaltungen, wobei eine mit denZuhaltungen zusammenwirkende Besatzung in vollen
Linien und ein durch den Mitnehmet bedienter Riegel in strichpunktierten Linien
eingezeichnet sind, Fig. 7 eine Seitenansicht des Riegelmitnehmers, Fig.8 einen
Querschnitt :durch den Riegeknitnehmet nach der Linie C-C in Fig. 5 mit in Sperr-Stellung
befindlichen Zuhaltungen, Fig. g eine Vorderansicht des Riegelmitnehmers ebenfalls
bei in Sperrstellung befindlichen Zuhaltungen, wobei die vordere Führungsscheibe
in strichpunktierten Linien eingezeichnet und das vordere Ende des Schlüsselführungskanals
nach der Linie D-D in Fig. 5 beschnitten ist, Fig. io den Schlüsselführunggkanal
für sich allein in Ansicht von links in Fig. i und 2 gesehen, Fig. iii eine Zuhaltun_
g mit Feder für sich allein in Seitenansicht.
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Der zum Hin- und Herbewegen eines in Fig. 6 in strichpunktierten Linien
einbezeichneten Riegels 38 dienende Riegelmitnehmer oder Schließbart hat im wesentlichen
die Form eines kurzen Schlüsselschaftes mit Bart. Er besteht aus einem in Seitenaisicht
und Draufsicht länglich rechteckigen und im Querschnitt etwa quadratischen Blechlasten,
dessen Seitenwände @i, 2 auf einem hinteren Teil ihrer Länge bei 3, q. nach oben
verbreitert sind, uni an dem vom Kasten gebildeten Schaft einen Bart zu bilden.
Der Kasten ist aus zwei Blechplatten zusammengesetzt, von welchen die eine im Querschnitt
U-förmig gebogen ist, so daß sie gleichzeitig die rechte Seitenwand i sowie den-
Boden 5 und die Decke 6 des Kastens bildet, während die andere Platte die linke
Seitenwand :2 ergibt. Beide Blechplatten weisen vorn und hinten einwärts abgewinkelteEndteile
zur Bildung der Stirnwände7,8 des Kastens auf. Die beiden Blechplatten sind vorn
dadurch miteinander verbunden, :daß am abgewinkelten vorderen Endteil der Seitenwand
:2 vorgesehene Nasen g in Randausschnitte .der Decke 6 und des Bodens 5 des Kästchens
eingreifen (s. Fig. 2 und c9). Ihre Verbindung am hinteren Ende geschieht durch
einen Nietstift io, der durch übereinstimmende Löcher der beiden Seitenwände i,
2 des Kastens hindurchgreift, und dessen äußere Enden zu Nietköpfen gestaucht sind.
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Der Riegelmitnehmer enthält einen Schlüsselführungskanal von länglich
rechteckigem Querschnitt. Dieser Kanal ist von einer U-förmig gebogenen Blechplatte
'i:i, 12, 13 gebildet, die mit ihrem oben angeordneten Scheitelteil 12 an der Decke
6 und mit den Längsrändern ihrer Seitenteile,i 1, 13 am Boden 5 des Blechkastens
i bis 8 anliegt, wohingegen sie sich mit ihren Enden an den Stirnwänden 7 und 8
abstützt. Der rechte Seitenteil iii der U-förmigen Blechplatte weist in ihrer unteren
Hälfte einen rechteckigen Ausschnitt 1q. auf, der sich über einen mittlerenTeil
derLänge der Schlüsselführung erstreckt. Am vorderen Ende ist ein Teil 15 der verbleibenden
Seitenwand der
Schlüsselführung nach rechts abgewinkelt, um hier
eine untere Abschlußwand am Kanal zu bilden. Der linke Seitenteil 13 der U-förmigen
Blechplatte ist dagegen ebenfalls auf der unteren Hälfte mit einem nach unten und
vorn offenen winkligen Ausschnitt 17 versehen. Die Oberkante dieses Ausschnittes,
d. h. die Unterkante -des über dem Ausschnitt liegenden Teiles der linken Seitenwand
des Schlüsselskanals, ist einwärts abgewinkelt, um eine zum Eingriff in eine Längsnut
ig des Stechschlüssels,2i7 dienende Führungsrippe 18 zu bilden (vgl. insbesondere
Fig. 9). Das vordere, im Ouerschnitt etwa e-förmi@geEnde desSchlüsselführungskanals
tritt durch die vordere Stirnwand 7 des Blechkastens i bis 8 heraus. Auf dasselbe
isst eine mit einer auf den Kanal passenden Öffnung versehene kreisförmige Scheibe
2"o aufgesteckt und durch Reibung oder Klemmung gehalten. Am hinteren Ende besitzen
die Seitenwände :der Schlüsselführung zwei Lappen oder Ansätze -21, von deinen der
eine etwas länger als .der andere und zur Abstützung am anderen Lappen abgewinkelt
ist. Die Lappen 21 ragen aus der hinteren Stirnwand 8 des Blechkastens i bis 8 heraus.
