-
Ventil, insbesondere für Arbeitsmittel hoher Temperaturen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Ventil, das insbesondere für Arbeitsmittel hoher Temperatur
geeignet ist. Die Verschlußstücke der Ventile waren bisher mit Hilfe der Ventilspindel
im Ventilgehäuse gefiihrt. Bei Anwendung hoher Temperaturen oder auch höherer Drücke
für die Arbeitsmittel wurde die Führung im Ventilgehäuse als Drosselbüchse ausgebildet,
so daiß, gleichzeitig die Spindel abgedichtet wurde. Im Betrieb hat sich nun gezeigt,
daß solche Ventile Flattererscheinungen unterworfen sind, welche vorzeitig zum Bruch
der Ventilspindel führen.
-
Um die Flattererscheinungen der bekannten Ausführungen zu vermeiden,
wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, nicht nur die nach unten aus dem Ventilgehäuse
herausgeführte Ventilspindel im Gehäuse, sondern auch das Ventilverschlußstück in
der Bohrung des Ventilsitzes zu führen und zwischen den Führungsstellen um die Spindel
herum oberhalb der mit einer plastischen Packung versehenen Stopfbüchse einen Kühlraum
vorzusehen, welcher von einer wärmeabführenden Flüssigkeit angefüllt ist. Die geschilderte
Ausbildung des Ventils ermöglicht es, die Ventilspindel durch eine mit einer plastischen
Packung versehene Stopfbüchse abzudichten, so daß das Ventilverschlußstück und die
Spindel in ihren Führungen nicht zum Klemmen kommen.
-
Die vorgeschlagene Ausbildung hat den Vorteil, daß der aus Ventilspindel
und Ventilverschlußstück gebildete starre Bauteil an zwei verhältnismäßig weit auseinanderliegenden
Stellen geführt werden kann, ohne auf eine metallische Stopfbüchse Rücksicht nehmen
zu müssen. Der zwischen den Führungsstellen angeordnete Kühlraum vermag nämlich
aus der Spindel so viel Wärme abzuführen, daß
zur Abdichtung eine
mit einer weichen Packung versehene Stopfbüchse angewendet werden kann. Die Weichpackung
paßt sich beim Anziehen zwanglos der Lage der Spindel an, welche sie durch hie Führungen
erhält.
-
Dadurch, daß die Ventilspindel nach unten aus dem Ventilgehäuse herausgeführt
ist, wird die Wirkung erzielt, daß der die Spindel umgebende Kühlraum einen-Sack
bildet, in welchem sich Kondensat des das Ventil durchströmenden Dampfes bzw. etwas
von der durchströmenden Flüssigkeit ansammelt. Dieser Flüssigkeitssack bleibt im
Kühlraum liegen und ist so geeignet, die Wärme der Ventilspindel an die kühlende
Außenwand des Kühlraums weiterzuleiten. Der Kühlraum kann von einem mit einer umlaufenden
Flüssigkeit angefüllten Mantel umgeben sein.
-
Der Kühlraum kann z. B. durch eine mit Hilfe eines Flansches gegen
das Gehäuse des Organs gezogene Büchse gebildet sein. Diese Büchse kann gleichzeitig
die Ventilspindel führen und die Stopfbüchse für die Spindel aufnehmen.
-
An dem Flansch, welcher die Kühlbüchse am Ventilgehäuse befestigt,
oder sonst an einem Flansch des Ventilgehäuses kann ein das Ventil steuernder Hilfsmotor
mittels Stäben befestigt sein. In gewissen Fällen empfiehlt es sich; das Ventilverschlußstück
mit der Spindel zusammen aus einem Stück herzustellen. Hierbei kann zwischen dem
Ventilverschlußstück und der Ventilspindel ein zylindrischer, durch die Bohrung
des Ventilsitzes geführterTeil angeordnet sein, der mitAusnehmungen versehen ist,
durch welche das Arbeitsmittel hindurchströmt. Vorteilhaft wird mindestens die Sitzfläche
des Ventils aus durch Schweißüng aufgetragenem Stellit hergestellt. Die Sitzfläche
des Ventilsitzes kann auf gleiche Weise durch Stellit hergestellt werden.
-
Die Erfindung ist nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.
-
Fig. i zeigt ein Ventil; bei dem' das Ventilverschlußstück als getrennter.
Bauteil mit Hilfe einer Verschraubung an der Ventilspindel starr befestigt ist;
Fig. 2 stellt ein Ventil dar, bei dem das Ventilverschlußstück und die Ventilspindel
aus einem Stück hergestellt sind.
