DE875942C - Verfahren zur Mattierung bzw. Faerbung von Faserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Mattierung bzw. Faerbung von Faserstoffen

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DE875942C
DE875942C DEP33379A DEP0033379A DE875942C DE 875942 C DE875942 C DE 875942C DE P33379 A DEP33379 A DE P33379A DE P0033379 A DEP0033379 A DE P0033379A DE 875942 C DE875942 C DE 875942C
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Luzius Dr Schibler
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M11/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising
    • D06M11/32Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with oxygen, ozone, ozonides, oxides, hydroxides or percompounds; Salts derived from anions with an amphoteric element-oxygen bond
    • D06M11/36Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with oxygen, ozone, ozonides, oxides, hydroxides or percompounds; Salts derived from anions with an amphoteric element-oxygen bond with oxides, hydroxides or mixed oxides; with salts derived from anions with an amphoteric element-oxygen bond
    • D06M11/49Oxides or hydroxides of elements of Groups 8, 9, 10 or 18 of the Periodic System; Ferrates; Cobaltates; Nickelates; Ruthenates; Osmates; Rhodates; Iridates; Palladates; Platinates
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/44General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders

Description

  • Verfahren zur Mattierung bzw. Färbung von Faserstoffen Die Erfindung betrifft die Erzeugung von Matteffekten oder Färbungen auf Faserstoffen unter Verwendung von ungefärbten oder gefärbten Pigmenten. Unter Faserstoffen werden in erster Linie Textilien verstanden, also Fasern und Gewebe aus Baumwolle, Wolle, Seide, Kunstseide aller Art, gute, Hanf, Leinen, ferner auch solche aus Glas, sowie sog. vollsynthetische Faserstoffe wie Superpolyamide, Polyvinylverbindungen u. dgl. Als Werkstoff aus gepreßten Fasern steht Papier im Vordergrund, aber auch andere flächenförmige natürliche oder künstliche Fasermaterialien, wie z. B. Leder, Strohgeflechte u. dgl., können nach dem neuen Verfahren behandelt und veredelt werden. Als Pigmente eignen sich für das Verfahren alle wasserunlöslichen Farbstoffe anorganischer oder organischer Natur, also z. B. sowohl Eisenoxyde, Ruß, Chromoxyde und Farberden aller Art, als auch Küpenfarbstoffe, unlösliche Azofarbstoffe vom Typus des Hansagelb, Kupplungsprodukte aller möglichen Farbbasen mit Deriv aten derp-Oxy-naphthoesäure, Benzidinpigmente, ferner Cu-Phthalocyanine usw. Für Mattierungen kommen die bekannten Weißpigmente, wie z. B. Bariumsulfat, Titanoxyd usw., in Frage.
  • Pigmente haben als solche bekanntlich keine direkte Affinität zu Faserstoffen. Falls man technisch brauchbare Färbungen mit Pigmenten herstellen will, so müssen grundsätzlich zwei verschiedene Bedingungen erfüllt werden. Erstens müssen die Pigmente in der Behandlungsflotte gleichmäßig verteilt sein, weil sonst keine gleichmäßigen Färberesultate zu erwarten sind, und zweitens muß das Pigment mittels eines Bindemittels auf dem Faserstoff fixiert werden.
