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Schädlingsbekämpfung Es wurde gefunden, daß Mischungen aus schwefelhaltigen
Abkömmlingen der Kohlensäure und wasserlöslichen Salzen von Äthercarbonsäuren mit
Vorteil für die Bekämpfung von Schädlingen, insbesondere von tierischen oder menschlichen
Parasiten, verwendet werden können. Die Mittel zeichnen sich durch große Tiefenwirkung
aus und sind besonders auch für die Bekämpfung der Brut der Schädlinge geeignet.
Vor allem bei der Bekämpfung von Läusen haben sich die Mittel bewährt. Daneben kann
man aber auch andere tierische Schädlinge, wie z. B. Wanzen, Flöhe usw., damit vernichten.
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Schwefelhaltige Abkömmlinge der Kohlensäure, welche bei dem vorliegenden
Verfahren als wirksames Prinzip dienen können, sind z. B. folgende Verbindungen:
Thiolkohlensäureester der Formel
wie z. B. der Äthyl-isobutyl-thiolkohlensäureester, Thionkohlensäureester der Formel
wie z. B. der Diäthylthionkohlensäureesfer, Thiodikohlensäureester, wie z. B. der
Thiodikohlensäurediäthy 1-ester
von der Formel S(COO # C2 H5)2,
Dicarbäthoxydisulfid, Dithiokohlensäureester, wie z. B. der Dithiokohlensäureäthylester
der Formel CO (S # C2 H5)2, der Dithiokohlensäureäthylenester der Formel
die Gruppe der Xanthogensäureabkömmlinge, wie z. B. Alkylxanthogensäureallcylester
wie Äthylxanthogensäureäthylester
Äthylen-bis-xanthogensäureester
Äthylxanthogenfettsäureester
wie z. B. Äthylxanthogenameisensäureester und Äthylxanthogenessigsäureester, ferner
Sulfocarboxyalkyldisulfide, wie z. B. Sulfocarboxyäthyl-, Sulfocarboxypropyl-, Sulfocarboxybutyl-disulfid,
Sulfocarboxyalkyl-disulfide, in welchen sich der Alkylrest von Ätheralkoholen, Thioätheralkoholen,
basisch substituierten Alkoholen oder höheren aliphatischen Alkoholen ableitet.
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Weiterhin kommen für die Zwecke der Erfindung in Betracht Ester derTrithiokohlensäure,
wie z. B. Trithiokohlensäureäthylester, Trithiokohlensäureäthylenester sowie auch
Abkömmlinge der irithiocarbondiglykolsäure
und der Carbonyldithioessigsäure
ferner schwefelhaltige Abkömmlinge der Carbaminsäure und des Harnstoffes, wie z.
B. Ester der Thiolcarbaminsäure von der Formel N HL # C O - S - R (R = Alkylrest),
Ester der Thioncarbäthylaminsäure
wie z. B. der Thioncarbäthylaminsäureäthylester
Abkömmlinge, insbesondere Ester der Sulfcarbaminsäure von der Formel N H2 . C S
' 0 H sowie Sulfcarbalkylaminsäureester von der Formel R . N H . C S . 0 # R, wie
z. B. Sulfcarbäthylaminsäureäthylester, Sulfcarballylaminsäureäthylester usw. In
gleicher Weise sind verwendbar Abkömmlinge, insbesondere Ester der Alkyldithiocarbaminsäure
und der DithiocarL-aminsäure (Dithiourethane) sowie die sich von den Alkyldithiocarbaminsäuren
ableitenden Thiuramdisulfide von der Formel
Auch Alkylsulfoharnstoffe, wie z. B. der Diallylsulfoharnstoff, sind für die vorliegenden
Zwecke verwendbar.
