DE874581C - Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb eines Hydrozyklons - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb eines HydrozyklonsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Ausgleichen des Einflusses, welchen Änderungen in der Zusammensetzung
der Aufgabe eines Hydrozyklons auf die Konsistenz des Unterlaufs ausüben.
Unter Hydrozyklon ist in diesem Zusammenhang ein Gefäß zu verstehen, dessen Begrenzung einer geschlossenen
und von innen glatten Umdrehungsfläche entspricht und welches in der Nähe eines Endes mit
einer Tangentialzuleitung oder mit einer Anzahl von dementsprechend gerichteten Tangentialzuleitungen
sowie mit einer in diesem Ende zentral angebrachten Abfuhröffnung, auch Überlauföffnung genannt, versehen
ist, während sich in dem entgegengesetzten Ende eine zweite zentral angebrachte Abfuhröffnung befindet,
im nachstehenden mit Unterlauföffnung bezeichnet. Die Zufuhrleitung mündet in den weitesten
und meistens zylindrischen Teil des übrigens vorzugsweise konischen Hydrozyklons; die Überlauföffnung
ist vorzugsweise mit einem axial in den Hydrozyklon hineinragenden Überlaufrohr ausgestattet.
Wenn irgendeine Flüssigkeit, in der feste Partikel suspendiert sind, einem Hydrozyklon kontinuierlich
und unter Druck zugeführt wird, gerät sie in schnelle Rotation. Dabei entsteht ein äußerer Wirbel, in dem
die Suspension eine axiale Bewegungskomponente in
Richtung zur Unterlauf öffnung hat, und innerhalb derselben ein weiterer Wirbel, welcher eine axiale
Bewegungskomponente in Richtung zur Überlauföffnung aufweist. .Das schnelle Rotieren der Flüssigkeit
bewirkt weiterhin, daß .innerhalb der inneren Wirbel ein Luftkern entsteht. Die in der Flüssigkeit
suspendierten schweren Partikel bewegen sich unter dem Einfluß der im Hydrozyklon erzeugten Zentrifugalkräfte
zum äußeren Wirbel und verlassen den ίο Hydrozyklon durch die Unterlauföffnung. Lichtere
Partikel können in die inneren Wirbel gelangen und den Hydrozyklon durch die Überlauföffnung verlassen.
Diese Erscheinungen ermöglichen bekanntlich die Verwendung von Hydrozyklonen zum Eindicken und
Klären von Suspensionen und zur Trennung nach spezifischem Gewicht oder zur Klassierung von in
Flüssigkeit suspendierten festen Partikeln.
Es ist oft notwendig, daß der Unterlauf eines Hydrozyklons eine bestimmte Konsistenz hat, weshalb man
nach Mitteln gesucht hat, diese Konsistenz, auch wenn sich die Zusammensetzung der Aufgabe ändert, konstant
zu erhalten. Da man die Konsistenz des Unterlaufs auf einfache Weise regulieren kann, indem man
die Größe der Unterlauföffnung variiert (weil bekannthch, je nachdem, ob man die Unterlauf öffnung größer
bzw. kleiner macht, die Dichte des Unterlaufs absinkt
bzw. ansteigt), hat man bereits vorgeschlagen, das spezifische Gewicht des Unterlaufs zu messen und
abhängig davon die Größe der Unterlauföffnung einzustellen. Diese Methode hat jedoch den Nachteil,
daß die Regulierung bisweilen in bedeutendem Maße nacheilt, während zudem, wenn nämlich das spezifische
Gewicht oder die Korngröße der suspendierten festen Partikel variieren kann, die Konsistenz der
abgelassenen Suspension nicht ausschließlich durch deren spezifisches Gewicht bedingt wird.
