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Zweitakt-Brennkraftmaschinen nach dem Otto -Verfahren mit mehreren
Zylindern Die Erfindung betrifft Zweitakt-Brennkraftmaschinen nach dem Otto-Verfahren
mit mehreren Zvlindern, bei denen vom unteren Teil eines jeden Zylinders zum Kopf
des jeweils nächsten Zylinders je eine mit einem Rückschlagventil versehene, vom
Kalben gesteuerte UTberströmleitung führt, über 4e die Zündung des komprimiertenTreibstoffgemisches
im jeweils nächsten Zylinder bewirkt wird.
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Bei den bekannten ifaschinen dieser Art wurden die zu den Überströmleitungen
führenden Zylinderschlitze erst in der untersten Kolbenstellung, also erst nach
Beendigung eines Arbeitshubes geöffnet, so daß lediglich die schon. verbrannten,
fast flaminenlosen Auspuffgase in den nächsten Zylinderkopf hinübergeleitet und,
dort zur Zündung des l:oinnrimierten Treibstoffgemisches benutzt wurden. In der
untersten Kolbenstellung ist der Druck und: die Hitze der Auspuffgase nicht mehr
hoch genug, um für die Dauer fehlerfreie Zündungen zu gewährleisten. Der geringe
Druck und die geringe Hitze der zur Zündung binübergeleiteten Auspuffgase bewirkt
ferner, daß in den Überströmleitungen Verbrennungsrückstände zurückbleiben und sich
so ansammeln, daß diese Leitungen mit der Zeit ganz verstopft werden und dadurch
die Zündungen unmöglich machen.
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Durch d.ie Erfindung werden diese Nachteile dadurch behoben, d.aß
die zu den Überströmleitungen führenden, von den Kolben gesteuerten Überleitungsschlitze
bereits bei einem Drittel vor dem unteren Ende der Kolbenhübe geöffnet werden. Es
fällt auch unter die Erfindung, wenn das Überströmen
der Zündgase-
nicht durch die Kolben, sondern durch aride -re Organe gesteuert wird. ' In dieser
Stellung ist der in, den Zylindern wirkende. Explosionsdruck noch nicht so weit
entspannt und sind,die Gase noch nicht so weit verbrannt, wie dies der Fall ist,
wenn die Kolben ihre unterste Stellung erreicht haben, so daß gemäß der Erfindung
nicht verbrannte Auspuffgase, sondern Explosionsdruckkraftgase von hohem Druck und
großer Hitze durch die Überströmleitungen in. den jeweils nächsten Zylinderkopf
hinüberäeleitet und dort zur Zündung des komprimierten Treibstoffgemisches benutzt
werden.
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Es wird also bei der Erfindung noch ein Teil der Kraft .des Feuers
und der Treibkraft der Explosion von einem zum nächsten, mit frischem Treibstoftgemnsch
geladenen Zylinder hinübergeleitet, ;die dort zuerst die Kompression in
der Drehrichtung der Maschine (nicht wie sonst gegenläufig) erhöht und dadurch
die durch das hinübergeleitete Feuer bewirkte Explosion zu größerer Druckkraft,
also größerer Kraftauswirkung entfacht, als diese bei .den bisher gebauten Maschinen
zu erreichen .war.
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Es fließt im Inneren der erfindungsgemäß ausgeführten Maschinen ein
von einem zurr anderen Zylinder sich fortsetzender und in, seinem Druck bis zu einer
gewissen, bisher --unerreichten Höhe sich steigernder Arbeitsfenerdruckstrahl, dem
zur Aufrechterhaltung des Ganges der Maschine lediglich nur immer neuer Treibstoff
zugeführt werden muß.
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Alles andere steuert die Maschine ohne Benutzung von besonderen Steuerorganen
selbst durch ihre Kolben und durch die in den Zylindern angebrachten Überströmschlitze
für die Zündgase, die Einlaßschlitze für die Zuführung von Spülluft bzw. frischem
Treibstoffgemisch und die Auslaßschlitze für die Abführung .der restlichen Verbrennungsgase
aus den Zylindern. Die E.inlaß- und Auslaßschlitze werden von den Kolben erst freigegeben,
wenn diese Kolben.sich in ihrer untersten Stellung befinden.
