DE878704C - Chlorierung von festem Kautschuk - Google Patents

Chlorierung von festem Kautschuk

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DE878704C
DE878704C DEF5926A DEF0005926A DE878704C DE 878704 C DE878704 C DE 878704C DE F5926 A DEF5926 A DE F5926A DE F0005926 A DEF0005926 A DE F0005926A DE 878704 C DE878704 C DE 878704C
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DE
Germany
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rubber
chlorination
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chlorine
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Expired
Application number
DEF5926A
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English (en)
Inventor
Otto Dr Dr H C Bayer
Heinrich Dr Rathjen
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Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C19/00Chemical modification of rubber
    • C08C19/12Incorporating halogen atoms into the molecule
    • C08C19/14Incorporating halogen atoms into the molecule by reaction with halogens

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Chlorierung von festem Kautschuk Die Chlorierung von Kautschuk wird heute technisch in Lösungsmitteln ausgeführt. Dieses Verfahren ist stets mit einem mehr oder weniger großen Verlust an Lösungsmitteln verbunden. Es wurde auch schon vorgeschlagen, festen Kautschuk ohne Verwendung von Lösungsmitteln unter Anwendung von höheren Temperaturen oder höheren Drücken zu chlorieren. Diabei wird der Kautschuk aber nicht gleichmäßig durchchloriert, und man erhält Chlorkautschukprodukte, die sich nicht mehr einwandfrei lösen.
  • Es wurde nun gefunden, d.aß man in technisch einfacher Weise festen Kautschuk dadurch chlorieren kann, daß man dem Kautschuk vor der Chlorierung solche feste, anorganische Verbindungen einverleibt, die nach der Chlorierung in Wasser löslich sind. Als Ausgangsstoffe für das Verfahren kommen die verschiedenen Typen des natürlichen oder synthetischen Kautschuks in Frage. An Stelle von Kautschuk können auch seine Umwandlungsprodukte, wie z. B. die bekannten cyclisiertenoder oxydativ abgebauten Kautschuke ,angewandt werden.
  • Die zuzusetzenden Stoffe dürfen bei den Chlorierungstemperaturen nicht erweichen, und sie sollen weder den Kautschuk anlösen noch anquellen. Als solche kommen feste, anorganische Verbindungen in Frage, die nach der Chlorierung in Wasser löslich sind. Es seien beispielsweise genannt: Natr`_@umchlorid, Natriumsulfat. Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat, Calciumcarbonat. Diese Stoffe werden dem unvorbühandelten oder dem vorher erweichten Kautschuk auf der Walze oder im Kneter eingemischt. ' Die zuzusetzenden Mengen müssen ausreichen, um,dem Kautsichuk den grölten Teil seiner Klebrigkeit zu nehmen; sie liegen im Durchschnitt bei, mindestens 5o%, berechnet auf den Kagtschuk. Eigne besondere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man die festen, anorganischen Verbindungen in solchen Mengen einverleibt, d,aß die Mischung keine zusammenhängende Masse mehr darstellt. Die für den Zweck zuzusetzende Menge an :anorganischen Stoffen liegt im allgemeinen bei über i oo %, berechnet auf den Kautschuk. Man erzielt so leicht eine größere Oberfläche des Kautschuks und damit eine leichtere und gleichmäßigere Chlorierung. Dieser Effekt läßt sich noch vergrößern durch anschließendes Zerreißen oder Schneiden oder Mahlen in ;geeigneten Apparaten.
  • Die Chlorierung eines so vorbehandelten Kautschuks wird mit ;gasförmigem ,oder flüssigem Chlor mit oder,ohne Druckausgeführt. Selbstverständlich schließt das Verfahren nicht den Zusatz von Lösungsmitteln .oder Quellungsmitbeln in kleinen Mengen aus. Die Chlorlerurg kann auch so durchgeführt werden, daß man nach einer drucklosen Vorchlorierung die Chlorierung unter Druck zu Ende führt. Da während der Chlorlerung eine zunehmende Erhärtung der Kautschukteilchen eintritt, kann man durch Rühren oder Schütteln oder mechanisches Zerreiben während dien Chlorierüng die Oberfläche des Kautschuk- bzw. des anchlorierten Kautschukteilchens weiterhin vergrößern. Nach beendeter Chlorierung werden die anorganischen Verbindungen durch Auswaschen mit Wasser oder wäßrigen Lösungen entfernt. Der zurückbleibende Chlorkautschuk kann zwecks StabiJisierung neutral gewaschen und mit den üblichen Stabilisatoren versetzt werden.