Die Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren zum Ausgleichen des Einflusses, welchen Änderungen
in der Zusammensetzung der Aufgabe eines Hydro-Zyklons auf die Konsistenz des Unterlaufs ausüben,
wobei die Größe der Unterlauföffnung eingestellt wird. Dieses Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß man
Mittel zur Erzeugung eines Unterdruckes in der Überlauföffnung in dem Überlaufrohr sowie zur Messung
des in dem Luftkern auch deshalb verursachten Unterdruckes anwendet, und Weiter, daß man die Größe der
Unterlauf öffnung kleiner bzw. größer macht, je nachdem der gemessene Druck höher bzw. niedriger wird.
Dieses Verfahren eignet sich insbesondere, wenn der Unterlauf gerade flüssig ist, weil dann eine kleine
Änderung in der Konsistenz eine große Änderung des im Kern herrschenden Unterdruckes zur Folge hat und
die Regulierung dadurch sehr scharf ist. Dies ist besonders wichtig beim Klassieren und Eindicken, wo
häufig ein gerade flüssiger Unterlauf gewünscht wird. Der Hydrozyklon nähert sich dann seiner Leistungsgrenze,
d. h. bei kleiner Steigung des Feststoffgehaltes des Unterlaufs wird letzterer, anstatt aus der Unterlauföffnung
zu spritzen, kordelähnlich, und der Hydrozyklon neigt dann dazu, sich zu verstopfen. Es kann
in diesem Falle keine Trennung stattfinden, und alles zugeführte Material entweicht durch die Überlauföffnung.
Vorzugsweise erzeugt man den Unterdruck imÜberlaufrohr
mit Hilfe eines damit kommunizierenden Fallrohres und mißt den im Luftkern herrschenden Druck
auf der Achse des Hydrozyklons im Überlaufrohr.
Die Erfindung bezieht sich gleichfalls auf einen
Hydrozyklon, welcher sich zur Anwendung des obigen Verfahrens eignet und sich dadurch kennzeichnet, daß
ein Ansaugmechanismus zur Erzeugung von Unterdruck in der Überlauföffnung oder im Überlaufrohr
sowie ein Meßmechanismus zur Messung des im Kern des Hydrozyklons herrschenden Druckes vorhanden ist.
Vorzugsweise ist der Hydrozyklon mit einer solchen Regelvorrichtung ausgerüstet, daß die Unterlauföffnung
des Hydrozyklons größer bzw. kleiner gemacht werden kann, je nachdem, ob der durch den Meßmechanismus
gemessene Druck fällt bzw. ansteigt; der Ansaugmechanismus besteht dabei aus einem mit dem
Überlaufrohr kommunizierenden Fallrohr. Der druckempfindliche Teil des Meßmechanismus befindet sich
vorzugsweise auf der Achse des Hydrozyklons in der Überlauföffnung oder im Überlaufrohr.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. ι zeigt graphisch die Beziehung zwischen dem
Unterdruck, welcher im Kern eines mit einem Fallrohr versehenen Hydrozyklons herrscht, und dem spezifischen
Gewicht des Unterlaufs an;
Fig. 2 und 3 sind axiale Querschnitte von nach der Erfindung ausgeführten Vorrichtungen.
In Fig. ι ist das spezifische Gewicht des Unterlaufs
auf der Abzissenachse eingetragen und der im Kern herrschende Unterdruck, ausgedrückt in mm WS, auf
der Ordinatenachse. Die Kurve zeigt die Resultate von
Versuchen, die mit einem Hydrozyklon von 305 mm 0 durchgeführt wurden, welcher eine Zufuhröffnung von
3690 mm2 Fläche sowie ein Fallrohr aufweist, womit sich 1778 mm Unterdruck in der Überlauföffnung
erzielen lassen. Das behandelte Produkt ist eine Suspension von Bruchkalkstein in Wasser mit 43,7 %
Feststoff und einem spezifischen Gewicht von 1,4, welche dem Hydrozyklon unter einem Druck von
1,76 kg/cm2 zugeleitet wird.
Wenn die Unterlauf öffnung groß ist, fällt ein sehr flüssiger Unterlauf an, und man kann hören, daß die .