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Die restlichen Verbrennungsgase verlassen in dieser Kolbenstellung
die Zylinder fast geräuschlos, weil ja diese- Gase durch das vorher erfolgte Überströmen
eines Teils der Treibkraft in den jeweils nächsten Zylinder weitgehendst entspannt
sind.
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Das in jeder Überströmleitung befindliche Rückschlagventil ist so
angeordnet, daß es das Hinüberströmen der brennenden Zündgase von einem zum nächsten
Zylinder zuläßt, sich aber schließt, sobald in diesem nächsten: Zylinder die Explosion
beginnt und durch diese der Druck in diesem Zylinder höher wird als der Druck im
vorherliegenden Zylinder.
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Die zu den Überströmleitungen führenden Überströmschlitze können im
Bereich ihrer erfindungsgemäßen Lage etwas verschoben angebracht sein, und zwar
zum Beispiel so, daß die Überleitung der brennenden Zündgase zum nächsten Zylinder
schon dann stattfindet, wenn der Kolben in diesem Zylinder noch nicht seine höchste
Stellung erreicht hat, daß also zum Beispiel Vorzündun:gen bewirkt werden.
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Infolge- der eigenartigen Anordnung .der Übe rströmschlitze ist bei
den erfindungsgemäß ausgeführten Maschinen die Zündung so intensiv und heiß, daß
bei diesen Maschinen außer den üblichen Treibstoffen, wie Benzin; Benzol, Spiritus,
Rohöl od. dgl., auch Chemikalien oder andere Stoffe als Betriebsmittel verwendet
werden können, deren Verwendung zu diesem Zwecke bisher unmöglich war.
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Neben den genannten Einlaßschlitzen, die insbesondere für die Zuführung
leichter Treibstoff-Luft-Gemische, wie zum Beispiel mit Benzin, Benzol oder Spiritus,
oder auch von reiner Spülluft gedacht sind, können erfin.d.ungsgemäß all den Zylindern,
z. B. an den Zylinderdeckeln, auch noch an sich bekannte Einspritzdüsen vorgesehen
sein, die für .die Zuführung der erwähnten schweren Treibstoffe oder auch der neuen,
bisher als :'reibmittel noch nicht verwendbaren Chemikalien oder anderer Stoffe
bestimmt sind. Diese Treibstoffe werden den Einspritzdüsen durch geeignete Vorrichtungen
in der erforderlichen Zerstäubung oder Mischung zugeführt.
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Die Zuführung dieser Treibstoffe kann eingeschaltet werden, sobald
die Maschine, nach einer gewissen Betriebszeit mit leichtem Treibstoffgemisch, auf
die für die Verwendung der anderen Treibstoffe erforderliche Erwärmung gekommen
ist. Nach der Umschaltung auf diese Treibstoffe kann dieZuführungdes leichtenTreibstoffgemisches
durch die unteren Einlaßschlitze abgeschaltet werden, so daß durch diese Schlitze
den Zylindern dann nur noch reine Spülluft zugeführt wird.
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Die gemäß der Erfindung ausgeführten Maschinen können mit einem Gebläse
zur Zuführung der Spülluft und; des frischen Treibstoffgemisches ausgerüstet sein,
oder die Maschinen besitzen kein Gebläse, und bei ihnen werden die restlichen Verbrennungsgase
so ausgespült und das frische Treibstoffgemisch den Zylindern so zugeführt, wie
dies bei gewöhnlichen Zweitaktkraftmaschinen üblich ist, nämlich durch im abgedichteten
Kurbelgehäuse gebildetes und unter Druck gebrachtes frisches Treibstoffgemisch.
Die Zuführung des Treibstoffgemisches in das Kurbelgehäuse erfolgt hierbei auf übliche
Weise.