Auf sie ist gleichfalls mit einer passenden Öffnung eine kreisförmige Blechscheibe
22 aufgesteckt und durch Reibung oder Kleinmung gehalten. Die beiden Blechscheiben
20, -2,2, die im Gegensatz zu dem meist aus Eisenblech gefertigten Kasten vorzugsweise
aus Messing oder einem ähnlichen Lagermetall bestehen, dienen zur drehbaren Lagerung
des Riegelmitnehmers in den Wänden eines Schloßgehäuses. Sie greifen, wie in Fig.
q. dargestellt, in kreisförmige Vertiefungen 23 und 24 der beiden Schloßwände 25,
26 ein, wodurch der Mitnehmer vorn und hinten an den Schloßwänden drehbar geführt
ist. Die Vertiefung 23 in der vorderen Schloßwand enthält ein kreisförmiges Loch
25 zum Durchtritt des in den Schlüsselkanal einzuführenden Stechschlüssels 27. -In
den Zwischenräumen zwischen den beiden Seitenwänden 1, 2 des Blechkastens i bis
8 einerseits und dem Schlüsselführungskanal vi bis 13 anderseits sind mehrere Zuhaltungen
28, 2g angeordnet, und zwar im Beispiel vier Stück, von denen sich je zwei auf den
entgegengesetzten Seiten der Schlüsselführung befinden. Die aus Blechplatten gestanzten
Zuhaltungen sind um den die beiden Blechplatten des Kastens i bis 8 miteinander
verbindenden Nietstift io drehbar und haben die Form von Winkelhebeln mit einem
aufwärts, d. h. quer zur Riegelmitnehmerachse gerichteten Arm 28 und einem nach
vorn, d. h. mit Bezug auf die genannte Achse längs gerichteten Arm 29. Die aufwärts
gerichteten Arme 28 treten durch einen Ausschnitt der Decke 6 nach oben heraus und
liegen mit ihren oberen Endteilen zwischen den Verbreiterungen 3, q. der Seitenwände
1, des Blechkastens !i bis 8, d. h. innerhalb des Bartes des Riegelmitnehmers. Dabei
ist der Arm einer der beiden der Schlüsselführung unmittelbar benachbarten Zuhaltungen
mit einer abgewinkelten Verlängerung 310 versehen, die sich an der gegenüberliegenden
Zuhaltung führt und den Zwischenraum zwischen den beiden Zuhaltungen überbrückt.
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Die aufwärts gerichteten Arme .2k8 :der Zuhaltungen 28, 29 weisen
an ihrer bogenförmig gekrümmten Ober- oder Stirnkante je einen in aufrechterRichtung
verlaufenden Schlitz 31 auf. Diese Schlitze sind so angeordnet, daß sie bei eingeordneten,
d. h. in Freigabestellung befindlichen Zuhaltunge.n mit zwei an den Oberkanten der
beiden Verbreiterungen 3, d. der Seitenwände 1, 2 des Blechkastens i bis 8 vorgesehenen,
vorzugsweise senkrechten Schlitzen 32 sich decken (s. Fig. 2, ..l und 6), wohingegen
sie bei ungeordneten, d. h. in Sperrstellung befindlichen Zuhaltungen gegenüber
den Schlitzen 32 um einen größeren oder kleineren Winkel- verschoben sind (s. Fig.
i und 5).
