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Hilfswerkzeugträger für eine selbsttätige Drehbank Selbsttätige Drehbänke
weisen in der Regel mehrere sternförmig um die Spindel angeordnete Werkzeugträger
auf, und zwar im wesentlichen einen solchen zum Abdrehen, gegebenenfalls einen zweiten,
der ebenfalls zum Abdrehen dient, und schließlich einen Werkzeugträger zum Abstechen.
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Einrichtungen dieser Art sind daneben auch schon mit einem Hilfswerkzeugträger
versehen worden, welcher zwischen den drei vorgenannten Hauptwerkzeugträgern angeordnet
ist. Man hat derartige Hilfswerkzeugträger aber nur zur Ausführung verhältnismäßig
einfacher, wenig Kraft erfordernder Arbeiten benutzt, etwa zum Abkanten.
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Demgegenüber ist die Erfindung darauf gerichtet, bei Drehbänken einschlägiger
Art mit einem Hilfswerkzeugträger diesen letzteren in besonderer Weise auszugestalten,
um ihn auf diese Weise ungleich vielseitiger verwendbar zu machen. Zu diesem Zweck
wird der Hilfswerkzeugträger mit zwei sich kreuzenden Schlitten, nämlich Längs-
und Querschlitten, ausgestattet, deren unabhängig von den übrigen Werkzeugträgern
wirksamer Antrieb für den Längsschlitten Vorschubglieder (Leitspindel, Vorschubkurve)
enthält, die über eine Schrägfläche mit zur Vorschubrichtung einstellbarer Neigung
am Längsschlitten angreifen. Auf diese Weise gelangt man zu einem Hilfswerkzeugträger,
dessen von den übrigen Arbeitsmitteln unabhängig regelbare Funktionen den Arbeitsbereich
der Drehbank erheblich erweitern.
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Verstellmittel, wie sie für die Verwirklichung des Erfindungsgedankens
benutzt werden können, sind an sich bekannt. Sie sind aber nicht dazu benutzt
worden,
um eine- selbsttätige Drehbank in der vorstehend angegebenen neuartigen Weise zu
vervollkommnen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung für
selbsttätige Drehbänke dargestellt. Fig. i ist eine schaubildliche Darstellung einer
ersten Ausführungsart; Fig, 2 ist ein Schema, aus welchem die Arbeitsweise ersichtlich
wird; .
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Fig: 3 ist eine Ansicht einer Einzelheit; Fig: 4 ist ein Schnitt nach
der Linie III-III der Fig. 2 ; Fig. 5 ist eine Ansicht einer Einzelheit; Fig. 6
ist eine Vorderansicht der Führung; Fig.7 ist eine schaubildliche Darstellung einer
zweiten Ausführungsart; Fig. 8 zeigt die Anordnung des Werkzeugschlittens in bezug
auf die Spindel und den anderen Werkzeugträgern der Drehbank.
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In der Ausführungsform gemäß den Fig. i und 2 ist die Vorrichtung
als Gewindeschneidapparat ausgeführt. Sie weist ein Gestell i auf; welches durch
Befestigungsmittel 2 auf dem Drehbankgestell festgehalten wird. Dieses Gestell weist
einen Träger 3 eines kreuzweise angeordneten Schlittens und aller Organe zur Steuerung
der Bewegungen des Werkzeugträgers für einen Arbeitsgang des Gewindeschneidens auf.
Wie bei bekannten Apparaten, wird der Gewindeschneidapparat durch eine Unrundseheibe
5 in Betrieb gesetzt, welche auf einer Nockenwelle 4 der Drehbank befestigt ist.
