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Kolbenwuchtmotor zum Erzeugen einer oszillierenden Translationsb
ewegung Die Erfindung betrifft einen Kolbenwuchtmotor zum Erzeugen einer oszillierenden
Translationsbewegung, die zum unmittelbaren Antrieb von Schwingförderern, aktivierten
Kohlenhobeln, Rammvorrichtungen od. dgl. dient. Der Motor weist dabei einen frei
fliegend in einem Zylinder gelagerten Kolben auf, der zur Steuerung geeignete Hilfsvorrichtungen
betätigt. Das wesentliche Merkmal derartiger Kolbenwuchtmotore ist darin zu sehen,
daß nicht die Kolbenbewegung oder eine davon abgeleitete Bewegung zur Arbeitsleistung
ausgenutzt wird, sondern die Bewegung des Zylinders bzw. Motorgehäuses als Gegenbewegung
zur Kolbenbewegung.
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Es sind bereits Kolbenwuchtmotore mit einem durch Druckluft angetriebenen,
in einem Zylinder frei fliegenden Kolben zur Erzeugung von geradlinigen mechanischen
Schwingungen für Fördereinrichtungen u. dgl. bekannt, bei denen die Steuerung des
Motors durch vom Gang des Motors beeinflußte Hilfseinrichtungen bewirkt wird.
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So ist beispielsweise ein Verbrennungsmotor mit axial frei schwingendem,
doppeltwirkendem Kolben bekannt, bei dem ein Teil des Kolbens durch besondere Ausbildung
als Pumpe wirkt.
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Das in einem geschlossenen Flüssigkeitskreislauf geförderte Medium
wird als Treibmittel für eine Arbeitsmaschine verwendet. Durch die Art der Konstruktion
schwingt das Gehäuse zwar auch in Bewegungsrichtung des Kolbens und treibt einen
Kompressor an, der die zum Betrieb des Verbrennungsmotors benötigt Verbrennungsluft
vorkomprimiert. Nach außen gerichtete Bewegungen in Form von Schwingungen des Gesamtsystems
sind aber nicht vorhanden, zumindest nicht in der Weise, daß sie zur Arbeitsleistung
nutzbar gemacht werden können. Allerdings ist bei diesem bekannten Verbrennungsmotor
wie bei der Erfindung ein Stufenkolben vorgesehen, dessen Enden in Arbeitszylinder
ragen, die als Verbrennungsräume ausgebildet sind.
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Bekannt ist ferner eine aus Pumpe und Explosionskraftmaschine bestehende
Druckwassererzeugungsanlage, deren Stufenkolben in seinem mittleren Teil als Pumpe
ausgebildet ist, während die Kolbenenden mit den zugehörigen Zylindern die Brennräume
einer Verbrennungskraftmaschine bilden. Hier ist die Pumpe die von der Brennkraftmaschine
angetriebene Arbeitsmaschine. Gerichtete mechanische Schwingungen des Gehäuses treten
zwar auch auf, können aber nicht für eine Arbeitsleistung nutzbar gemacht werden.
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Es ist auch schon eine Gasturbine mit Differentialkolben zum Ansaugen
und Komprimieren des Gasgemisches sowie zum Steuern des Verbrennungskammerauslasses
bekannt, die durch die Verbrennungsgase eines Kolbenmotors betrieben wird, der mit
zwei
Differentialkolben ausgerüstet ist. Die Arbeitsmaschine ist hier die Gasturbine;
etwa auftretende, nach außen gerichtete mechanische Schwingungen des Gehäuses sind
unkontrollierbar und nicht zur Arbeitsleistung ausnutzbar.