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Die nach vorn gerichteten Arme 29 der Zuha.ltUngen 28, 29 weisen je
einen als Schlüsselangriff dienenden abgewinkelten Ansatz 33 auf, mit dem sie in
dieAusschnitte rq.,47:des Schlüsselführungskanals eingreifen. Bei abgezogenem Schlüssel
nehmen die Ansätze 33 dadurch, daß .die Zuhaltungen durch die darauf einwirkenden
Zuhaltungsfedern 34 in ihre Sperrstellung gedreht werden, eine ungeordnete Stellung
ein (s. Fig. 5). Sie können sich teils an die,Oberkanten der Ausschnitt; anlegen,
teils auch etwas darunterliegen. Wird dagegen der Stechschlüssel 27 eingeführt,
dann werden die Ansätze 33 :durch die Unterkante des Schlüssels, die für das Zusammenwirken
mit den Zuhaltungen in bekannter Weise mit mehr oder weniger tiefen Kerben versehen
ist, aber teilweise auch ungekerbt sein kann, nach unten verdrängt und in eine geordnete
Stellung gebracht, wobei die Zuhaltungen 28, j29 um den Stift io in ihre Freigabestellung
gedreht werden (s. Fig. 2, 4. und 6). Beim Abzug des Schlüssels kehren die Zuhaltungen
wieder in die ungeordnete Stellung zurück.
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Für das Zusammenwirken mit den Zuhaltungen 28, 2g ist eine feste Besatzung
vorgesehen, die aus einer in der Ebene der Schlitze 32 der beiden Seitenwände ,3
des Bartteiles des Riegelmitnehmers angeordneten Blechplatte 35 besteht (Fig. q.
und 6). Diese Platte ist mit ihren nach hinten verkröpften Endteilen an der hinteren
Wand des Schloßgehäuses befestigt, und zwar im Beispiel mit Hilfe zweier in die
genannte Schl!oßwand eingenieteter Stehstifte 3,6. Die Besatzungsplatte 35 enthält
an ihrer Unterkante einen rechteckigen Ausschnitt 37, in den der Bartteil des Mitnehmers
mit den aufwärts gerichteten Armen 28 der Zuhaltungen 2,8, -29 paßt, wenn der Riegelmitnehmer
die in der Zeichnung veranschaulichte Stellung hat, d. h. mit dem Bart aufwärts
zeigt (s. Fig. 6). Nehmen bei dieser Stellung des Rnegelmitnehmers die Zuhaltungen
ihre Sperrstellung ein, dann stoßen deren obere Arme beim Versuch, den R iegelmitnehmer
zii drehen, an die Seitenkanten. des Ausschnittes 3-7 der Besatzungsplatte 35 an
und verhindern so die Drehung des Mitnehmers. Um den Mitnehmer aus seiner aufrechten
Stellung, das isst die Stellung bei vorgeschlossenem Riegel 38, zu entfernen, müssen
also die Zuhaltungen mittels des Schlüssels 27 eingeordnet
yverden.
ist,dies :geschehen, dann kann der rechts vom Ausschnitt 37 liegende Teil der Besatzungsplatte
35 frei durch die Schlitze 3;Z der Zuhaltungen hindurchtreten, so daß es möglich
ist, den Riegelmitnehmer im Sinne des Zurückschließens des Riegels (Pfeilrichtung
in Fig. 6) zu drehen. Ebenso müssen beim Vorschließen des Riegels 38 die Zuhal@tungen
eingeordnet sein, weil dabei der erwähnte Teil der Besatzungsplatte 35 ebenfalls
durch die Schlitze hindur:chtreten muß.
