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Tischförmiger Führungsrahmen für stetig fortschreitende Formen zur
Herstellung schalenförmiger Körper, z. B. aus Schokolade Die Erfindung bezieht sich
auf einen tischfÖrmigenFührungsrahmen fürstetig fortschreitende Formen zur Herstellung
schalenförmriger Körper aus warmflüssigen, bei Raumtemperatur festen Massen, insbesondere
Schokolade. Derartige Führungstische .besitzen bekanntermaßen einen Antrieb, der
ihnen neben den senkrecht zur Förderfläche auf und nieder gehenden Rüttelbewegungen
(zwecks Entlüftung) der Masse auch noch in der Förderebene, also vorzugsweise waagerecht,
sich abspielende Querbewegungen zwecks Ausbreitung der immer zäher werdenden Masse
über die inneren Formenflächen erteilt.
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Dabei können die Formen durch irgendwelche Fördermittel, z. B. Ketten,
langsam unter ständiger Führung, die sie zum Mitmachen sämtlicher auf den Tisch
übertragener Bewegungen zwingt, über die Tischfläche geleitet werden.
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Um nun die Tischbewegungen ihrer Größe und ihrem zeitlichenAb.lauf
nach, soweit dieBewegungsübertragung auf die den Tisch überschreitenden Formen in
Frage kommt, noch :besser als bisher den Bedürfnissen der schwierigen 'Herstellung
schalenförmiger Körper mit völlig gleichen Wandstärken anpassen zu können und insbesondere
auch kurzzeitige Unterbrechungen der waagerechten hin und her gehenden Querbewegum;gen
ermöglichen zu können, sollen gemäß :der Erfindung statt eines einzigen Impulsgebers
zur Übertragung der parallel zur Tischförderfläche auszuführenden Querbewegungen
auf den erwähnten Führungsrahmen zwei hin und her gehende Impulsgeber über die gesamte
Führungsrahmenlänge
angeordnet werden, .deren Bewegungen bei gleicher Impulsfrequenz beliebig, vorzugsweise
um tiSo°, phasenverschiebbar sein können. Durch eine derartige Phasenverschiebung
von i8o° ergibt sich z. B. -statt einer Parallelverschiebung des Tisches in bezug
auf seinen Grundriß eine gegenläufige waagerechte Querbewegung an den beiden Tischenden,
also ein Hinundherschwenken des Tisches um eine lotrechte Achse. Während: die zunächst
in d ie Tischführung hineinwandernden Formen neben der über die ganze Tischlänge
wirksamen Rüttelbewegung eine ziemlich heftige hin und her gehende waagerechte Bewegung
erfahren und dabei .die in Aden etwa halbgefüllten Formen befindliche noch recht
flüssige Mässe schnellstens über die gesamte innere Formenfläche verteilt wird,
kann man durch allmähliches Nachlassen der Intensität der Querbewegung bis zerr
völligen Ruhe der Masse Gelegenheit geben, sich lediglich unter der Entlüftungswirkung
der Rüttelbewegung weiter über die Flächen zu verteilen, bis schließlich sich auch
die Querbewegung wieder bis zu einem Maximum steigert, wobei dann wieder düs seitliche
Verteilen der Masseteilchen über die Formenflächen im Vordergrund der Gesamtwirkung
steht.
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Durch zusätzliche Verstellbarkeit der Schwingungsweiten beider Impulsgeber
können die waagerechten hin und her gehenden Bewegungen beliebig, und zwar unabhängig
voneinander an beiden Tischenden verändert werden, so daß also je nach der Massebeschaffenheit
während :das Durchlaufens der Formen die seitliche Verteilwirkung geregeltwerden
kann. Bei um i8o° phasenverschobenen Endbewegungen ödes Tisches ergibt sich durch
die verschiedenen 'Schwingungsweiten an beiden Enden auch eine Möglichkeit der Verlagerung
des Schwingungszentrums :des gesamten Tisches in der Tischlängsrichtung. Sind dagegen
die Schwingungen der Tischenden in der Phase nicht verschoben, so kann wie bei den
bisher üblichen Führungstischen der Tisch auch eine Parallelverschiebung' hinsichtlich
des Grundrisses erfahren, wobei auch die Möglichkeit besteht, die Schwingungszeiten
sich während des Durchlaufens der Formen von einem zum anderen. Ende des Tisches-
-verändern zu lassen.