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Äthercarbonsäuren, deren wasserlösliche Salze, wie z. B. Alkalisalze,Triäthanolaminsalze
usw.,erfindungsgemäß in lflischung mit den genannten Verbindungen angewendet werden,
sind z. B. Butyloxyessigsäure, i-Amyloxyessigsäure, Gemische von Alkoxyessigsäuren,
die aus Gemischen von Alkoholen erhalten werden, welche der Reduktion von Vorlaufsäuren
der Paraffinoxydation entstammen oder als hochsiedende Anteile bei der Methanolsynthese
anfallen, Octyloxyessigsäure, Dodecyloxyessigsäure, Alkoxyfettsäuren, erhältlich
durch Umsetzung von Halogenfettsäuren mit sekundären Alkoholen, die aus Vorlauffettsäuren
mit 7 bis 9 Kohlenstoffatomen durch Ketonisierung und nachfolgende Hydrierung gewonnen
sind, Cyclohexyloxyessigsäure, Tetrahydrofurfuryloxyessigsäure, Phenoxyessigsäuren,
Kresoxyessigsäuren, im Kern alkylierte oder cycloalkylierte Aryloxyfettsäuren, Naphthenyloxyessigsäuren,
Abietyloxyessigsäuren, Benzyloxyessigsäure, Hexähydrobenzyl-oxyessigsäure, Tetrahydromenaphthyloxyessigsäure,
Dioctyloxyessigsäure, a-Heptyloxypropionsäure, ß-Octyloxypropionsäure, y-Octyloxyisobuttersäure,
a-Octyloxycaprinsäure, Äthersäuren, erhältlich aus Alkoholaten der primären Alkohole
C7 - C9 und a-Halogenfettsäuren C, - C., a-Butoxylaurinsäure, 6-Oxy- oder
Methoxyn-hexyl-oxyessigsäure u. dgl. Unter diesen Äthercarhonsäuren werden die Alkoxy-
und Cycloalkoxyfettsäuren
für die erfindungsgemäßen Zwecke bevorzugt.
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Aus den genannten Mitteln stellt man Mischungen her, welche unmittelbar,
in Verbindungen mit Substraten, also Träger- oder Füllstoffen, oder in wäßriger
Lösung, Suspension oder Emulsion angewendet werden. Im allgemeinen wendet man die
schwefelhaltigen Abkömmlinge der Kohlensäure und die äthercarbonsauren Salze im
Verhältnis i : Zoo bis i : io an, wobei die Mengenverhältnisse im weiten Umfang
variiert sein können. Die Konzentration, in der das Gemisch der Mittel, z. B. in
wäßriger Lösung, angewendet wird, liegt etwa zwischen o,i bis io °%" wobei Konzentrationen
zwischen 0,2 bis 5 °/o bevorzugt sind.
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Die Schädlingsbekämpfungsmittel können in beliebiger Weise angewendet
werden. Man kann damit die Schädlinge sowohl in Räumen und an Gegenständen, z. B.
Bekleidungsstücken, als auch am menschlichen bzw. tierischen Körper selbst bekämpfen.
Man kann die Bekämpfung durch Bestreichen der Gegenstände, durch Eintauchen oder
Besprühen erreichen, beispielsweise auch durch Imprägnierung von Wäschestücken.
Die Lösungen haben dabei keine wesentlichen korrodierenden Einflüsse. Besonders
wertvoll ist es ferner, daß die Gemische, sofern man Salze von höhermolekularen
Äthercarbonsäuren verwendet, ähnlich wie Seifen verformbar sind und in dieser Form
z. B. zur Körperreinigung verwendet werden können.
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Die erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel zeichnen sich vor
allem durch ihre große Eindringtiefe aus, wodurch ihre Wirkung wesentlich verbessert
wird und gegebenenfalls ein sehr sparsamer Verbrauch der wirksamen Substanz erreichbar
ist. Da man mit geringeren Konzentrationen arbeiten kann, ist die Anwendung der
Mittel auch dort gegeben, wo eine höhere Konzentration nicht angezeigt ist, z. B.
bei Personen mit sehr empfindlicher Haut. Beispiel 2 Gewichtsteile Sulfocarboxy-äthyl-disulfid
werden mit 2o Gewichtsteilen eines Gemisches der Natriumsalze von Äthercarbonsäuren
der allgemeinen Formel Na O O C - C H2 - O - R, worin R Alkylreste mit 7 bis g Kohlenstoffatomen
bedeutet, vermischt und unter Zusatz von io Gewichtsteilen Wasser auf dem Dampfbad
verschmolzen. Man verdünnt dann mit weiteren 40 Gewichtsteilen Wasser und erhält
so eine Emulsion, die zu weiterem Gebrauch je nach dem Anwendungszweck ohne sich
zu entmischen beliebig verdünnt werden kann.
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Zur Imprägnierung von Wäschestücken u. dgl. verwendet man z. B. eine
solche Verdünnung, die Z °/, wirksame Schwefelverbindung enthält. Die damit getränkten
und getrockneten Kleidungsstücke werden von Parasiten, insbesondere von Kleiderläusen,
gemieden.