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Verfahren zur biologischen Fermentation von Tabak Es wurde gefunden,
daß man. die Fermentation von Tabak aller Art vorteilhaft in der Weise vornehmen
kann, daß man dabei Radioisotope pflanzenphysiologisch wirksamer Elemente- allein
oder auch in Verbindung mit sonstigen Mitteln, u. a. Glykosiden verschiedener Herkunft
und Art (oder diese enthaltende Pflanzenteile) bzw. natürliche und synthetische
Stoffe mit gleicher Wirkung anderer Konstitution, zusetzt und/oder den Tabak einer
Beschallung mit Luftschwingungen hoher Ffequenz aussetzt.
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Durch den Ultraschall, gegebenenfalls in Gegenwart von Radioisotopen
und den sich, entsprechend den eintretenden Reaktionen, aus ihnen neu bildenden
Substanzen und Verbindungen, und/oder von Glykosiden in Lösung oder in Pulverform,
wird der technische Vorteil erreicht, daß die Fermentation des Tabaks ohne qualitative
Schädigung selbst herbeigeführt und vollendet wird. Durch die Vereinigung der Wirkungsqualitäten
nehmen diese Hauptwirkfaktoren Einfluß auf alle jene Vorgänge und Reaktionen, die
durch den Fermentationsprozeß ausgelöst und gesteuert werden. Der Ablauf des durch
den Ultraschall bewirkten Fermentationsprozesses kann durch die Beschallungsdauer
und die Durchschallungsintensität der Tabakmenge
beeinflu,ßt,- insbesondere
verkürzt werden. Ein weiterer Vorteil der Ultraschallfermentation besteht darin,
daß man: mittels- dieses Verfahrens auch-verhältnismäßig .kleine Tabakmengen gleichmäßig
durchfermentieren kann..
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Bei Hirnzufügung von Radioisotopen in einer beliebigen Phase der Tabakbehandlung,
gegeberienfalls in, Trägersubstanzen; hat es sich als wesentlich herausgestellt,
daß der Zusatz vorn Radioisotopen in einer äußerst niedrigen Konzertration erfolgt,
wobei weniger als i mC eine besonders vorteilhafte Menge ist, damit eine pflanzenbiologische
Wirkung eintritt oder eine pflanzenbiologische Reaktion anläuft und/oder die bei
der Umsetzung der Aktivität in biologisches Geschehen auftretenden biophysikalischen
Reaktionen für die Fermentation Verfahrensgemäß wirksam werden.-- Die Höhe der Konzentration,
läßt sich ziffernmäßig nicht angeben, weil sie für jede der außerordentlich-mannigfaltigen,
Tabaksorten verschiedene ist und außerdem, weil biologische Systeme in einem erstaunlich
verschiedenen Maße strahlungsempfindlich sind. Das gleiche gilt von: edier Ultraschallwirkung,
weil bei der Schallenergie- der ausschlaggebend wirksame Faktor nicht die Gesamtenergie
als solche ist, sondern die Höhe der einstrahlenden Intensität. Hinzu kommt. die
thermische Wirkung, wodurch für Bakterien und Fermente besonders günstige Reaktionsbedingungen
geschaffen bzw. durch die dem Fermentationsprozeß, eigentümliche Umsetzungs- und
Abbauvorgänge beschleunigt werden. Verfahrensgemäß kann diese thermische Wirkung
od. dgl. dadurch mit besonderem Vorteil verwendet werden, daß die Temperatur des
Tabakgutes weiter erhöht wird, und zwar so. weit, bis: jene Temperatur erreicht
ist, die man, für die Entnnkotindsierüng benötigt.
