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Vielseitig verwendbares Werkstättengerät zur spanabhebenden Bearbeitung
Die Erfindung betrifft eine Kleinwerkstattausrüstung, die aus bekannten Maschinenelementen
nach Baukastenart zusammensetzbar ist und beispielsweise als Drehbank, Bohr-, Fräs-,
Schleifmaschine od. dgl. verwendet werden kann. Maschinen ähnlicher Art, bei denen
mehrere Arbeitsgänge ausgeführt werden können, sind bekannt, doch haben diese den
Nachteil, obwohl sie als Universalmaschinen ausgebildet sind, daß ihr Arbeitsbereich
doch ziemlich eingeschränkt wird durch die feste Anordnung der für die einzelnen
Arbeitsgänge erforderlichen 'Maschinenelemente, an dem sie aufnehmenden Maschinenbett
bzw. Ständer. Auch sind Universalwerkzeugmaschinen bekannt für die Ausführung sämtl.icherArbeiten
mit kreisender Schnittbewegung. Hierbei handelt es sich aber um Maschinen normaler
Größe, die für den Gebrauch in Werkstätten oder Kleinbetrieb nicht in Frage kommen.
Diese den Maschinen ähnlicher Art anhaftenden Mängel sind bei dem erfindungsgemäßen
Kl@einwerkstättengerät nicht vorhanden, da sämtliche Teile austauschbar angeordnet
sind und sowohl von der Maschinensäule als auch von -dem Maschinenbett, je nach
dem erforderl-icben Arbeitsgang,
aufgenommen werden und zu den verschiedensten
Werkzeugmaschinen zusammengestellt werden können.
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Erfindungsgemäß besteht ein solches aus bekannten Teilen nach Baukastenart,
beispielsweise als Drehbank, Bohr-, Fräs-; Schleifmaschine od. dgl. dienendes Werkstättengerät
aus einem gemeinsamen Maschinenbett, .das die einheitliche Grundlage und Betturig
für die anderen Bauelemente bildet, sowie einer vom Maschinenbett aufgenommenen
Zahnstangen.säule mit höhenverstellbarem Spannkopf und! drehbarer Aufnahmeplatte
für die Aufnahme des Spindelstockes: Die weiteren Bauelemente, wie Antrieb, Spindelstock,
Kreuzsupport, Reitstock, Maschinenschraubstock usw., sind in Form von Einzelheiten
der herkömmlichen Werkzeugmaschinen gestaltet und können je nach den Erfordernissen
ausgetauscht werden.
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In Verbindung mit dem Spindelstock und gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
eines- Übersetzungsgetriebes (zweckmäßig ein Vorgelege am Spindelstock) übernimmt
das elektrische Handarbeitsgerät für die Gestaltung des Geräts als Drehbank,' Fräs-
und Bohrmaschine mit je größerem Drehzahlbereich sodann .die Rolle eines bloßen
"!£ntriebsmotors. Ein, solcher als Bauelement in, irgendwelcher Gestaltung wird
in an sich bekannter Weise zweckmäßig umsteuerbar gewählt oder dafür besonders eingerichtet.
Bei einem wie vorgeschildert benutzten elektrischen Handarbeitsgerät läßt sich die,
Umsteuerbarkeit unschwer mittels eines zu.s.ätzliehen Schalters erzielen.
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Die Unterteilung der erfindungsgemäßen Werkstattausrüstung in Biaukastenelemente
gestattet auch eine vollkommene Anwendung des Baukastensystems überhaupt. Die einzelnen
Bauelemente werden dementsprechend in geeigneter Auswahl in einem Grundbaukasten
und verschiedenen Ergänzungsbaukästen zusammengefaßt. Eine sinnvolle Aufteilung
ist beim gezeichneten Ausführungsbeispiel der Erfindung getroffen. Natürlich sind
den einzelnen Baukästen auch die erforderlichen Werkzeuge für die jeweils erstellbarens
Maschinenarten beigegeben.
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Das Baukastensystem kommt den Belangen der verschiedenen Benutzerkreise,
an die sich die Erfindung wendet; besonders entgegen. Kleine Hand4 werksbetrebe
und Einzelpersonen, wie Bastler, können sich die Werkstattausrüstung unter vorläufigem
Erwerb des Grundbaukastens und nachträglichem Bezug der Ergänzungskästen: entsprechend
ihren verfügbaren Mitteln nach und nach anschaffen. Sie kommen damit sofort in den
Besitz einer brauchbaren Werkzeugmaschinengarnitur. Diese läßt sich bei steigernden
Anforderungen auf billige Weise zur vollkommenen Werkstattausrüstung ergänzen, die
einen kompletten Werkzeugmaschinenpark ersetzt.