Luft durch die Unterlauföffnung eingesaugt wird. Das spezifische Gewicht des Unterlaufs ist dann nur ein
wenig höher als das spezifische Gewicht der Aufgabe, und der Unterdruck im Kern ist nur gering. Wenn die
Unterlauföffnung kleiner wird, nimmt- das spezifische Gewicht des Unterlaufs sowie der Unterdruck im Kern
in etwa gleichem Maße zu. Wenn das spezifische Gewicht von 1,89 erreicht ist, ist der Unterdruck etwa
50,8 mm geworden, und der Unterlauf fängt an, mehr Zusammenhang zu zeigen. Wenn die Unterlauf öffnung noch
kleiner wird, nimmt der Unterdruck schnell zu und erreicht den Stand von 1778 mm bei einem spezifischen
Gewicht von 2,08. Die Luftzufuhr durch die Unterlauf öffnung ist dann abgesperrt, und der Unterdruck
hat sein Maximum erreicht. Bei weiterer Verkleinerung der Unterlauföffnung bleibt der Unterdruck
deshalb gleich, und der Hydrozyklon verstopft sich, so daß grobe Partikel in die Überlauf fraktion
gelangen.
Folgende Ergebnisse sind ermittelt worden:
Unterlauffraktion | Gewichtsprozent | |
Unterdruck im Kern mm Wasser |
spezifisches | fester Stoff |
Gewicht | 72,0 | |
47,6 | 1,892 | 72,5 |
63,5 | 1,900 | 73,2 |
69,8 | 1,918 | 73,5 |
129,5 | 1,925 | 74,i |
173 | 1,940 | 76,0 |
518 | 1,985 | 79,o |
1778 | 2,08 |
Ähnliche Resultate erzielt man, wenn man die Abmessungen des Hydrozyklons oder die Zusammensetzung
der Aufgabe ändert. Der Unterdruck im Luftkern ist daher eine Indikation für die Konsistenz
des Unterlaufs, und Änderungen in der Konsistenz kann man also vermeiden oder wenigstens auf ein
Minimum beschränken, indem man bei Änderung des Unterdrucks die Größe der Unterlauföffnung, vorzugsweise
automatisch, den geänderten Verhältnissen anpaßt. Durch Anwendung dieses Verfahrens hat man
praktisch sehr gute Resultate erzielt.
Fig. 2 stellt eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dar. Ein Hydrozyklon üblicher Ausführungsform ist mit einem Zufuhrrohr 2 versehen, das bei 3 in einen
zylindrischen Teil 4 tangential mündet; im Teil 4 befindet sich ein axial angebrachtes Überlaufrohr 5,
welches sich an der Öffnung 3 vorbei in der Richtung zur Spitze erstreckt, während auf dem Überlaufrohr
ein Krümmer 6 montiert ist, an welchen nacheinander die horizontale Leitung 7, der Krümmer 8 und das
Fallrohr 9 anschließen. Die Suspension, die in den Hydrozyklon unter Druck eintritt, gerät in dem zylindrischen
Teil 4 in Rotation und wird anschließend in den kegelförmigen Teil 1 gepreßt, wo die Rotationsgeschwindigkeit mit abnehmendem Durchmesser zunimmt.
Demnach entstehen dort zwei Wirbelströme, welche in derselben Richtung rotieren, jedoch entgegengesetzt
gerichtete, axiale Strömungskomponenten haben. Bei normalem Betrieb erstreckt sich ein
Luftkern von der Unterlauföffnung 10 durch den ganzen Hydrozyklon und ragt bis in das Überlaufrohr
hinein. Die leichten Aufgabepartikel werden zur Achse bewegt, wo der innere Wirbel sie aufnimmt; hier ver-
lassen sie durch das Überlaufrohr 5 und die Öffnung 11
den Hydrozyklon. Die schwersten Partikel werden hinausgeschleudert und von dem äußeren Wirbel aufgenommen.
Anschließend treten sie mit einer Rotationsgeschwindigkeit, welche von der Konsistenz abhängt,
durch die Unterlauföffnung 10 hinaus.