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Zweckmäßigerweise wird für den Antrieb des Führungsrahmens erfindungsgemäß
ein mechanischer Schwingungserzeuger, z. B. ein schnell umlaufender Exzenter, benutzt,
der zwei im Maschinengestell gelagerte Kurbeln, deren Zapfen als Impulsgeher für
die hin und her gehende Querbewegung des Führungsrahmens in den Kurbeln radial verstellbar
sind, mittelbar gemeinsam hin und her schwenkt und damit die Bewegung auf den F'ührungsrahmenkörper
überträgt. Um wegen der Phasenverschiebbarkeit der Bewegungen dieser beiden Impulsgeber
und wegen derdurch:denRüttelantrieb gegebenen festen Grundrißlage :des Tisches die
hin und her gehenden Bewegungen durch die Impulsgeber, also die Kurbelzapfen, auf
den Führungsrahmen übertragen -zu können, bedarf es einer Anordnung, d ie :die Längsverschiebbarkeitder
erwähnten Zapfen in dem Führurngsrahmenkörper ermöglicht.
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Die oben bereits hervorgehobene Phasenverschiebung der !beiden Impulsbewegungen
um iSo° kann erfindungsgemäß am einfachsten :dadurch erreicht werden, däß ader eine
der beiden Kurbelzapfen nicht nur einseitig radial in Odem Kurbelhebel verschiebbar
ist, sondern die Radialführung über die Kurbeldrehachse nach der janderen Seite
hinausgeht, so daß bei überschreitender Drehachse beider Verstellung des einen Kurbelzapfens
sich ohne weiteres die gewünschte gegenläufige Bewegung des. einen Zapfens gegenüber
dem anderen hinsichtlich der quer zur Förderrichtung der Formen verlaufenden Schwingungshauptrichtung
ergibt.
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Die Erzeugung der beiden auf den Führungsrahmen zu übertragenden Grundbewegungen,
nämlich der auf und nieder gehenden Rüttelbewegung und der hin und her gehenden
Schwingungen, kann konstruktiv erfindungsgemäß besonders einfach gestaltet werden,
wenn man die für die Rüttelbewegung benötigten unmittelbar auf den Führungsrahmen
einwirkenden Antriebsglieder formschlüssig mit einer waagerechten Achse und deren
auf ihr befestigtem Winkelhebel.system verbindet, das auch gleichzeitig die waagerecht
hin und her gehenden Bewegungen auf den Tisch durch andere Verbindungsglieder überträgt.
Dabei braucht das mit der Achse verbundene Winkelhebelsystem nur durch den schon
erwähnten mechanischen Schwingungserzeuger, z. B. den Exzenter, in hin und hergehende
Schwenkbewegungen versetzt zu werden. Mit diesem einen Exzenter beherrscht man also
die gesamte resultierende räumliche Bewegung des Führungsrahmens. Während die absolute
Schwingungsweite der waagerecht hin und her gehenden Bewegung durch die Verstellbarkeit
der Kurbelzapfen unabhängig von dem Rüttelhub verstellbar ist, kann man erfindungsgemäß
auch nach einem gewählten Einstellungsverhältnis zwischen Schwingungsweite und Rüttelhub
beide Größen verhältnisgleich dadurch verändern, @daß man für -die Übertragung der
immer gleichbleibenden Exzenterbewegungen auf die waagerechte, das Winkelhebelsystem
tragende Hauptschwingachse sich eines mit der letzteren fest verbundenen kreisbogenförmigen
Triebhebels bedient,der eine seiner Bogenform angepaßteFührung für einen darin verschiebbaren
und feststellbaren Stein besitzt, an .dessen seitlichen Zapfen der Kopf der Exzenterstange
angreift. Dabei muß der Krümmüngsradius der Kreisbogenführung etwa der wirksamen
Exzenterstangenlän.ge und diese wiederum dem .Abstand zwischen Exzenterwelle und
der Hauptschwingachse entsprechen.