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Ein Schwinghebel 8 mit zwei festen Endlagen trägt einen Finger 7,
welcher mit Arbeitsflächen io und roa der Kurvenscheibe 5 in Eingriff kommt. Jede
Arbeitsfläche io und' lod wird durch eine Seite eines einstellbaren Anschlages lob
und ioe gebildet. Diese Anschläge gleiten in einer Nut lod der Scheibe 5 und werden
durch bekannte Mittel in gewünschter Lage festgehalten. Die Arbeitsfläche io bewirkt
die Schwingung des Hebels 8 um seine Achse g.im Uhrzeigersinn. Ein in einem der
Arme des Hebels 8 angeordnetes einstellbares Organ il betätigt dann einen bei 13
auf dem Gestell r drehbar gelagerten Hebel 12. Die Schwingbewegung dieses Hebels
12 bewirkt das in Eingriffkommen der zwei Teile einer Kupplung 14, von denen einer
auf einer Welle 15 befestigt und der andere mit einem Zahnrad 16 fest verbünden
ist, das sich frei auf dieser Welle -15 dreht. Das Zahnrad 16 erhält seine Drehbewegung
von einem Zahnrad 17, welches auf der Drehbankspindel i7a befestigt ist. Auf der
Welle 15 sind noch zwei Zahnräder 18 und ig befestigt, von denen eines, 18, mit
einem zusammengesetzten Rädergetriebe mit auswechselbaren Rädern 18,a i8b, 18° im
Eingriff steht und das andere, ig, mit einem auf der Welle 21 befestigten Zahnrad
iga in Eingriff kommt. Das Zahnrad 180 ist mit einer Welle 2A fest verbunden, welche
einen Teil einer Kupplung 23 trägt. Die Welle 21 trägt ein zweites Zahnrad igb,
welches mittels eines Zahnrades ige ein auf einer Welle 22 lose angeordnetes Zahnrad
lgd antreibt. Die Rädergetriebe 18 und ig sind derart vorgesehen, daß sich das Rad
igd im entgegengesetzten Sinne des Rades 180 dreht. Die Welle 22 trägt die Hohlteile
von zwei Kupplungen 23 und 24, deren Gegenteile mit der Welle 2o, bzw. mit dem Rad
igd fest verbunden sind, so daß durch diese beiden .Kupplungen die Welle 22 wahlweise
im einen oder anderen Drehsinn betätigt werden kann. Diese Welle 22 treibt mittels
Kegelräder 25 eine Präzisionsleitspindel26 an. Eine mit dieser Leitspindel im Eingriff
stehende Mutter 27 steuert die Bewegungen eines Längsschlittens 28 des Werkzeugträgers.
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Das Rädergetriebe 18 teilt der Leitspindel für die Steuerung des Arbeitsganges
des Schlittens 28 eine verhältnismäßig langsame Drehbewegung mit. Das Rädergetriebe
ig dagegen treibt die Leitspindel für die Rückwärtsbewegung des Schlittens 28 mit
rascher Drehbewegung an.
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Ein Querschlitten 29 wird durch eine auf der Daumenwelle q. angeordnete
Unrundscheibe 30 gesteuert. Eine Rolle 31 gleitet auf dieser Unrundscheibe,
und ihre Bewegungen werden durch ein Gestänge einer im Träger 3 untergebrachten
Zahnstange 33 mittels eines Zahnsektors 32 übermittelt. Diese Zahnstange trägt einen
Ansatz 35, welcher in einem Schlitz 36 einer in einer Führung des Schlittens 2g
gleitenden Stange 34 eindringt. Diese Gleitstange 34 kann nach Art eines Riegels
in der Längsrichtung bewegt werden, so daß der Ansatz 35 entweder mit dem Teil36a
(Lage, in welcher das Werkzeug außer Eingriff steht) oder mit dem Teil 36 b (Arbeitslage
des Werkzeuges) des Schlitzes 36 in Eingriff kommt.
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Die Mutter 27 betätigt den Schlitten 28 mittels einstellbarer Übertragungsorgane,
welche es erlauben, das Übertragungsverhältnis der Bewegung zwischen dem Schlitten
und der Mutter 27 zu verändern.
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Zu diesem Zweck ist die Mutter 27 _ mit einer Gleitplatte 40 fest
verbunden, welche in einer Nut 41 des Gestelles i gleitet. Die Bewegungsrichtung
dieser Gleitplatte 40 steht senkrecht zu derjenigen des Schlittens 28. Sie trägt
eine drehbar angeordnete Führung 42 (Fig. 4 und 6) mit einer schiefen Ebene, welche
durch den einen Rand einer Nut 42a gebildet ist, in welcher ein mit einem Stößel
44 fest verbundener Finger 43 gleitet. Der Stößel 44 ist im Gestell i geführt und
betätigt den Schlitten 28. Die Führung des Stößels erfolgt gemäß einer zur Bewegungsachse
des Schlittens 28 parallelen Achse. Die Führung 42 wird mittels zweier durch bogenförmige
Nuten 45" hindurchgehender Schrauben 45 auf der Gleitplatte 40 festgehalten, so
daß sie in bezug auf die Bewegungsrichtung des Stößels 44 beliebig geneigt werden
kann.