Die durch die Öffnung 11 abgeführte Fraktion
besteht aus einer Suspension, welche schnell um den zentralen Luftkern rotiert und in der Luft mitgeschleppt
wird. Diese Fraktion tritt in die von den Teilen 6, 7 und 8 gebildete Leitung, die mit luftdichten Kupplungsflanschen 26 versehen ist. In dieser Leitung wird der
zentrale Luftkern durch die Flüssigkeit verteilt, und es entsteht ein Flüssigkeitsschloß. Die Suspension,
welche jetzt praktisch nicht mehr rotiert, aber noch stets mitgeschleppte Luft enthält, strömt sodann
durch das Fallrohr 9, das lang genug ist, um in dem zentralen Luftkern genügend Unterdruck entstehen
zu lassen. In der Leitung 6 befindet sich eine durch die luftdichte Packung 25 umgebene Öffnung, wodurch
eine hohle Vakuumsonde 12 an der Achse 27 in das Überlaufrohr hineinragt. Durch einen Flüssigkeitsabscheider
13 und die Leitungen 14 und 28 ist diese Vakuumsonde mit einem Meßregelmechanismus 15
verbunden. Dieser Mechanismus ist mit einer Preßluftzufuhrleitung 16 und einer Auspuffleitung für die
Preßluft 17 versehen und führt durch die Leitung 19 dem Gummiventil 18 im Gehäuse 29 Preßluft zu.
Hierdurch läßt sich erreichen, daß die Unterlauföffnung 10 kleiner wird, wenn der Druck in der
Öffnung 11 höher wird, und größer wird, wenn der Druck in der Öffnung 11 unter einen vorher festgesetzten
Wert fällt. Der Unterlauf wird durch die Unterlauföffnung 10 und die daran anschließende
Leitung 20 im Schmutzfänger 21 abgeführt.
Durch Anwendung dieser Vorrichtung kann man die Konsistenz des Unterlaufs ganz automatisch
regulieren. Sollte es erwünscht sein, die Regulierung von Hand durchzuführen, so kann das Ventil 24
geschlossen werden, so daß der Meßregelmechanismus 15 außer Betrieb gesetzt wird, worauf man durch g0
Öffnen des Ventils 22 den Druck unmittelbar am Manometer 23 ablesen kann. In diesem Falle läßt sich
die Luftzufuhr zum Ventil 18 mit Hilfe eines nicht gezeichneten Ventils regulieren.
Fig. 3 stellt eine andere Ausführungsform dar, wobei dieselben allgemeinen Prinzipien Anwendung finden.
Die Flüssigkeit tritt durch die Leitung 30 und die Öffnung 31 tangential in den zylindrischen Teil 32 ein,
gerät hier in Rotation und geht dann im konischen Teil 33 in die obenerwähnten zwei Wirbelströme über.
Der innere Wirbel, welcher die leichteren Partikel enthält, verläßt den Hydrozyklon durch das Überlaufrohr
34 und gelangt weiter in den Überlaufraum 35, wo der Luftkern unter Einfluß der plötzlichen Richtungsänderung
durch die Flüssigkeit zerstreut wird; darauf wird die Überlauffraktion gleichfalls, indem sie
Luft mitführt, durch das Rohr 36 und ein hieran anschließendes, jedoch nicht gezeichnetes Fallrohr abgeführt.
Bei normalem Betrieb füllt die Überlauffraktion die Kammer 35 nicht ganz aus. Infolgedessen
entsteht auf der Achse dieser Kammer gewöhnlich ein hohler Luftkern, innerhalb dessen der Unterdruck im
Überlaufrohr gleich ist. Durch die Vakuumsonde 37 und die Leitung 37° wird dieser Unterdruck auf den
Meßregelmechanismus 52 übertragen. Die Preßluft wird durch die Eintrittsöffnung 38 diesem Mechanismus
zugeführt. Druckschwankungen in der Leitung 37a beeinflussen die Stellung des Kolbens im Zylinder
41 dadurch, daß sie das Gleichgewicht zwischen dem Druck der Preßluft und dem des Öls, welches durch
die Leitung 36 bzw. 48 an beiden Seiten des Kolbens in den Zylinder geleitet wird, stören.