  • Es ist zwar bekannt, daß man nicht oder nicht wesentlich sedimentierende Pigmentsuspensionen dadurch herstellen kann, daß man in üblicher Weise gefällte oder gemahlene Pigmente mit flüssigen oder gelösten hochmolekularen Stoffen anreibt. Unter diesen hochmolekularen Substanzen nehmen die Eiweißstoffe; wie Gelatine; Leim, Albumin und Kasein, als typische Emulsions- bzw. Schutzkolloide und Pigmentträger eine hervorragende Stellung ein. Sie gewährleisten die Stabilität feindisperser Systeme und vermögen diese sogar in einem bestimmten Umfange vor Störungen durch äußere Einflüsse zu schützen. Verwendet man die Eiweißstoffe in einer zugleich zu; Fixierung der Pigmente ausreichenden Menge, so erhält man nach derselben Arbeitsweise zwar lebhafte und egale Färbungen bzw. Matteffekte; welche jedoch in der Waschechtheit höheren Ansprüchen nicht genügen können, selbst wenn man die Stoffe durch Hitze oder Einwirkung von gerbenden Substanzen, wie z. B. Formaldehyd, härtet. Hervorragend wasser-und waschechte Färbungen oder Matteffekte bedingen die Verwendung von hartbaren Kunstharzen, wie beispielsweise Harnstoff-CH20- oder Melamin-CH20-Verbindungen als Bindemittel. Diese Harze bzw. deren Primärkondensate weisen aber nicht nur keine Schutzkolloideigenschaften auf, sondern vermögen oft schon in kleinsten Mengen infolge der Abspaltung von Formaldehyd hochmolekulare Stoffe in wäßriger Lösung zu koagulieren und zur Ausflöckung zu bringen.. Es ist zwar bekannt, daß»mittels alkalisch reagierender Substanzen in wäßrige Lösung gebrachtes Säurekasein unter gewissen Bedingungen in Gegenwart größerer Mengen Formaldehyd als stabiler Emulgator für organische Lösungsmittel dienen kann (vgl. Patentschrift 748 833). Bei diesem bekannten Vorschlag wird die gleichmäßige Verteilung des Pigmentes durch die Gegenwart von zwei nicht mischbaren flüssigen Phasen gewährleistet, die zusammen eine haltbare Emulsion ergeben.
  • Es würde nun gefunden, daß Kaseinlösungen unter ähnlichen Verhältnissen, d. h. in Gegenwart von Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Verbindungen auch als Schutzkolloide für hochdisperse rein wäßrige, dünnflüssige Pigmentsuspensionen mit einem totalen Feststoffgehalt von weniger als ioo g im Liter Suspension geeignet sind: Letztere können daher mit hartbaren, formaldehydhaltigen Kunstharzen bzw. deren Primärkondensaten oder Bildungsgemischen kombiniert werden, ohne daß in den Behandlungsflotten eine Verminderung der Pigmentdispersität eintritt. Es gelingt daher mittels solcher Suspensionen, Pigmente gleichmäßig und mit guter Echtheit auf Faserstoffen zu fixieren. Die dabei bevorzugte Arbeitsweise ist das Färben am Foulard oder in einer anderen Vorrichtung, bei welcher der Faserstoff mit der das Pigment enthaltenden Flotte getränkt und der Überschuß der letzteren gleichmäßig wieder abgepreßt öder abgeschleudert wird.
  • Pigmentfärbungen fallen um so schöner; lebhafter und kräftiger, Mattierungen um so ausgiebiger aus, je feiner das Pigment in der Foulardflotte verteilt ist. Es hat sich gezeigt, daß besonders gute Resultate dann erzielt werden, wenn sich die Dispersität der Farbstoffe kolloiden Dimensionen nähert oder gar diese erreicht, d. h. wenn man Pigmentpräparate verwendet, welche, mit Wasser verdünnt, durch Filterpapier hindurchzulaufen vermögen, ohne auf diesem einen merklichen Rückstand zh hinterlassen<. -In. diesem feindisper.Aen Zustande sind Pigmentfarbstöffe für den vorliegenden Zweck nicht nur weit ausgiebiger, sondern ergeben auch schönere- Nuancen,. Der dadurch erzielten Einsparung an Farbstoff entspricht eine solche an Bindemitteln, was den weiteren großen Vorteil in sich schließt, däß die behandelten Gewebe eine relativ unwesentliche Versteifung erfahren.