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Die mit Gewinde versehenen Bohrungen der Gleitplatte 40 zur Aufnahme
der Schrauben 45 sind auf einer Geraden angeordnet, welche in einem Winkel von go°
zur Bewegungsachse der Gleitplatte liegt.
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Die bogenförmigen Nuten 4511 liegen in bezug auf die Nut 42 symmetrisch
und erstrecken sich ungefähr über einen Bogen von go°.
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Auf der Gleitplatte 4o angeordnete Anschläge 46 und 47 sind dazu bestimmt,
mittels eines Schwinghebels 48 die Gleitstange 34 zu betätigen, um die Bewegungen
des Werkzeuges in und aus der Arbeitslage am Ende seiner entsprechenden Arbeitsgänge
zu steuern.
Ein einstellbarer, auf d,r Gleitplatte 4o angeordneter
Anschlag 42 ist dazu bestimmt, die Änderung des Drehsinnes der Leitspindel am Ende
des Arbeitsganges des Werkzeuges zu veranlassen. Zu diesem Zweck wirkt der Anschlag
49 auf einen Hebel 5o, welcher gleichzeitig die Auskupplung der Kupplung 23 und
die Einkupplung der Kupplung 24 veranlaßt.
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Einstellbare Anschläge 51 und 5Z11, welche ebenfalls auf der Gleitplatte
4o angeordnet sind, sind dazu bestimmt, die Umkehrung der Drehbewegung der Leitspindel
am Ende der Rückbewegung des Werkzeuges und das Stillsetzen des ganzen Apparates
am Schluß des Gewindeschneidens zu veranlassen.
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Zu diesem Zweck wirkt der Anschlag 51 am Ende der Rücklaufbewegung
auf einen Hebel 52, um gleichzeitig das Auskuppeln der Kupplung 24 und das Einkuppeln
der Kupplung 23 zu veranlassen.
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Am Ende jeder Rücklaufbewegung wirkt der Anschlag 5i11 auf einen Hebel
55, welcher durch ein Gestänge den Hebel 56 betätigt. Das Ende dieses Hebels
56 steht mit einem Ansatz 56a des Hebels 12 im Eingriff. Bei jeder Rückkehr des
Schlittens 28 in die Ausgangslage kommt der Hebel 56 außer Eingriff mit dem Ansatz
5611. Die Kupplung 14 kann jedoch noch nicht ausgekuppelt werden, da der Hebel i2
noch durch den Hebel 8 gehalten wird.
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Während der Rückkehr des Werkzeuges in seine Ausgangslage zwischen
jedem neuen Arbeitsgang verschiebt die Scheibe 3ö den Schlitten 29 in Richtung der
Spindel, damit beim Anlegen des Werkzeuges dieses einen Span abhebt.
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Während der letzten Rückbewegung des Werkzeuges oder gegebenenfalls
während des letzteren Arbeitsganges kommt die schiefe Ebene ioa mit dem Finger ,7
in Eingriff und bringt den Hebel 8 in die auf der Zeichnung dargestellte Lage, bei
welcher das Organ ii nicht mehr auf dem Ende des Hebels 12 aufliegt. Wenn von da
an der Anschlag 5i11 den Hebel 56 betätigt und ihn vom Ansatz 56a löst, so ist der
Hebel 12 vollständig entriegelt und kann durch eine nicht dargestellte Rückstellfeder
in die dargestellte Lage zurückgebracht werden. Diese Bewegung des Hebels 12 bewirkt
das Auskuppeln der Kupplung 14 und das Stillsetzen der Vorrichtung.
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Es versteht sich von selbst, daß der Riegel des Hebels 12, welcher
durch den Ansatz 56a und den Hebel 56 gebildet ist, wegfallen könnte, wobei
dann das Stillsetzen des Apparates durch die Arbeitsfläche ioa am Ende der Rückwärtsbewegung
des Schlittens gesteuert werden kann. In diesem Fall ist es jedoch schwer für diesen
Schlitten, eine genaue und bestimmte Lage für den Beginn der nächsten Reihenfolge
der Arbeitsgänge zur Bearbeitung des nächsten Werkstückes zu sichern.