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Bei einem anderen bekannten Verbrennungsmotor ist ein Differentialkolben
vorgesehen, dessen mittlerer Teil einen Kompressor bildet, der die an den Enden
angeordneten Brennräume auflädt, wobei die Abgase der Brennkammern als Antrieb für
einen Rückstoßapparat ausgenutzt werden. Auch hier treten unbestimmte mechanische
Schwingungen des Gehäuses auf, die aber nicht für irgendeinen Verwendungszweck nutzbar
gemacht werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kolbenwuchtmotor
zu schaffen, mit dem gerichtete, geradlinige mechanische Schwingungen bzw. oszillierende
Translationsbewegungen erzeugt werden, die vom Motorgehäuse als Nutzarbeit für verschiedene
Verwendungszwecke abgenommen werden können.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Motor
an den beiden einander axial gegenüberliegenden Seiten eines mit Auslaßschlitzen
versehenen Zylinders einen nach dem Zweitaktdieselverfahren arbeitenden Teil zum
abwechselnden Antrieb des damit zusammenwirkenden Wuchtkolbens aufweist.
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Der Wuchtkolben kann ein an sich bekannter beidseitiger Stufenkolben
sein, dessen beide Enden kleineren Durchmessers in an sich bekannter Weise in die
die Arbeitsräume bildenden ihnen entsprechenden Zylinderenden eingreifen.
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Der mittlere Ringteil größeren Durchmessers des Wuchtkolbens bildet
ein gemeinsames Antriebselement für beiderseitige Steuerorgane der beiden Zweitaktdieselteile
des Motors.
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Der Ringteil des Wuchtkolbens ist zweckmäßig von einem einen Frischluftzuführungsraum
bildenden, mit durch den Kolbenringteil gesteuerten Lufteinlaßventilen versehenen
zylindrischen Hohlraum umgeben und kann im Innern zu seinen Stirnenden führende,
Rückschlagventile aufweisende Luftzuführüngskanäle enthalten.
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Die zum Verbrennungsraum hin mit Rückschlagventilen versehenen Kanäle
liegen im allgemeinen in der Mitte des Kolbens, wobei daran anschließende Querkanäle,
jeweils vor -dem Kolbenringteil beginnend, sich hinter ihm in den Zylinderringraum
öffnen.
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Die durch den Ringteil des Wuchtkolbens beaufschlagten Steuerorgane
können außer den Frischluftventilen noch die Kolben einer Pumpe in einer Breunstoffzuleitung
sein, durch ,deren Antrieb und dadurch bedingter Brennstoffbelastung vorzugsweise
durchOffnung eines federbelasteten Nadeldüsenventils die Brennstoffeinspritzung
in. die Motorarbeitsräume erfolgt.
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Über die durch den Ringteil des Wuchtkolbens betätigten Pumpenkolben
sind vorzugsweise Steuerkolben antreibbar, mittels derer sdbstschließende Brennstoffzulaßventile
in den Brennstoffleitungen zu dem Motorzylinder zu offen sind.
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Die Steuerkolben für die Brennstoffzulaßventile in Öffnungsrichtung
der Ventile sind zweckmäßig mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Pumpenkolben,
aber in entgegengesetzter Richtung durch eine Verzögerungsvorrichtung langsamer
beweglich.
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Die Verzögerungsvorrichtumg für die Steuerkolben kann eine Ölumlauf-
oder- --katarakteinrichtung sein, welche die Bewegung der Kolben in Öffnungsmchtung
der Brennstoffeinlaßventile durch selbsttätige Öffnung eines Rückschlagventils frei
zuläßt, aber die entgegengesetzte Kolbenbewegung zur Schließung des Rückschlagventils
und Durchlaß des Öles durch eine vorzugsweise einstellbare Drosselöffnung verzögert.
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Der Motor kann mit einem vorzugsweise in Form eines an die Zylinderenden
angeschlossenen Druckluftbehälters ausgebildeten und durch den Motor sowie von außen
her aufladbaren Kraftspeicher versehen sein, durch welchen der Motor in beliebiger
Lage seines Wuchtkolbens aus dem Stillstand angelassen werden kann.
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Der Motor kann auch in seinem Frischluftzuführungsringraum nur die
durch den Ringteil des Wuchtkolbens gesteuerten Luftauslaßventile enthalten, und
die den Brennstoffeinlaß vorzugsweise iiber Nadelventile in die Zylinderenden bewirkenden
Pumpenkolben können durch eine Verbindungsleitung von den Arbeitsräumen des Motors
her beaufschlagbar sein, wobei die die Bewegung der Brennstoffzuleitungsventile
in der Brennstoffleitung steuernden, in Zylindern verschiebbaren Kolben durch eine
ebenfalls mit den Arbeitsräumen des Motors verbundene Leitung beaufschlagbar sind.
