DE852014C

DE852014C - Kuehlluftfuehrung an Brennkraftmaschinen, insbesondere an Flugmotoren

Info

Publication number: DE852014C
Application number: DED6731D
Authority: DE
Inventors: Herbert Wetter
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1940-11-07
Filing date: 1940-11-07
Publication date: 1952-10-09

Description

Kühlluftführung an Brennkraftmaschinen, insbesondere an Flugmotoren Die Erfindung bezieht sich auf die Kühlluftführung für insbesondere in Flugzeugen eingebaute Brennkraftmaschinen mit einem die Kühlvorrichtung umgehenden Kühlluftkanal.
Die Erfindung besteht darin, daß für die Förderung der Kühlluft sowohl durch die Kühlvorrichtung als auch durch den Nebenkanal ein Abgasstrahlgebläse dient und daß die Kii'hlluftwege durch die Kühlvorrichtung und die Umgehungsleitung durch an sich bekannte Einrichtungen, beispielsweise Klappen, zum Absperren des einen oder anderen Kühlluftweges gesteuert werden. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß die Auspuffstutzen -der Maschine beim Abdrosseln des Kühlluftstromes nicht übermäßig erhitzt und infolgedessen nicht bald zerstört werden.
Im einen Fall wird der Kühlluftstrom also durch die Kühlvorrichtung hindurch- und an den Auspuffstutzen vorübergeführt, im anderen Fall durch die Umgehungsleitung nur an den Auspuffstutzen vorübergeführt. Die zum Abdrosseln oder zur Freigabe der beiden Luftströme an der Kühlvorrichtung und in der Umgehungsleitung angeordneten Absperrglieder werden zweckmäßig so miteinander verbunden, daß sie sich zwangsläufig im entgegengesetzten Sinne bewegen.
Die Regelung kann auch in der Weise erfolgen, daß die Umgehungsleitung bereits geöffnet wird, bevor sich die Absperrglieder an der Kühlvorrichtung zu schließen beginnen. Dann strömt infolge des geringeren Durchgangswiderstandes der Umgehungsleitung bereits weniger Luft durch die Kühlvorrichtung. Erst wenn diese Regelung nicht mehr ausreicht, kann eine weitere Verringerung des Luftdurchsatzes durch die Kühlvorrichtung dadurch erfolgen, daß nunmehr auch die Absperrglieder an der Kühlvorrichtung geschlossen werden.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Es zeigt Abb. 1 die Kühlluftführung an einem Flugmotor teilweise im Längsschnitt von der Seite gesehen, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 der Abb. 1.
Innerhalb der Triebwerkverkleidung 3 ist unterhalb der Maschine 4 ein Kühlschacht 5 angeordnet. Dieser ist an seinem vorderen Ende bei 6 ständig offen. An seinem hinteren Ende wird er durch das Brandschott 7 abgeschlossen. Seine seitliche Begrenzung bilden einmal die beiden Wasserkühler 8, ferner je eine Reihe Klappeng, die je nach ihrer Stellung der bei 6 in den Kühlschacht einströmenden Kühlluft den Weg durch die vor den Kühler 8 liegenden Umgehungsleitungen 1o freigeben oder versperren.
Nach ihrem Durchgang durch die Kühler8 oder die Umgehungsleitungen 1o verläßt die Kühlluft die Triebwerkverkleidung durch seitliche Sehlitze 11. In diese Schlitze hinein münden gleichzeitig auch die Auspuffstutzen 12 der Maschine, so daß die Kühlluft durch die Strömungsenergie der Abgase beschleunigt und damit der Kühlluftdurchsatz vergrößert wird: An. den beiden Kühlern 8 sind ebenfalls Klappen 13 angeordnet, welche den Durchfluß der Luft durch die Kühler zu regeln, erforderlichenfalls auch ganz zu unterbinden gestatten.