  • Die Schutzwirkung des Alkalikaseinats auf das Pigment erstreckt sich nicht nur auf die Dauer des Färbeprozesses, sondern auch auf das Eintrocknen der Färbe- und Mattierungsflotte auf dem Gewebe. Die einzelnen Fasern des letzteren werden also mit einem aus Bindemittel und hochdispersem Pigment bestehenden, feinen Film überzogen. Härtet man diese Effekte, indem man z. B. das Gewebe anschließend kurze Zeit auf höhere Temperatur erhitzt, so bilden sich aus den vorhandenen Kunstharzen bzw. Primärkondensaten -gegen Wasser und organische Lösungsmittel vollkommen resistente und unschmelzbare Verbindungen, wobei das Kasein ebenfalls unlöslich und in die entstehende Harzmasse miteinbezogen wird. Auf diese Weise eihält man lebhafte und egale Färbungen bzw. Matteffekte, die zugleich eine ausgezeichnete Wasser-, Wasch- und Reibechtheit aufweisen.
  • Die Menge ,des zuzusetzenden Kaseinats--.richxet sich nach der Art, der Menge und dem Dispersitätsgrad des Pigmentes in der Behandlungsflotte. Sie kann von etwa z g/1 bis gegen ioo g/1 schwanken, vorzugsweise wird man zwischen 5 und 2o g Kaseinat pro Liter verwenden, jedenfalls aber mindestens so viel, daß eine Koagulation der Pigmentteilchen während des Färbe-. Prozesses mit Sicherheit vermieden wird.
  • Unter Alkalikäseinat wird die Verbindung von Säurekasein verstanden, welche beim Auflösen dieses Eiweißstoffes in Wasser unter Zusatz von alkalisch reagierenden Substanzen wie z. B. Borax, Trinatriumphosphat,Ammoniak, Na 0 H; Triäthanolamin, Guanidincarbonat usw: erhalten wird.
  • Vorteilhaft ist es, reines, d. h. z. B. nach der deutschen Patentschrift 744 127 gereinigtes Kasein anzuwenden, welches für Pigmentsuspensionen eine besonders ausgeprägte Schutzwirkung aufweist.
  • Foulardflotten, die neben dem feinverteilten Pigmentfarbstoff und dem hartbaren Kunstharz eine nicht zu große Menge Alkalikaseinat enthalten, muß in der Regel zwecks Erzielung vollkommen egaler Färbungen noch eine gewisse Menge eines Schleimstoffes wie z. B. Tragant, Jöhannisbrotkernschleim; Methylcellülose, Alginat, celluloseglykolsaures Natrium u. dgl.- zugesetzt werden. Diese Zusätze haben den Zweck, die Viskosität der Foulardflotten zu erhöhen und damit das sog. Wandern derselben innerhalb des Gewebes zu verhindern.
  • Ferner können den Färbe- oder Mattierungsflotten "auch weitere Bindemittel in gelöster oder dispergierter Form zugesetzt werden; wie z. B. Kunstharze, Polyvinyl- oder Polyäcrylverbindüngen, Kautschuk- oder Chlorkautschukderivate - usw. in manchen Fällen können auch Weichmacher von vorteilhafter Wirkung sein, in anderen der Zusatz von Füllstoffen wie- Stärke, Dextrin, Sulfitablauge u. dgl: Durch die Mitverwen= i Jung von Paraffinsuspensionen u. dgl...können .auch wasserabstoßende Effekte mit den Färbungen oder Mattierungen verbunden werden.
  • Durch die nachfolgenden Beispiele soll das Verfahren näher erläutert werden, ohne daß damit dessen Umfang eingeschränkt ist. .