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Der Riegel 38 ist im Beispiel auf den beiden Stehstiften 36 und gleichzeitig
an der- Besatzungsplatte 3.5 geführt. Er weist ähnlich wie letztere einen rechteckigen
Ausschnitt 39 auf. An diesen Ausschnitt schließt sich auf der rechten Seite ein
abwärts gerichteter Arm 4o an, dessen freies Ende hakenförmig nach links gerichtet
ist. Die linke Kante des Ausschnittes 39 wirkt beimVorschließen des Riegels
mit dem Bartteil 3, 4 des Mitnehmers zusammen. Gleichzeitigdient sie dazu,.denRiegel38
im vorgeschlossenen Zustand an dem durch die Besatzungsplatte gegen Drehen gesicherten
Riegelmitnehmer abzustützen und damit ein Zurückdrücken des Riegels zu verhindern.
Das Zurückschließen geschieht .durch Zusammenwirken des Mitnehmerbartes mit der
bogenförmigen Innenkante des Armes 40. Der Haken 41 dient dIalbei dazu, die Drehung
des Riegelmitnehmers nach :dem Zurückschließen des Riegels zu begrenzen. Der Riegelmitnehmer
nimmt dann die in Fig. 6 durch die strichpunktierten Linien x veranschaulichte Stellung
ein.
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Während der Drehung des Riegelmitnehmers aus der einen in die andere
Stellung ist ein Abziehen des Schlüssels 27 wegen des Eingriffes der Besatzungsplatte
in die Schlitze 31 der Zuhaltungen nicht möglich. In der in Fig. 5. in vollen
Linien gezeichneten Stellung des Mitnehers kann dagegen der Schlüssel abgezogen
werden. :Grundsätzlich ist es möglich, den Schlüssel auch in dex Stellung des Mitnehmers
bei zurückgeschlossenem Riegel abzuziehen. Bei Vorhangschlössern, wo Riegel der
in Fig. 6 gezeigten Ausführung vorzugsweise verwendet werden, ist es jedoch im allgemeinen
üblich, daß der Schlüssel nur bei vorgeschlossenem Riegel, nicht dagegen bei zurückgeschlossenem
Riegel abgezogen werden kann. Aus dem Grunde hat im Beispiel das in der vorderen
Schloßwand 25 vorgesehene Durchtrittsloch 215' für den Schlüssel einen etwas kleineren
Durchmesser als die Höhe des Schlüsselquerschnittes beträgt. An der Oberkante des
Schlüsselloches ist dabei ein kleiner Ausschnitt d:2 vorgesehen, der -dem über die
Lochweite hinausreichenden Teil des Schlüsselquerschnittes Durch'laß gewährt, wenn
der Riegelmitnehmer die in Fig. 6 in vollen Linien gezeichnete Stellung hat, während
der Schlüssel seinerseits an der :Oberkante einen kleinen Ausschnitt 43 enthält,
in welchen der Rand des Schlüsselloches 25' in allen anderen Stellungen des Riegelmitnehmers
eingreift, um so das Abziehen des Schlüssels zu verhindern. Natürlich könnte der
rechts vom Ausschnitt 37 liegende Teil der Besatzungsplatte auch so weit nach unten
geführt sein, daß er in der in Fig. 6 in strichpunktierten Linien bezeichneten Stellung
:des Schließhartes in die Schlitze 3;z. der Zuhaltungen 28, 29 eingreift und dadurch
das Abziehen des Schlüssels bei zurückgeschlossenem Riegel verhindert.
