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Titel: Sohienenzange
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Die Erfindung betrifft eine Schienenzange zur Festlegung eines Arbeitsgerätes
od.dgl. an einer Schiene.
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In der Praxis stellt sich häufig das Problem, auf Schienen laufende
Arbeitsgeräte u.dgl. gegenüber der Schiene unverrückbar festzulegen. Solche Arbeitageräte
sind z.B.
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schienengebundene Teilschnittaschinen und sonstige Vortriebmaschinen
rur den Vortrieb von Tunnels, Stollen, Untertagestrecken u.dgl. sowie schienengebundene
Lademaschinen, Bohr- und Fräsiaschinen einschließlich Fräser für das Ausfräsen der
Fauerfetsauskleidung von Hochfenrinnen u.dgl. Die vorgenannten Geräte arbeiten im
Stand und müssen daher während ihres Betriebes an der oder den Laufschienen zuverlässig
festgelegt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schienenzange für die vorgenannten
Verwendungszwecke zu schaffen, nit der sich Arbeitsgeräte u.dgl. zuverlässig reibungsschlüssig
an der Schiene festlegen lassen und die zugleich so ausgebildet ist, daß sie, falls
erforderlich, auch Scihenenweichen unbehindert überlaufen kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schienenzange
an einer Halterung bewegliche Klauen aufweist, die gegen die Schiene anpreßbar und
mittels
einer Spreiz- und Hubvorrichtung einerseits entgegen der
Anpreßrichtung relativ zueinander spreizbar und andererseits im Spreizzustand gemeinsam
quer zur Spreizrichtung ton der Schiene zurückstellbar sind.
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Bei dieser Ausführung der Schienenzange läßt sich die Verspannung
der Klauen an der Schiene, vorzugsweise den Schienenkopf, dadurch aufheben, daß
die Klauen gegeneinender abgespreizt werden so daß sie sich von den betreffenden
Schienenflächen abheben. Falls notwendig, können dann die Klauen im Spreizzustand
quer zu ihrer Spreizrichtung so weit von der Schiene entfernt bzw so weit angehoben
werden, daß in Schienenweg befindliche Weichen unbehindert Ueberfahren werden können0
FUr die Spreizung und Hubbwegung der Zange findet eine Spreiz-und Hubvorrichtung
Verwendung die als Stellantrieb torzugsweise ein Schubkelbengetriebe aufweist. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Klauen an einem in der
Zangenhalterung gelagerten Gelenkbolzen ed.dgl. in Richtung der Bolzenachse, d.h.
in Spreizrichtung, verschiebbar und außerdem um die Bolzenachse schwenkbar, wobei
die Schwenkbewegung zur Erzielung der Weichengängigkeit der Schienenzange ausgenutzt
wird.
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Fur die Anpressung der Klauen gegen die Schiene wird vorzugsweise
eine Federvorrichtung vorgesehen. Die Spreiz-und Hubvorrichtung weist in diesem
Fall ein von dem Stellantrieb bzw dem Schubkolbengetriebe betätigtes Spreiz-Organ
auf, welches die Klauen gegen die Rtlckstellkraft der Federvorrichtung auseinanderspreizt,
um die Zange so weit zu öffnen, daß auch Schienen-Verbindungslaschen überfahren
werden kennen und ein Verschwenken der geöffneten Zange für die Weichenfahrt möglich
ist. Eine besonders feste und zuverlässoge reibungsschlüssige Verspannung der Schienenzange
an der Schiene läßt sich erreichen, wenn nach einem
eriteren, an
sich selbständigen Erfindungsmarkmal das zum Öffnen der Schienenzange verwendete
Spreizorgan zugleich so ausgebildet ist, daß es gegen die Kopffläche der Schiene
andrückbar ist und dadurch die Verspannung der Klauen erhdht, die ihrerseits den
Schienenkopf von beiden Seiten hinterfussen. Der Schienenkopf wird hierbei also
zwischen den beiden parallelen Klauen und dem Spreizorgan eingespannt, wobei die
hohen Spannkräfte von der Federvorrichtung sowie von dem auf das Spreizorgan wirkenden
Stellantrieb bzw. dem Schubkolbengetriebe aufgebracht werden. Fur das Spreizorgan
wird zweckmäßig ein zwischen den Klauen der Schienenzange liegendes Drehglied verwendet,
an welchem der genannte Stellantrieb angreift und welches vor.
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zugsweise als Exzenterstuck ausgebildet ist, das eine gegen die Schiene'-Kopffläche
verspannbare Exzenterfläche aufweist. Das Drehglied bzw. das Exzentersttlck und
die Klauen weisen vorteilhafterweise an ihren einander zugewandten Seitenflächen
zusassenwirkende keilförmige Nockenflächen auf, so daß bei der mit Hilfe des Stellantriebs
bewirkten Drehbewegung des Drehgliedes die Klauen unter Öffnen der Schienenzange
gegeneinander abgespreizt werden0 Um die Klauen im Spreizzustand bis fieber den
Schienenkcpf anheben zu können, erhält das Drehglied zweckmäßig in Endbereich der
genannten Nockenflächen Anschläge, die bei der Drehbewegung des Drehgliedes als
Mitnehmer für die Klauen dienen.