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Bei den mit Gebläse ausgerüsteten Maschinen sind, die Einlaßschlitze
für die Spülluft und das frische Treibstoffgemisch mit dem Gebläse und der Treibstoffzuleitung
verbunden, Die Verbindung der Treibstoffzuleitung mit den Einlaßschlitzen kann jedoch
auch abgeschaltet werden, so daß dann den Zylindern nur reine Spülluft durch die
Einlaßschlitze zugeführt wird.
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Bei den ohne Gebläse arbeitenden Maschinen werden die Einlaßschlitze
für das Treibstoffgemisch in der= untersten Kolbenstellung durch beliebig ausgeführte
Kanäle mit .dem abgedichteten Kurbelgehäuse verbunden. Auch bei diesen Maschinen
kann die Zuführung von Treibstoff durch das Kurbelgehäuse abgeschaltet werden, so
dall
hier dann auch nur reine Spülluft den Zylindern aus dem Kurbelgehäuse durch die
Einlaßschlitze zugeführt wird.
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Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Gebläse werden drei
Paar Zylinder, von denen die beiden Zylinder eines jeden Paares durch je ,eine öffnung
am Zvlind:erhopf miteinander verbunden sind und so je zwei Zylinder zusammen je
eiti.e Einheit bilden, nebeneinander über einer dreinial ;el;röpfteti Kurbelwelle
angeordnet, deren drei Kurbelzapfen uin je 12o° zueinander versetzt sind, wobei
die zu je einer Einheit gehörenden zwei Isoli.en über zwei gleich lange holhenstangen
zusammen, n; lieneinander, auf je einem dieser Kurbelzapfen gelagert sind, und ferner,
außer je einem ein unteren Ende des Weges der Kolben der ersten Zylinder jedes Zylinderpaares
in diesen Zylindern vorgesehenen Einlaßschlitze zur Zuführung von Spülluft oder
frischem Treibstoffgemisch und, je einem am unteren Ende des Weges der Kolben der
zweiten Zylinder eines jeden diesen Zylindern vorges,elienen Auslaf,-schlitze zur
Abführung der restlichen -#,erbr@ennungsgase, an jedem ersten Zylinder der Zylinderpaare
noch je einLTh°rströtnschlitz. etwa im unteren Drittel der Kolbenwege, angebracht
ist, welcher über je eine Üherströmleitung und je ein in diese Leitungen
eingebautes Rückschlagventil, zum Kopf des zweitenZylinders des jeweils näclistenZylind:rpaares
fuhren und zur Überleitung der brennenden Zündgase von einem zum nächsten Zylinderpaar
dienen, um die Zündung des dort komprimierten Treibstoffgemisches zu bewirken.
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Bei einem . zweiten Ausführungsbeispiel, bei dein kein Gebläse vorhanden
ist, werden drei einzelne Zylinder nebeneinander angeordnet, und zwar entweder über
einer in Längsrichtung gelagerten dreimal gekröpften Kurbelwelle mit drei um je
i :2o= versetzten Kurbelzapfen oder Tiber drei einzapfigen, in Querrichtung liegenden
Kurbelwellen, die jede in einem eigenen, nach außen und unter sich abgedichteten
Kurbelgehäuse gelagert und durch drei gleich große Stirnräder so miteinander gekuppelt
sind, daß die drei Kurbelzapfen, auf denen je eine Kolbenstange mit angelenht.ein
Kolben gelagert ist, um je 12o7' zueinander versetzt sind, und ferner in jedem Zylinder
außer je einem am unteren Ende des Weges der Kolben angeordneten Einlaßschlit-r_
zur Zuführung des frischen Treibstoffgemisches oder auch von Spülluft aus den Kurbelgehäusen
und je eines in der gleichen Höhe liegenden Auslaßschlitz-es zur Abführung der restlichen
Verbrennungsgase. noch je ein überström-:chlitzetwa im unteren Drittel der Kolbenwege
angebracht ist, welcher über je eine Überströmleitu.ng und je ein in diese Leitungen
eingebautes Rückschlagventil zum Kopf des jeweils nächsten Zylinders führen und
zur Überleitung der brennenden Zündgase von einem zum nächsten Zylinder dienen,
um die Zündung des dort kompriinierten Treibstoffgemisches zu bewirken.
