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Mottenschutzmittel Die Erfindung bezieht sich auf eine Lösung zum
Mottensichermachen.
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Ein Ziel der Erfindung ist die Herstellung einer haltbaren Lösung
zum Mottensichermachen. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Herstellung einer
Lösung zum Mottensichermachen,welche bei ihrer Anwendung a,uf die zu behandelnden
Gewebe diesen einen weichen Griff verleiht.
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Lösliche Fluoride und lösliche Silicofluoride sind bereits benutzt
worden, um tierische Gewebe mottensicher zu machen, z. B. Walle, Haare usw., wobei
die Silicofluoride für diesen Zweck bevorzogt wurden, weil die Pluoride für den
Menschen große Giftigkeit besitzen.
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Die bekannten Silicofluoride können in verschiedener Weise au-f den
Geweben zur Verwendung gelangen, z. B. indem eine wäßrige Lösung eines Silicofluorids
auf das Gewebe versprüht wird oder durch Eintauchen des Gewebes in eine wäßrige
Lösung des Silicofluorids solcher Konzentration, daß eine genügende Menge des Salzes
absorbiert wird, um das Gewebe mottensicher zu machen.
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Ein anderes bekanntes Verfahren der Anwendung besteht darin, daß das
Gewebe mit Flecken
u. dgl. entfernenden; organischen Flüssigkeiten
behandelt wird, welche die nötigen. Mengen Silicofluorid: gelöst enthalten, welches
auf dem. Gewebe während der Trockenreinigungsbehandlung absorbiert wird. Im letzteren
Fall jedoch sind narr bestimmte _ Arten organischer Sil.icofluoride, zusammen mit
besonders ausgewählten Lösungsmitteln, geeignet.
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Beim Mottensichermachen von. neu hergestelliten Gegenständen, wie
z. B. Decken, Kleidungsstücken, Teppichen, Polstermöbeln usw., wurden wäßrige Lösungen
der Silicofluoride aus wirtschaftlichen Gründen benutzt. Jedoch werden die Silicofluoride
leicht aus den Geweben während einer späteren Behandlung in wäßrigen Lösungen vor
dem, Fertigstellen. 11--rausgelöst und ebenso beim Waschen zum Zweck des Reinigens,
wenn .die Gegenstände einige Zeit in Gebrauch gewesen sind, derart, daß die Gewebe
nicht länger gegen Motten., Teppichkäfer usw. geschützt sind.
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Ein anderer Nachteil des Mottensichermachens von Geweben mit Hilfe
der bekannten SiNcofluori.de, insbesondere den anorganischen, liegt in der Tatsache,
daß sie .dem Gewebe im allgemeinen einen harten Griff verleihen.
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Es wurde nun gefunden, daß. durch Auflösen von Triäfihanolaminsil.icofluori.d,
Aluminiumsulfat und zweckmäßig eines- Netzmittels, z. B. eines sulfonierten primären
Alkohols, welcher 12 bis 22 Kohlenstoffatome besitzt, in Wasser eine skeine beachtlichen
Mengen freier Kieselsäure aufweisende Lösung erhalten wird, welche tierische Fasern
oder Gewebe dauernd mottensicher machen kann, ohne ihnen einen harten Griff zu verleihen.
Als, weitere Netzmittel seien genannt Na-triumoleyl.-N-methylaminoäthansulfat, ferner
Natriumlaurylsulfat, Natriumnyristylsulfat sowie Cetylal@cohol und Rizinusöl.
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Es wurde gefunden, daß mit dieser Lösung behandelte Gewebe mehrmals
gewaschen, werden können und, immer noch mottensicher sind. Dies ist der kombinierten
Wirkung von -Triäthanolaminsi@licofiuorid und Alumi.niumstilfat zuzuschreiben. Im
Gegensatz zu den meisten übrigem organischen Silicofluoriden- kristallisiert das
Triäthanolaminsi.licofluorid -nicht schnell, und dieser besonderen Eigenschaft ist
wohl die Tatsache zuzusdhreiben, daß die behandelten. Gewebe einen weichen Griff
nach der Behandlung besitzen und. behalten, weil keine Kristalle von Triäfhanolamins.ilicofluorid
auf der Faser gebildet werden, dieses vielmehr in Form eines Films anhaftet.
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.Um die Lösung auf das Gewebe aufzubringen, ist es wünschenswert,
eine Vorratslösung mit einem hohen Gehalt erb festen Substanzen zu .besitze.-. Jedoch
wurde gefunden, daß zur Herstellung einer solchen Vorratslösung hoher Konzentration,
die Herstellung der Lösung aus Rohmaterialien zweckmäßig ist, welche gewissen Bestimmungen
entsprechen, und es ist ebenso zweckmäßig, sich an ein Verfahren-des Mischens. zu
halten, welches in dem nachstehenden Beispiel angegeben. ist, damit das Erzeugnis
dauernd in einem Zustand bleibt, in welchem es schnell benutzt werden kann, ohne
das behandelte Gewebe nachteilig zu beeinflussen. Es wurde festgestellt, daß sonst
die Lösung beim Stehen gelatinieren oder Ausscheidungen zeigen kann. ..