  • Das beschriebene Verfahren zeichnet sich vor denn bisher technisch benutzten Verfuhren durch deal. völligen oder weitgehenden Verzicht auf Lösungsmittel aus. Die Verfahren zur Chloriertuag von festem Kautschuk konnten sich bisher technisch infolge der Unvollkommenheit ihres Verfahrens und der mangelhaften Qualität der erhaltenen Chlorkautschuke nicht durchsetzen. Überraschenderweise erhält man nach dem beanspruchten Verfahren in technisch ;einfacher Weise Produkte mit übler 6o% Chlorgehalt mit gleichmäßiger Beschaffenheit und einwandfreier Löslichkeit. Beispiel_i ' i oo Gewichtsteile Krepp werden auf der Walze mit 40o Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumsulfat vermischt. Die so erhaltene Mischung wird in einer Schlagscheib.enmühle zerkleinert und in einem mit Blei ausgekleideten Autoklav bei einer Temperatur von. 2o bis 25° mirt flüssigem Chlor behandelt, wobei sich ein Druck von 6 atü reinstellt. Alle 24 Stunden wird das Chlor abgeblasen und nach dein Entfernen des entstandenen Chlonwasserstoffs erneut in den Autoklav gedrückt. Nach 83 Stunden wird der Autoklav geöffnet und die Mischung aus dem gebildeten Chlorkautschuk und Natriumsulfat zur Entfernung des, letzteren mit Wasser gewaschen. Es werden 23o bis 25o Gewichtsteile Chlorkautschuk erhalten, der in den üblichen Lösungsmitteln für Chlorkautsichuk löslich ist. Sein Chlorgehalt beträgt 6o bis 62 %.
  • Beispiel 2 Eine im Kneroer hergestellte Mischung von 6o Gewichtsteilen Krepp rund 44o Gewichtsteilen Kochsalz wird nach dem Zerkleinern 'n einer Zahnscheib:emmühle meinem verbleüten Autoklav bei 70° der Einwirkung von flüssigem Chlor unterworfen, das unter ,diesen Bedingungen einen Druck von 23 atü entwickelt. Zur Entfernung des sich bildenden Chlorwasserstoffs wird das Chlor nach je 24 Stunden abgeblasen und durch frisches ersetzt. Nach Ablauf von 59 Stunden wird der Inhalt des Autoklav nach dem Verdampfen des Chlors mit Wasser gewaschen, um das Kochsalz zu entfernen. 17o bis i8oGewichtsteile Chlorkautschuk mit einem Gehia.lt von 66 bis 68% Chlor, der in den bekannten Chlerkautschuklösungsmitteln löslich ist, bleiben zurück. Beispiel 3 Über ein Gemisch aus i oo Gewichtsteilen Krepp und goo Gewichtsteilen Kochsalz, hergestellt und gemahlen. wie in Beispiel i beschrieben, wird in einer Kugelmühle aus Porzellan mit Porzellankugeln kontinuierlich Chlorgas geleitet. Nach 76 Stunden wird das Gemisch mit Wasser ausgewaschen, um das Kochsalz zu entfernen. Es bleiben 22o bis 24o Gewichtsteile Chlorkautschuk zurück, der 6o bis 61% Chlor enthält und in den bekannten Lösungsmitteln für Chlorkautschuk löslich ist. Beispiel 4 5o Gewichtsteileeines synthetischen Kautschuks, der atus 75 Gewichtsteilen Butadien und 25 Gewichtsteilen Styrol zusammengesetzt ist, werden auf der Walze mit 45o Gewichtsteilen Natriumbiaarbonat vermischt, in einer Schlagscheibenmühle zerkleinert und der Einwirkung von flüssigem Chlor bei 5o° in einem verbleiben Autoklav unterworfen. Nach 62 Stunden wird das Chlor abgeblasen und das Gemisch mixt verdünnter Salzsäure und anschließend mit Wasser zur Entfernung anorganischer Salze gewaschen. i i o bis 13 o Gewichtsteile eines Chlorkautschuks, bleiben zurück, der 61 bis 63,5 Gewichtsteile Chlor enthält und sich in den bekannten Lösungsmitteln für Chlorkautschuk löst. 'Beispiel 5 2o Gewichtsteile Krepp werden mit 8o Giewd,chtsteilen wasserfreiem Natriumsulfat, wie in Beispel i beschrieben, ;gemischt und gemahlen. Die so. erhaltene Mischung wird bei einer Temperatur von -70° -der Einwirkung von flüssigem Chlor unterwarfen. Nach 72 Stunden wind das Chlor verdampft, das Natriumsulfat .durch Waschen. mit Wasser entfernt und der zurückbleibende Chlorkautschuk getrocknet. Es werden 45 bis 55 Gewichtsteile Chlorkautschuk mit einem Chlorgehalt von 5 5 bis 63% erhalten, der in den bekannten Lösungsmitteln für Chlorkautschuk löslich ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Chlorieren von festem Kautschuk bzw. vom Kautschukumwandlungsprodukten durch Behandlung mit gasförmigem oder flüssigem Chlor, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Kautschuk vor der Chlorierung solche festen, anorganischen Verbindungen einverleibt, die nach der Chlorierung in Wasser löslich sind. z. Verfahren zum Chlorieren von festem Kautschuk gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die festen, anorganischen Verbindungen in solchen Mengen einverleibt, daß die Mischung keine zusammenhängende Masse mehr darstellt.
DEF5926A 1951-03-31 1951-03-31 Chlorierung von festem Kautschuk Expired DE878704C (de)

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