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Die Zuhaltungsfedern 34 können, wie bekannt, an den Zuhaltungen dadurch
befestigt sein, daß sie je mit einem Ende in einen Schlitz der Zuhaltungsplatte
eingesteckt und darin durch Zusammen-.drücken der Schlitzwände festgeklemmt sind,
wie dies in den Fig. ,4 und 5 gezeigt ist. Eine neue und zweckmäßige Art der Befestigung
der Federn an den Zühaltungen veranschaulicht Fig. -ili. Dabei ist das Lagerloch
der Zuhaltung um einen der doppeltenFederstärke entsprechendenBetrag erweitert,
und es führt von diesem Loch zu einem Rande der Zuhaltung ein offener Schlitz, so
daß die Zuhaltung eine schlüssellochförmvge Öffnung 45 erhält. Das Befestigungsende
44 der Feder 34 ist schlüssel- oder omegafö,rmig gebogen derart, daß es eine der
Öffnung in der Zuhaltungsplatte entsprechende Umrißfigur hat. Das Ende ist von der
Seite her in die Öffnung 45 der Zuhaltung eingesetzt: Der kreisförmige Teil des
gebogenen Federendes 4¢ verhindert ein Herausgleiten der Feder nach dem Rande der
Zuhaltungsplatte hin. Ein Ausweichen nach der einen oder anderen Seite ist .dadurch
verhindert, daß die Zuhaltungen mit ihren Federn teils aneinander, teils an den
Wänden des Riegelmitnehmers bzw. des Schlüsselkanals oder auch an zwischengeschalteten
Gleitplättchen anliegen. Beim Aufreihen. der Zuhaltungen auf den als Drehachse dienenden
Nietstift ro greift dieser durch diekreisförmigen Teile der gebogenen Federenden
hindurch, wodurch eine zusätzliche Sicherung der Federn gegen Herausschlüpfen aus
den Öffnungen gegeben ist.
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Die neue Befestigungsart der Federn zeichnet sich infolge Fortfalls
des besornderenArbeitsganges des Festklemmens der Federn in Schlitzen der Zuhaltungen
durchEinfachheit aus. Außerdem besteht der Vorteil, !daß die kreisförmigen Teile
der gebogenen Federenden an den Zuhaltungen Lagerbuchsen bilden, so daß die Zuhaltungen
statt mit den rauhen Rändern von gestanzten. Löchern mit den glatten Flächen der
aus gewalzten oder gezogenen Flachdrähten bestehenden Federn auf dem Drehzapfen
schleifen, wodurch die Reibung -der Zuhaltungen auf ihrer Drehachse vermindert wird.
Werden z. B. bei aus Eisenblech gestanzten Zuhaltungen die Federn aus Bronzedraht
hergestellt, dann ergibt sieh außerdem noch der Vorteil, daß die Lagerlöcher der
Zuhaltungen mit einem für Lagerzwecke besser geeigneten Werkstoff als Eisen ausgebuchst
sind.
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Im Rahmen der Erfindung sind mancherlei Abänderungen des dargestellten
Beispieles sowie andere Ausführungen möglich. So könnte insbesondere die Zahl der
Zuhaltungen abweichend vom Ausführungsbeispiel gewählt werden. Der neue Riegelmitnehmer
ist bei allen vorkommenden Schlössern, also z. B. außer bei Vorhangschlössern bei
Haus- und Zimmertürschlössern und bei Möbelschlössern
anwendbar.
Die Ausführung kann belie#big so gewählt werden, daß der Schlüssel nur bei vorgeschlossenem
Riegel oder aber sowohl bei vorgeschlossenem als auch bei zurückgeschlossenem Riegel
abgezogen werden kann. Letzteres ist das für Tür- und Möbelschlösser übliche. Bei
diesen Schlössern kann die Anordnung, wie bei Riegelmitnehmern anderer Ausführung
üblich, so gewählt werden, daß der IMitnehmer beim Vor- und Zurückschließen des
Riegels eine volle Drehung oder gar zwei volle Drehungen ausführt und in einer Stellung
stillgesetzt wird,.in welcher sein Bartteil dem Riegel abgewendet ist. Die Besatzung
erhält dann eine kreisförmigeÖffnung, die bei der Ruhestellung des Mitnehmers mit
einem Ausschnitt versehen ist, damit in dieser Mitnehmerstellung -der Schlüssel
abgezogen werden kann. Es ist ferner möglich, die Anordnung so zu treffen, daß der
Riegelmitnehmer zwei um i8o° versetzte Ruhestellungen hat und der Schlüssel in beiden
Stellungen abgezogen werden kann. Wenn der Bart des Riegelmitnehmers bei vorgeschlossenem
Riegel eine dem Riegel abgekehrte Stellung hat, wird der Riegel durch eine ihm zugeordnete
Zuhaltung gesichert, die beim Vor- und Zurückschließen durch den Mitnehmerbart ausgehoben
wird.
