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Reibradgetriebe Die Erfindung betrifft ein Reibradgetriebe, insbesondere
für stufenlose Drehzahländerung, und stellt eine weitere Ausbildung des Erfindungsgedankens
nach dem Patent 858 187 dar.
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In dem Patent 858 187 ist der Erfindungsgrundgedanke dadurch gekennzeichnet,
daß ein schwenkbar gelagertes Reibrad auf ein festgelagertes Reibrad wirkt und daß
der Anpreßdruck zwischen den Reibrädern durch den mit dem schwenkbaren Reibrad in
Verbindung stehenden Keilriemen oder einem sonstigen Zugmittel unmittelbar erzeugt
wird.
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Hierbei wurde das schwenkbare Reibrad immer in Richtung des Riemenzuges
bewegt bzw. angepreßt. Infolgedessen konnten hierbei nur bestimmte Ausführungsformen
der Reibräder Verwendung finden.
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Es wurde nun gefunden, daß sich der Erfindungsgrundgedanke mit Vorteil
auch bei solchen Reibradgetrieben anwenden läßt, bei welchen die Reibräder winklig
zum Riemenzug gegeneinander verschoben bzw. angepreßt «erden. Auch hierbei wirkt
sich der Erfindungsgedanke des Patentes 858 187 sinngemäß so aus, daß mit der Änderung
der Drehmomentübertragung sich auch der Anpreßdruck der Reibscheiben selbsttätig
anpaßt. Ein weiterer Vorteil der neuen Einrichtung ist auch darin zu erblicken,
daß sich das anpressende Reib-
Fad nur geringfügig venschwenkt,
so daß Riemenspannrollen sich erübrigen.
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In den Zeichnungen ist Gier Erfindungsgegenstand in verschiedenen
Ausführungen beispielsweise dargestellt, und es wird gezeigt, daß sich die Form
der Reibräder wie auch die Anwendung des Erfindungsg-ed,.nkens selbst mannigfaltig
ausbilden läßt. Zum besseren Verständnis sind in den Darstellungen einzelne Teile
im Schnitt gezeichnet. Teile gleicher Funktion habien in allen Darstellungen die
gleiche Bezeichnung.
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Die Wirkungsweise der Erfindung wird am einfachsten in der Abh. i
(Seitenansicht) und Abb. 2 (Draufsicht) gezeigt. Die treibende Reibscheibe i ist
zum Zweck -der Drehzahländerung in der Pfeil= richturig verschiebbar. Mit der Reibscheibe
2 ist die Keilriemenscheible 3 fest verbunden. Über den Keilriemen 4 wird die ortsfeste
Seheibe 5 angetrieben. Keilriemenscheibe 3 ist mit dem Bolzen 6 in dem Schwinghebel
7 gelagert, welcher bei 8 ortsfest angeordnet ist. Der Schwinghebel 7 hat eine Nase
9, mit welcher dieser an dem Schenkel io des bei ii ortsfest drehbar gelagerten
Winkelhebels anliegt. Der andere Schenkel r2 dieses Winkelhebels liegt gegen den
Bolzen 6 der Reibscheibe 2. Treibt die Reibscheibe i die Reibscheibe 2, so überträgt
die Keilriemenscheibe 3 über den Keilriemen 4 die Drehung auf die Keilriemenscheibe
5. Durch den entstehenden Riemenzug wird der Hebel 7 in Pfeilrichteng verschwenkt
und drückt mit der Nase 9 auf den Schenkel fo des Winkelhebels. Gleichzeitig -verschwenkt
sich damit der Schenkel 12 und drückt über den Bolzen 6 in Pfeilrichtung die Reibscheibe
2 gegen die Reibscheibe i. Je stärker der Riemenzug ist, um so stärker wirkt sich
der Anpreßdruck der Reibscheibe aus. Durch Veränderung der Hebelverhältnisse des
Winkelnebels läßt sich der Anpreßdruck nach Belieben vergrößern. Die Drehrichtung
hat auf die Wirkungsweise dieser Ausführung keinen Einfluß. Zweckmäßig. wird in
die Anlage des Schenkels 12 am Bolzen 6 eine f üstierschrau!be eingeschaltet, womit
man in der Lage ist; den durch Verschleiß locker gewordenen Keilriemen wieder anzuziehen.
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Dieser Grundgedanke der vorliegenden Erfindung läßt sich nun konstruktiv
mannigfaltig ausbilden, wie (die Abb. 3 und 4 zeigen. Diese Ausführungen sind der
Einfachheit halber nur in der Draufsicht gezeichnet. Die Wirkungsweise ist die gleiche
wie nach Abb. i und 2, nur sind hierlyei an Stelle des Winkelhebels io, 12 Keilflächen
in Anwendung gebracht, welche mit der fest angeordneten Rolle 14 zusammenwirken.