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Beim ersten Ausführungsbeispiel kann im Deckel eines jeden Zylinrierpaares,
beim zweiten Attsführungsl;eispiel ini Deckel eines jeden Einzelzylinders je eine
der vorher erwähnten Einspritzdüsen für schwere oder .auch neue Treibstoffe a.ngebrach@t
werden.
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Bei der Beschreibung beider Ausführungsb.eispiel"e ist der einfacheren
Ausdrucksweise wegen oft nur von je einem in jedem Zylinder angebrachten Einlaßschlitz,
Auslaßschlitz und, Überströmschlitz die Pede. Es können jedoch in jede 1i Zylinder
auch mehrere der gleichen Schlitze angebracht sein, oder jeder dieser Schlitze kann
auch aus einer Reihe nebeneinanderliegender Schlitze besteben, die in gleicher Höhe
um einen Teil des Umfanges der Zylinder herumgelegt sind.
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In der Zeichnung sind die vorstehend ]ieschriebenen Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt.
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Abb.I zeigt eine schematische Gesamtansicht .des ersten Ausführungsbeispiels
in einer perspektivischen Skizzae, teilweise im Schnitt; Abt. 2 zeigt die zur Maschine
nach Abb. I gehörenden drei Zylinderpaare abgewickelt nebeneinander angeordnet in
schematischem Senkrechtschnitt in ihrem Zusammenhang miteinander sowie die drei
Kolhenpaare in drei Hauptstellungen. wie diese sich durch die um je 12o1' versetzten
drei Kurbelzapfen der Kurbelwelle ergeben, und zwar in dem Augenblick, in dem das
letzte Kolbenpaar die höchste Stellung erreicht ,hat; Abb. 3 zeigt in vier Kurbelzapfenstellungen
die Vorgänge, die sich in jedem einzelnen Zylinderpaar nacheinander abspielen; Abb.4
zeigt eine schematische Ansicht des zweiten Ausfübrungsbeispi.els in einer perspektivischen
Skizze, bei der die Kurbelgehäuse der einzelnen Zylinder fortgelassen sind; Abb.
5 zeigt die zur Maschine nach Abb.:1 gehörenden drei Einzelzylinder nebeneinander
angeordnet in schematischem Senkrechtschnitt in ihrem Zusammenhang miteinander sowie
die drei Kolben in drei Hauptstellungen: Abb. 6 zeigt einen Senkrechtschnitt durch
einen Zylinder der Maschine nach Abb..I, bei dem der Kolben in seiner untersten
Stellung steht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. I bis 3 sind die drei Zylinderpaare
mit I. 2; 3, 4 und 5. 6 bezeichnet. Die einzelnen Zylinder der Zylinderpaare sind
durch Öffnungen 7, 8 und 9, die im Zylinderkopf angebracht sind, unter sich verbunden.