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Die Getriebesätze zwischen der Spindel i711, welche das Werkzeug trägt,
und der Welle 2o sind auswechselbar, so daß das Verhältnis der Drehgeschwindigkeiten
dieser beiden Wellen dem zwischen dem Gang der Leitspindel und dem zu schneidenden
Gewinde - bestehenden annähernd gleich ist. Indem man die Führung 42 mehr oder weniger
in bezug auf die Bewegungsrichtung des Stößels 44 neigt, hat man die Möglichkeit,
das Übertragungsverhältnis der Bewegungen zwischen der mit der Leitspindel z6 im
Eingriff stehenden Mutter 27 und dem Längsschlitten 28 zu verändern, und somit kann
die Ungenauigkeit der Ganghöhe korrigiert werden, welche vom Verhältnis der Drehgeschwindigkeit
zwischen der Spindel 1711 und der Welle 2o herrührt und welche für gewisse Gewinde
dem Verhältnis der Ganghöhen gleich ist.
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Wie ersichtlich, können der Führung 42 alle Neigungen, von der senkrecht
zur Bewegungsrichtung des Stößels 44 stehenden bis zu der zu dieser Richtung parallel
liegenden, gegeben werden. Das Übertragungsverhältnis zwischen der Mutter 27 und
dem Stößel 44 kann also von Null an bis ins Unendliche verändert werden. Es ist
klar, daß diese beiden äußersten Lagen in der Praxis nicht verwendet werden. Es
ist aber interessant, zu vermerken, daß für die in der Praxis verwendeten Neigungen,
d. h. für die zwischen 45° und der senkrechten auf die Bewegungsrichtung des Stößels
44 gelegenen, das Übertragungsverhältnis kleiner ist als i. Daraus folgt bei der
Wahl eines Geschwindigkeitsverhältnisses zwischen der Spindel Z711 und der Welle
20, welches einem Mehrfachen des Verhältnisses zwischen der Ganghöhe der Leitspindel
und derjenigen des zu schneidenden Gewindes gleich ist und bei zweckmäßiger Neigung
der Führung 42a man die Möglichkeit hat, den Druck der Mutter 27 auf die Leitspindel
während der Arbeit des Werkzeuges in gleichem Verhältnis zu verringern und infolgedessen
die Abnutzung der Leitspindel herabzusetzen.
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Wie endlich aus der Fig.6 ersichtlich, kann die Führung 4211 beidseitig
der Senkrechten auf die Bewegungsrichtung des Stößels 44 um 45' geneigt werden.
Man hat also die Möglichkeit, auf diese Art durch einfaches Einstellen der Führung
die Bewegungsrichtung des Schlittens 28 umzukehren. Dies bietet den großen Vorteil,
ein gleiches Gewinde schneiden zu können, indem man die Spindel von links nach rechts
drehen läßt. Es genügt dazu, ein zusätzliches Zahnrad zwischen die Räder 17 und
16 einzuführen oder herauszunehmen, je nach dem Drehsinn der Spindel, damit die
Gleitplatte 40 für die Steuerung eines Arbeitsganges sich stets in gleicher Richtung
bewegt und eine Umkehrung der Steuerung vermieden wird. Dadurch wird die Drehbank
geschmeidiger, denn da man für das Schneiden eines Links- oder Rechtsgewindes nicht
mehr an eine bestimmte Drehrichtung gehalten ist, kann man gleichzeitig mit dem
Gewindeschneiden ein Abdrehen, ein Einkerben oder andere Arbeiten ausführen.
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Die Variante gemäß Fig. 2 weist gewisse Nachteile auf. Insbesondere
wenn der Anschlag 51 auf den Hebel 52 wirkt, ist es möglich, daß nach dem
Auskuppeln der Kupplung 24 die Trägheit der in Drehung befindlichen Teile nicht
groß genug ist, damit dieser Anschlag 51 die beiden Teile der Klauenkupplung 23
miteinander in Eingriff bringt. ' Um diesen Nachteil zu vermeiden, kann man eine
Vorrichtung vorsehen, durch welche die Bewegungen in beiden entgegengesetzten Richtungen
plötzlich ausgelöst werden und welche durch die Anschläge 51 und 49 gesteuert wird.