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Die Zuhaltungen können, statt wie im Beispiel angenommen mit nur je
einem Schlitz, auch zum Teil mit zwei oder mehr Schlitzen zum Durchlaß der Besatzungsplatte
ausgestattet sein. Die Zuhaltungen können dann mit Hilfe von zwei oder gegebenenfalls"auch
drei teilweise Übereinstimmenden, teilweise aber voneinander abweichenden Schlüsseln
ineineFreigabestellung gebrachtwerden. Auf diese Weise ist es möglich, Schlösser
zu bauen, ,die außer durch einen nur auf das betreffende Schloß passenden Schlüssel
auch noch durch einen zweiten, auf mehrere Schlösser der gleicheniGruppe passenden
Schlüssel (Gruppenschlüssel) oder durch einen auf die Schlösser mehrerer Gruppen
passenden Schlüssel (Hauptschlüssel) bedient werden können. Die Erfindung gibt also
gleichzeitig ein einfaches Mittel für dieAusführung von Schlössern mit Gruppen-
und Hauptschlüsseleinrichtung.
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Die Zuhaltungen können umgekehrt wie im Beispiel, d. h. so angeordnet
sein, daß ihre aufrechten Arme 2-8 dem dann als Bart ausgebildeten vorderen Ende
des Riegelmitnehmers benachbart sind, während ihre die Ansätze 33 tragenden Arme
29 nach hinten gerichtet sind. Ferner ist es möglich, die Schlüsselführung in einer
gegenüber dem dargestellten Beispiel um -iSo° verdrehten Stellung anzubringen und
die Zuhaltungen so auszubilden, d@aß ihre mit dem Schlüssel zusammenwirkenden Ansätze
den Schlüssel statt unter-, übergreifen, so daß die Arme 2I9 der Zuhaltungen -durch
den Stechschlüssel aufwärts statt abwärts gedreht werden. Natürlich müssen dann
auch die Federn 34 umgekehrt wie gezeichnet, nämlich so angeordnet werden, daß sie
die Arme 29 der Zuhaltungen bei abgezogenem Schlüssel abwärts drehen. Die Verbreiterungen
3, 4 der Seitenwände i, a des Riegelmitnehmers können gegebenenfalls wegfallen,
so daß die aufrechten Arme 28 der Zuhaltungen 28, 29 frei aus dem Blechkasten.i
bis 8 herausragen" in welchem Falle diese Zuhaltungen gleichzeitig den Bartansatz
des Mitnehmers bilden. Die Besatzungsplatte 35 könnte statt im Schloßgehäuse auch
am Riegel befestigt sein. Sie ist dann so auszubilden, daß sie links und rechts
vom Schlüsselangriff des Riegels liegende Sperrteile aufweist, die etwa bis zur
Höhe der Schließbartachse herabreichen, so daß sie durch die Schlitze 31 der Zuhaltungen
@2,8, 29 hindurchtreten müssen, wenn der in der Ruhestellung mit seinem Bartteil
abwärts gerichtete Mitnehmer zum Eingriff in den Schlüsselangriff des Riegels gedreht
wird. Der Schlüsselführungskanal könnte statt aus einer U-förmigen Blechplatte auch
aus einem Blechrohr bestehen, das zum Eingriff der Ansätze 33 der Zuhaltungen ausgeschnitten
ist. Der Schließbart könnte mit seinen beiden Lagerscheiten statt in Vertiefungen
auch in kreisförmigen Löchern von Schloßboden und Decke gelagert sein. Hierbei empfiehlt
es sich, die Scheiben 20, 22 auf den Endteilen des Schlüsselführungskanals besonders
zu sichern, etwa durch eine kleine Bördelung der Endteile des Kanals od. dgl.