Ib. 3b und 5b sind Einlaßschlitze für Spülluft oder frisches, Treibstoffgemisch,
die über ein Rolir 2.I durch ein nichtgezeichnetes Gebläse. den Zylindern i bis
6 zugeführt werden. 2a, da und 611 sind in ein Auspuffrohr 23 mündende Auslaßschlitze
zur Abführung der restlichen Verbrennun.gsgase aus. den Zylindern I bis 6. Die Einlaßschlitze
Ib, 31' und 5b sowie die Auslaßschlitze a", d.a und 6a sind. in den Zylinderwänden
so angebracht. -daß sie in der untersten Stellung der in den Zylindern i bis. 6
auf und ab bewegten Kolben II bis 16 ganz geöffnet sind. Etwa im unteren Drittel
des Weges der Kolben 11, 13 und 15 sind in die y,#'and der Zylinder I, 3 und 5 ÜiA.rströinschlitze
ia,
3a und 5a angebracht, von denen aus je eine Überstromleitung 17, i8 und i9 zum Kopf
,des jeweils nächsten Zylinderpaares führt. Diese Überstromleitungen, in die je
ein Rückschlagventil 2o, 2i -und 22 eingebaut ist, dienen zur überführung der brennenden
Zündgase von einem zum jeweils nächsten Zylinderpaar, wobei sich die Rückschlagventile
2o, 21 und, 22 in Richtung der nachfolgenden Zylinderköpfe öffnen können. Mit 25,
26 und 27 sind an -den Zylinderköpfen angebrachte Einspritzdüsen für schwere Treibstoffe
od. dgl. bezeichnet. In der höchsten Stellung der Kolben i i bis 16 sind, die Schlitze
ja bis 6b durch diese Kolben abgeschlossen. io ist die unterhalb und in der Mittellinie
zwischen den Zylindern der Zylinderpaare gelagerte Kurbelwelle. ioa, iob und iot
sind die drei um je 12o° zueinander versetzten Kurbelzapfen. Auf jedem dieser Kurbelzapfen
sind. je zwei zu je einem Zylinderpaar gehörende, gleich lange Kolbenstangen iia
und i2a, 13a und i4@ sowie 15' und 16a nebeneinander gelagert, an denen die
Kolben i i bis 16 angelenkt sind. Arbeitsweise der Maschine nach Abb. i bis 3 In
Abb. 3 sind in vier Kurbelzapfenstellungen A bis D die Arbeitsvorgänge dargestellt,
wie diese sich in einem der Zylinderpaare nacheinander abspielen. In den nachfolgenden
Zylinderpaaren spielen sich die gleichen Vorgänge ab, jedoch zeitlich um je den
Betrag verschoben, der sich aus der Versetzung der Kurbelzapfen zueinander um je
i2o° ergibt.
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In Abb. 3 sind beispielsweise die Bezeichnungen des ersten Zylinderpaares
i, 2 verwendet worden, obgleich, wie eben gesagt, die gleichen Vorgänge sich ja
auch in den nächsten Zylinderpaaren 3, 4 und 5, 6 abspielen.
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In -der Stellung A der Abb. 3 stehen die Kolben ii und 12, in ihrer
untersten Stellung, so daß der Einlaßschlitz ib, der Überströmschlitz ja und der
Au.s.laßschlitz 2a ganz geöffnet sind. Die Verbindung zwischen Zylinder i und dem
nächsten Zylinder 4 (Abb. 2) durch Überstromleitung 17 ist jedoch zur Zeit
durch das Rückschlagventil2o (Abb.2) verschlossen, weil auf diesem Ventil im Zylinder
4 noch vorhandener Explosionsdruck lastet. In der Stellung A nach Abb. 3
wird durch ein nicht gezeichnetes Gebläse durch das Rohr 24 lind den Einlaßschlitz
ib Spülluft in den Zylinder i hineingepumpt, die durch die Öffnung 7 im Zylinder-kopf
auch in den Zylinder 2 übertritt und von. dort aus durch den Auslaßschlitz 2a ins
Freie gelangt. Hierdurch werden beide Zylinder sehr gründlich ausgespült und von
den Verbrennungsrückständen .der vorhergegangenen Explosionen gereinigt.
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Beider Drehung des Kurbelzapfens ioa in Pfeilrichtung in die Stellung
B der Abb. 3 wird zuerst .der Ausl.aßschlitz 2a durch den Kolben 12 verschlossen.
Bevor dann -durch Weiterdrehung des Kurbelzapfens ioa auch der Einlaßschlitz ib
durch den Kolben ii geschlossen wird, werden durch ent---sprechende Schaltung am
Gebläse die Zylinder i und 2 zum Beispiel mit einem Benzin- oder Benzol-Luft-Gemisch
gefüllt. Das beschriebene Ausspülen der Zylinder mit reiner Luft kann aber auch
unterbleiben und an Stelle der Luft auch das Benzin-oder Benzol-Luft-Gemisch zur
Ausspülung der Zylinder benutzt werden.