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Die die Brennstoffeinspritzung bewirkenden, in einem Zylinder verschiebbaren
Kolben können solche mit zwei Stufen sein, deren größere, dem Motorzylinder zugekehrte
Stufe durch eine Feder gegen ihre Be- -aufschlagungsrichtung belastet ist, während
die kleinere Stufe in einen entsprechenden, an die Brennstdffzuführungsleitung angeschlossenen
Zylinderraum eingreift, aus dem jeweils der in den Motor einzuspritzende Brennstoff
verdrängt wird.
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Die aus einem Zylinder mit darin verschiebbarem Kolben bestehende
Steuervorrichtung für das Brennstoffzuleitungsventil enthält zweckmäßig in der Leitung
zum Motorzylinder ein die ungehinderte Beauf-
schlagung des Steuerkolbens zulassendes
Rückschlagventil, welches in Verbindung mit einer im Zylinder vorgesehenen Luftdrosselöffnung
die entgegengesetzte Bewegung des Steuerkolbens verzögert.
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Zwischen die Brennstoffregeleinrichtung und die Brennstoffpumpe ist
in der bevorzugten Ausführungsform ein Lenker eingeschaltet, -der an einem Ende
gelenkig an der Steuerkolbenstange befestigt ist und am anderen Ende in einen Durchlaß
des Pumpenkolbens eingreift.
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Weitere Einzelheiten gehen aus der nachfolgenden Beschreibung zweier
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele hervor. In den Zeichnungen
ist Fig. 1 ein schematisch im Längsschnitt gezeichneter Kolbenwuchtmotor nach der
Erfindung, Fig. 2 eine etwas abgeänderte Ausführung des Motors nach Fig. 1, ebenfalls
in Längsschnittdarstellung.
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Der in Fig. 1 dargestellte Motor enthält einen Zylinder 10 mit einem
mittleren äußeren Ringraum 11. In dem Zylinder ist ein Kolben 12 hin und her bewegbar,
dessen mittlerer ringförmiger Bundteil 13 radial in den zum Ansaugen von Frischluft
dienenden Ringraum 11 vorsteht. Ein Treibstoffbehälter 14 ist nach beiden Seiten
durch eine Leitung 15 mit gleichen Ventileinrichtungen verbunden, von denen weitere
Zulaßleitungen 16 zu den Enden des Zylinders 10 führen.
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Der Zylinder 10 hat in den Endlagen des Kolbens freigegebene Auslaßöffnungen
17 und der Kolben 12 Mittelbohrungen 18 mit daran anschließenden Schrägbohrungen
19, die in den Zylinderringraum 11 münden. In den Stirnflächen des Kolbens 12 sind
Rückschlagklappen 20 für die Mittelbohrungen vorgesehen.
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Der Zylinderringraum 11 trägt unten im Innern Rückschlagventile 21,
die ins Freie münden. Unter dem Zylinder 10 befindet sich ein in der Mitte unterteilter
Druckbehälter22, der durch zwei Leitungen23 über Ventile 24 und Rückschlagklappen
oder -ventile 25 mit den Arbeitsräumen des Motorzylinders 10 verbunden ist.
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In die Zulaßleitungen 16 zum Zylinder 10 ist jeweils ein Nadelventil
26 mit einer Nadel 27 eingeschaltet, die durch eine Feder 28 gegen ihren Sitz gedrückt
wird.