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Die Konzentration der Glykösidlösungen ist je nach Beschaffenheit-
des Tabakgutes 2 bis 2o Tropfen Tinktur, die rieben den, wirksamen glykosi:discheu
Substanzen auch die wirkungsverstärkenden Begleitstoffe von unterschiedlicher Wichtigkeit,
z. B. Saponine usw., enthält, auf 11 Wasser. Zweckmäßig ist es, eine Mischung
von Glykosiden verschiedener Herkunft und Art sowie mit verschiedenen Wirkungsgraden,
u. a. aus Convallaria maialis, Adonis vernalis, Scilla maritima, Crataegus oxyacantha,
Crataegus monogyd!a, Nerium oleander, Sarothamnus scoparius, Helleborus niger, Spartium
scoparium; usw., und/oder aus den, die Gesamtglykoside enthaltenen Präparaten mit
gleichgerichteter Wirkungsspitze bzw. aus natürlichen und synthetischen Stoffen
mit gleicher Wirkung anderer Konstitution zu verwenden. Verfahrenstatsachen sind:
a) Eine saponinhaltige Glykosidmischung wirkt stärker als eine saponinfreie; b)
Convallaria ist bei weitem .die saponinreichste und Scilla die saponinärmste Urtinktur;
c) Convallariaglykoside wirken vorteilhaft in einer Konzentration von i : 5ooo;
und d) jede Tabaksorte benötigt ihren spezifischem Akzent- -und bevorzugt ihr optimales
Gemisch,- beispielsweise mit einer Convallaria-, Adonis-, Scilla-, Crataegu-s-,
Oleander- oder Spartium-Spitze, .bei der die Unversehrtheit des Gesamtkomplexes
Voraussetzung für die Praxis ist (Gemisch z. B, i Teil Oleander und/oder Spartium
auf 5 Teile Convallaria in ioo ccm bzw. iooo ccm H20). Ein besonderer Vorteil, auf
die beanspruchten Ausgangsstoffe: bezogen, ist, daß die aktivierenden: Glykosidwirkstoffe
aus den verschiedensten Pflanzengruppen nicht nur eine sehr allgemeine Bedeutung
haben, sondern daß sie auch mit den Sterinen, Saponinen, Gallensäuren und den Hormonen
mit Steroidringsystem eine natürliche Grüppe hochaktiver Stoffe bilden, die ihrer
Verwendung durch die für diese Wirkstoffgruppen charakteristischen Effekte und Einzelwirkungen
für die Endwirkung einen besonderen Charakter verleihen. Daraus leitet sich. für
das vorliegende Verfahren die Möglichkeit unerwarteter, oft besonders großer Erfolge
für die Glykosidferinentation ab. - . -Beispiele i. ioo Zentner Tabak werden mit
etwa ioo bis i5o 1 einer Glykosidlösung besprüht, die auf ioo 1 Wasser 2o Tropfen
einer Glykosidrnischung aus Convallaria, Adonis, Scilla, Crataegus und Oleander
enthält. Der die Befeuchtung herbeiführenden Flüssigkeit (oder durch eine Trägersubstanz)
kann standardisierter Phosphor-32 (in jeder Form) in praktisch unwägbarer Menge
hinzugefügt werden, obwohl die im Tabak enthaltene Phosphorsäure und ähnliche Säuren
katalytisch wirken. Der so behandelte Tabak wird in üblicher Weise fermentiert.
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2. Getrockneter Tabak in jeder Form wird einer kurzen Beschallung
mit Luftschwingungen hoher Frequenz ausgesetzt. Unter dem Einfluß des Verfahrens
werden durch mittlere Schallmengen Aromakörper neu aufgebaut, gegebenenfalls neben
dem gleichzeitigen. Abbau von Nikotin.
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3. Dachtrockene oder aus dem künstlichen Trokkenraume kommende Tabake
aller Art werden mit Hilfe an sich bekannter Konditionierungsverfahren, u. a. dem
Spray-Verfahren, auf 25 % Wassergehalt vorgefeuchtet, wobei dem Befeuchtungswasser
Radioisotope, so z. B. Phosphor-32, Kobalt-6o, Silicium-3i usw., in praktisch nicht
wägbaren Mengen; einzeln oder zu mehreren, zugesetzt werden. An Stelle der Flüssigkeit
kann irgendeine andere Trägersubstanz oder ein anderes Speichermaterial verwendet
werden. Der so behandelte Tabak wird in der üblichen, Weise fermentiert. Hierdurch
werden wesentliche- Qualitätsverfeinerungen, insbesondere in Hinsicht auf die Aromabildung,
hervorgerufen. Darüber hinaus gewährleistet das vorliegende Verfahren ein vollkommen
gleiches Bukett für den gesamten Tabak, besonders durch die Radioisotope in ihrem
pflanzenphysiologischen Verhalten bzw. auch unter dem Einfuß der radioaktiv indizierten
Verbindungen und den sich, entsprechend den eintretenden Reaktionen, aus ihnen neu
bildenden Substanzen. Es tritt also durch das Verfahren eine qualitative Veränderung
der
chemischen Zusammensetzung des behandelten Tabaks ein.