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Verfahren zur Herstellung von Insektennadeln In der Entomologie sind
zum Aufstecken der Tierkörper Nadeln bekannt, welche einen verhältnismäßig dünnen,
scharf zugespitzten Schaft und einen zum Festhalten zwischen zwei Fingern möglichst
geeigneten, rundenKopf aufweisen. DieHerstellung dieser Nadeln stellt mit Rücksicht
auf das oft sehr wertvolle Sammlungsgut besondere Anforderungen, weil d er Schaft
auch noch elastisch und korrosionsgeschützt sein soll; für den Kopf ist ein so fester
Sitz auf -dem Schaft zu fordern, daß Verletzungen beim Benutzen -der Nadeln ausgeschlossen
sind. Bei einem Lösen oder Verschieben eines schlecht sitzenden Kopfes ruft auch
das stumpfe Ende des Schaftes ,wegen seiner äußerst geringen Stärke Verletzungen
von gefährlichem Ausmaß hervor, weil die für das Eindrücken der Schaftspitze in
die Unterlage der Sammlungsbehälter od. d g1. erforderliche Kraft verhältnismäßi.g
groß ist. Es sind für die Herstellung von Stecknadeln Einrichtungen bekanntgeworden,
bei welchen die Bildung des Nadelkopfes .durch Aufbringen eines eigenen Spiraldrahtstüekchens
auf den Schaftdraht und nachherige Stauchung erfolgt. Der Kopf umschließt das Schaftende
zur Gänze. Dies liefert für Stecknadeln durchaus brauchbare Ergebnisse, weil einerseits
die Verletzung der Drahtoberfläche durch das Anspitzen bei den geringen Anforderungen
an die Korrosionsbeständigkeit solcher Nadeln und insbesondere auch ihrer Spitzen
belanglos ist; andererseits ist für den Kopf am Schaft nur eine verhältnismäßig
geringeHaftfestigkeit erforderlich, weil selbst für .das Entfernen von Stecknadeln
aus Stoffteilen nur sehr geringe Kräfte notwendig sind. Endlich sind bei Stecknadeln
die Köpfe gegenüber den Schaftstärken verhältnismäßig sehr groß, so daß auch bei
nur teilweisem Hineinragen des
Schaftes- in den Kopf genügend große
Haftflächen für eine ausreichende Verbindung zur Verfügung stehen; dies selbst dann,
wenn angespitzte Stahlschaftenden von Kupferköpfen umschlossen werden. Im übrigen
sind auch für solche Nadeln, wenn dies besonders erwünscht sein sollte, Verbesserungen
der Verbindung zwischen Nadelkopf und Schaft bekanntgeworden, indem das stumpfe
Ende des Stahlschaftes weich gemacht und mit Kerben versehen wird, bevor das Aufhämmern
des Kopfes unter Umschließung des Schaftendes erfolgt.
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Die Anwendung dieser für Stecknadeln bekannten Einrichtungen und Maßnahmen
ist zur Herstellung von Insektennadeln nicht ohne weiteres geeignet und insbesondere
nicht die Einhaltung der beschriebenen Reihenfolge der Arbeitsvorgänge.
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Albgesehen von der für Insektennadeln erforderlichen Anwendung von
elastisch biegsamem, schleifbarem Drahtmaterial für den Schaft bedarf es betsonderer
Maßnahmen in der Reihenfolge eines eigenen Herstellungsverfahrens, um einerseits
die zur Schonung des Sammelmaterials unerläßliche Korrosionsbeständigkeit (des Schaftes
und insbesondere seiner äußerst feinen Spitze zu gewährleisten und andererseits
einen so ausreichenden Sitz des Kopfes am Schaftende zu bewerkstelligen, daß nicht
nur beim Eindrücken der Nadel in eine relativ harte Unterlage, sondern auch beim
Herausziehen der Nadel aus dieser selbst nach Jahren ein Lösen des Kopfes vom Schaft
ausgeschlossen ist; dieser Forderung zu entsprechen, ist besonders schwierig, weil
nicht nur die glatten Nadelschäfte sehr dünn, sondern auch die Köpfe klein sein
sollen, um sie gegenüber dem oft winzigen Sammlungsgut nicht zu sehr hervortreten
zu lassen.
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Erfindungsgemäß erfolgt nun zuerst die Oberflächen@beban:dlung des
aus einem feinst zugespitzten Stahldrahtstück gebildeten Schaftes zur Erzielung
einer glatten und in an sich bekannten Weise rostgesicherten Oberfläche, worauf
die Kopfbildung durch Ummantelung ides stumpfen Endes des bis zu diesem Ende harten,
ungeglühten und im Querschnitt unverändert belassenen Schaftes mit weicherem Material
und in an sich bekannter Weise Kaltverformung, insbesondere Hämmern, derart vorgenommen
wird, daß das Schaftende den Kopf durchsetzt und somit die stumpfe Stirnfläche des
Schaftes einen Teil der Nadelkopfflläche bildet.