  • Beispiel i Ein Glanzviskosegewebe wird in eine Flotte getaucht, die in 116 g Titanweiß; ao g Dimethylolharnstoff und 13,5 g Natriumkaseinat enthält. Nach dem Abpressen der überschüssigen Flüssigkeit wird das Gewebe 15 Minuten bei iio° getrocknet. Man erhält einen sehr starken, wasch- und reibechten Matteffekt. Beispiel 2 Ungeleimtes Papier wird mit einer Pigmentsuspension folgender Zusammensetzung getränkt
    Pigmentfarbstoff, hergestellt durch Kupp-
    lung von 2, 3-Oxynaphthoesäure-q.'-chlor-
    2'-methylanilid mit diazotiertem 2-Me-
    thyl-4-chlor-i-aminobenzol in feindis-
    perser Form ...... ..... . . . . . . . . . . . . 2,5 g
    Kasein, gereinigt nach der Patentschrift
    744 127, Beispiel 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15,09
    Guanidincarbonat .................... 1,0 g
    Wasser.............................. 824,59
    Harnstoff ................. ........ 10,0 g
    Thioharnstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,0 g
    Formaldehyd 36,5 0/0 . . . . . . . . . . . . . . . . . 35109
    5°/oige Natriumcitratlösung vom PH 5,5 10,0 g
    Tragant-Verdickung 00/1000 . . . . . . ioo,o g
    1000,0 g
    Nachdem Abquetschen des Papiers zwischen Gummiwalzen läßt man dieses bei gewöhnlicher oder leicht erhöhter Temperatur trocknen und erhält eine gleichmäßige, rote Färbung von guter Wasserechtheit.
  • Beispiel 3 Mit der im Beispiel 2-angegebenen Farbflotte wird ein Gewebe aus Glasfasern imprägniert. Nach dem Eintrocknen der Färbung wird. bei 70° getrocknet und hierauf 6 Minuten bei z55° gehärtet. Das Glasgewebe, das eine gleichmäßige rote Nuance angenommen hat, kann mehrere Minuten in verdünnter Natronlauge gekocht werden, ohne daß seine Färbung verblaßt.
  • Beispiel 4 .
  • 25 Gewichtsteile hochdisperses Cu-Phthalocyanin werden in 73 Teilen einer io0/0igen Lösung von Triäthanolamin-Kaseinat und 2 Teilen Natriumlaurylsulfat angerieben. - 5 g der entstehenden Paste vermischt man mit weiteren 150 g io0;0iger Kaseinatlösung, verdünnt mit 70o g Wasser und setzt 50,9 zu einem 850/0igen Sirup eingedampfte Lösung von Hexamethylolmelaminmethyläther sowie Zoo g Tragantlösung 00/100o hinzu und stellt die Flotte mit Wasser auf i 1 ein. Mittels dieser Suspension wird ein Gewebe aus Superpolyamidfasern am Foulard gefärbt. Nach dem Trocknen bei leicht erhöhter Temperatur wird das Gewebe 5 Minuten auf i60° erhitzt. Man erhält eine lebhafte egale Färbung von außerordentlicher Licht-, Wasch- und Reibechtheit. Beispiel 5 Ein Gewebe aus Viskose-Zellwolle wird am Foulard mit folgender Flotte geklotzt:
    Pigment aus diazotiertem 4-Benzoylamino-
    2, 5-diäthoxy-i-aminobenzol, gekuppelt
    mit ß-Oxy-naphthoesäureanilid........ i g
    Kasein............................... 8 g
    Borax ............................... i g
    Harnstoff ............................ io g
    Formaldehyd 40 Volumprozent . . . . . . . . . 309
    Methylcellulose, hochviskos . . . . . . . . . . . . 5 g
    Wasser............................... 9459
    i ooo g
    Der Pigmentfarbstoff soll so fein verteilt sein, daß die gesamte Flotte praktisch ohne Rückstand durch ein Filterpapier normaler Porenweite hindurchläuft. Der damit gefärbte Stoff wird nach dem Trocknen io Minuten auf i40° erhitzt, worauf er eine sehr gute Waschechtheit aufweist. Der Harnstoff kann ganz oder teilweise durch Biuret, Thioharnstoff, Dicyandiamid usw. ersetzt werden. Die zartblaue Färbung ist durch Hydrosulfit reinweiß ätzbar und kann auch als Grundierung für Buntätzen mittels Küpenfarbstoffen benutzt werden.
