DE8794C

DE8794C - Transportable Bohrmaschine mit gelenkigem Ausleger

Info

Publication number: DE8794C
Application number: DENDAT8794D
Authority: DE
Original assignee: P. LANGBEIN in Würzburg (Bayern)

Description

1879.

PAUL LANGBEIN in WÜRZBURG (Bayern). Transportable Bohrmaschine mit gelenkigem Ausleger.

Patentirt im Deutschen Reiche vom io. August 1879 ab.

Zweck dieser Bohrmaschine ist:

1. schnell den Bohrer auf die Kernmarke des zu bohrenden Loches einstellen zu können und

2. bei mehrfach zusammenzunietenden, gegliederten Theilen durch mehrere auf einander liegende Metalldicken das Loch gleichzeitig bohren zu können, um genau auf einander passende Löcher zu erhalten.

Der erste Zweck wird erreicht durch einen zweitheiligen Ausleger, Fig. 1 und 4, welcher bei α und b drehbar ist und bei c die Bohrspindel aufnimmt. Die Bohrspindel ist am unteren Ende d sechskantig; ebenso ist der Bohrkopf e, welcher den Bohrer aufzunehmen hat, s.echskantig und in dem unteren sechskantigen Bohrspindelende drehbar. Beide Theile werden durch einen Ring / mit entsprechendem Sechskantloch umfafst. Dieser Ring läfst sich vermittelst einer Handhabe g auf- und abwärts bewegen. Soll der Bohrer in Wirksamkeit treten, also mit der continuirlich sich drehenden Bohrspindel festgekuppelt werden, so stellt man den Ring/ so, dafs er Bohrkopf und Bohrspindel umfaftt, wie auf der Zeichnung, Fig. 1, dargestellt ist. Soll der Bohrer stehen bleiben, so wird der Ring / auf dem Sechskant der Bohrspindel aufwärts bewegt und in dieser Stellung vermittelst eines Hakens festgehängt.

Die Bohrspindel ist mit einer Riemscheibe h versehen, desgleichen trägt, eine durch den Drehpunkt b, Fig. 1, gehende verticale Welle zwei Riemscheiben i und k, die durch Riemen mit der Riemscheibe h der Bohrspindel und der Riemscheibe /, welche sich auf der stehenden Hauptwelle im Drehpunkt α befindet, verbunden sind. Die beiden stehenden Wellen bei α und b drehen sich in Metallhülsen, wodurch das Drehen des zweitheiligen Auslegers in den Punkten α und b unabhängig gemacht ist von der Bewegung der verticalen Riemscheibenwellen. Die Auslegertheile α b und b c sind als Gitterträger construirt, der Theil α b durch ein Blechdreieck mnoj> bei a, Fig. 1 und 5, und durch breite Gurtungsplatten gegen Verdrehung bei rechtwinkliger Stellung der beiden Hebelarme α b und b c zu einander genügend steif hergestellt.

Der zweite Zweck der Bohrmaschine wird bei kleineren zusammengesetzten Theilen, wie Brückenquerträgern etc., schon erreicht, wenn man einen zweitheiligen Ausleger abc als Wandbohrmaschine aufstellt und die Welle bei a durch konische Räder direct mit der Transmission oder mit einem Vorgelege derselben in Verbindung bringt. In diesem Fall können alle Löcher, welche sich in der Kreisfläche befinden, die der Radius abc beschreibt, schnell gebohrt werden, ohne das Bohrobject, welches aus complicirt zusammengelegten Theilen bestehen kann, verrücken zu müssen.

Bei gröfseren Bohrobjecten, wie Fachwerkträgern bedeutenderer Brücken, die im zusammengelegten Zustande fertig gebohrt werden sollen, also nicht verrückt werden dürfen, ist die Bohrmaschine auf einen Wagen, um eine gufseiserne Säule bei α drehbar, gestellt, und können zwei Ausleger al· c und a' b¹ cⁱ angewendet werden, um mit zwei Bohrern zu arbeiten. In diesem Fall erfolgt der Betrieb der Hauptriemscheibenwelle bei α von unten durch die gezahnte Kettentrommel q, um die eine Kette gelegt ist. Diese Kette ist ohne Ende um eine lose Kettenscheibe r und eine gezahnte Kettenscheibe s gelegt; die letztere steht mit der Transmission oder direct mit einem Motor in Verbindung. Die Kette kann beliebig lang sein und können auch zwei oder mehrere derartige fahrbare Bohrmaschinen in einer Kette eingeschaltet sein.

. Das lose und gespannte Kettenende wird geführt durch Führungsrollen t, im Wagen und neben der Schiene; die eine Führungsrolle i^l im Wagen ist nahe der Kettentrommel q angebracht und soll das auflaufende Kettenende richtig auf die Trommel führen; das ablaufende Kettenende bedarf dieser exacten Führung nicht.

Der Wagen läuft einspurig auf einer Eisenbahnschiene , Fig. 2, und wird durch die Scheeren u auf der Schiene festgestellt. Gegen das Umfallen wird die Bohrmaschine durch zwei Anker V₁ v, die an dem oberen Theile der Hauptwelle bei α senkrecht zur Laufschiene angebracht sind und an den verschiedenen Stellen in der Arbeitshalle befestigt werden können, gesichert. Der Schienenstrang kann mitten durch die Werkstätte gehen, und können bei genügendem Raum zu beiden Seiten zu bohrende Brückenträger etc. aufgelegt werden. Sind sämmt-

liehe Löcher in der mit abc beschriebenen Kreisfläche gebohrt, so wird die Bohrmaschine nun entsprechend weiter gerückt, bis sämmtliche Löcher des Bohrobjects gebohrt sind.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Bei transportablen Bohrmaschinen die Anwendung der zwei Bohrarme α b und b c als zweigelenkige Ausleger nebst dem Riemen- und Kettenbetrieb.
2. Die Kuppelung des Bohrkopfes bezw. die Ein- und AusrücÜung des Bohrers.
3. Die Art der Fahrbarmachung der Bohrmaschine mittelst einer Fahrschiene und der oberen Horizontalverankerung.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.