Die Verschiebung des Kolbens während dieser Gleichgewichtsstörung wird mit Hilfe eines Hebels 40
beschränkt. Letzterer bringt den Kolben, wenn er über einen vorher festgesetzten Abstand verschoben
ist, wieder ins Gleichgewicht, indem er den Luft- und Öldruck in den Leitungen 36 und 48 einander angleicht.
Den Unterdruck in der Leitung 370 kann man
auf die gewünschte Größe durch Verstellung des Regelknopf es 50 einstellen, womit sich die Belastung der
Membran in der Vorrichtung variieren läßt. Die Luft verläßt den Mechanismus 52 durch die Öffnung 49 als
pulsierender Strom, wobei die Pulsationen denen in der Leitung 37® gleich sind. Der Zylinder 41 ruht auf
einer verstellbaren Winde 42 und kann folglich der gewünschten Stellung des Regelhahnkegels 43 angepaßt
Werden. Dieser Hahnkegel ist auf einer Achse 44 montiert, welche durch die Leitung 45 und die
Packungsbüchse 46 führt und die Größe der Unterlauföffnung 47 reguliert, wodurch praktisch dasselbe
Resultat erzielt wird wie bei Verwendung des elastischen Ventils in Fig. 2. Der Unterlauf strömt durch
die Öffnung 47 und die Leitung 45 in die Leitung 51,
die ihn eventuell zu einem Auffangbehälter befördert.
Es ist jede Vakuumsonde brauchbar, .wenn sie nur die Möglichkeit bietet,, den in dem zentralen Luftkern
herrschenden Druck zu bestimmen, ohne daß der Wirbelstrom dabei gestört wird. Wie aus den Figuren
hervorgeht, kann die Sonde aus einem Rohr mit einem äußeren Ende von verhältnismäßig kleinem Durchmesser
bestehen. Es ist jedoch auch möglich, andere Vakuumsonden anzuwenden. Vorzugsweise bringt
man die Sonde so an, daß die Stelle, wo sie in den Hydrozyklon eintritt, auf · dessen Achse liegt. Das
äußere Ende oder der druckempfindliche Teil der Sonde muß sich an einer solchen Stelle befinden, daß man
den Druck in dem zentralen Luftkern des Hydrozyklons
hiermit messen kann. In Fig. 3 mündet die Sonde in den luftgefüllten Raum in der Mitte der
Kammer 35 ein, weil sich herausgestellt hat, daß sich hier der Druck nur äußerst wenig von dem, welcher in
dem zentralen Luftkern im Überlaufrohr herrscht, unterscheidet. Aus diesem Grunde ist diese Stellung
für die meisten Fälle brauchbar. Ungewohnt turbulente Flüssigkeitsströmungen in der Überlaufkammer
35 können jedoch in der Sonde einen Gegendruck erzeugen. Es hat sich ergeben, daß die Sonde für
praktisch alle Fälle am besten in dem Überlauf rohr angebracht werden kann. Gewöhnlich ist es nicht
vorteilhaft, die Sonde zu verlängern und sie durch das ganze Überlaufrohr bis in den konischen Teil reichen
zu lassen, weil es hei dieser Stellung auch vorkommen kann, daß sich in der Sonde Gegendruck entwickelt.
Vorzugsweise bringt man die Sonde in die in Fig. 2 angegebene Stellung, wo sie mit einem Abstand,
welcher ungefähr dem halben Durchmesser des Überlaufrohres entspricht, unterhalb der Ausströmöffnung
des Überlaufrohres mündet. Selbstverständlich darf das druckempfindliche äußere Ende der Sonde keinesfalls
in die Suspension selber münden.
Statt des beschriebenen Meßregelmechanismus kann man auch einen anderen Apparat verwenden, womit
sich die Unterlauföffnung abhängig von dem Unterdruck in dem zentralen Luftkern größer oder kleiner
machen läßt. Bei kleinen Hydrozyklonen kann der Mechanismus sogar ganz in Fortfall kommen; in diesem
Falle wird die Unterlauf öffnung mittels einer mechanischen Übertragung durch die Sonde selber eingestellt.
