-
Einrichtung zur Verstellung eines Abstimmkreises Die Erfindung betrifft
eine Einrichtung zur Verstellung eines Abstimmkreises, bestehend aus einem Drehkondensator
und mehreren Spulen, von .denen jeweils eine Spule mit dem Drehkondensator zusammengeschaltet
ist und deren Induktivität durch einen nacheinander alle Spulen durchdringenden
Eisenkern veränderbar ist.
-
Um wenigstens die wichtigsten Stationen mit Senderwellenlängen bis
zu 2000 m mit einem Gerät empfangen zu können, wird der gesamte Rundfunkwellenbereich
bekanntlich in zwei oder drei Teilwellenbereiche unterteilt. Die Abstimmung auf
eine bestimmte Wellenlänge innerhalb der Teilwellenbereiche wird dabei unter Verwendung
verschiedener Induktionsspulen mit konstanten Induktivitätswerten, aber mit jeweils
demselben Drehkondensator im Abstimmkreis vorgenommen. Um eine fortlaufende Einstellung
der Wellenlänge über den ganzen Rundfunkwellenbereich in einer Abstimmbewegung zu
erreichen, ist es bereits bekannt, Kapazität und Induktivität gleichzeitig zu verändern,
indem mittels besonderer Antriebsvorrichtungen von einem einzigen Drehknopf aus
entweder gleichzeitig Kapazität und Induktivität verändert werden oder die beiden
@Abstimmgeräte nacheinander selbsttätig mit demselben Abstimmdrehknopf in Verbindung
gebracht werden. Die erste Form der Ausführung wurde beispielsweise dadurch erreicht,
daß ein in der Spule verschiebbarer Hochfrequenzeisenkern über eine mit dem Drehkondensator
auf
einer Welle sitzende Kurvenscheibe angetrieben wird, so daß beim Drehen des Kondensatorknopfes
gleichzeitig die Eintauchtiefe des Hochfrequenzeisenkerns in der Spule sich änderte.
Ebenso wurde die zweite dieser Möglichkeiten dadurch verwirklicht, daß ein Drehkondensator
und ein Variometer von einer einzigen Welle aus über Kurvenscheiben o.d. dgl. in
der ,Art angetrieben werden, daß Kondensator und Variometer stets abwechselnd mit
der Antriebswelle in Reibungsverbindung stehen. Schließlich ist es außerdem bereits
bekannt, mittels eines Schalters .Spulen verschiedener Induktivität immer dann in
den Abstimmkreis einzuschalten, wenn ein durch sämtliche Spulen hindurchbewegterHochfrequenzeisenkernbegann,
in die betreffende Spule einzutauchen. Allen bekannten Anordnungen haftet aber der
Nachteil einer verhältnismäßig viel Raum beanspruchenden Bauweise an, und insbesondere
ist die Verwendung von Kurvenscheiben zur Einstellung eines beweglichen Spulenkerns
oder aber zur Übertragung einer Drehbewegung durch Reibung nicht geeignet, die Genauigkeit
der Abstimmung zu fördern und eine sichere Reproduzierbarkeit einer bestimmten Einstellung
zu sichern. Ferner kommt hinzu, daß es auch mit derartigen Anordnungen im allgemeinen
nicht gelingen konnte, den gesamten Frequenzbereich in einer Abstimmbewegung zu
beherrschen, da die Änderung sowohl der Kapazität des Kondensators als auch der
Induktivität eines Variometers oder einer einzigen .Spule über ein gewisses Verhältnis
des Endwertes zum Anfangswert nicht gesteigert werden kann. Es sind auch Anordnungen
bekannt geworden, die zur Ein- bzw. Ausschaltung von Kondensatoren oder Induktivitäten
ein Malteserkreuz verwenden. Man hat auch die verstellbaren Eisenkerne der Induktivitäten
mit einem Gewinde versehen, um sie durch Drehen in einer einfachen, als Gewindemutter
dienenden Hülse in bezug auf eine Spule längs verschiebbar zu machen.
-
Die Erfindung besteht darin, daß an der Schwingungskreisanordnung
zur gleichzeitigen Betätigung von Kondensator, Eisenkern und Spulenschalter eine
Antriebswelle vorgesehen ist, die den Drehkondensator über ein Schneckengetriebe,
eine die Verstellung des Eisenkerns bewirkende iSchraubenspindel und ein die Spulenschaltung
betätigendes Malteserkreuzgetriebe antreibt. Die Erfindung beseitigt -diese Nachteile
der bekannten Anordnungen und ermöglicht in außerordentlich raumsparender Weise
die Abstimmung eines Schwingungskreises über das gesamte Rundfunkwellengebiet. Hiermit
ist außerdem noch der Vorteil verbunden, daß es sich beim Erfindungsgegenstand um
eine in sich geschlossene Baugruppe handelt, die in jedes Empfangsgerät ohne Schwierigkeiten
eingebaut werden kann und dabei ein vollständiger Schwingungskreis ist.
-
Bei der oben beschriebenen iSchwingungskreisanordnung erfolgt die
Bewegungsübertragung auf den Drehkondensator und auf den verschiebbaren Eisenkern
vorzugsweise spielfrei, z. B. dadurch, daß auf der Rotorwelledes Drehkondensators
zwei aneinander anliegende und gegeneinander verschiebbare Zahnräder mit gleicher
Zähnezahl befestigt sind, die durch eine zwischen ihnen ausgespannte Feder in einer
Stellung gehalten werden, bei der eine Zahnflanke des einen Zahnrads und die andere
Flanke des anderen Zahnrads an verschiedenen Gangwindungen der Schnecke anliegen.