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Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, läßt sich unschwer die Intensität
der dem Tisch verteilten vereinigten. Bewegungen unter Beibehaltung des Größenverhältnisses
zwischen Schwingungsweite und Rüttelhub beliebig verändern, so daß man die Verteilwirkung
der Masse innerhalb der Formen in jeder beliebigen Weise schnell abschwächen oder
verstärken kann.
Ein Ausführungsrbeispiel eines tischförmigen, räumlich.
schwingenden Fürungsralhmens gemäß der Erfindung ist aus der Zeichnung ersichtlich,
in der Fig. i eine Tischansicht von unten, Fig. 2 dagegen eine Seitenansicht zeigt.
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Der mit nicht gezeichneten Führungen für die z. B. durch ein Kettensystem
stetig geförderten Schokola;denschalenformen versehene tischförmige Führungsrahmen
i, der auch kurz als Tisch bezeichnet werden kann, ruht mit mindestens vier Stützen
i' auf einem aus Fig. 2 ersichtlichen WinkelhebelsyStem 2 auf, das durch Kupplungsstangen
2' zwischen seinen nach unten weisenden Schenkeln verbunden ist. Das rechte der
beiden je aus mindestens zwei Winkelhebeln bestehenden Hebelsysteme ist auf einer
waagerechten, !als Hauptschwingachse für den gesamten Tischantrieb verwendeten Achse
3 aufgekeilt und im Maschinengestell ,durch -die letzere frei hin und her schwingbar
gelagert. Das linke Winkelhebelpaar schwingt dagegen lediglich um waagerechte, im
Maschinengestell befestigte Zapfen 3'. Die in ihrer mittleren Schwingstellung ungefähr
waagerecht angeordneten Schenkel des Winlelhebelsystems 2 tragen an ihren Enden
die Stützen i'. Da dem Tisch i außer den durch die senkrechten Pfeile in Fig. 2
angedeuteten Rüttelbewegungen auch noch waagerechte, in der Tischfläche verlaufende
und zur Förderrichtung der Formen senkrecht stehende Schwingbewegungen erteilt werden.,
muß natürlich die Gelenkverbindung zwischen den Winkelhebeln 2 und :den Tischstützen
i' eine derartige Axialbewegung der Teile in den Lagerzapfen 3 und 3' zulassen.
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Die soeben erwähnte Schwingbewegung des Tisches (vgl. die Pfeile in
Fig. i) wird ebenfalls von dem Winkelhe@belsystem 2 durch Vermittlung eines zusätzlichen
nach oben gerichteten Schenkels 2" und einer weiteren Kupplungsstange : auf ein
ebenfalls durch Winkelhebel ,4 gebildetes Kurbelsystem mit zwei radial in ihm verschiebbaren
Kurbelzapfen d" auf den tischförmigen Führungsrahmen i übertragen. Die Winkelhebel
4. sind dabei im Maschinengestell um senkrechte Achsen q."' frei schwenkbar unterhalb
des Tisches i gelagert. Die die Kurbelzapfen 4." tragenden Schenkel fder Winkelhebel
q. stehen in Fig. i etwa in ihrer Schwingungsmittellage, so daß also die Kurbelzapfen
d." beim Hinundherschwenken der Winkelhebel .4 einen Flachbogen nach beiden Seiten
beschreiben, also im wesentlichen in der Querrichtung zur Tischlängsachse hin und
her gehen.
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Es ergibt sich also für,die Kurbelzapfe:nbewegung auch eine in die
Tischlängsachse fallendeBewegungskomponente,woraus sich die Notwendigkeit ergibt,
ein Längsspiel zwischen Kurbelzapfen q." und den diese Zapfen umgebenden Führungsteilen
des Tisches i zu belassen, das auch schon wegen der vorgesehenen radialen Verstellbarkeit
der Kurbelzapfen 4" in den aus Fig. ti ers,ichtlichen Winkelliebelschlitzen benötigt
wird.
