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Kleinschleifmaschine für beliebig geformte Schneidwerkzeuge, insbesondere
von Holzbearbeitungsmaschinen Es gibt für die spanahhebende Verformung eine Reihe
von. Werkzeugen, die von der einfachsten Stichelform bis zum verwickeltsten Raumkurvenmesser
reichen und die auf ebenso komplizierten Maschinen geschliffen werden müssen. Je
nach Art des Betriebes werden nun verschiedene Gruppen von Messern gebraucht, und
um .diese zu schleifen, wäre entweder eine große Universalschleifmaschine oder mehrere
kleinere Spezialschleifmaschinen notwendig. Weder das eine noch. das andere können
sich kleine und mittlere Betriebe leisten, und. dieser Umstand, hat beispielsweise
bei den verschiedenen Profilmessern der Schreinereibetriebe, deren Messerformen
besonders kompliziert sind, dazu geführt, daß solche Messer überhaupt nicht geschliffen,
sondern nach einer Handfeilung gehärtet wurden. Waren sie stumpf, so glühte man
sie aus und stellte durch Handfeilen die Schärfe wieder 'her. Natürlich blieb es
beim nachfolgenden Härten nicht aus, daß die Messer sich verzogen, wie überhaupt
der ganze Vorgang sehr zeitraubende und. unvollkommen war.
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Die Erfindung geht nun gegen diesen Übelstand in grundsätzlicher Weise
an und hilft diesem durch ein Schleifgerät ab, das mit einfachsten Mitteln das Schleifen
selbst vielzackiger und tief genuteter Fassonmesser ermöglicht und daneben auch
erlaubt, andere Werkzeuge, und zwar beispielsweise Säg .eti und Hobelmesser, zu
schärfen, so daß es zu einer Art Universalgerät wird, das sich jedoch im Gegensatz
zu den großen Schleifmaschinen jeder kleine und mittlere Betrieb leisten kann.
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Die Erfindung löst ihre Aufgabe in erster Linie dadurch, daß sie auf
einem handlich montierbaren und transportablen Gesten einer ortsfesten Schleifscheibe
einen allseitig beweglichen, und zwar zumindest
- axial und radial
verstellbaren Support mit dem Werkzeug zuordnet, dessen Einsgellbewegungen zur Schleifscheibe
vom gleichen Werkzeug bestimmt und abgeleitet werden.
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Die ortsfeste Schleifscheibe ist .für ,die Einfachheit der Vorrichtung
bestimmend, da komplizierte Einführungsantriebe für .die Schleifscheibenbewegang
schon von vornherein. ausscheiden. Für die Herstellung der Schneiderform wird eine
Andrückbewegung des axial und radial verstellbaren Supports zu Hilfe genommen, deren
Endpunkte durch eine gleichartige Messerform begrenzt werden, welche somit als Kopierschablone
wirkt. Vielfach bildet aber der zu schleifende Gegenstanü selbst die Kopierform,
und zwar wenn mehrere gleichartige Schneiderteile eines Werkzeuges, z. B. die Zähne
einer Kreissäge, zu schleifen sind.
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Die besondere konstruktive Art der Maschine kann auf verschiedene
Weise verwirklicht werden, und es ist ein weiteres Merkmal der Erfindung, daß solche
Konistruktionseinz:elheiten gewählt werden, die dem mehrfachen Verwendungszweck
des Schleifgerätes entsprechen und insgesamt eine Maschine von verhältnismäßig kleiner
und einfacher Bauart ergeben.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Kleinschleifmaschinen
in verschiedenen Ansichten (Abt: i bis 3) und Einzelheiten (Abt. 4 bis 7) dargestellt.
Abb. i zeigt eine Vorderansicht der Maschine senkrecht zur Schl:eifscheibenwelle
gesehen, Abb.2 die zugehörige Seiternanscht und Abb. 3 eine Draufsicht. Das Gerät
besteht danach aus einer Bodenplatter. mit Auflageklauen 2" die zur Befestigung
auf einer ortsfesten Grundplatte 3 dienen. Die Bodenplatte i ist oben: mit 4 versehen,
welche die Führungslager 5 für den Quersupport 6 bilden.
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Der Quersupport 6 ist seitlich mit einer Schraubenspindel 7 versehen,
welche eine Griffscheibe 8 besitzt und; in ein Muttergewinde des seitlichen Ansatzes-
9 (Abt. 2) eingreift. Die Spindel 7 ist mit dem Support 6 verschiebbar, kann aber
durch das ortsfest bleibende Einlegestück io arretiert werden, welches in die Nut
i i der Griffscheibe 8 eingreift. Bei Drehung der Spindel 7, was vor :allem
zur Feineinstellung dient, maß die Laufmutter 9 vor- oder zurückwandern und nimmt
dabei den Quersupport 6 mit, wodurch das Werkzeug der . Schleifscheibe genähert
oder von dieser entfernt wird.