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Bei Weiterdrehung der Kurbel ja in die Stellung C der Abb. 3 wird
dann zuerst auch der überströmschlitz ja abgeschlossen, so daß das Innere ,der Zylinder
i und 2 zusammen einen vollkommen geschlossenen Raum bildet, so daß, wenn dann die
Kolben i i und 12 bis in ihre höchste Stellung gedrückt sind, der Inhalt derZylinder
i und 2 komprimiert ist. Während der Drehung des Kurbelzapfens i& ,in die Stellung
C der Abb. 3 wurde bereits der Inhalt der vorherliegenden Zylinder 5, 6 (Abb.2)
zur Explosion gebracht, so daß deren Kolben 15 und 16 nach unten getrieben wurden.
Hierbei wurde der Überströmschlitz 5a (Abb. 2), weil er etwa im unteren Drittel
des Weges des Kolbens 15 liegt, etwa in dem Zeitpunkt vom Kolben 15 freigegeben,
in dem die Kolben i i und 12 etwa ihre höchste Stellung erreichten, so ,daß also
in diesem Zeitpunkt ein: Teil der in. Zylinder 5, 6 explodierenden, also brennenden
Gase über die Überstromleitung i9 unter Öffnung des. Rückschlagventils 22 in die
Zylinder i und 2 hinüberströmen und das in diesen Zylindern komprimierte Gemisch
zur Explosion bringen. Hierbei wird! der Kurbelzapfen ioa bis zur Stellung D und
darüber hinaus bis wieder in die Stellung A der Abb. 3 getrieben., worauf das Spiel
wieder von neuem beginnt, denn in der Stellung D wurde ja bereits wieder eine Zündung
im nächsten Zylinderpaar 3, 4 bewirkt, und. sich die beschriebenen-Vorgänge nacheinander
in den nachfolgenden Zylinderpaaren wiederholen und fortsetzen, so daß die Maschine,
einmal in Gang gebracht, im Umlauf bleibt, bis sie wieder abgestellt wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 4 bis 6 sind die drei Einzelzylinder
mit 28, 29 und 3o bezeichnet. 2811.1 29a und 30a sind die Einlaßschlitze für Spülluft
oder frisches. Treibstoffgemisch, die über Kanäle 3i, 32 und 33 aus den Kurbelgehäusen
34, 35 und 36 den Zylindern 28, 29 und 3o zugeführt werden. 28b, 29b und 30b sind
die in ein Auspuffrohr 37 mündenden Au.slaßschlitze zur Abführung der restlichen
Verbrennungsgase. Die Einlaßschlitze 28a, 29a und 3oa sowie die Auslaßschlitze 28b,
29b und 30b sind so, in den Zylinderwänden angebracht, daß sie in der untersten
Stellung der in den Zylindern 28, 29 und 30 auf und ab bewegten Kolben 38,
39 und 40 ganz geöffnet sind. Etwa im unteren Drittel des Weges der Kolben 38, 39
und 40 sind in .die Wand der Zylinder 28, 29 und 30 Überströmschlitze 28a, 29'5
und 3oe angebracht, von denen aus je eine Überströ,mleitung 41, 42 und 43 zum Kopf
des jeweils nächsten Zylinders führt. Diese Überstromleitungen, in die je ein Rückschlagventil44,
45 und 46 eingebaut ist, dienen zur Überführung der brennenden Zündgase von einem
zum jeweils nächsten Zylinder, wobei sich diese Rückschlag= ventile in Richtung
der nachfolgenden Zylinderköpfe
öffnen können. 47, 48 und 49 sind
in die Kurbelgehäuse 34, 35 und 36 mündende Zuführungsschlitze zur Zufuhr von Treibstoffgemisch
oder Spülluft in diese Kurbelgehäuse. Mit 5o, 51 und 52 sind an .den Zylinderköpfen
angebrachte Einspritzdüsen für schwere Treibstoffe od. dgl. bezeichnet. In der höchsten
Stellung der Kolben 38, 39 und .Io sind die Zuführungsschlitze 47, 48 und 4c) von
diesen Kolben freigegeben. 53, 54 und 55 sind drei einzapfige Kurbelwellen, die
jede für sich in einem der nach außen und unter sich luftdicht abgedichteten- Kurbelgehäuse
34, 35 und 36 gelagert und durch gleich große Stirnräder 56, 57 und 58 so miteinander
gekuppelt sind, daß die drei Kurbelzapfen 59, 6o und 61 dieser Kurbelwellen um je
12o° zueinander versetzt sind. Die Kurbelzapfen 59, 6o und 61 sind über Kurbelstangen
62, 63 und 64 mit je einem der Kolben 38. 39 und. 40 verbunden.
