DE2554690C3 - Anker-Abspannvorrichtung für eine Förder- und/oder Gewinnungsanlage in Bergbau-Gewinnungsbetrieben - Google Patents
Anker-Abspannvorrichtung für eine Förder- und/oder Gewinnungsanlage in Bergbau-GewinnungsbetriebenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anker-Abspannvorrichtung für eine Förder- und/oder Gewinnungsanlage in
Bergbau-Gewinnungsbetrieben, mit einem Abspannbalken, der mittels im Liegenden geneigt angeordneter und
mit einer Spannvorrichtung versehener Zuganker verankert ist, wobei die Spannvorrichtung an der
Anker-Haltevorrichtung des Abspannbalkens angeordnet ist und mit ihrem Spannorgan an einem Zuganker-Anschlußglied
angreift.
Abspannvorrichtungen werden insbesondere bei stärkerem Flözeinfallen zur kopfseitigen Abspannung
von Strebförder- und Gewinnungsanlagen in oder im Bereich der Kopfstrecke vorgesehen. Dabei ist es
bekannt, den Abspannbalken mittels hydraulischer Abspannstempel oder aber mittels im Liegenden
verankerter Zuganker in der Kopfstrecke festzulegen (DE-AS G 12 227 VI/5d bekanntgemacht am 17.5.56).
Die Verwendung von Zugankern hat vor allem den Vorteil, daß hierdurch der Strebeingangsbereich nicht in
dem Maß zugebaut wi-d, wie dies bei Verwendung hydraulischer Abspannstempel der Fall ist. Außerdem
erlauben die Zuganker eine feste Verankerung des Abspannbalkens selbst bei gebrächem Nebengestein.
Allerdings ist es erforderlich, in das Liegendgestein Bohrlöcher einzubringen, in welchen die Zuganker
einbetoniert oder in sonstiger Weise verankert werden. Dabei ist darauf zu achten, daß die Bohrlöcher
hinsichtlich ihrer Lage und Neigung möglichst genau gebohrt werden, um die Verbindung des Abspannbalkens
mit den Zugankern herstellen zu können und um eine möglichst günstige Einleitung der Abspannkräfte
über die Zuganker in das Liegendgestein zu erreichen.
Als Zuganker werden bei se'cherart am Liegenden festgelegten Abspannbalken Ankerbolzen verwendet,
die z. B. in den Bohrlöchern mit Hilfe eines Kunstharzklebers einzementiert werden (DE-OS 22 62 029). Bei
dieser Anker-Abspannvorrichtung weist der aus einzelnen Balkenabschnitten bestehende Abspannbalken
!0 Schuhe auf, an denen die Zuganker angreifen. Letztere
bestehen aus einer in dem Bohrloch einzementierten Ankerstange, die als verlorener Anker im Bohrloch
verbleibt, und einem mit der Ankerstange verschraubbaren Kopfteil, welches sich an dem Schuh abstützt und
von der Ankerstange lösen läßt, um die einzelnen Baikenabschnitte des Abspannbalkens umlegen zu
können.
Die Erfindung geht von einer Anker-Abspannvorrichtung der letztgenannten Bauart aus. Ihr liegt die
Aufgabe zugrunde, eine solche Anker-Abspannvorrichtung, die vor allem für die Kopfstrecken-Abspannung
von Hobelanlagen oder sonstigen Gewinnungs- und/ oder Förderanlagen in Strebbetrieben bestimmt ist, so
auszugestalten, daß auch ohne genaue Einhaltung der Neigung der Bohrlöcher eine sichere Verankerung des
Abspannbalkens am Liegendgestein und möglichst auch eine Spannung der Zuganker unabhängig von der
jeweiligen Bohrlochneigung in einfacher Weise erreichbar ist.
3" Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Spannvorrichtung ein Spanngehäuse aufweist, welches an der konsolenartigen Anker-Haltevorrichtung
in einem Schwenklager hängend frei schwenkbar gelagert ist. Vorzugsweise ist das Spanngehäuse um eine
parallel zum Spannbalken verlaufende Achse schwenkbar. Die Anordnung ist hierbei so getroffen, daß die
Anker-Zugkräfte unabhängig von der jeweiligen Neigung der Zuganker-Bohrlöcher etwa die Gelenkachse
des Schwenklagers schneiden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen vor allem darin, daß die Zuganker-Spannvorrichtungen mit
ihren Spanngehäusen sich unabhängig von der jeweiligen Neigung der Bohrlöcher selbsttätig auf deren Lage
einstellen können, wobei in jedem Fall eine günstige
Übertragung der Kräfte von dem Abspannbalken über die Zuganker in das Liegendgestein gewährleistet ist.
Ungenauigkeiten in der Neigung der die Zuganker aufnehmenden Bohrlöcher lassen sich ohne weiteres
ausgleichen. Auch bei Ungenauigkeiten in der Lage und Neigung der Bohrlöcher läßt sich die Verbindung
zwischen den Zuganker-Spannvorrichtungen und den Zugankern herstellen und bei am Spannbalken anhängender
Last unter Spannung bringen. Auch das Lösen der Verbindungen zwischen den Zugankern und den
Spannvorrichtungen läßt sich ohne Schwierigkeiten durchführen.
In bevorzugter Ausführung besteht das genannte Schwenklager aus einer an der Oberseite offenen
gabelförmigen Lagerkonsole für die Schwenkzapfen.
Die Zuganker-Spannvorrichtungen lassen sich hierbei als Baueinheit von ihren Lagerkonsolen abheben, wenn
z. B. der Abspannbalken im Zuge des Abbaufortschrittes umgelegt wird. Entsprechend ist ein einfacher und
rascher Anschluß der Abspannvorrichtungen an den Lagerkonsolen des Abspannbalkens möglich.
Im einzelnen läßt sich die Anordnung so treffen, daß das genannte Zuganker-Anschlußglied im Spanngehäuse
mittels des Spannorgans axial verstellbar und
möglichst auch im Spanngehäuse verschiebbar geführt ist Das Spannorgan kann hierbei aus einer endseitig aus
dem Spanngehäuse herausragenden Spindel bestehen. Die Betätigung der Spindel läßt sich mittels eines
Schlüssels, einer aufsetzbaren Handkuibel oder einer
sonstigen Betätigungsvorrichtung bewerkstelligen.
An dem Zuganker-Anschlußglied kann ein unterseitig aus dem Spanngehäuse herausragendes Kupplungsstück schwenkbar angeordnet sein, welches zweckmäßig
aus einer Öse oder einem Haken od. dgl beste! ^t, mit
dem der Zuganker verbunden wird. Das Zuganker-Anschlußglied weist hierbei z.B. ein Auge für den
Gelenkanschluß der öse oder des Hakens auf. Für die Zuganker werden vorzugsweise Ketten vorgesehen.
Die Verwendung von Zugmitteln, wie Drahtseilen od. dgl. für den Ankerausbau ist an sich bekannt (DE-PS
3 02 909).
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Anker-Abspannvorrichtung gemäß der Erfindung in Draufsicht;
F i g. 2 die Abspannvorrichtung gemäß F i g. 1 in Seitenansicht;
Fig. 3 den Abspannbalken der in den Fig. 1 und 2
dargestellten Abspannvorrichtung im Querschnitt nebst einer am Abspannbalken angeordneten Zuganker-Abspannvorrichtung.
Die in der Zeichnung dargestellte Anker-Abspannvorrichtung dient zur Verankerung und Abspannung
des Antriebskopfes einer Förder- und Gewinnung1, anlage,
insbesondere einer Hobelanlage innerhalb oder im Bereich der Kopfstrecke. Die Abspannvorrichtung
weist einen Abspannbalken 10 auf, der aus einzelnen Balkenabschnitten, hier drei Balkenabschnitten 10',
besteht, die endseitig einander mit Zungen übergreifen und über lösbare Riegelbolzen 11 derart verbunden sind,
daß eine horizontale und vertikale Abwinkelung gewährleistet ist. Die einzelnen Balkenabschnitte
können daher gesondert ausgebaut und entsprechend dem Abbaufortschritt umgelegt werden.