  • Beispiel 6 Aus Säurekasein, welches nach der Patentschrift 744 127, Beispiel 4, gereinigt worden ist, wird unter Zusatz von Ammoniak eine Z50/0ige Lösung hergestellt. In 87,5 g dieser Lösung werden 2,5 g des Kupplungsproduktes aus 3, 3'-Dichlorbenzidin und Acetessiganilid möglichst fein verteilt. Die erhaltene Pigmentpaste verdünnt man mit 500 g Wasser, fügt 6o g Dimethylolharnstoffdimethyläther und Zoo g einer 60/0igen Lösung von johannisbrotkernmehl zu und stellt auf Z 1 ein. Mit dieser Klotzflotte behandelt man am Foulard ein Mischgewebe aus Natur- und Viskoseseide. Nach dem Trocknen bei i20° erhält man eine lebhafte gelbe Färbung von guter Waschechtheit. Mit derselben Flotte können auch Mischgewebe, die beispielsweise aus Wolle-Schappe oder Viskose-Acetatseide bestehen, gefärbt werden. Auch auf Leinen-, Hanf- oder Jutegeweben erzielt man in analoger Weise lebhafte und egale Färbungen.
  • Beispiel 7 15 g Indanthrenblau RS (vgl. Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl. Nr. 1228) werden unter Zusatz von 3 g hochsulfiertem Rizinusöl, 12 g nach der Patentschrift 744127, Beispiel 4, gereinigtem Säurekasein, 2 g Borax und 68 g Wasser in einer Kolloidmühle so lange gemahlen, bis die entstandene Paste in Verdünnung mit 5 bis io Teilen Wasser durch gehärtetes Filterpapier (Marke Selecta Nr. 575 von Schleicher & Schüll) ohne Rückstand hindurchläuft.
  • 5 g dieser Paste, enthaltend o,75 g Farbstoff, vermischt man mit weiteren 2o g einer i50/0igen Lösung von gereinigtem Säurekasein, fügt eine mittels Wasser und ioog 60/0igem Tragantschleim verdünnte Lösung von 2o g Melamin in 8o g 36,50/0igem Formaldehyd hinzu und stellt schließlich mit Wasser auf 1 1 ein. Mit dieser Flotte tränkt man am Foulard ein Baumwollgewebe. Nach dem Trocknen im Dampftrockenschrank wird dasselbe in einem elektrischen Härtekasten einige Minuten auf 16o° erhitzt. Man erhält eine egale blaue Färbung, die einer mehrmaligen kochenden Seifenwäsche standhält und eine gute Reibechtheit aufweist.
  • Beispiel 8 3 g eines feinkörnigen Eisenoxydpigmentes werden in io g einer 15%igen Natriumkaseinatlösung angerieben. Man setzt dann weitere go g dieser Kaseinlösung, io g Butanol, 50 g Wasser und 50 g Hexamethylolmelaminmethyläther sowie 6o g 6%ige Tragantlösung hinzu und stellt mit Wasser auf i i.
  • Baumwollpopeline wird am Foulard mit- dieser Flöttebehandeit,getrocknet und dieFärbung durchErhitzen des Gewebes während 6 Minuten auf 15o° fixiert. Nach dieser Operation ist der Griff des hellbraun gefärbten Stoffes etwas steif, kann aber durch Kalandern voll und weich gemacht werden. Die Färbung zeichnet sich durch eine hervorragende Waschechtheit aus.
  • Verwendet man anstatt 3 g Eisenoxydpigment pro Liter Flotte 0,5 g Gasruß, so erhält man eine zarte, silbergraue Färbung von ebenfalls ausgezeichneter Echtheit. An Stelle von Hexämethylolmelaminmethyläther kann mit ähnlicher Wirkung auch der entsprechende Glykoläther verwendet werden. Beispiel g io g einer Paste, welche neben 1,5 g hochdispersem Gasruß 0,3 g hochsulfiertes Rizinusöl und als Schutzkolloid 1,2 g Natriumkaseinat enthält, verdünnt man mit 50 g Wasser und vermischt die erhaltene dünnflüssige Suspension vorsichtig mit einer Lösung von 2o g Melamin in 8o g 36,5%igem, neutralisiertem Formaldehyd. Unter Zusatz von 5 g Äthylenglykol stellt man hierauf mit Wasser auf 1 1 ein.