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:Das Schleiforgan selbst wird von einem Motor z2 angetrieben, *elcher
auf einem Lagerbock 13
gelagert ist und mit -seiner-Spindel-14 owohl die eigentliche
Arbeitsscheibe i5 als auch eine am arideren Ende fliegend gelagerte Hilfsscheibe
16 antreibt.
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Der' Quersizppört 6 ist finit -'senkrechten Führungsbahnen 17 versehen,
auf welchen -eine durch Rippen 18 versteifte Winkelplatte i9 höhenverstellbar, ist.
Der lotrechte Teil .der Winkelplatte i9 greift zu diesem Zweck mit einer Nuß 2o
in dien Gleitschlitz 21 (vgl. Abb. 2) des senkrechten Führungsständers m7 und wird
mittels einer Sch.raüben-Spindel z2 mit Griffscheibe 23 -gesenkt oder - gehoben.
Über der Nuß 2o ist noch eine Feststellmatter 24 angeordnet, welche durch den Knüppelstift
25 -festgestellt werden kann.
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Auf dem waagerechten Teil der Platte ig sind nun zwei parallel zur
Schleifachse verlaufende Führ rangen 26 (Abt. 2) vorgesehen, auf deren Kugeln
27,eine in axialer Richtung verschiebbare Platte 28 läuft, die durch eine Axialspinde129
mit Griff-Scheibe 30 zwangsläufig längs verstellt werden kann; sofern man,
wie beim Quersupport, durch ein-'entsprechendes ortsfestes Einlegestück 31 die axiale
Beweglichkeit sperrt und so die Laufmutter 3:2 der Platte zur Verschiebebewegung
zwingt.
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Auf dieser Platte 28 baut sich nun der Werkzeugträger auf, und zwar
in Form eines Unterteiles 33, welcher in einer an der Auflageplatte 28 befestigten
zweiteiligen Glocke 34 und- 35, die oben eine Kugel 36 festhält, durch Keilwirkung
höhenverstellbar ist: Die Höhenverstellung erfolgt -durch eine in der Glocke 35
befindliche Druckschraube 37, welche in einem Keilstück 38 drehbeweglich ist, dieses
jedoch je nach Drehrichtung mitnimmt.
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_ Die Kugel 36 ist in der Glocke 34 um die Zapfen 39, welche eine
zur Schleifscheibenächse senkrechte Querachse q bilden, schwenkbar, und zwar um
den durch die Längszapfern 4o bestimmten Betrag, der etwa einen Winkel von: io°`
nach jeder Seite erlaubt, bevor der Zapfen 4o am Nutengrund41 des Glockenrandes
anstößt. Zusammen mit dem Glockenoberteil 34 ist ,die Kugel 36 um ihre vertikale
Achse v drehbar. Auf der Kugel 36 sitzt nun der Werkzeugträger, eine rechteckige
Platte 42 mit einem Schraubenbolzen 43, welcher die Spannplatte 44 fest auf
das Werkstück 45, welches die in Abb. 3 dargestellte Form erhalten soll, aufdrückt.
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Ein ähnlicher Werkzeugträger ist neben dem vorbeschriebenen auf der
Platte 28 aufgebaut, dessen gleichzahl-ige Teile mit (') bezeichnet sind. Der Keil
38 .ist hier durch eine Feder 3'8' ersetzt, welche das Unterteil 33' nach oben drückt.
Die Glocke 34 ist einteilig, und die Drehbeweglichkeit um die vertikale Achse v
wird durch Schlitze 41' begrenzt, in welchen die Querzapfen 39' sich verstellen
können. Beide Gelenkkugeln 36 und 36' sind zu .gemeinsamer Bewegung durch ein Kuppelstangenpaar
46 verbunden, welches an entsprechenden Köpfen 47 und 47' angreift. Dieses überträgt
sowohl die Schwenkbewegungen der Platte 42 um die Querachse q als auch die Drehbewegungen
dieser Platte 42 um die Vertikalachse v auf die andere Platte 42 und damit auf das
zu schleifende Werkzeug 45.
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Die Form dieses Werkzeuges bestimmt sieh nach dem als Schablone dienenden
Messer 45', dem eine Tastvorrichtunggegenübersteht, welche auf den mit Grundplatte
i' ortsfest angeordneten Ständer 48 montiert ist. Die Vorrichtung besteht aus einer
auf verschiedene Radien feststellbaren Spiralscheite 49, die -mit einer Skala 5o
für den gewürischteri Scharfwinkel versehen ist, zu der noch ein Einstellzeiger
51 gehört. Auf diesen wird nun das 'Werkzeug 45' gesenkt oder gehoben, wobei je
,nach
den mehr 'in die Radialrichtung übergehenden Kurvenstücken einte Drehung um die
Vertilca1-achs:e v erfolgt, bis der Taster einigermaßen im Winkel zur Schneidkante
steht, wobei auch eine Schwenkung um .die Ou:erachse q zur Erzeugung des richtigen
Hinterschliffes erfolgen kann.