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Das gesamte Winkelhebelsystem 2, das durch die Kupplungsstange.I'
auch mit dem durch die Winkelhebel gebildeten Kurbelsystem 4 formschlüssig verbunden
ist, wird durch einen auf einer ständig umlaufenden Hauptwelle sitzenden Exzenter
5 in schnelle Hinundherbewegung versetzt, so daß der Tisch in diesem ihm erteilten
Rhythmus sowohl schnell auf und niedergeht als auch quer zur Förderrichtung der
Formen gerichtete waagerechte hin und her gehende Bewegungen auszuführen gezwungen
ist. Diese beiden Bewegungen werden zur gleichmäßigen Verteilung der Schokoladenmasse
auf den Innenflächen der Formen benötigt.
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Als Übertragungsmittel der Bewegungen von dem Exzenter 5 auf die Hauptschwingachse
3 dient die übliche Exzenterstange 6, .deren Kopf an die äußeren Zapfen 7 eines
Steines 8 angeschlossen ist. Der letztere wird in einer Führung g' eines kreisbogenföi-migen
Triebhebels g geführt. Er ist in jedem beliebigen Abstand von der Schwinghauptachse
3 in der Führung g feststellbar. Daraus ergibt sich die Möglichkeit der Veränderung
des Schwingungswinkels, also auch der verhältnisgleichen Änderung zwischen Rüttelhub
und Schwingungsweite.
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Unabhängig davon kann jedoch dieSchwingungsweite selbst durch die
Rad'iialverstellung der Kurbelzapfen q." innerhalb ihrer Führungsschlitze verändert,
also das erwähnte Verhältnis von Rüttelhub und Schwingungsweite' nach Bedarf geändert
werden. Wie die Stellung der beiden Kurbelzapfen q." in Fig. i zeigt,. begnügt man
sich nicht mit der Übertragung von Parallelverschiebungsbewegungen auf den Tisch
i, die natürlich auch möglich sind, wenn man den linken der beiden Kurbelzapfen
d" über den Schwenkpunkt seines Winkelhebels q. nach links hinaus verschiebt, sondern
es ist eine größere Vielseitigkeit der Einwirkungsmöglichkeiten auf den Schokoladeninhalt
der Formen und seine gleichmäßige Verteilung gegeben, wenn man, wie in Fig. i -dargestellt,
die beiden Kurbelzapfen d" auf einander entgegengerichteten Schenkeln der Winkelhebel
4. befestigt, so daß die Kurbelzapfen gegenläufige Querbewegungen ausführen müssen
und damit auch gegenläufige Bewegungen auf den Tisch an seinen Enden übertragen.
Die dadurch während des Durchlaufens der Formen gegebene Richtungsumkehr (hinsichtlich
der Querbewegungen) ist dabei für,die Verteilwirkung unwesentlich, weil sie über
eine dazwischenliegende Schwingungsruhe eingeleitet wird. Die letztere @dagegen
kann für die Bildung gleichmäßiger Wandstärken des Schokoladenschalenkörpers insofern
von Vorteil sein, als sie der im Anfang zunächst kräftig auf die Formflächen verteilten
Masse während eines Teiles der Durchlaufzeit der Formen über den Tisch wieder Gelegenheit
gibt, unter ihrem Schwergewicht in Richtung auf den tiefsten Formenpunkt,abzufließen
und dadurch die Schalenbildung zu begünstigen. Nach Durchlaufen dieses Ruhepunktes
wird die Form dann noch einmal einer ständig sich vergrößernden hin und her gehenden
Bewegung bis zum Tischende unterworfen, wodurch dann auch der noch flüssig gebliebene
Schokoladenrest nochmals bis an die obere Formenkante mehrfach hin und her gehend
geschleudert wird, wobei auch dieser Rest zu erhärten vermag.
Es
ergeben sich .durch die unabhängige Veränderbarkeit der Radien der beiden Kurbelzapfen
q." je nach tder Gestalt der Schalenform die verschiedensten Anpassungsmöglichkeiten
an die unterschiedlichen Schwingungs- und Rüttelbedürfnisse.