-
In den Zeichnungen (Fig. r bis 3) ist ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Einrichtung in drei verschiedenen Ansichten dargestellt.
-
In den Figuren ist a1 ein Gehäuse, in dem sich ein Drehkondensator
mit dem Stator bi und dem Rotor b2 befindet, während in dem Gehäuse d2 eine vermittels
eines verschiebbaren Eisenkerns c veränderliche in zwei Teilspulen unterteilte Induktionsspule
d mit den sie verbindenden Antriebselementen untergebracht ist. Der Eisenkern c
besteht aus einer verlustarmen Masse, die aus feinverteilten magnetischen Teilchen
und einem isolierenden Bindemittel zusammengesetzt ist. Die Antriebsachse e für
die Wellenlängeneinstellung ist durch die .Schnecke f und das Zahnrad g mit der
Rotorwelle 7a des Drehkondensators und durch die beiden Zahnräder i und k mit der
Gewindespindel L zur Verschiebung des Eisenkerns c gekuppelt. Der Eisenkern c selbst
ist. in einem Isolierkörper m gefaißt, der mit einem Muttergewinde n zur Verschraubung
auf der Gewindespindel l versehen ist. Zur Beseitigung des toten Gangs der Gewindespindel
L und zur Führung des Eisenkerns c dient ein Federdraht o, der durch den Isolierkörper
in, hindurchgeht, auf den beiden Leisten p an der Innenwand des @Spulengehäuses
federnd aufliegt und bei der Verschiebung des Eisenkerns c auf den Leisten entlanggleitet.
-
Aus dieser Anordnung der Spule und des Drehkondensators mit ihren
Antriebselementen ergibt sich, daß beim Drehen der Antriebsachse e nicht nur die
Stellung des Eisenkerns c in der Spule d geändert, sondern gleichzeitig auch der
Rotor b2 des Drehkondensators verstellt wird. Der tote Gang zwischen der Schnecke
f und dem Zahnrad g ist dadurch beseitigt, -daß an iStelle eines Zahnrads deren
zwei aufeinanderliegende, mit gleicher Zähnezahl versehene .Zahnräder angeordnet
sind, die in der Umfangsrichtung durch die Feder q gegeneinander in der Weise gespannt
werden, daß sich die Zahnflanken der :beiden Räder ohne Spiel federnd an die Gänge
der Schnecke f anlegen. ,Die Bewegungsübertragung von der Welle e erfolgt also sowohl
auf die Rotorwelle h als auch auf den verschiebbaren Eisenkern c spielfrei, so daß
immer eine genaue Einstellung der Sendestationen möglich ist.
-
Die Einstellung selbst erfolgt unter Verwendung nur eines Drehkondensators
in einer für die zwei Teilwellenbereiche von Zoo bis 58o und von 696 bis 2ooo m
Wellenlänge fortlaufenden Abstimmbewegung. Wie schon erwähnt, wird die Gesamtinduktivität
für den ganzen Wellenbereich von Zoo bis 2000 m Wellenlänge auf zwei Teilspulen
verteilt. Die Umschaltung von der einen. Teilspule auf die andere erfolgt selbsttätig
in .Abhängigkeit von der Drehkondensatoreinstellung. Zu diesem Zweck
ist
gemäß Abb. 2 und 3 auf der Antriebsachse e eine Scheibe r mit einem Schaltstift
s befestigt, welche sich mit der Achse e dreht. Der Schaltstift s greift in an sich
bekannter Weise bei jeder Umdrehung der Achse e einmal in je einen Schlitz des Malteserkreuzes
t ein und dreht dieses und die Welle u mit dem Schaltnocken v ein
Stück weiter. Die Anzahl der Schlitze im Malteserkreuz t ist gleich der Anzahl der
vollen Umdrehungen der Welle, welche erforderlich ist, um die Rotorwelle k um i8o°
zu verdrehen.
-
Bei der Drehung des Malteserkreuzes t werden die Kontakte
w auf den Blattfedern x, an welche Anfang und Ende jeder Teilspule
angeschlossen sind, durch den Nocken v geschlossen oder geöffnet und dadurch die
eine oder die andere der beiden Teilspulen in den Schwingungskreis eingeschaltet.
Der Nocken v und die in dem Isolierstück y verankerten Blattfedern x mit den beiden
Kontaktpaaren w stellen also einen in Abhängigkeit von der Drehkondensatoreinstellung
gesteuerten Umschalter für die beiden Teilspulen dar. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel,
bei welchem z. B. die für den Teilwellenbereich von Zoo bis 58o m Wellenlänge erforderliche
Kapazitätsänderung von 42 cm durch eine Drehung des Drehkondensators von o bis i2o°
erreicht wird, muß also nach einer Drehung der Rotorwelle des Kondensators von i2o°
durch den Schaltnocken v bei der entsprechenden iStellung des Malteserkreuzes die
dem Teilwellenbereich Zoo bis 58o m Wellenlänge zugeordnete Teilspule abgeschaltet
und die dem zweiten Teilwellenbereich zugeordnete Teilspule in den Schwingungskreis
eingeschaltet werden.
-
An Stelle von zwei getrennten Spulen kann natürlich auch eine einzige
iSpule verwendet werden, deren Windungszahl auf die Gesamtinduktivität zur Einstellung
der größten Wellenlänge von 2ooo m abgestimmt ist und von welcher eine Anzahl von
Windungen zur Einstellung innerhalb des Teilwellenbereiches von Zoo bis 58o m Wellenlänge
durch den Nockenschalter kurzgeschlossen werden kann. In diesem Fall ist nur ein
Kontaktpaar w erforderlich, welches bei der Umschaltung von dem einen auf den anderen
Teilwellenbereich geschlossen oder geöffnet werden muß.