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Über dem Zylinder 10 befindet sich die durch den Ringteil 13 des
Kolbens betätigte Brennstoffzulaßregeleinrichtung. Jede Einrichtung enthält einen
den Ringraum 11 durchgreifenden, in einem Zylinder 29 verschiebbaren Kolben 30,
welcher mit einem Ende durch eine Feder 31 bis zu einem Anschlag 32 in den Ringraum
11 gedrückt wird. Das andere Ende des Kolbens 30 bewegt sich in dem geschlossenen
Endraum des Zylinders 29, der durch eine Leitung 33 mit der Leitung 16 verbunden
ist. Über dem Zylinder 29 mit dem Kolben 30 befindet sich ein als Ölkatarakt ausgebildetes
System 34, welches im unteren Teil in einem Zylinder 35 einen in Richtung zur Motormitte
federbeaufschlagten Kolben 36 enthält, dessen Kolbenstange 37 an einem Ende gegen
eine Verlängerung des Anschlages 32 anliegt, während das andere Ende gelenkig an
einem Lenker 38 befestigt ist, der-mit seiihrem freien Ende in einen Schlitz 39
durch die Wand des Zylinders 29 hindurch eingreift. Gegen die Mitte des Lenkers
stützt sich ein federbelasteter Stößel 40 ab, der ein im Innern eines Gehäuses 41
liegendes Saugventil 42 betätigt, welches die Leitung 15 und 16 verbindet.
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Über dem Zylinder 35 des Ölkataraktes liegt eine mit den Enden dieses
Zylinders verbundene Ringleitung 43, in der oben eine einstellbareDrosselöffnung
44 vorgesehen ist. Die Ringleitung ist in der Mitte
durch ein federbelastetes
Rückschlagventil 46 verbunden. Mit 45 sind noch die Verbrennungs- und Kompressionsräume
des Motors bezeichnet.
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Die Wirkungsweise dieses Motors ist folgende: Vom Treibstoffbehälter
14 aus gelangt der Brennstoff durch die Leitungen 15 zum Saugventil 41, 42. Das
Saugventil regelt die Brennstoffmenge für die Verbrennung im Zylinder 10. Das Öffnen
der Saugventile, wie es auf der rechten Seite der Fig. l dargestellt ist, erfolgt
durch die durch die Zylinder 29 und Kolben 30 gebildeten Pumpen, die durch den im
Zylinder 10 befindlichen frei hin und her bewegten Stufenkolben 12, 13 angetrieben
werden, in Verbindung mit den Regeleinrichtungen, deren Hauptteil der Ölkatarakt
43 ist.
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Wie angegeben, ist der Ölkatarakt, d. h. der darin befindliche Steuerkolben
36 mit dem Kolben 30 der Kolbenpumpe durch den Lenker 38 verbunden Fliegt der Arbeitskolben
12 in Richtung einer seiner Totlagen, so wird vor Erreichung der Totlage der in
den Frischluftsaugraum 11 hineinragende Pumpenkolben 30 von der Stirnseite des bundförmigen
Arbeitskolbenansatzes 13 mitgenommen.
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Der Pumpenkolben 30 ist zur Vermeidung von zu harten Schlägen durch
den Arbeitskolbenansatz 13 am Anschlagende mit einem in der Figur nicht dargestellten
Gummipolster versehen. Auf der rechten Seite in Fig. 1 ist der Arbeitskolben 12
und damit der Pumpenkolben 30 nach rechts geschnellt, wobei gleichzeitig der Steuerkolben
36 durch die Verlängerung des Anschlages 32 in gleicher Richtung mitgenommen wurde.
Durch die Bewegung nach rechts erfolgte auch das Öffnen des federbelasteten Saugventils
42 durch den Lenker 38.
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Der in der Leitung 16 und dem Pumpenzylinder 29 anstehende Brennstoff
wird durch die schlagartige Bewegung des Pumpenkolbens 30 an der federbelasteten
Düsennadel 27> die sich durch den plötzlichen Brennstoffdruck etwas von ihrem
Sitz abhebt, in den Verbrennungsraum 45 des Zylinders 10 gespritzt. Die Brennstoffmenge
wird durch das Brennstoffregelventil 42 bestimmt, d. h., das Ventil 42 öffnet sich,
sobald sich der Hub des Arbeitskolbens 12 vergrößert. Verringert sich der Hub infolge
starker Belastung, so wird etwas mehr Brennstoff in den Zylinder eingespritzt, da
das Saugventil 42 infolge des geringen Arbeitskolbenhubes und damit des Hubes des
Pumpenkolbens 30 von dem Lenker 38 nicht erfaßt und geöffnet werden kann.