Bei größeren Vorrichtungen aber ist die Verweridung eines Mechanismus notwendig.
Eine bevorzugte Ausführungsform, die sich insbesondere
zum Betätigen des Ventils nach Fig. 2 eignet, erhält man, wenn man die Vakuumleitung an
einen Schenkel eines offenen Quecksilbermanometers anschließt, woran eine pneumatische und mechanische
Kupplung zum Betätigen eines registrierenden Regulierapparates, wie z. B. eines Foxboro Stabilog Controllers
Modell 40, angeschlossen ist. Dieser Kontroller ist mit einem Extraregelbrett zur Handbedienung versehen.
Dahinter ist ein geeignetes Gebläse angebracht, damit ein Ausgangsdruck in dem gewünschten Bereich
erzeugt wird. Wenn der Druck der zugeführten Preßluft etwa 6 kg/cm2 beträgt, stellt dieser Regelapparat
die Durchlaßöffnung des Ventils in der Spitze sehr schnell auf eine solche Größe ein, daß der Druck im
Wirbelkern praktisch ohne Nacheilen sehr konstant erhalten wird.
Ein anderer geeigneter Regelmechanismus ist in Fig. 3 dargestellt. In Vorrichtungen dieser Art wird
jede Änderung des Luftdruckes auf das Meßdiaphragma verstärkt. Wenn sich die auf das Meßdiaphragma ausgeübten
Kräfte ändern, kommt der ganze Luft- oder Öldruck auf den Kolben und verstellt diesen in einen
neuen Stand, bis das Meßdiaphragma wieder im Gleichgewicht steht. Eine solche Vorrichtung ist z. B.
der Republic Pneumatic Type Regulator Series 65, der den Vorteil hat, sehr zuverlässig zu sein, jedoch
andererseits eine weniger schnelle Regulierung bewirkt als der Foxboroapparat.
Obgleich eine automatisch arbeitende Vorrichtung die besten Resultate erzielt und deshalb den Vorzug
verdient, ist die automatische Wirkung bei der Erfindung nicht notwendig. Wie bereits erwähnt, ist es
möglich, das Ventil auch von Hand einzustellen, was im Notfall sogar erforderlich seinkann. Auch bei Handbetätigung
läßt sich ein gleichmäßiger Unterlauf erzeugen. Der Unterdruck, welcher maximal, d. h. bei geschlossener
Unterlauföffnung, durch das Fallrohr in dem zentralen Luftkern erregt werden muß, ist nicht
an einen bestimmten Wert gebunden. Es genügt, wenn zwischen dem Druck bei Normalbetrieb und
dem, welcher auftritt, sobald der zentrale Luftkern abgeschlossen ist, ein meßbarer Unterschied besteht.
Wenn dieser Unterschied nur ein paar Millimeter WS no
beträgt, ist es schwer, eine geeignete Regulierung zu
erhalten. Gewöhnlich soll der maximale Unterdruck wenigstens 150 mm WS betragen, da hierbei die auftretenden
Unterschiede genügend groß sind. Vorzugs- ^ weise arbeitet man mit einem maximalen Unterdruck
von 1768 mm WS, weil die Kurve dann eine äußerst steile Steigung hat. Wenn ein Unterlauf mit hoher
Viskosität gewünscht wird, gibt man einem Unterdruck von 'etwa 3200 bis 3800 mm WS den Vorzug,
da bei diesen größeren Unterdrücken die Kurve noch stärker ansteigt und bei geringen Unterschieden der
Unterlaufkonsistenz sich der Unterdruck im Kern stark ändert, außerdem die Regulierung mit viel
größerer Genauigkeit stattfinden kann. Die Vakuumleitung und die Preßluftleitung zum in der Spitze *25
befindlichen Ventil müssen möglichst kurz sein.
Die Einstellbarkeit der Unterlauföffnung braucht in den meisten Fällen nicht groß zu sein, und praktisch
genügt es meistens, wenn die Unterlauföffnung 6o 0J0
variiert werden kann.