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Arbeitsweise der Maschine nach Abb. 4. bis 6 Ebenso wie bei der Maschine
nach Abb. i bis 3, wird nachfolgend auch nur die Arl:@itsweise eines Zylinders,
des Zylinders 28 beschrieben. l:ezüglich der Kolbenstellungen jedoch auch auf die
anderen "Zylinder Bezug genommen. In den Zylindern 29 und 30 spielen sich
die gleichen Vorgänge ab wie im Zylinder 28, jedoch zeitlich um je den Betrag verschoben,
der sich aus der Versetzung der Kurbelzapfen zueinander um je 12o° ergibt.
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Bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens 38 aus seiner untersten Stellung
gemäß Abb.6 wird zuerst .der Kanal 31, aber auch der Auslaßschlitz 28b und
der Einlaßschlitz 28a geschlossen (Abb. 5, A). Durch die Schließung des Kanals 31
wird das Kurbelgehäuse 34 hermetisch abgeschlossen, so daß in ihm bei weiterer Aufwärtsbewegung
des Kolbens 38 ein Vakuum entsteht. Erreicht dann der Kolben 38 seine höchste Stellung
(Abb. 5, C), so gibt dieser Kolben den Zuführungsschlitz 47 frei, und durch .diesen
Schlitz füllt sich das Kurbelgehäuse 34 je nach Einstellung z. B. mit einem Treibstoffgemisch
0d°r Spülluft, während der Inhalt des Zylinders 28 über dem Kolben 38 komprimiert
wurde. Wird nun der Kolben 38 durch Explosion des, im Zylinder 28 komprimierten
Treibstoffgemisches wieder nach unten getrieben, so wird zuerst der Zuführungsschlitz
47 .durch den Kolben 38 geschlossen, so -daß bei weiterem Niedergang dieses Kolbens
nun im Kurbelgehäuse 34 ein Überdruck erzeugt wird. Erreicht dann der Kolben wieder
seine unterste Stellung (Abb.6), so wird der Kanal 31, der Einlaßschlitz 28a, aber
auch der Auslaßschlitz 28b wieder geöffnet, so. da,ß der unter Überdruck stehende
Inhalt des Kurbelgehäuses 34, z. B. ein Treibstoff-;.eniisch, über den Kanal 31
und EirilaßsChlitz 2811 in den Zvlinderraum über dem Kolben 38 hineinströmt. Der
Einlaßschlitz 28a (auch 29a und 3oa) ist so geformt, daß der in den Zylinder 28
einströmende Inhalt des Kurbelgehäuses 34 im Zylinder 28 einen `'Wirbel erzeugt,
durch den der bisherige Inhalt des Zylinders, nämlichi die restlichen Verbrennungsgase
der vorangegangenen Explosion, aus diesem Zylinder .durch den Auslaßschlitz 28b
fast vollständig herausgetrieben wird,, während der hineinströmende Inhalt des Kurbelgehäuses
34 in diesem Zylinder verbleibt. Der Zylinder 28 ist hierdurch nun wieder, z. B.