  • Mit der durch ein Faltenfilter filtrierten Pigmentsuspension tränkt man Zellwollekammzug, schleudert ab, trocknet bei 5o bis 6o° und kämmt auf dem Gillbox. Man erhält eine silbergraue Färbung von ausgezeichneter Wasserechtheit.
  • Beispiel io io g eines pulverförmigen Präparates, enthaltend i2;5 °/, Cu-Phthalocyanin, 37,5 % Farbstoff aus diazotiertern 2-Nitro-4-chloranilin und Acetessigsäure-ochloranilid, 40 0/0 Na-Kaseinat und io % Sülforicinoleat werden in 40 g Wasser suspendiert. Der Pigmentsuspension fügt man 40 g eines wasserlöslichen Kondensationsproduktes aus Harnstoff und Formaldehyd gelöst in 30 g Wasser sowie 30 g eines wäßrigen Präparates, enthaltend 22,5 % Polyvinylacetat und 2,5 g Glyzerintributyrat hinzu: Die Flotte stellt man hierauf unter Zusatz von ioo g 60/0iger Trägant= Lösung mit Wasser auf r 1 ein: Gebleichtes Wollgarn wird darin bei gewöhnlicher Temperatur i Minute umgezogen, abgeschleudert und im Trockenschrank getrocknet. Hierauf geht man in ein Bad von i%iger Ameisensäure, schleudert erneut ab und trocknet bei 6o bis 8o°. Man erhält eine lebhafte grüne Färbung von guter Wasserechtheit und außerordentlicher Lichtechtheit. Der weiche Griff der Wolle wird durch die Pigmentfärbung nicht wesentlich beeinflußt.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Mattierung bzw. Färbung von Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet; daß man die Faserstoffe mit wäßrigen, nur eine flüssige Phase enthaltenden dünnflüssigen Pigmentsuspensionen mit einem totalen Feststoffgehalt von weniger als ioo g im Liter Suspension behandelt, welche neben wasserlöslichen, hartbaren, formaldehydhaltigen Harzen oder deren Bildungsgemischen bzw. Primärkondensaten mittels einer alkalisch reagierenden Substanz in Lösung gebrachtes Säurekasein als Schutzkolloid enthalten.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den ÜberschuB der Pigmentsuspension durch Abpressen bzw. Abschleudern entfernt, den Faserstoff trocknet und gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur härtet.
  3. 3. Verfahren nach den Patentansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man der Pigmentsuspension ein wasserlösliches Verdickungsmittel zusetzt.
  4. 4. Verfahren nach den Patentansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man der Pigmentsuspension weitere, der Faserveredlung dienende Stoffe wie Kunstharze, Polymerisate, Kautschuk, Chlorkautschuk, ferner Weichmacher, Füllstoffe oder Hydrophobierungsmittel zusetzt.
  5. 5. Verfahren nach den Patentansprüchen i bis 4, gekennzeichnet durch die Verwendung von Färbeflotten, die das Pigment in einer so feinen Form enthalten, daß es durch Filtrierpapier nicht zurückgehalten wird. Angezogene Druckschriften: Altpeter ,Die Patentliteratur der Eiweißstoffe«, S: 343; französische Patentschrift Nr. 798 839; USA.-Patentschrift Nr. 2 342 641; Sutermeister-Brühl »Das Casein«, Verl. Julius Springer, 1932, S: g3.
DEP33379A 1945-07-19 1949-02-05 Verfahren zur Mattierung bzw. Faerbung von Faserstoffen Expired DE875942C (de)

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Cited By (2)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1114774B (de) * 1957-03-13 1961-10-12 Basf Ag Verfahren zum Faerben und gegebenenfalls gleichzeitigen Veredeln von Textilien aus Cellulosefasern
DE1172642B (de) * 1957-12-13 1964-06-25 Ciba Geigy Verfahren zum Schuetzen von cellulosehaltigem Fasergut gegen Wettereinfluesse, insbesondere gegen Sonnenbelichtung

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