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In baulicher Hinsicht besonders vorteilhaft ist eine Ansführungsform,
bei der die an dem betreffenden Arbeitsgerät angeordnete Halterung etwa gabelförmig
ausgebildet ist, wobei zwischen den Gabelwangen das Drehglied bzw.
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das Exzentersttlck angeordnet ist. Dabei weist der die Gabelvangen
und das Drehglied durchgreifende Bolzen zumindestens an seinem einen Ende ein Federwiderlager
für die Federvorrichtung auf, die vorzugsweise aus einem in einem
Gehäuse
angeordneten Tellerfederpaket od. dgl. besteht.
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Die Erfindung wird nachfolgend im Zur anhang mit dem in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausftihrungsbeispiel näher erläutert0 In der Zeichnung
zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgemäße Schienenzange im senkrechten Schnitt; Fig.
2 einen Schnitt nach Linie II-II der Fig. 1, wobei die Schienenzange geschlosun
ist; Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt mit geöffneter und zur Weichenfahrt
verschwenkter Schienenzange.
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An der Unterseite 10 eines auf Schienen 11 laufenden Arbeitsgerätes,
insbesondere einer als Teilsohnittaaschine ausgebildeten Vortriebs- oder Abbaumaschine
oder einer entsprechend ausgebildeten ächienengebundenen Fräse mit verschwenkbaren
Fräsausleger ist eine gabelförmige Halterung 12 fur die Schienenzange 13 angeordnet.
Die Schienenzange 13 besteht im wesentlichen aus zwei plattenförmigen Klauen 14,
einer Federvorrichtung 15 und einer Spreiz- und Hubvorrichtung, die ein als Drehglied
ausgebildetes Spreizorgan 16 und einen Stellantrieb 17 umfaßt, der von einem hiraulischen
oder pneumatischen Schubkolbengetriebe gebildet ist, dessen Zylinderteil sich in
einem Gelenk 18 an der Unterseite 10 des Arbeitsgerätes abstUtzt und dessen Kolbenstange
19 ueber ein Gelenk 20 mit dem Spreizorgan 16 verbunden ist.
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Das Spreizorgan 16 liegt zwischen den parallelen Gabelwangen 21 der
Halterung 12. Es ist auf einem Bolzen 22 drehbar gelagert, der in den Gabelvangen
21 der Halterung
12 gehalten ist und Bolzenöffnungen 23 der Klauen
14 durchgreift. Der Bolzen 22 trägt an seinen einen (rechten) Ende einen von einer
Mutter 24 gesicherten Anschlag 25, der sich gegen die Außenfläche der hier befindlichen
Klaue 14 abstUtzt. An der anderen Seite des Bolzens 22 ist die Federvorrichtung
15 vorgesehen, die aus einem Tellerfederpaket 26 besteht, welches sich einerseits
an der hier befindlichen Klaue 14 und andererseits an einen Federteller 27 des Bolzens
22 abstUtzt. Der Federteller 27 wird von einer auf den Bolzen 22 aufgeschraubten
Mutter 28 gehalten. Das Tellerfederpaket 26 liegt in einem zylindrischen Gehäuse
29, welches an der betreffenden Klaue 14 befestigt ist und auch den Federteller
27 aufnimmt0 Ein. entsprechende Federvorrichtung 15 kann auch an den anderen Bolzenende
anstelle des hier befindlichen Bolzen'-anschlages 24, 25 vorgesehen sein.
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Die beiden Klauen 14 untergreifen den Kopf 30 der Schiene 11. Sie
werden von der Feder'rorrichtung 15 mit ihren geneigten Klauenflächen 31 gegen die
geneigten unteren F1§-chen 32 des Schienenkopfes 30 gedrUckt. Wie vor allem die
Fig, 2 und 3 zeigen, ist das um die Achse des Bolzens 22 drehbare Spreizorgan 16
als ExzenterstUck ausgebildet. Es weist eine zu der Drehachse des Bolzens 22 exzentrische
Fläche 33 auf, die mit Hilfe des Stellantriebs 17 gegen die Kopffläche 34 des Schienenkopfes
30 drtlckbar ist, wodurch der Sohienenkopf 30 zwischen den an seiner Unterseite
32 angreifenden Klauen 14 und den gegen seine Oberseite 34 wirkenden ExzenterstUck
von der Schienenzange fest eingespannt wird, so daß die Schienenzange in der Lage
ist, über die Reibung die hauptsächlich in Längsrichtung der Schiene wirkenden Kräfte
zuverlässig autzunehmen0 Durch mehr oder weniger weiten Ausschub der Kolbengstange
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läst sich die Verspannung der Schienenzange an Schienenkopf 30 einstellen.
