DE876898C

DE876898C - Schubkastenfuehrung

Info

Publication number: DE876898C
Application number: DEW6544A
Authority: DE
Inventors: August Weiler Jun
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-08-21
Filing date: 1951-08-21
Publication date: 1953-05-18

Description

Schubkastenführung Bei den gebräuchlichen Schubkastenkonstruktionen wird die Führung des Schubkastens durch sorgfältige Einpassung in eine den Schubkasten allseitig umgebende Holzkonstruktion erreicht. Damit am Schubkasten :selbst und an der ihn umgebenden Holzkonstruktion keine frühzeitige Abnutzung entsteht, müssen die Seitenwände des Schubkastens sowie die Tragleisten und seitlichen Streifleisten der umgebenden Holzkonstruktion. aus hochwertigem teuerem Hartholz ausgeführt werden. Trotz der Verwendung von Hartholz ist bei häufig gebrauchten Schubkasten nach verhältnismäßig kurzer Zeit eine Abnutzung festzustellen, die dazu führt. riaß der Schubkasten, zu viel Spiel bekommt und dann zum Verkanten neigt.
Bei schweren Schubkasten hat man zur Verringerung der Reibung und zur Vermeidung der Abnutzung der aufeinander gleitenden Teile Beschläge aus Stahlschienen mit Kugellagerung vorgesehen. Diese Beschläge sind jedoch verhältnismäßig teuer, und ihre Befestigung am Schubkasten und an der umgebenden Holzkonstruktion erfordert einen verhältnismäßig hohen Arbeitsaufwand. Sie kommen daher praktisch nur in Sonderfällen für besonders große und sch-,vere Schubkasten oder zur Ausbildung einer Kulissenführung, z. B. bei Büromöbeln, in Betracht, bei denen erreicht werden soll, daß der Schubkasten vollständig aus dem Schubfach herausgezogen werden kann, ohne daß ein Kippen oder Kanten des Schubkastens auftritt. Außerdem verursacht eine solche Lagerung starkes Geräusch und kommt .daher schon aus diesem Grund bei den sehr oft zu bewegenden Schubkasten der Haushaltmöbel nicht in Betracht.
Schließlich beansprucht der Führungsmechanismus solcher bekannten Schubkasten verhältn.ismäßig viel Platz und beschränkt hierdurch seinen Verwendungsbereich auf große Schubkasten. Um kleinere Abmessungen zu erhalten, hat man Schubkästenführungen auch schon ohne Kugeln oder Rollen, :deren Lagerung in erster Linie den großen Raumbedarf bedingt, in,der Weise aüsgebildet, daß man zwischen den am Schubkasten und an der umgebenden Holzkonstruktion befestigten Führungsschienen Abstützmittel; z. B. in Form von Rundstäben aus. Kunststoff, angeordnet hat, die in entsprechenden Längsrillen der Führungsschienen eingelassen waren und in ,diesen bei -der Bewegung des Schubkastens gleiten konnten.' Doch auch diese Schubkastenführungen sind durch einen erheblichen Aufwand an Paßarbeit gekennzeichnet und haben sich nur für große Spezialschubkasten als lohnend erwiesen.
Gemäß der Erfindung kann eine Schubkastenführung in einfacher und billiger Weise ohne die obengenannten Nachteile geschaffen werden. Der mit rdem Erfindungsgedanken gegebene Fortschritt gegenüber bisherigen. Konstruktionen beruht darauf, daß die Führung des Schubkastens und .die Übertragung, seines Eigengewichtes auf die umgebende Holzkonstruktion unmittelbar auf je ein an den unteren Seitenkanten -des Schubkastens angeordnetes profiliertes Leistenpaar aus einem harten, verschleißfesten Werkstoff konzentriert wird. Es ist idadurch möglich, besondere Führungsrollen oder Abstützm@ittel zwischen den Führungsleisten zu vermeiden und für alle Teile des Schubkastens und der umgebenden Holzkonstruktion billiges -Weichholz zu verwenden.
Eine wesentliche Verbilligung gegenüber bisherigen: Schubkastenkonstruktionen ergibt sich ferner dadurch, @daß die, Zeit für das Einpassen des Schubkastens auf etwa die Hälfte herabgesetzt werden kann. Der Fertigungsgang für das Einpassen verläuft etwa wie folgt: An den seitlichen Kanten wird je eine der profilierten Führungsleisten eines Paares in eine eingefräste Nut eingelassen. Die mit dem Gegenprofil versehenen Führungsleisten werden auf ihrer Flachseite mit Leim versehen und zunächst provisorisch- auf die tragende Holzkonstruktion aufgelegt. Beim Einschieben des Schubkastens werden diese Führungsleisten, da sie in das Gegenprofil der zugehörigen Führungsleisten im Schubkasten eingreifen, zwangsläufig in die richtige parallele Lage gerückt. Zur endgültigen Verleimung genügt es, den Schubkasten im eingeschobenen Zustand zu beschweren und die Leimverbin-Jung trocknen zu lassen.
Teuere Paßarbeiten, wie sie z. B. bei der Verwendung von Stahlschienenbeschlägen auftreten, fallen bei der Ausführung der Schubkastenführung nach der Erfindung vollständig weg. Trotz der vereinfachten und verbilligten Bauart haben nie erfindungsgemäß ausgeführten Schubkasten den großen Vorteil, rdaß sie sich spielend leicht und praktisch geräuschlos verschieben lassen.
DerErfindungs,gedanke ist bei allen Schubkastenanordnungen anwendbar, z. B. auch bei Hängeschubkasten. In jedem Fall sind die erfindungsgemäß ausgebildeten Führungsleisten an .der Stelle des Schubkastens und der umgebenden Holzkonstruktion anzubringen, an .der :das Eigengewicht des Schubkastens auf die Holzkonstruktion übertragen werden soll.
Die Art der Profilierung der Führungsleisten ist mannigfaltig. Es wird jedoch vorzugsweise ein Halbrundprofil verwendet. Als Werkstoff kann irgendein Kunststoff, der sich auch bei langem Gebrauch wenig abnutzt; vorzugsweise Fiber, verwendet werden.
Zur Verbesserung der Leimverbindung können die Führungsleisten auf ihrer auf dem Holz aufliegenden Breitseite gerieft oder aufgerauht sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt diese einen Schnitt durch eines der Führungsleistenpaare und die angrenzenden Holzteile.
Es bezeichnet i ein Schubkastenseitenteil, 2 das Rahmengestell, in welchem der Schubkasten läuft. In die .unteren Kanten der Schubladenseitenteile i sind Nuten eingefräst und in diese die profilierten, z. B. aus Fiber bestehenden Leisten 3 eingelassen. Die zugehörigen, mit dem Gegenprofil versehenen Laufleisten 4, die ebenfalls aus Filier bestehen mögen, sind mit dem Rahmengestell 2 verleimt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schubkastenführung, gekennzeichnet durch wenigstens zwei Paar sich in Schubrichtung erstreckender und mit Profil und Gegenprofil ineinandergreifender Leisten aus einem verschleißfesten Werkstoff, vorzugsweise- einem Kunststoff, wie Fiber, wobei eine Schiene jedes Paares am Schubkasten., die andere am Rahmen-Bestell befestigt ist.
2. Schubkastenführung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen der Führungsleisten halbrund profiliert sind. Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschriften Nr. 224934, 247411-