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Spielzeug, insbesondere Spielfahrzeug, dessen Teile beim Anprall eines
Fremdkörpers sich gegeneinander bewegen hie Erfindung betrifft Spielzeuge, namentlich
Spielfahrzeuge, deren Teile beim Anprall eines Fremdkörpers sich gegeneinander bewegen.
Sie ist bei Spielzeugautos besonders wirkungsvoll.
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Die Spielwirkung bekannter Spielfahrzeuge, z. B. Spielzeugautos, ist
beschränkt, auch wenn sie mit Lenkeinrichtungen, Vorrichtungen für Fahrtrichtungs-
und Geschwindigkeitswechsel usw. versehen sind. Es ist für den Spielenden und für
die Zuschauer von vornherein klar, welcher Spielablauf sich einstellt.
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Deshalb erfreuen sich Spielfahrzeuge mit überraschender Wirkung besonderer
Beliebtheit. So z. B. die Spielzeugwendeautos, welche an der Tischkante umkehren
oder beim Auftreffen auf ein Hindernis ausweichen. Der Spielreiz solcher Autos ist
aber ebenfalls mangelhaft, denn diese Autos können nur bei ihrer Fahrt beobachtet,
es kann aber mit ihnen nicht im eigentlichen Sinne des Wortes gespielt werden. Zudem
läßt die Überraschungswirkung bei Wiederholung nach.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Spielfahrzeuge, z.
B. ein Spielzeugauto, zu schaffen. welches eine beachtlicheÜberraschungswirkunghat,
welches aber außerdem einen zusätzlichen Spielanreiz dadurch ausübt, daß es den
Spielenden zu weiteren Spielmaßnahmen veranlaßt. Dieses Ziel ist erfindungsgemäß
dadurch erreichbar, daß das Spielzeug mit beim Anstoßen an ein Hindernis ihre Form
ändernden und/oder ihre Normallage verlassenden Teilen versehen ist, derart, daß
das Spielzeug infolge der Formänderung und/oder der Lageänderungdieser
Teile
unfallbeschädigt aussieht. Der Erfindungsgedanke geht also dahin, ein bewegliches
Spielzeug, vornehmlich ein Spielzeugauto, derart auszubilden, daß es, wenn es auf
ein Hindernis auffährt, alsbald den Eindruck eines demolierten Wagens hervorruft,
wie dies beim auf eine Mauer, auf einen Baum od. dgl. auffahrenden bzw. mit einem
anderenFahrzeug zusammenprallenden großtechnischen Auto der Fall ist, und außerdem
dahin, es dem Spielenden zu ermöglichen, den Unfallschaden wieder zu beheben. Ein
solches Spielzeug wirkt überraschend und belustigend. Zum anderen führt es dadurch,
daß der Spielende durch die Unfallbeschädigung zu weiteren Spielmaßnahmen gezwungen
bzw. veranlaßt ist, zu einem bisher nicht erzielbaren Spielerfolg. Solche zusätzlichen
Spielmaßnahmen mögen das Abschleppen, das Wiederinstandsetzen üsw. des beschädigten
Autos sein. Außerdem ist es aber auch von belehrender und erzieherischer Wirkung,
denn dem Spielenden werden die schädlichen Folgen unrichtiger Fahrweise in spielerischer
Weise klar.
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Der Erfindungsgedanke kann derart verwirklicht werden, daß ein Spielzeugauto
mit leicht aus ihrer Form bringbaren, aber immer wieder zurückbildbaren Teilen (Kühler,
Kotflügel, Motorhaube u. dgl.) aus weichem Celluloid, Gummi, bieg- bzw. einbeulbarem
Kunststoff oder sonstigem geeigneten Werkstoff versehen ist. Diese bei einem Anprall
sich verformenden Teile können mit den Fingern wieder in ihre ursprüngliche Form
zurückgebildet werden. Es ist aber auch möglich, dem Spielzeug ein Formstück zuzuordnen,
das die Zurückbildung der verformten Teile von innen her ermöglicht. Gegebenenfalls
können die verformbaren Teile aus einer aufblasbaren Lufthülle bestehen, welche
sich beim Anstoß infolge Ventilbetätigung entleert. ' Es ist aber auch möglich,
das- Spielzeug, z. B. ein Spielzeugauto, mit Teilen auszurüsten, welche durch eine
beim Anstoß wirksam werdende Kraft, beispielsweise eine Feder, aus ihrer Normallage
in die Schadenslage bewegbar, z. B. schwenkbar, sind. Es mögen die lageveränderlichen
Teile, z. B. die Kotflügel, unter feststehende Teile, beispielsweise die Motorhaube,
bewegbar, z. B., klappbar, sein. Unter den lösbaren bzw. lageveränderlichen Teilen
können sich gleichartige, unfallbeschädigt aussehende, z. B. verbeulte Teile befinden,
die zum Vorschein kommen bzw. sichtbar werden, wenn die sie ursprünglich abdeckenden
Teile abgefallen bzw. weggeklappt sind.