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Dadurch ist nicht nur der gesamte Schaft einschließlich seiner feinen
Spitze korrosionsgesichert, sondern auch die größtmögliche Haftfestigkeit des Kopfes
am Schaftende gewährleistet, weil die zylindrische Berührungsfläche zwischen Schaftende
und Kopf die größtmöglicheLänge, nämlich in derGrößenondnung des Nadelkopfdurchmessers,
aufweist.
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In der Zeichnung sirnd lediglich einige Ausführungsmöglichkeiten veranschaulicht,
wobei die Fig. i bis 5 Längsschnitte darstellen. Fig. i zeigt eine heispielsweise
Ausführungsform einer nach dem Verfahren hergestellten, fertigen Insektennadel.
Die Fi.g. 2 bis 5 beziehen sich auf Ausgangsstadien verschiedener, beispielsweise
angegebener Möglichkeiten für das erfindungsgemäße Verfahren. Die Insektennadel
gemäß Fig. z ,besteht in bekannter Weise aus einem Schaft i aus Stahldraht mit einer
feinen Spitze :2 und einem Kopf 3. Dieser wird durch Kaltverformung aus gegenüber
dem Schaft weicherem Material als Ringwulstkörper gebildet; der Schaft i durchsetzt
diesen Ringwulstkörper 3 mit seinem Ende 4 vollständig, so daß die Stirnfläche,des
Schaftendes 4 einen Teil der Nadelkopffläche bildet.
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Uri die ätzende Wirkung der Körpersäfte der zu konservierenden Insekten
auf die Nadel auszuschließen, wird ihr Schaft i beispielsweise aus rostfreiem Stahl
hergestellt; in diesem Fall kann die Erzielung der glatten, rostgesicherten Oberfläche
durch id@as Ziehverfahren des Drahtes und den Schliff der Spitze erfolgen. Es kann
jedoch auch ein an sich nicht rostsicheres Material gegen Abnutzung chemischer oder
mechanischer Art durch eine besondere, nach der- Anspifizung erfolgende Oberflächenbehandlung
geschützt werden, beispielsweise durch einen Lacküberzug, durch Brünierung, Galvanisierung
od. dgl. Zur Kopfbildung kann eine Ummantelung aus Messing, Weicheisen, Kunststoff
od. dgl. angewendet werden.
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Die auf das Schaftende 4 aufgeschobene Ummantelung ist in Fig.2 als
geschlossener oder offener Drahtring 5 von runder oder beliebig anderer Querschnittsform
gebildet. BeimAusführungsbeispiel gemäß Fig.2 ist dieser Drahtring mit ovalem Querschnitt
dargestellt. An Stelle eines einzigen Drahtringes weist :die Ausführung gemäß Fig.
3 zwei Drahtringe 6, 7 auf, welche, wie dargestellt, offen sind und auf Idas Schaftende
4 derart aufgeschoben %verd@n, daß ihre Fugen zueinander versetzt sind; bei der
Darstellung liegen diese Fugen, wie die nicht schraffierten Querschnittsflächen
zeigen, einmal rechts und einmal links vom Schaft ,i in der Zeichenebene. Anstatt
parallel zueinander können die offenen Drahtringe 6, 7 jedoch auch gekreuzt auf
dem Schaftende 4 angeordnet werden; dies wird durch die gleiche Figur veranschaulicht,
wenn die schraffierte Darstellung den einen Drahtring 6, die unschnaffierte jedoch
den anderen Ring 7 bedeuten. Bei .der Bildung des Kopfes aus offenen Drahtringen,
insbesondere gemäß Fig. 3, können diese Drahtringe 6, 7 durch Abschneiden von einem
schraubenlinienförmig gebogenen, fortlaufenden Drahtvorrat auch als eine zwei oder
mehrere Windungen umfassende Einheit in bekannter Weise erhalten, auf das Schaftende
4 aufgeschoben und hierauf zum Kopf gehämmert werden.
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Nach F ig. 4 dient als Ausgangsmaterial zur Bildung des Kopfes ein
auf das Schaftende 4 aufgebrachter Ring 8 von rechteckigem Querschnitt, welcher
umfanggeschlossen oder geschlitzt sein kann. Auf diesem Ring ist seinerseits ein
Drahtring 9 von beispielsweise rundem Querschnitt aufgeschoben. An Stelle eines
einheitlichen Ringes vom Rechteckquerschnitt kann ein mehrmals um den Schaft gewundenes,
schraubenlinienförmiges Drahtstück von Rechteclcquersohnitt Anwendung finden; Fig.
5 zeigt eine weitere Möglichkeit mit
drei Drahtringen @io, i i,
12, von .denen zwei unmittelbar am Schaftende q. anliegen.
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Aus der Vielzahl der möglichen Kombinationen sind nur ganz wenige
herausgehoben, ohne daß deshalb eine Einschränkung auf sie gegeben sein soll. So
ist es auch möglich, Ringe aus verschiedenfarbigem oder verschieden gefärbtem Material
miteinander zu kombinieren und .damit dem Endprodukt nach endgültiger Formung des
Kopfes ein besonders originelles Aussehen zu geben.