Es sind viele derartige Vorrichtungen bekannt. In diesen ist in der Regel ein Organ
zur
Betätigung der Kupplungen der Wirkung einer Hilfsmaschine unterstellt,
welche vielfach durch Federn gebildet ist: Diese letzteren können z. B. durch den
Anschlag 51 gespannt werden, während ein Riegel das die Kupplungen betätigende Organ
in einer seiner Endlagen hält. Am Ende der Bewegung kann der Anschlag 51 dieses
Organ freigeben; welches dann unter der Wirkurig der Hilfsmaschine das Auskuppeln
der einen Kupplung und das Einkuppeln der anderen bewirkt.
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Eine derartige Vorrichtung ist in der Fig.3 dargestellt.
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Der Hebel 52 ist auf einer mit dem Gestell i fest verbundenen Welle
6o drehbar gelagert und trägt zwei Arme 52a und 52b: Auf dieser gleichen Welle ist
ein Betätigungsorgan der Steuerungen gelagert, welches durch einen Hebel 61 gebildet
ist, dessen einer Arm zwischen den Armen 52a und 52b liegt. Dieser Hebel 61 trägt
einen Ansatz 62, welcher dazu bestimmt ist, mit einem doppelten Riegel zusammenzuwirken,
der durch zwei Haken 63a und 63b gebildet ist. Diese sind auf einem feststehenden
Teil 64d und 64b drehbar gelagert und sind miteinander durch eine Feder 65 verbunden,
welche danach trachtet, die Haken geschlossen zu halten, d. h.imEingriff mit demAnsatz
62.
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Das andere Ende dieses Hebels 61 ist gabelförmig. Auf jedem Arm dieser
Gabel sind Hebel 66 drehbar gelagert, welche j e mit einem Stift 67 versehen
sind, der in eine Nut 68 einer mit den Hohlteilen der Kupplungen 23 und 24 fest
verbundenen Hülse 69 eindringt. Stangen 7o von einstellbarer Länge erlauben es,
den größten Abstand zwischen den Enden der Gabelarme und den Enden der Hebel 66
einzustellen. Diese Stangen sind mit den Enden der Hebel 66
fest verbunden
und gleiten in Bohrungen der Enden der Arme des Hebels 61. Durch Muttern 71 kann
die Länge der Stangen eingestellt und können die Hebel 66 für das Auskuppeln der
Kegellrupplung 24 betätigt werden. Federn 72 trachten danach, die Enden der Arme
des Hebels 61 und die Enden der Hebel 66 in größtem Abstand voneinander zu halten.
Jeder Arm 52a und 52b trägt auf seinem Ende einen Finger 75-75b, welcher der Wirkung
einer in einer Hülse 73a-73b untergebrachten Druckfeder untersteht. Diese Arme tragen
noch je einen einstellbaren Anschlag 74a-74b, der dazu bestimmt ist, die Freigabe
des Hebels 61 zu bewirken, indem er auf die Haken 63a und 63 b drückt, um jeden
von ihnen im gewünschten Augenblick entgegen der Wirkung der Feder 65 zu kippen.
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Diese Vorrichtung arbeitet wie folgt: Der Hebel 52 wird entweder durch
den Anschlag 51 am Ende des Rücklaufweges oder durch den Anschlag 49 am Ende des
Arbeitsweges betätigt, wobei der Hebel 50 weggelassen ist.
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In der in Fig. 3 dargestellten Lage steht die'Kupplung 23 im Eingriff.
Das Werkzeug führt also einen Arbeitsweg aus. Kurz vor dem Ende des Arbeitsweges
gelangt der Anschlag 49 unter den Hebel 52 und trachtet danach, ihn entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn zu drehen. Der Finger 72a stützt sich auf den Hebel 61, und der
Anschlag bewirkt das Zusammendrücken der in der Hülse 73a untergebrachten Feder.