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Das durch den hohen Druck und die Düsennadel 27 zerstäubte Öl verbrennt
in der hochkomprimierten Luft des Kompressionsraumes 45, wodurch der Kolben in die
entgegengesetzte Lage getrieben wird. Durch diese Bewegung des Arbeitskolbens 12
wird der Pumpenkolben 30 wieder von dem bundförmigen Ansatz 13 des Arbeitskolbens
freigegeben und gelangt durch Federbelastung in seine Ausgangsstellung zurück, wobei
über das Saugventil 42 Brennstoff aus dem Behälter 14 nachströmt. Der Steuerkolben36,
der sich in dem ölgefüllten Katarakt 43 der Regeleinrichtung befindet, bewegt sich
trotz Freigabe durch den Anschlag 32 nur langsam zurück. Die Verzögerung des Steuerkolbens
36 wird dadurch hervorgerufen, daß in dem oberen Kanal 43' des Ölkataraktes die
einstellbare Drosselöffnung 44 vorgesehen ist, durch welche die vor dem Steuerkolben
36 stehende Ölmenge nur langsam in den Federraum35' des Steuerkolbens 36 zurückfließen
kann. Bei Betätigen des Steuerkolbens 36 kann das Öl jedoch sehr schnell durch das
Rückschlagventil 46 vom Federraum35' aus in den Raum vor dem Steuerkolben 36 gelangen.
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Während der Bewegung des Arbeitskolbens 12 öffnet sich etwa beim
Überfahren der Auslaßschlitze 17 das Kolbenrückschlagventil 20, da der Druck in
der Querbohrung 19 des Kolbens 12 dem Druck der komprimierten Frischluft im Ringsaugraum
11 entspricht und zur gleichen Zeit das Kolbenrückschlagventil 20 vom Arbeitsraum
45 durch Ausströmen der Verbrennungsgase entlastet wird.
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Die Querbohrung 19 verläuft jeweils von der einen Seite des Kolbenbundes
13 zur entgegengesetzten Stirnseite dieses Bundes 13. Die Saugventile 21, die ständig
je nach Art ihrer Beaufschlagung Frischluft in den Frischluftringsaugraum 11 einlassen,
befinden sich an der Stirnseite des Frischluftringraumes 11 des Zylinders 10. Die
in den Frischluftringraum 11 angesaugte Frischluft wird komprimiert und gelangt
durch die Querbohrung 19 an dem Ventil 20 vorbei in das Zylinderinnere 50, wo sie
für eine gute Durchspülung des Zylinderinneren sorgt. Die Verbrennungsgase treten
aus den Auslaßöffnungen oder -schlitzen 17 aus, die am Umfang des Zylinders 10 ringförmig
angeordnet sind.
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Noch während des Uberfahrens der Auslaßschlitze 17 wird bereits wieder
der Pumpenkolben 30 von dem bundförmigen Arbeitskolbenansatz 13 betätigt, so daß
die völlig gleiche Steuereinrichtung wie auf der linken Seite des Kolbenwuchtmotors
in Tätigkeit tritt und ein erneuter Arbeitshub des Motors erfolgt. Von der linken
Totlage des Motors wird der Kolben nach Einspritzung des Brennstoffes in die hochkomprimierte
Luft und nach Verbrennung des Brennstoffes in die rechte Totlage bewegt. Während
dieser Bewegung schließt sich das Kolbenventil 20 durch die im Arbeitsraum45 eintretende
Kompression, so daß eine Verdichtung der in dem Arbeitsraum stehenden Frischluft
möglich ist.
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Nachfolgend sei noch beispielsweise das Anlassen des Kolbenwuchtmotors
erläutert.
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Das Anlassen des Kolbenwuchtmotors kann durch den in die beiden Räume
unterteilten Druckbehälter 22 erfolgen. Diese Räume des Druckbehälters 22 werden
so lange mit Druckluft gefüllt, bis sie den höchsten Druck während der Kompression
im Zylinderinnern 45 erreicht haben.
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Das Füllen der Druckräume im Behälter 22 erfolgt durch die Rückschlagventile
25, die sich an den Stirnseiten des Zylinders 10 befinden. Während der Kompression
im Zylinderinnern öffnet sich das Rückschlagventil 25, und bei einem Arbeitsgang
gelangt eine geringe Luftmenge in den Druckbehälter 22. Diese Luftmenge ist klein,
da sie nur durch ein sehr enges Leitungsstück23' zum Druckbehälter22 gelangen kann.