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Zufolge ihrer Unterteilung in Bauelemente stellt die Ausrüstung nach
der Erfindung beim betriebsmäßigen Gebrauch auch ein, vorzügliches Lehrmittel zur
Ausbildung- des Facharbeiternachwuchses dar, wie sie überhaupt zur @ertiefunund
g Erweiterung der Fachkenntnisse auf bearbeitungstechnischem Gebiet beiträgt.
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Selbst in Spezialabteilungen größerer Unternehmen, ist die neue Werkstattausrüstung
am Platze. Feinmechaniker jeder Art, insbesondere Büromaschinenmechaniker, bedienen
sich ihrer vorteilhaft, z. B. zur Überwachung von komplizierten Büromaschinen, wie
Lochkartenmaschinen.
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Die Zeichnung veranschaulicht eineAusführungsform des Erfinidungsgegenstandes
in verschiedenen Verwendungszwecken. Es zeigt Fig. i .die Gesamtansicht der aus
einem Grundbaukasten zunächst entwickelbaren Senkrechtbohrmaschine, Fig. 2 im einzelnen
die ein Ausgangselement bildende elektrische Handbohrmaschine, Fig. 3 die für den
Aufbau der Bohrmaschine sowie aller anderen Maschinen benötigte Grundplatte, Fg.
4 die weiterhin als Ständer dienende einschraubbare Säule, Figl. 5 und 6 den auf
der Säule geführten Spannkopf mit seinen Aufspannelementen, Fig:7 den bei der Bohrmaschine
verwendeten Maschinenschraubstock, Fig. 8 die aus dem Grundbaukasten erstellte Bohrmaschine
in einer Anordnung, wie sie als Waagerechtbohrmaschine oder als Ablaufbänkchen zu
ver-,venden ist; Fig. 9 gibt die in Fig. 8 gezeigte Maschine, zur einfachen Drehbank
ergänzt, wieder; Fig. io und i i zeigen die bei .der Zusammenstellung gemäß Fig.9verwendeten
Einzelheiten, wie Kreuzsupport und Reitstock; Fig. 12 zeigt die in Fig. 9 wiedergegebene
Drehbank, die durch weitere Teile zu einer Maschine mit größerem Drehzahlbereich
ergänzt ist; Fig. 13 bis 18 zeigen die für die Anordnung gemäß Fig. r2 zusätzlich
verwendeten Einzelteile, wie Spindelstock, Planscheibe, Dreibackenfutter u. dgL;
Fig: i9 und 2o zeigen die Universalmaschine, durch weitere Teile ergänzt, einmal
als Sernkrechtfräsmaschine, zum anderen als Waagerechtfräsmaschine; Fig. 21 und
2s zeigen Einzelteile, die in der Zusammenstellung gemäß Fig. i9 und 2o Verwendung
finden.
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Als Antriebselement für die verschiedenen zusammenbaubarenGeräte ist
eine einfache elektrische Handbohrmaschine i gewählt. Aus dieser wird durch Hinzufügen
entsprechender Teile, die mit ihr in einem Grundbaukasten zusammengefaßt seien,
zunächst eine einfache, als Senkrechtbdhrmaschine ausgebildeteStänderbohrmaschine
entwickelt. Hierzu wird die Bohrmaschine i auf einer Grundplatte 2 aufgebaut, die
für ihren Verwendungszweck entsprechend durchgebildet und mit Nuten 3 sowie einem
Auge 4 zur Aufnahme der bei späterer Ergänzurng .der Maschine notwendigen Teile
versehen ist (Fig. (i).
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DieAnordnung der Bohrmaschine auf der Grundplatte geht in folgender
Weise vor sich: Zunächst wird eine an einem Teil ihrer Oberfläche mit einer Verzahnung
5" und unten mit einem Gewinde 5v
versehene Säule 5 im Aug-- .I
der Grundplatte 2 befestigt, darauf auf -die Säule 5 ein Spannkopf 6 aufgeschoben
und in zweckentsprechender Höhe durch Feststellmittel 7 festgeklemmt. Der Spannkopf
6 weist seinerseits eine besondere Aufnahme 8 auf, die auf dem Spannkopf in verschiedene
Stellungen verdreht werden kann und in den einzelnen Stellungen durch an sich bekannte
Mittel feststellbar ist. Im Spannkopf 6, 8 wird :die i vorerst senkrecht eingespannt,
und unter ihrem Bohrfutter io wird zur Vervollständigung der-Maschine ein Maschinenschraubstock
ii in- einer der auf der Grundplatte 2 vorgesehenen Nuten 3 festgelegt.