An dem Abspannbalken 10 ist eine nach Art eines Schlittens ausgebildete Laufkatze 12 in Richtung des
Abbaufortschrittes A verschiebbar geführt. Die den Abspannbalken 10 von der Oberseite her umgreifende
Laufkatze 12 ist über Doppelgelenkhebel 13 mit einem Spanntisch 14 verbunden, der somit gegenüber dem
Abspannbalken und der Laufkatze in der Vertikalebene schwenkbar ist. Der Spanntisch 14 besteht aus sich auf
dem Liegenden abstützenden Gleitkufen 15, einem Spannschlitten 16 und einer Ankerplatte 17. Der
Spannschlitten 16 ist über hydraulische Spannzylinder 18 mit der Gleitkufe 15 so verbunden, daß durch
Druckbeaufschlagung der Spannzylinder der Spannschlitten in Abspannrichtung Pgegenüber der Gleitkufe
verschiebbar ist. In dem Spannschlitten 16 ist ein Spannbolzen 19 drehbar gelagert, an welchem die
Ankerplatte 17 angeschlossen ist. Anschlagflächen 20 in der Gleitkufe 15 dienen zur Abstützung des Spannschlittens
16, so daß die hydraulischen Spannzylinder 18 druckentlastet ein- oder aus??haut werden können.
Mit 21 ist der Antrieb^.wp. einer Förder- und/oder
Gewinnungsanlage bezeichnet, die z. B. aus einem Kettenkratzförderer mit einem daran geführten Kohlenhobel
besteht. Der Antriebskopf 21 ist mit seinem f>*
Maschininrahmen auf der Ankerplatte 17 zugfest so gelagert, daß die FÖrder- und/ode1' Gewinnungsanlage
durch Öruckbeaufschlagung def Spannzylinder 18 mittels des Spannschlittens 16 in Streblängsrichtung
abgespannt werden kann.
Die Verankerung des Abspannbalkens 10 in der Kopfstrecke des Gewinnungsstrebes oder im Bereich
des Strebeinganges erfolgt mittels Zuganker 22, welche bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus Ketten
bestehen, die in Bohrlöchern 23 des Liegenden verankert werden. Die Verankerung erfolgt z. B. durch
Ausgießen der Bohrlöcher 23 mit einer härtbaren Masse 24, z. B. Beton.
An dem Ankerbalken 10 sind auf der dem Spanntisch 14 gegenüberliegenden Seite Lagerkonsolen 25 befestigt.
Dabei sind jedem Balkenabschnitt 10' drei Lagerkonsolen zugeordnet Die Lagerkonsolen 25 sind
etwa gabelförmig ausgebildet und weisen oben offene Schwenklager 26 für die Aufnahme von Schwenkzapfen
27 auf, die an einem Spanngehäuse 28 einer Zuganker-Spannvorrichtung einander diametral gegenüberliegend
befestigt sind. Das Spanngehäuse ist somit um die parallel zur Spannbalkenachse verlaufende Gelenkachse
der Lagerzapfen 27 schwenkbar in der betreffenden Lagerkonsole gelagert. In dem Lagergehäuse 28 ist ein
Zuganker-Anschlußglied 29 verschiebbar geführt, welches mit Hilfe einer Spindel 30 betätigt wird, die oben
aus dem Spanngehäuse 28 herausragt und im Gewindeeingriff mit einer Spindelmutter 31 am oberen
Gehäusedeckel steht Das verstellbare Anschlußglied 29 weist ein Auge 32 auf, in welches ein Kupplungsstück 33
schwenkbar eingehängt ist, das an der Unterseite aus dem Spanngehäuse 28 herausragt und hier mit dem
Zuganker 22 zugfest, jedoch lösbar verbunden ist. Das Kupplungsstück 33 besteht zweckmäßig aus einer Öse
oder einem Kupplungshaken, der in ein Kettenglied des Zugankers 22 eingehängt werden kann.