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Auch während der Expansion des verbrannten Brennstoffgemisches kann
eine kleine Gasmenge durch das Leitungsstück23' in den Druckbehälter 22 gelangen.
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Das Füllen des Druckbehälters22 geschieht, wie bereits erwähnt, nur
so lange, bis der höchste im Zylinderinnern45 vorherrschende Druck erreicht ist.
Das Füllen der Druckräume des Behälters 22 ist bereits nach kurzer Laufzeit des
Motors abgeschlossen. Die Rückschlagventile 25 verharren dann in ihrer Grundstellung,
da der im Druckbehälter 22 vorherrschende hohe Druck ein Öffnen der Ventile 25 verhindert
bzw. mit dem Druck im Zylinderinnern im Gleichgewicht steht.
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Wird jetzt der Motor stillgesetzt, indem die Brennstoffzufuhr unterbrochen
wird, kann der Motor nach längerem Stillstand durch das komprimierte Gas in dem
Druckbehälter 22 wieder in Betrieb gesetzt werden. Zu diesem Zweck befindet sich
an beiden Zylinder
stirnflächen eine Leitung 50, die mit dem in zwei Räume unterteilten Druckbehälter
22 in Verbindung steht und in welche jeweils ein Absperrventil 24 ein gesetzt ist.
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Das enge Leitungsstück 23' zum Füllen des Druck behälters mündet
ebenfalls in die Leitung 23. Wird jetzt auf einer Seite des Zylinders 10 das Absperrventil
24 geöffnet, so bewegt sich der ArbeitskolbenA--t schlagartig in die dem Absperrventil
24 gegenüberliegende Totlage, wobei die Kompression der Luft sowie das Einspritzen
des Öls und damit der erste Arbeitshub erfolgt.
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Beim erstmaligen Anlassen des Kolbenwuchtmotors werden die Druckräume
des Behälters 22 durch eine Handpumpe gefüllt.
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An Stelle des Anlassens mit Druckluft kann der Kolbenwuchtmotor in
üblicher Weise auch angeschossen werden.
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In der Fig. 2 ist eine weitere Ausführung des Kolbenwuchtmotors mit
demDieselzweitaktverfahren dargestellt. Die Ausführung ist gleich an Hand der Wirkungsweise
beschrieben.
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Zum leichteren Verständnis und zum Vergleich mit dem ersten Ausführungsbeispiel
sind in der Zeichnung und in der nachfolgenden Beschreibung gleiche Teile, die in
ihrer Aufgabe mit den im ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Elementen übereinstimmen,
mit den gleichen Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel bezeichnet. Eine
nochmalige Beschreibung dieser bereits aus dem ersten Ausführungsbeispiel ersichtlichen
Elemente sowie deren Wirkungsweise erübrigt sich daher, so daß sich die Beschreibung
im wesentlichen nur auf die neuen bzw. abgeänderten Teile beschränkt.
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Wie vorher, gelangt der Treibstoff vom Treibstofftank 14 aus durch
die Leitungen 15 zu einem Sangventil 42. Das Öffnen der Saugventile42, wie es auf
der linken Seite in Fig. 2 dargestellt ist, erfolgt durch die Kolben 46 der Pumpen
47, die durch den im Zylinder 10 auftretenden Kompressionsdruck des frei hin und
her bewegten Stufenkolbens 12, 13 angetrieben werden, in Verbindung mit einer Regeleinrichtung
48.
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Die Regeleinrichtung 48, d. h. der Idarin befindliche Steuerkolben
49, iilst wie vorher mit Idem Kolben i 46 der Pumpe 47 durch den Lenker SOtverbunden.
Der Lenker 50rbefindet sich auch wieder mit einem Ende in einem Langloch 51 des
Kolbens 46. Das andere Ende des Lenkers 50 ist gelenkig mit dem Ende der Kolbenstange
52 des federbelasteten Steuerkolbens 49 verbunden.