Am Ende des Arbeitsweges bewirkt der Anschlag 74a die Drehung des Hakens 63a, der
mit dem Ansatz 62 im Eingriff steht. Diese Drehung bewirkt die Freigabe des Hakens
und des Hebels 61. Dieser letztere dreht sich dann unter der Wirkung der in der
Hülse 73a untergebrachten Feder entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn: Diese Drehung
bewirkt das Auskuppeln der Klauenkupplung 23 und das Kuppeln der Kegelkupplung 24:
Die beiden Teile dieser letzteren werden durch eine Feder 72 aufeinandergedrückt,
wobei der Hebel 61 durch den Haken 63b, der mit dem Ansatz 62 im Eingriff steht,
in seiner Lage festgehalten wird.
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Am Ende des Rückiaufweges bewirkt der auf den Hebel 52 wirkende
Anschlag 5i die Bewegung im entgegengesetzten Sinne. Die Hebel 66 werden
durch die Stangen 7o gezogen, anstatt durch die Federn 72 gestoßen zu werden.
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Man sieht, daß dank dieser elastischen Verbindung zwischen dem Hebel
61 und den Hebeln 66 der spezifische Druck der Kegelkupplung sehr leicht eingestellt
werden kann, um den Antrieb der Welle 22 sicherzustellen. Diese elastische Verbindung
erlaubt es außerdem, die Abnutzung der Kupplung auszugleichen und gewährt somit
der Vorrichtung eine große Betriebssicherheit.
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In der Ausführungsart gemäß Fig. 7 ist die Vorrichtung als Apparat
zum Abdrehen ausgearbeitet. Diese Vorrichtung ist natürlich bedeutend einfacher
als die in Fig. i dargestellte, denn in diesem Fall können alle für die Steuerung
des Gewindeschneidens in mehreren Arbeitsgängen vorgesehenen Organe weg- ! gelassen
werden.
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Das Gestell i ist mittels Schrauben 2 auf der Drehbank festgehalten.
Dieses Gestell weist eine Nut 41 auf, in welcher eine Gleitplatte 40 gleitet, welche
eine einstellbare Führung 42 trägt. Die Bewegungen dieser Gleitplatte werden durch
eine auf der Daumenwelle 4 befestigte Unrundscheibe 8o gesteuert. Diese Scheibe
8o weist einen spiralförmigen Umriß auf und ist mit einer Rolle 81 in Berührung,
deren Bewegungen auf die Gleitplatte 40 übertragen werden. Diese Übertragung erfolgt
mittels eines Gestänges, welches einen Zahnsektor 82 antreibt, der mit einer mit
der Gleitplatte 40 fest verbundenen Zahnstange 83 im Eingriff steht.
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Wie in der vorbeschriebenen Ausführungsform wird der Schlitten 28
durch einen Stößel 44 betätigt, dessen Ansatz 43 in der Nut 42 gleitet.
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Ebenso wird der Schlitten 2,9 durch eine Scheibe 84 von kreisförmigem
Umriß betätigt, und zwar mittels einer Rolle 31, die durch ein Gestänge mit dem
Zahnsektor 32, der- mit der Zahnstange 33m Eingriff steht. Diese letztere ist mit
dem Schlitten 29 fest verbunden, und die Gleitstange 34 fällt weg.
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Es sind zwei erfindungsgemäße Ausführungsarten der Vorrichtung beschrieben
worden, aber es können natürlich noch andere Varianten vorgesehen werden.
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Die Steuerungen der Schlitten des Werkzeugträgers können insbesondere
je nach Bedarf vorgesehen und den verschiedenen Drehbankarten angepaßt werden.
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Da diese Vorrichtung ihren eigenen Werkzeugträger trägt, ermöglicht
sie auf einer Drehbank das
Anbringen eines Hilfswerkzeugträgers,
der große Vorteile bietet. Es ist dank diesem Hilfswerkzeugträger möglich, ein zusätzliches
Abdrehen oder ein Abdrehen mit gleichzeitigem Gewindedrehen auf dem gleichen Werkstück
auszuführen, ohne den hinteren Werkzeugträger zu benutzen. Diese Hilfswerkzeugträger
erlauben es in vielen Fällen, ein Nacharbeiten zu vermeiden. Man vermeidet also
gleichzeitig die großen Zeitverluste durch Nacharbeiten und die Ungenauigkeiten
infolge schlechter Zentrierung bei der Nacharbeit.