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Will man die so mit Hilfe der im Grundbaukasten vorhandenen Teile
aufgebaute Senkrechtständerbo'hrmaschine in eine Waagerechtbohrmaschine verwandeln,
so ist lediglich die im Spannkopf 6 eingespannte Handbohrmaschine i in eine Lage
zu bringen, wie sie Fig.8 zeigt. Bei der waagerechten Anordnung der Handbohrmaschine
i an dem Ständer 5 ist es .durchaus möglich, das so gewonnene Aggregat ohne weiteres
als Ablaufbänkchen zum frei fliegendenDrehen kleinererTe.ile zu benutzen, die sich
ohne Schwierigkeiten in dem an der vorhandenen Bohrfutter io einspannen lassen.
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Durch Einspannen einer Polierscheibe in das Bohrfutter, io kann die
:gleiche Maschine auch zum Polieren von Teilen verwendet werden.
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Soll die aus den bisher erwähnten Teilen aufgebaute Maschine als ausgesprochene
Drehbank für die verschiedensten Dreharbeiten benutzt werden; bei denen aber ein
Gegenhalter für das abzudrehende Teil unbedingt notwendig ist, entnimmt man etwa
einem Ergänzungsbaukasten weitere Bauelemente, «-elche die Waagerechtbohrmaschine
zu einer leichten, Drehbank vervollständigen. Hierzu wird in erster Linie ein Reitstock
12 sowie zum Aufspannen der einzelnen Drehstähle ein Kreuzsupport 13 gebraucht.
Die Zusammenstellung zu der nunmehr gewünschten Maschine zeigt Fig.9. Es wird, die
bisherige Waagerechtbohrmaschine in unveränderter Form belassen, jedoch der Maschinenschraubstock
i i gegen einen, Kreuzsupport 13 ausgewechselt, der in den auf der Grundplatte 2
vorhandenen Nuten 3 zweckentsprechend befestigt wird.
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Zur weiteren Vervollständigung der so erhaltenen Drehbank können zur
Erzielung eines größeren Drehzahlbereiches etwa die in einem nächsten Ergänzungskasten
zusammengefaßroen Bauelemente dienen: ein Spinidelstock 14. mit :den für ein zugeordnetes
Übersetzungsgetriebe erforderlichen Teilen i15, eine Planscheibe 16, eine Mitnehmerscheibe
17, ein Dreibackenfutter 18, ferner Spannzangen, Mitnehmer u. dgl. (Fig. 13 bis
18).
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Während bei der einfachen Drehbank d!ie zur Verwendung gelangende
Bohrmaschine nicht nur den Antrieb bildet, sondern auch die Aufgabe des Spindelstockes
erfüllt, benutzt die neue Zusammenstellung den besonderen Spindelstock 1q.. Er findet
hierzu ebenfalls in entsprechender Anordnung zum Reitstock 12 in den Nuten 3 der
Grundplatte 2 Aufnähme, während die Handbohrmaschine i jetzt für den Antrieb in
einer bestimmten Höhe zum Spindelstock 14. an der Säule 5 waagerecht angebracht
wird!. Mit der so gewonnenen Maschine (Fig. 12) vermagA man- alle vorkommenden Dreharbeiten
innerhalb eines bestimmten Abmessungsbereiches, der in: :der Größe -der Drehbank
begründet liegt, auszuführen.
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Um außer Bohr- und Dreharbeiten auch Fräsarbeitem durchführen zu können,
sind weitere Bauelemente, etwa in einem dritten Ergänzungskasten vorgesehen. Ein
Gestänge 2!0 (Fig.22) ist am Spindelstock 14 anschraubbar, !der nunmehr an Stelle
der Handbohrmaschine i auf dem Spannkopf des Ständers 5 befestigt wird. Die Bohrmaschine
wird mittels der Schelle 21 (Fig. 2i) von dem Gestänge 2o in einem bestimmten Abstand
zum Spindelstock seitlich getragen und treibt diesen über :das Vorgelege 15 an.
Auf diese Weise erhält man ein; Vertikalfräsmaschine (Fig.u9). Sie läßt sich durch
Verschwenken des Spannkopfes mit Spindelstock und Umsetzen des Gestänges 2o auf
dlie andere Spindelstockseite in, eine Horizontalfräsmaschine (Fig.2o) verwandeln.
Ein kleines Ausbohrfutter mit exzentrischer Ein:stellbarkeit würde :das nunmehr
gewonneneAggregat als Lehrenbohrwerk verwenden lassen. Weitere Bauelemente können
für die Holz- und Kunststoffbearbeitung, vornehmlich Dreh- und Sägearbeiten, vorgesehen
sein.