mit Treibstoffgemisch, gefüllt, worauf der Kolben 38 wieder nach oben geht und -die
beschriebenen Vorgänge sich wiederholen, und zwar nacheinander und fortlaufend in
den nächsten Zylindern, wobei die Zündung des kromprimierten Treibstoffgemisches
eines jeden Zylinders dadurch bewirkt wird, daß beim Niedergang des Kolbens des
v orherliegenden Zylinders der zugehörige der Überströmsdil-itze 28c, 29c oder 30c
geöffnet wird und aus diesem Zylinder die brennenden: Zündgase in den mit Treibstoffgemisch
geladenen Zylinder hinüberströmen (Abb.5, B). Die Maschine bleibt also auch bei
diesem Ausführungsbeispiel, einmal in. Gang gebracht, im Umlauf, bis sie wieder
abgestellt wird.
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Durch die Lage der Zylinder, der Überströmschlitze und der um 12o°
zueinander versetzten Kurbelzapfen erfolgt das Überströmen der brennenden Zündgase
von einem zum nächsten Zylinder stets dann, wenn der Kolben des Zylinders, in dem
die Zündung stattfinden soll, seine höchste Stellung ganz oder, falls gewünscht,
fast ganz erreicht hat.
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Das beschriebene Hin.überströmen der brennenden Zündgase von einem
Zylinderpaar bzw. Einzelzylinder in das nächste Zylinderpaar bzw. den nächsten Einzelzylinder
kann stattfinden, weil die brennenden Zündgase noch unter eigenem Explosionsdruck
stehen, der weit höher ist als der Druck, unter dem das im nächsten Zylinderpaar
bzw. Einzelzylinder komprimierte Treibstoffgemisch steht. Aus diesem Grunde wird
auch das in die Überströmleitungen eingebaute Rückschlagventil beim Hinüberströmen
der brennenden Zündgase von einem zum nächsten Zylinder ohne weiteres geöffnet.
Sobald dann aber durch die Explosion des gezündeten komprimierten Treibstoffgemisches
der Druck in dem betreffenden Zylinderpaar bzw. Einzelzylinder höher steigt als
der Druck im Zylinderpaar bzw. Einzelzylinder, aus dem die Zündung, herübergeleitet
wurde, so schließt sich das zugehörige Rückschlagventil, so daß der neue Explosionsd,ruck
nicht in das vorherliegende Zylinderpaar oder den Einzelzylinder zurückschlagen
kann.
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Es ist zweckmäßig, den Zylindern i bis 6 bzw, 28 bis 30 insbesondere
beim Anlassen der Maschine ein Benzin- oder Benzol-Luft-Gemisch durch die Einlaßschlitze
ib, 3g, und 5g, bzw. 28a, 29a und 30a zuzuführen. Ist aber die Maschine erst einmal
im Gang und dann warm genug, so sind die zur Zündung dienenden brennenden Gase so
zündkräftig, daß mit ihnen auch schwere Treibstoffe zur Explosion gebracht werden
können, so daß also die Maschine nach gewisser Betriebszeit auf die erwähnten Treibstoffe
umgestellt werden kann, die dann den Zylindern in geeigneter Zerstäubung oder Mischung
durch die in den Zylinderdeckeln angebrachten Einspritzdüsen 25, 26 und 27 bzw.
50, 51 und 52 zugeführt werden. Nach Umschaltung .der Maschine auf die Zuführung
der Treibstoffe durch
die Einspritzdüsen kann, die Zuführung des
Benzin-oder Benzol-Luft=Gemisches durch die Einlaßschlitze ib, 3b und 5b bzw.
28a, 29' und 3oa beibehalten oder auch abgeschaltet werden. hTach
Abschaltung der Treibstoffzuführung durch die Einlaßschlitze kann es zweckmäßig
sein, den Zylindern durch diese Schlitze auch weiterhin noch Luft zuzuführen, die
zur Spülung der Zylinder oder zur Mischung mit den durch die Einspritzdüsen zugeführten
Treibstoffe dienen kann. Es sei nbch erwähnt, daß bei .den Maschinen der vorliegenden
Art die erste Zündung durch eine besondere Zündvorrichtung bewirkt werden muß.