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Es ist zwar bekannt, ein Spielzeugschiff so auszubilden; däß es in
seine Einzelteile auseinanderfliegt, wenn ein Geschoß richtig- trifft. Außerdem
ist schon vorgeschlagen worden, Spielzeugautos mit einer verstellbaren Stoßstange
auszurüsten, durch deren Verschiebung eine Federeinrichtung betätigt wird, welche
die Einzelteile des Fahrzeugs voneinander löst. Auf diese Weise ist aber das erfindungsgemäß
angestrebte Ziel nicht erreichbar, denn bei einem Unfall wird ein Fahrzeug nicht
fein säuberlich in seine Einzelteile zerlegt; dies ist allenfalls in einer Reparaturwerkstatt
möglich. Es kommt erfindungsgemäß darauf an, daß der durch Verbiegung, Verbeulung
oder Bruch bedingte Eindruck des Beschädigtseins gewährleistet ist.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung in
schematischer Darstellung veranschaulichf.
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In Fig. r ist das Vorderteil eines Spielzeugautos dargestellt, an
dessen Karosserie a ein Kühler b aus verbieg- bzw. einbeulbarem Werkstoff, wie Gummi;
Celluloid od. dgl'., angebracht ist: Dieser Kühler wird beim Aufprall auf ein Hindernis
verbeult, so daß er aus der gestrichelt dargestellten Form in ein Gebilde übergeführt
wird, wie es in ausgezogener Linienführung dargestellt ist.
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Die Rückbildung kann mit Hilfe eines von unten in den Fahrzeugaufbau
einfuhrbaren Fingers geschehen. Es kann sich aber auch im Innern des Fahrzeugs ein
Formkern c befinden, der dem Kühler b die ursprüngliche Form wiedergibt, wenn er
in Richtung des Pfeiles X nach vorn geschoben wird. Dieser Formkern kann so im Fahrzeug
untergebracht sein, daß er beim Anprall in die strichpunktiert angedeutete Lage
verschoben wird und dann nur zur Rückbildung der verformten Teile nach vorn bewegt
zu, werden braucht. Es kann dieser Formkern aber auch eine zu einer Werkstatteinrichtung
gehörende Gerätschaft sein, die erst, nachdem das unfallbeschädigte Fahrzeug abgeschleppt
und in die Werkstatt gebracht worden ist, dort zwecks Wiederinstandsetzung eingeführt
wird.
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Es ist klar, daß auch andere Teile in der geschilderten Weise als
aus der Form bringbare; aber zurückbildbare Bestandteile des Fahrzeugs ausgebildet
sein können, z. B. die Kotflügel, die Räder, die Motorhaube usw.
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In Fig. 2 ist die Vorderansicht eines Spielzeugautos gezeigt, bei
welchem der Erfindungsvorschlag in anderer Weise verwirklicht ist. In diesem Fall
sind die beiden Kotflügel i klappbar angebracht. Wenn das Fahrzeug irgendwo anstößt,
so wird der auf die Stoßstange ausgeübte Druck in geeigneter Weise auf die Kotflügel
übertragen; so daß sie aus der strichpunktiert dargestellten Stellung nach innen
klappen, wie dies in ausgezogener Linienführung auf der rechten Seite der Fig. 2
dargestellt ist. Dabei verschwinden die Kotflügel unter der Motorhaube k; sind also
nicht mehr sichtbar. Dafür sind nunmehr die verbeulten Kotflügel l sichtbar, welche
unter den Schutzblechen i angeordnet sind und erst nach dem An- bzw. Zusammenstoß
sichtbar werden.
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Es ist möglich; auch andere Ausführungsformen zu wählen. So kann z.
B. die Grundform des Fahrzeugs aus nachgiebigem Werkstoff bestehen, derart, daß
die diese Grundform bildende bzw. tragende Luftblase in sich zusammenfällt, wenn
beim Aufprall infolge Ventilbetätigung die Luft entweicht. Die Wiederinstandsetzung
mag dann mit Hilfe eines kleinen Blasebalgs geschehen, der ein Zubehörteil einer
Werkstatteinrichtung darstellen kann.
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Die angegebenen Ausbildungsformen können auch miteinander kombiniert
werden, z. B. indem
unter der abgeworfenen :Motorhaube d ein verbeulter
Motor zum Vorschein kommt, z. B. indem nach dem Verschwinden der Kotflügel i die
Räder in sich zusammensacken.
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Die Erfindung ist nicht nur bei Spielzeugautos anwendbar. Sie ist
bei allen beweglichen Spielzeugen, z. B. auch figürlichen Spielzeugen, brauchbar,
bei denen Unfallschäden in Betracht kommen.