Insbesondere aus F i g. 3 ist zu erkennen, daß sich die frei schwenkbar gelagerte Spannvorrichtung mit ihrem
Spanngehäuse 28 innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen auf unterschiedliche Schräglagen der den
Zuganker 22 aufnehmenden Liegendbohrung einstellen kann und daß die Zugkräfte des Zugankers über die
Zapfengelenke 27 der Spannvorrichtung übertragen werden. Bei 28' ist die Lage der Spannvorrichtung bzw.
ihres Spanngehäuses für den Fall dargestellt, daß die Zugankerbohrung unter einem Winkel von etwa 45° in
das Liegende eingebracht worden ist. Die Spannvorrichtung ist in diesem Fall unter einem entsprechenden
Winkel von 45° gegenüber der voll ausgezeichneten Vertikallage ausgeschwenkt. Durch Drehen der Spindel
30 mit Hilfe eines (nicht dargestellten) Schlüssels oder einer sonstigen Betätigungsvorrichtung kann das
Anschlußglied 29 im Spanngehäuse 28 nach oben gezogen werden, wodurch die Spannverbindung mit
dem Zuganker 22 erhöht wird. Beim Drehen der Spindel 30 im entgegengesetzten Drehsinn wird die Spannung
aufgehoben, so daß sich die Verbindung des Zugankers 22 mit dem Kupplungsstück 33 lösen läßt.
Mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Anker-Spannvorrichtung läßt sich die Verbindung der Zuganker
bei jeder in Betracht kommenden Bohrlochneigung rasch und zuverlässig mit den Spannvorrichtungen
herstellen. Die einzelnen Spannvorrichtungen sind als Baueinheit von den Lagerkonsolen 25 der Balkenabschnitte
10' leicht abnehmbar und ebenso leicht an diese ansetzbar. Die Kupplung der Zuganker 22 über die
Kupplungsstücke 33 und die Anschlußorgane 29 gewährleistet, daß die Ankerzugkräfte in der Längsmittelachse
des Spanngehäuses 28 wirken.
Nachzutragen ist noch, daß das Rücken der Laufkatze
und des Spanntisches in Richtung des Abbaufortschrittes mittels eines Rückzylinders 34 erfolgt, der sich an
einem am Ankerbalken umsteckbaren Widerlager abstützt. Mit 35 ist ein Steuerstand für die Steuerung der
verschiedenen hydraulischen Zylinder bezeichnet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Anker-Abspannvorrichtung für eine Förder- und/oder Gevvinnur.gsanlage in Bergbau-Gewinnungsbetrieben,
mit einem Abspannbalken, der mittels im Liegenden geneigt angeordneter und mit einer Spannvorrichtung versehener Zuganker verankert
ist, wobei die Spannvorrichtung an der Anker-Haltevorrichtung des Abspannbalkens angeordnet
ist und mit ihrem Spannorgan an einem Zuganker-Anschlußglied angreift, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannvorrichtung ein .Spanngehäuse (28) aufweist, welches an der
konsolenartigen Anker-Haltevorrichtung (25) in einem Schwenklager (26,27) hängend frei schwenkbar
gelagert ist.
2. Anker-Abspannvorrichti'ng nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spanngehäuse (28) um eine parallel zum Spannbalken verlaufende
Achse schwenkbar ist.
3. Anker-Abspannvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenklager (26)
aus einer an der Oberseite offenen gabelförmigen Lagerkonsole (25) für die Schwenkzapfen (27)
besteht.
4. Anker-Abspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spannergan eine endseitig aus dem Spanngehäuse (28) herausragende Spindel (30) ist.
5. Anker-Abspannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuganker (22) aus Ketten bestehen.
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