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Die bei der Herstellung des Triäthanolaminsilicofluorids verwendete
Kieselfluorwas,serstoffsäure soll. eine Stärke von ungefähr 27 bis 350/0 besitzen,
frei sein von ungebundener Kieselsäure, jedoch kann sie ungebundene Fluorwasserstoffsäure
enthalten. Sobald die Kieselfluorwasserstoffsäure freie Kieselsäure enthält, muß
die letztere mit Fluorwasserstoffsäure abgebunden werden.. Das Triäthanolamin muß
im wesentlichen frei sein. von Mono- und Diäthanodamin. Der nicht flüchtige Rückstand
aus der Reaktion von. Triäthanolamin und Kieselfluorwasserstoffsättre sollte, wenn
möglich, weniger als o,i % betragen. Da die Zahl der Kristaltwassermoleküle des
Aluminiumsulfats schwanken. kann, muß diese Verbindung in Bezug auf ihren Ale (S
04) 3 -Gehalt standardisiert werden, und ihre wäßrige Lösung muß.kl.ar filtriert
werden.
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Man könnte denken, daß andere Aluminiumsalze an Stelle von Aluminiumsulfat
genommen werden können,, z. B. Alaun, Aluminiumchlorid, Aluminiumacetat usw., aber
entgegen diesen Erwartungen zeigt es sich, daß solche anderen Salze ungeeignet sind,
was sich durch die Bildung von Niederschlägen beim Stehen einer entsprechenden Lösung
zeigt. Wenn es wirtschaftliche überlegungern gesitatten, Vorratslösungen geringer
Konzentration zu benutzen, so ist es möglich, Rohmaterialien zu verwenden, welche
einen geringeren Reinheitsgrad aufweisen, als eben festgestellt.
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Die bevorzugte Ausführungsform zur Herstellung der Lösung ist.die
folgende: 24o Teile Triäthanolamin läßt man in langsamem Strom unter Rühren in ungefähr
33o Teile einer genau geprüften 35%igen Kieselfluorwasserstoffsäure einlaufen:,
Es soll niemals ein Überschuß an, Base vorhanden sein, und die neutrale oder nur
sehr schwach saure Lösung soll klar sein oder höchstens. schwach getrübt. 2o Teile
einer 5o%i-gen Fluorwasserstoffsäure werden dann zugegeben, hierauf eine klare Lösung
von 14o Teilen einer Lösung von A12(S 04), - 161120 in 175 Teilen Wasser. Darauf
wird eine Lösung von 5 Teilen Laurylsulfat in 25 Teilen Wasser zugegeben und das
Gesamtgewicht der Lösung mit Wasser auf iooo Teile gebracht. Der endgültige pH-Wert
dieser Lösung soll ungefähr 2 sein. An Stelle von Laurylsulfat kann man Myristyls.ulfat,
Natriumoleyl-N-methyl-aminoät'hansulfonat und andere Netzmittel verwenden.
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In dem .eben angegebenen Beispiel enthält die endgültige Lösung des
Triäthanolaminsilicofluorids 14% Aluminiumsulfat. Jedoch können Konzentrationen,
auch bis zu 3 bis 4% herunter verwendet werden, wobei noch eine Konzentration von
ungefähr 8% sehr gute Ergebnisse liefert.
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Solche Lösungen können unbeschränkt lange in hölzernen oder aus Gummi
hergestellten Gefäßen aufbewahrt werden. Zum Zweck des Mottensichermachens von Geweben
wird die Lösung ferner mit
Wasser verdünnt, wobei die endgültige
Konzentration in weiten Grenzen schwanken kann. Gewöhnlich enthält die Lösung zwischen
o, i und i% an festen Bestandteilen, was von ,der Art der zu behandelnden Gewebe
und-der hierfür verwendeten Apparate abhängt. Es empfehlt sich, diese Lösung zum
Mottensichermachen für den gedachten Zweck in geeigneter Menge anzuwenden, wobei
3 % des Gewichtes des Gewebes gute Ergebnisse liefern.
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Es ist 'klar, daß die ohigen Darlegungen nur der Klarstellung dienern
und. in keiner Weise eine Beschränkung darstellen sollen und daß das Wesen, der
Erfindung in einer .beständigen Lösung zum Mottensichermachen zu sehen ist, welche
aus einem organischen Silicofluorid besteht, welches unfähig ist, auf der zu behandelndem
Faser zu kristallisieren, ferner aus Aluminiumsulfat und zweckmäßig aus einem Netzmittel,
wobei die besagte Lösung im wesentlichen keine freie Kieselsäure enthält.