Die Klappen 9 und 13 sind durch Gestänge 14, 15 und Hebel 16 so miteinander verbunden, daß sich die Klappen 9 schließen, wenn sich die Klappen 13 öffnen, und umgekehrt. Soll beispielsweise bei niedriger Außentemperatur eine Überkühlung der Maschine verhindert werden, so werden die Klappen 13 geschlossen und die Klappen 9 geöffnet. In jedem Falle ist dafür gesorgt, daß stets ein gewisser Luftdurchsatz durch die Schlitze 11 der Triebwerkverkleidung erfolgt und infolgedessen eine schädliche Überhitzung der Auspuffstutzen 12 vermieden wird.
Die Klappen 9 und 13 werden durch Verdrehen einer Welle 18 mit dem Handgriff 1g eingestellt. Ein auf dem vorderen Ende der Welle 18 befestigter doppelarmiger Hebe12o ist durch Stoßstangen 21 mit den Hebeln 16 verbunden, an welche die Gestänge 14, 15 angreifen. Dabei sind die einzelnen \rme der Hebel 16 derart angeordnet, daß sich die Klappen g für die Umgehungsleitungen 1o beim Schwenken des Hebels 20 in Pfeilrichtung sofort öffnen, während die Kühlerklappen 13 zunächst offen bleiben und sich erst schließen, wenn die Klappen 9 bereits beinahe ganz geöffnet sind. Bei umgekehrter Bewegurig des Hebels 20 öffnen sich die Kühlerklappen 13 sofort wieder, und die Klappen 9 beginnen sich erst zu schließen, wenn die Klappen 13 bereits fast vollständig offen sind.
Anstatt wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel von Hand können die Klappen 9 und 13 auch in an sich bekannter Weise durch einen Wärmefühler in Abhängigkeit von dem jeweiligen Wärmezustand der Maschine gesteuert werden. Der Wärmefühler wird dabei so angebracht, daß er entweder vom Kühlmittel oder vom Schmierstoff der Maschine beeinflußt wird, und sein Steuerhebel wird mit dem Gestänge der Klappen 9 und 13 so verbunden, daß er die Kühlerklappen 13 öffnet und die Umgebungsklappen 9 schließt, wenn die Temperatur des Kühlmittels oder des Sc'hinierstoffs eine bestimmte Höhe überschreitet, und eine umgekehrte Bewegung der Klappen herbeiführt, wenn die Temperatur des Kühlmittels oder des Schmierstoffs eine bestimmte Grenze überschreitet.
Auch bei luftgekühlten Brennkraftmaschinen läßt sich die Kühlluftführung nach der Erfindung mit Vorteil verwenden. In diesem Falle kommen die Flüssigkeitskühler in Fortfall. Statt ,dessen erstrecken sich die Umgehungsleitungen 1o mit ihren Klappen 9 über die ganze Tiefe des Kühlschachtes 5, und die Klappen 13 werden ebenfalls in der ganzen Tiefe des Kühlschachtes vor den mit Kühlrippen versehenen Zylindern der ?Maschine angeordnet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Kühlluftführung für insbesondere in Flugzeugen eingebaute Brennkraftmaschinen, mit einem,dieKü'hlvorrichtung umgeliendenKühlluftleitkanal, dadurch gekennzeichnet, daß für die Förderung der Kühlluft sowohl durch die Kühlvorrichtung als auch durch den Nebenkanal (1o) ein Abgasstrahlgebläse dient und daß die Kühlluftwege durch die Kühlvorrichtung und den Nebenkanal durch an sich bekannte Einrichtungen, beispielsweise Klappen (13), zum Absperren des einen oder anderen Kühlluftweges gesteuert werden.
2. Kühlluftführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Abdrosseln oder zur Freigabe der beiden Luftströme an der Kühlvorrichtung (8) und an dem Nebenkanal (1o) angeordneten Absperrglieder (9, 13) so miteinander verbunden sind, daß sie sich zwangsläufig im entgegengesetzten Sinne bewegen.
3. Kü'hlluftführung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrglieder (9, 13) so miteinander verbunden sind, daß der Nebenkanal (1o) bereits geöffnet wird, bevor sich die Absperrglieder (13) an der Kühlvorrichtung zu schließen beginnen.
4. Kühlluftführung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrglieder (9, 13) durch ein wärmeempfindliches Regelglied in Abhängigkeit von dem Wärmezustand der Maschine gesteuert werden.