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Läuft der Motor unter gleichmäßiger Last, so führt der Arbeitskolbenl2,
13 im ZylinderlO einen ganz bestimmten Hub aus, und damit ergibt sich auch ein ganz
bestimmter Enddruck im Kompressionsraum 45.
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Die Regeleinrichtung 48 ist iiber ein Rückschlagventil 53 und eine
Leitung 54 mit dem Zylinder 10 verbunden, so daß sich im Zylinder der Regeleinrichtung
48 der Enddruck im Kompressionsraum 45 einstellt, wodurch der Kolben 49 in Verbindung
mit der Feder 55 eine ganz bestimmte Lage im Zylinder 56 einnimmt.
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Durch eine einstellbare Drosselöffnung 57 kann etwas Luft lentweichen,
so daß bei einer anderen Belastting des Motors bzw. einem anderen Enddruck im Kompreslslionsraum45
der Kolben 49 die zugehönige neue Lage im Zylinder 56 einnehmen kann. Die Lage Ides
Kolbens 49 im Zylinder 56 bestimmt aber die Brennstoffmenge, die Idem Motor zugeführt
wird, und zwar dadurch, daß das Saugventil 42 durch den Pumpenkolben 46 früher oder
später geöffnet bzw. geschlossen wird.
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Die Brennstoffpumpe 47 wird ebenfalls durch den Kompressionsdruck
betätigt, der auf den größeren Teil 58 des Kolbens 46 entgegen der Federbelastung
der Feder 59 einwirkt, so daß die Pumpe erst im letzten Teil der Kompression, also
kurz vor Totp'unktlage des Kolbens 12, 13, arbeitet.
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Der in der Leitung 60 und dem Pumpenzylinder 61 anstehende Brennstoff
wird durch die Bewegung des Pumpenkolbens 46 an der federbelasteten Düsennadel 62,
die sich durch den Brennstoflidruck etwas von ihrem Sitz erbebt, in den Verbrennungsraum
45 gespritzt.
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Das durch den hohen Druck und die Düsennadel 62 zerstäubte Öl verbrennt
in der hochkomprimierten Luft des Verbrennungsraumes, wodurch der Kolben in die
entgegengesetzte Lage bewegt wird, Durch diese Bewegung des Arbeitskolbens 12 wird
der federbelastete Pumpenkolben 46, 58 von der komprimierten Luft entlastet und
nimmt wieder seine Ausgangsstellung ein.
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Während dieser Zeit kann in den Pumpenzylinder 61 sowie in die Leitung
60 wieder Brennstoff vom Behälterl4 aus nachlaufen bzw. durch den Rückgang des P,u,mpenkolbens
46 angesaugt werden. Während der Bewegung des Arbeitskolbens 12 nach rechts im Augenblick
der Überfahrung drer Auslaßschlitze 17 öffnet sich das Kolbenrückschlagventil 20,
und es tritt der gleiche Vorgang ein wie er bereits vorher in bezug auf Fig. 1 beschrieben
wurde.
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Dieser sich ständig wiederholende Vorgang ist ein Zweitaltdieselverfahren,
denn es werden hierbei die Takte des Einsaugens und des Ausschiebens gespart.
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Der Wechsel des Zylindlerinhaltes geschieht nach der Expansion in
unmittelbarer Nähe eines Totpunktes, so daß bei Beginn derVerdichtung das Abgas
entfernt und dle Frischluft eingeführt ist.
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PATENTGNSPROCRE: 1. Kolbenwuchtmotor zum Erzeugen einer oszillierenden
Translationsbewegung, die zum unmittelbaren Antrieb von 5 chwingförderern, aktivierten
Kohlenhobeln, Rammvorrichtungen od. dgl. dient, mit einem frei fliegend in einem
Zylinder gelagerten Kolben, der zur Steuerung des Motors Hilfsvorrichtungen betätigt,
dadurch geliennzeichnet, daß der Motor an den beiden einander axial gegenüberliegenden
Seiten eines mit Auslaßschlitzen (17) versehenen Zylinders (10) einen nach dem Zweitaktdieselverfahren
arbeitenden Teil zum abwechselnden Antrieb des damit zusammenwirkenden Wuchtkolbens
(12) aufweist.