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Der Bolzen 22 ist gestuft ausgebildet, wobei auf seinen gestuften
Endbereichen Lager- und FUhrungsbtlchsen 35 und 36 angeordnet sind, auf welchen
die Klauen 14 in Richtung der Belzenachse verschiebbar und un die Bolzenachse schanwenkbar
gelagert sind. Das Drehglied 16 weist an seinen gegentiberliegenden Seitenflächen
keilförmige Nockenfläohen 37 auf, die mit keilförmigen Nockenflächen 38 der betreffenden
Klaue 14 zusammenwirken. Die Nockenflächen 37 und 38 erstrecken sich ueber einen
Kreisbogen, dessen Mittelpunkt mit der Achse des Bolzens 22 zusammenfällt. am Ende
der kreisbogenförmigen Nochkenkurven 37 weist das Drehglied 16 einen Anschlag 39
auf.
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Die Nockenfläohen 37, 38 und die Anschläge 39 liegen unterhalb des
Bolzens 22.
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Oberhalb des Bolzens weist das Drehglied 16 an seinen beiden Seitenflächen
ebenfalls bogen- und keilförmige Nockenflächen 40 auf, in denen sich jeweils ein
in einer Bohrung der Gabelwange 21 geführter Bolzen 41 mit seinem innenliegenden
Bolzenende abstützt. Die Bolzen 41 weisen flache Bolzenköpfe 42 auf, gegen welche
sich die Klauen 14 mit ihren einander zugewandten Innenflächen legen.
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In den Fig. 1 und 2 ist die Schienenzange 13 in verspanntem Zustand
dargestellt. Die Kolbenstange 19 des den Stellantrieb bildenden Schubkolbengetriebes
ist so weit ausgefahren, daß der Schienenkopf 30 der Lauf schiene 11 zwischen der
Exzenterfläche 33 des Drehgliedes 16 und den Klauenflächen 31 der Klauen 14 fest
eingespannt ist. Die Federvorrichtung 15 hält die Klauen 14 in verspanntem
Zustand.
Die Schienenzange 13 und das sie tragende Arbeitsgerät ist daher an der Schiene
11 festgelegt. Die beiden Klauen 14 werden bei verspannter Schienenzange von Nocken
43 in der Spannposition gehalten.
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Um die Schienenzange zu denen wird das Schubkolbengetriebe im Sinne
eines Einschubs der Kolbenstange 19 beaufschlagt. Hierbei wird das Drehglied 16
in Pfeilrichtung 44 um die Achse des Bolzens 22 verschwenkt, wodurch die Verspannung
an seiner Exzenterfläche 33 gelöst und die beiden Klauen 14 durch die zusammenwirkenden
Nockenflächen 37, 38 bzw. 40, 41 so weit gegen die Rtlckstellkraft der Federvorrichtung
15 gespreizt werden, daß der Abstand X (Fig. 1) der Klauenflächen 31 größer ist
als die Breite Y des Schienenkopfes 30. Die beiden Klauen 14 sind hierbei so weit
abgespreizt, daß die geöffnete Schienenzange unbehindert auch Schienenlaschen Ueberfahren
kann, wie sie zur Schienenverbindung verwendet werden. Bei geöffneter Zange sind
die Klauen 14 so weit von den betreffenden Gabelwangen 21 der Halterung 12 abgehoben,
daß die Verriegelung durch die Anschläge 43 aufgehoben ist.
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Soll nit der Schienenzange 13 eine Schienenweiche Uberfahren werden,
so wird die Kolbenstange 19 des Schubkolbengetriebes 17 weiter eingefahren. Hierbei
werden die in Spreizzustand befindlichen Klauen 14 durch die an den Drehglied 16
angeordneten Anschläge 39 um die Achse des Bolzens 22 bis ueber den Schienenkopf
30 verschwenkt, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Die Anschläge 39 an den Enden
der bogenförmigen Nockenflächen 37 wirken demgemäß als Mitnehmer SUr die Klauen
14. In der angehobenen Position nach Fig. 3 läßt sich eine Schienenweiche unbehindert
Uberfahren.
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Um die Schienenzange aus der angehobenen Position nach
Fig.
3 in die Spanziposition zurUckzustellen, braucht lediglich die Kolbenstange 19 des
Schubkolbengetriebes ausgefahren zu werden. Sobald die Klauen 14 in die Schwenkposition
nach den Fig. 1 und 2 gelangen, worden sie durch die Rttckstellkraft der Federvorriohtung
15 wieder unter dem Scihenenkopf 30 geschlossen und bei weiterer Schwenkbewegung
des Schwenkgliedes 16 unter der Exzenterwirkung seiner Exzenterfläche 33 fest verspannt.
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Es versteht sich, daß ein auf Schienen laufendes Arbeitsgerät, z.B.
eine Teilschnittmaschine, mit mehreren Schiene nenzangen der genannten Art ausgerüstat
werden kann, Die Schienenzange ist auch dann verwendbar, wenn die Laufschienen 11
nicht auf dem Boden oder der Sohle, sondern z.B. in umgekehrter Lage verlegt werden,
in der ihr Schienenkopf 30 nach unten weist. Im letztgenannten Fall ist das Arbeitsgeräte
nach Art einer Schienenhängebahn an der oder den Laufsohienen hängend fahrbar.
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L e e r s e i t e