Das Fallrohr hat nur die Aufgabe, von der Spitze des zentralen Luftkerns Luft abzusaugen. Statt eines
Fallrohres kann man auch eine andere Vorrichtung verwenden, die dasselbe Resultat ergibt, wie z. B. eine
Pumpe oder einen Ejektor. Das Fallrohr läßt sich außerdem auch als Abfuhrleitung verwenden und
braucht daher nicht, wie die Figur angibt, genau vertikal angeordnet zu sein. Zuweilen kann selbst eine
genügende Ansaugkraft entwickelt werden, wean dieses Rohr in einer horizontalen oder einigermaßen
aufwärts steigenden Lage angebracht wird.
Das Eichen des automatischen Regulators und das Automatisieren der Vorrichtung geschieht folgendermaßen:
Man schaltet die automatische Regulierung aus und trifft dann Maßnahmen zur Handbetätigung
des an der Spitze befindlichen Ventils. Während dieses Ventil in völlig geöffneter Stellung steht, wird das zu
behandelnde Produkt unter dem normalen Arbeitsdruck in den Hydrozyklon geleitet. Sodann schließt
man das Ventil mit der Hand, bis man einen Unterlauf der gewünschten Konsistenz bekommt. In diesem
Augenblick muß das Ventil ungefähr halb offen stehen. Wenn man zum Erzeugen dieses Unterlaufs das Ventil
praktisch ganz offen oder dicht drehen muß, soll es durch ein anderes Ventil mit zweckmäßigeren Abmessungen
ersetzt werden. Danach wird der Unterdruck in den zentralen Luftkern aufgenommen und
die automatische Regulierung eingeschaltet, um diesen Unterdruck konstant zu halten.
In den Zeichnungen ist der Hydrozyklon vertikal aufgestellt. Da die Stellung eines Hydrozyklons
keinen Einfluß auf dessen Wirkung hat, kann er jedoch in jede gewünschte Stellung versetzt werden. Das
Fallrohr muß jedoch vorzugsweise eine abwärts gerichtete Stellung haben.
Claims (8)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Verfahren zum Ausgleichen des Einflusses der Änderungen in der Zusammensetzung der Aufgabe eines Hydrozyklons auf die Konsistenz des Unterlaufs, wobei die Größe der Unterlauföffnung reguliert wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der Überlauföffnung oder in dem Überlaufrohr ein Unterdruck erzeugt, daß der im Luftkern hierdurch verursachte Unterdruck gemessen und daß die Unterlauföffnung bei Erhöhung bzw. Herabsetzung des gemessenen Druckes verkleinert bzw. vergrößert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konsistenz des Unterlaufs so reguliert wird, daß diese Fraktion gerade flüssig ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruck in der Überlauföffnung oder im Überlaufrohr mit Hilfe eines damit kommunizierenden Fallrohres erzeugt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch ι, ζ oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck im Luftkern in der Überlauföffnung oder im Überlaufrohr, vorzugsweise auf der Hydrozyklonachse gemessen wird.
- 5. Hydrozyklon zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ansaugmechanismus zur Erzeugung von Unterdruck in der Überlauföffnung oder in dem Überlaufrohr sowie ein Meßmechanismus zur Messung des im Hydrozyklonkern herrschenden Druckes vorgesehen ist.
- 6. Hydrozyklon nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein solcher Regelmechanismus vorhanden ist, daß die Unterlauföffnung des Hydrozyklons bei Herabsetzung bzw. Erhöhung des durch den Meßmechanismus gemessenen Druckes vergrößert bzw. verkleinert ist.
- 7. Hydrozyklon nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der druckempfindliehe Teil des Meßmechanismus auf der Hydrozyklonachse in der Überlauföffnung oder im Überlaufrohr liegt.
- 8. Hydrozyklon nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansaugmechanismus aus einem mit der Überlauföffnung oder dem Überlaufrohr kommunizierenden Fallrohr besteht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5105 4.53
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