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Wie in Fig. 8 gezeigt, ist der Hilfswerkzeugträger derart vorgesehen,
daß, wenn die Vorrichtung auf der Drehbank befestigt ist, sie in bezug auf die Spindel
radial und in einer schiefen Ebene in bezug auf die Horizontalebenen der vorderen
A V- und hinteren A R-Werkzeugschlitten liegt.
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Diese Vorrichtung erlaubt es, . den Hilfswerkzeugschlitten gleichzeitig
mit irgendeinem der Werkzeugschlitten der Drehbank zu verwenden. Außerdem, da jeder
Schlitten des Hilfswerkzeugträgers vollständig unabhängig von den anderen Werkzeugträgern
der Drehbank gesteuert wird, kann das Verschieben in die Arbeitslage und die Steuerung
des Vorschubes des Hilfswerkzeugschlittens zur gewünschten Zeit in der Reihenfolge
der verschiedenen an einem Werkstück auszuführenden Arbeiten erfolgen.
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In der Ruhelage steht der Hilfswerkzeugträger vollständig zurück.
Der Querschlitten ist vollständig zurückgezogen, und der Längsschlitten steht in
der Ausgangsarbeitslage. Infolgedessen hindert dieser Hilfswerkzeugträger in der
Ruhelage in keiner Weise die Bewegungen der vorderen A V- und hinteren AR-Werkzeugträger
sowie diejenigen des senkrechten Werkzeugträgers 1%' und des nicht dargestellten
Revolvers.
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In der Fig. 8 sind nur die Hauptwerkzeugträger der Drehbank dargestellt,
d. h. der vordere A V- und der hintere AR- sowie der senkrechte I7-Werkzeugträger.
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Es versteht sich von selbst, daß die Drehbank auch mit weiteren Hilfswerkzeugträgem
zum Abdrehen versehen werden kann, z. B. zum Abfasen.
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Die in Fig. i dargestellte Vorrichtung, welche speziell für das Gewindedrehen
vorgesehen ist, kann ohne weiteres zum Abdrehen oder Abstechen verwendet werden.
Es genügt dazu, das Anhalten der Vorrichtung beim ersten Rücklauf des Schlittens
28 in seiner Ausgangslage vorzusehen. Das kann sehr leicht durch Einstellung der
Arbeitsflächen io und ioa der Kurvenscheibe 5 erreicht werden. Die Vorschubgeschwindigkeit
des Werkzeuges, welche in diesem Fall geringer sein muß, kann entweder mittels der
einstellbaren Führung 42 oder mittels des auswechselbaren Rädergetriebes 18 geregelt
werden. Die Unrundscheibe 30 wird in diesem Fall eine Scheibe mit kreisförmigem
Umriß, deren wirksame Winkellänge für jeden Fall speziell in üblicher Weise bestimmt
wird.
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Die in Fig. 7 dargestellte Ausführungsart gibt die Möglichkeit, den
Querschlitten 29 und den Längsschlitten 28 eines Werkzeugträgers mittels zweier
flacher, auf einer gleichen Scheibenwelle angeordneten Unrundscheiben zu steuern.
Es ist selbstverständlich, daß diese Unrundscheiben vorzugsweise auf der sehr zugänglichen
Längsscheibenwelle der Drehbank angeordnet werden, so daß das Verkeilen und Einstellen
der Unrundscheiben sehr rasch bewerkstelligt werden kann. Um das Auswechseln der
Scheibe 8o zu vermeiden, könnte man eine Einstellung der Länge der die Rolle 81
mit dem Zahnsektor 82 verbindenden Stange vorsehen, wobei die Länge dieser letzteren
die wirksame Winkellänge der Unrundscheibe bestimmt. Die Vorschubgeschwindigkeit
kann dagegen durch Einstellung der Führung 42 in bezug auf die Längsbewegung des
Stößels 44 geregelt werden.
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Die Scheibe mit kreisförmigem Umriß kann dagegen durch zwei gleiche
Segmente von kreisförmigem Umriß gebildet sein, deren gegenseitige Winkellage nach
Belieben eingestellt werden kann, um eine leichte und rasche Einstellung der wirksamen
Winkellänge der Scheibe zu erlauben.