-
Das zu regelnde Arbeitsmittel strömt den Ventilen nach Fig. i und
2 durch die Öffnung i zu und gelangt durch die Öffnung 2 in die zu den Verbrauchsstellen
führende Leitung. Das Ventilverschlußstück 3 wird mit Hilfe der Ventilspindel 4
durch einen Hilfsmotor 5 gesteuert. Hierbei ist die nach unten aus dem Ge'häüse6
heräüsgeführteVentilspindel 4 im Gehäuse durch die Führungsbüchse 7 und das Ventilverschlüßstück
in der Bohrung 8 des Ventilsitzes 9 geführt.
-
Zwischen den Führungsstellen 7 und 8 ist die Spindel4 von einem Kühlraum
ro umgeben, welcher von einer die Wärme abführenden Flüssigkeit angefüllt ist. Der
Kühlraum io ist wiederum von einem mit umlaufender Flüssigkeit angefüllten Kühlmantel
21 umgeben. Diesem Kühlmantel wird durch die Leitung 22 ständig Kühlflüssigkeit
zugeführt, die nach dem Umlauf durch den Mantel an einer anderen Stelle wieder abgeführt
wird. Wird das Ventil vom Dampf durchströmt, so gelangt auch eine geringe Menge
des Dampfes längs der Ventilspindel 4 in den Kühlraum io und kondensiert hier. Strömt
Flüssigkeit durch das Ventil; so gelangt eine Teilmenge der Flüssigkeit in den Kühlraum
io.
-
Da die Ventilspindel nach unten aus dem Ventilgehäuse herausgeführt
ist, bleibt das Kondensat bzw. die Flüssigkeit im Kühlraum liegen. Die durch die
Ventilspindel nach unten strömende Wärme wird zunächst von der im Kühlraum io enthaltenden
Flüssigkeit aufgenommen und durch die Wand des Kühlraums abgeführt. Ein Teil gelangt
unmittelbar in die umgebende Luft. Ein größerer Teil gelangt aber durch die Kühlraumwand
in die durch den Kühlmantel 21 umlaufende Flüssigkeit und wird durch diese abgeführt.
-
Die Ventilspindel ist nach außen durch eine Stopfbüchse ii abgedichtet,
welche eine plastische Dichtung i2 enthält. Diese weiche Packung wird sich beim
Anziehen der Stopfbüchse zwanglos der durch die Führungsstellen 7 und 8 gegebenen
Lage der Ventilspindel anpassen. Mit Hilfe des Hebels 23 können .die Sitzflächen
des Ventils während des Betriebs in geschlossener Stellung eingeschliffen werden.
-
Bei dem in Fig. i gezeigten Ventil wird der Kühlraum io durch eine
Büchse 13 gebildet, welche mit Hilfe eines Flansches 14 gegen das Gehäuse 6 gezogen
ist. Die Führungsbüchse? der Ventilspinde14 und die Stopfbüchse ii werden dabei
durch die Kühlbüchse 13 gehalten. Der das Ventil steuernde Hilfsmotor 5 ist mit
Hilfe der Stäbe 15 am Flansch 14 befestigt. Das Ventilverschiußstück 3 und die Ventilspindel
q. sind je aus einem besonderen Stück hergestellt und mit Hilfe einer Verschraubung
16 zu einem starren Bauteil vereinigt. Das Ventilverschlußstück 3 besitzt Lappen
17, die in der Bohrung 8 des Ventilsitzes geführt sind. Der Kühlmantel :2i
ist aus einem Stück mit dem Flansch 14 hergestellt.
-
Beim Ventil nach Fig. 2 sind das Ventilverschlußstück 3 und die Ventilspindel
4 aus einem Stück hergestellt. Zwischen der Sitzfläche. des Ventils 3 und der Ventilspindel
4 ist ein zylindrischer Teil 18 angeordnet, der durch die Bohrung es Ventilsitzes
9 hindurchgeführt ist: Dieser zylindrische Teil ist mit Ausnehmungen i9 versehen,
durch welche das zu regelnde Arbeitsmittel hindurchströmt. Je nach der Form dieser
Ausnehmungen kann vor der Auflage des Ventils auf seinem Sitz eine so starke Drosselung
des zu regelnden Arbeitsmittels stattfinden, daß die Sitzflächen nicht durch mit
hoher Geschwindigkeit strömendes Arbeitsmittel beschädigt werden. Der Hilfsmotor
5 ist nach Fig. 2 mittels der Stangen 15 an einem Flansch 2o des Ventilgehäuses
6 befestigt.
-
Die Sitzflächen der Ventilverschlußstücke 3 und auch die Sitzflächen
der Ventilsitze 9 können aus durch Schweißung aufgetragenem Stellit bestehen,
so
daß von dem mit hohen Geschwindigkeiten strömenden Arbeitsmittel, insbesondere bei
fast vollständig geschlossener Stellung des Ventils, keine Beschädigungen zu befürchten
sind.