Nach der Abb.3 ist die Keilfläche um den an der Lagerstelle 7 angeordneten festen
Drehpunkt schwenkbar. Hierbei wird wie oben die Reibscheibe 2 über den Bolzen 6
verschoben. Bei der Ausführung nach Abb. 4 ist die Keilfläche z.3 am Hebel 7 fest
-angeordnet, so daß sieh hierbei beim Verschwenken desselben dieser mit der Reibscheibe
im Sinne des Anpressens verschiebt. Eine der Keilfläche äquivalente Ausführung ',
ist das Gewinde. Dieses läßt sich z. B. als Flachgewinde mit großer Steigung vorteilhaft
für die Anwendung des Erfindungsgedankens benutzen:, wie die Abb.5 (Seitenansicht)
und 6 (Vorderansicht) zeigen. Dieses. Flachgewinde 15 ist hierbei in den Drehpunkt
ä des Hebels 7 verlegt, so daß bei Verschwenkurig dies Hebels 7 ,dieser sieh mit
der Reibscheibe z in der Anpreßrichtung verschiebt, analog der Ausführung nach Abb.
4. In den Abb. 5 und 6 sind diese Bewegungen durch Pfeile gekennzeichnet. Ebenso,
wie sich bei den Ausführungen nach den Abb. i und 2 durch Hebeländerung der Anpreßdruck
sieh zusätzlich ändern läßt, kann auch hierbei die gleiche Wirkung erzielt werden,
indem man die Steigungsgröße der Keilfläche oder des Gewindes ändert. In ider Abb.
6 ist noch eine Druckfeder 16 vorgesehen, welche auf den Bolzen 6 der Reibscheibe
ä wirkt. Diese hat den Zweck, in bekannter Weise beide Reibscheiben mit leichtem
Druck in Verbindung zu halten. Man kann eine solche Einrichtung vorteilhaft auch
bei den anderen gezeigten Ausführungen anwenden. Da diese Einrichtung nicht zum
Erfindungsgegenstand gehört, wurde von einer weiteren Darstellung Abstand genommen.
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In der folgerichtigen Weiterentwicklung der bisher erläuterten Ausführungsbeispiele
des Erfindungsgedankens. insbesondere der Ausführung nach den Abb. 5 und 6, ergibt
sich nun erfindungsgemäß die Ausführung nach den Abb. 7 untd:, B. Diese stellt eine
außerordentlich einfache Einrichtung zur Erzielung eines dem zu übertragenden. Drehmomentes
sich selbsttätig anpassenden Anpreßdruckes der Reibscheiben dar. Die Wirkungsweisse:
ändert sich gegenüber den vorgebenden. Beispielen nicht, hat diesen gegenüber aber
den Vorteil, d!aß die Lagerung der anzupressendenReibscheibe ortsfest lyleibt, die
Riemenspannung sich also nicht ändert.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Riemenscheible 3 mit Reibscheibe
2 nicht mehr fest verbunden, sondern sind getrennt. Die Keilriemenscheibe 3 sitzt
auf der Nabe 16 der Reibscheibe 2. Nabe 16 und Riemenscheibe 3 'haben ein zusammenwirkendes
Flachgewinde! 17. Die Nabe der Reibscheibe 2 -dreht sich auf dem Bolzen 18,
der im Lager i9 ortsfest gehalten wird. Zwischen der Keilriemenscli.eibe 3 und dem
ortsfesten Lager i9 ist ein Druckkugellager 2o eingeschaltet. Die Wirkungsweiss-
dieser Einrichtung ist die gleiche wie bei den vorstehend beschriebenen Ausführungen,
und sie ist leicht verständlich wenn man berücksichtigt, daß in diesem Falle die
Keilriemenscheibe als Schwenkhebel anzusehen ist und daß sich diese unabhängig von
der Reibscheibe drehen kann. Sie kann also unabhängig von dieser eine Relativdrehung
ausführen. Wenn die Reibscheibe 2 in Pfeilrichtung angetrieben wird, wirkt der Riemenzug
auf die Keilriemenscheibe 3 je nach Größe der Drehmomentübertragung verzögernd,
so daß diese, als Doppelhebel angesehen, gegenüber der Reibscheibe eine Verschweni:ung
bzw. Vedrehung erfährt. Eine seitliche Verschiebung der Keilriemenscheibe 3 verhindert
das Druckkugellager 2o. Es muß sieh also die Reibscheibe im Anpreßsinne verschieben.
Ist das Gleichgewicht zwischen Drehmömentübertragung und -,#,npre-ßdruck Gier Reibscheiben
-hergestellt, wird die Keilriemenscheibe
mitgenommen. Diese Mititalime
erfolgt natürlich momentan, und beim Weiterlauf des Getriebes paßt sich der Anpreßd'ruck
jeweils der zu übertragenden Kraft selbsttätig an. Das Kugellager 2o fängt hierbei
den axialen Gegendruck auf.
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Ati Stelle des Flachgewindes 17 lassen sich mit Vorteil auch Keil-
bzw. Stirnkurvenflächen 21 für axiale Verschiebung der Reibscheibe -2 anwenden,
wie dieses in der Abb. 9 gezeigt wird. Im Gegensatz zu der Ausführung nach Abb.
7 und 8, welche nur für eine Drehrichtung verwendet werden kann, kann die Ausführung
nach Ahb. 9 für beide DrehricIitungen benutzt werden. Bei dieser letzten Ausführung
braucht die Abtriebsscheibe (2) nicht auf der Nabe des Reibrades zu sitzen, sondern
scann auch lieben dies-ein auf d,-cm Bolzen 18 angeordnet sein.