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Nach erledigter Einstellung :ergibt sich. die weitere Handhabung von
selbst und ist auch von ungelernten Personen durchführbar. Die auf einen bestimmten
Abstand des Werkzeuges .a.5' eingestellte Tastscheibe 49 begrenzt den äußersten
Anschlag des Ouersupports 6, i9, der zusammen mit dem Längssupport 28 bis zum Anschlag
an die Tastscheibe 4.9 herangebracht und an deren. Taststelle entlanggezogen wird,
wobei sich nach und nach. eine :der Messerform 45' entsprechende Schleifkante an
dem der Schle:ifscheibeneinwirkung ausgesetzten Werkzeug ergibt. Die großen Bogen
,verden dabei unter weitgehender Ausnutzung der Schwenk- und Drehhewegungen der
Werkzeugträger geschliffen. Sind nach einigem Hinttndh2rzieben keine spanabhebenden
Stellen am Werkzeug ,I5 vorhanden, so ist die Messerform :I5 fertig g°-schliffen;
und es kann ein anderes Stumpfmess#2r oder ein neues Stahlplättchen eingesetzt werden,
aus dem @di:e Messerform herausgeschliffen wird.
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Aber nicht allein für Formmesser ist die beschriebene Kleinschleifmaschine
brauchbar, sondern sie kann auch mit kleinen Zusatzgeräten zu anderen Schleifarbeiten
verwendet werden. Die Abb. 4. und 5 zeigen hier die Vorrichtung, wie sie für das
Schleifen von Kreissägen :erforderlich ist, bei dem eine der Zahnform entsprechende
Fassonscheibe 52 verwendet wird. 36 bezeichnet wiederum die Kugel dies Werkzeugträgers,
die jetzt jedoch in :der aufrechten Lage festgeklemmt wird, und zwar mittels der
früher :erwähnten Klemmschraube 37. Der Werkzeugträger erhält eine Aufsetzplatt
53, die mit einem senkrechten Schenkel 54 versehen ist, in dessen Schlitz 55 eine
Klemmvorrichtung 56 für das jeweils auf den Durchmesser einzustv:llende Sägeblatt
57 sich befindet. je nach Schräge und; Größe des gewünschten Schleifwinkels wird
das Sägeblatt 57 :entsprechend schräg zur Schleifscheibe 52 eingestellt, Der Lagerbock
für die Tastvorrichtung wird zur Aufnahme eines Vorschubmechanismus verwendet, der
aus einem Winkelstück 58 mit in einem Schlitz 59 verstellbaren Zapfen 6o und 61
besteht. Im Bereich dieser Zapfen liegt der Arm 62 eines Winkelhebels 63, dessen
kugelförmiges Ende 6d. auf einen Schieber 65 einwirkt, der mit seiner gefederten
Klinke 66 in die jeweils vorhandene Zahnlücke eingreift. Ist die Schleifscheibe
an dem ihr gegenüberliegenden Zahn vorbeigekommen und wird der Quersupport durchgezogen,
so trifft der Arm 62 auf dien Zapfen 6o und zieht den Schieber 6-5 um eine Zahnteilung
zurück, so .daß die Klinke 66 in den nächstfolgenden Zahn einfällt. Bei der Rückbewegung
der Schleifscheibe trifft, nachdem sie den angeschliffenen Zahn verlassen hat, der
Arm 62 gegen den ortsfesten Zapfen 61 und schwenkt dabei den Arm 63 im Sinn: des
Uhrzeigers, der dann die Klinke 66 um eine Teilung nach rechtsiterschiebt, so daß
nunmehr der nächste Zahn in den Bereich der Schleifscheibe 52 kommt. Bei
allen diesen Operationen ist der Längssupport 28 mittels des Einlegestückes
31 und der Spindel 29 festgestellt, während der Ou:ersupport 6, lig von Hand
unter der Schleifscheibe 5!2 hindurch- und wieder zurückgezogen werden kann.
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Eine weitere Feststellung der Supporte findet beim Schleifen der Dicktenmesser
statt, für die in den: Abb. 6 und 7 ein Zusatzgerät veranschaulicht ist. Dieses
Zusatzgerät besteht aus einer Messerklemme, welche mit ihrem Unterteil
70 und dem Oberteil 7 1 auf -dem Werkzeugträger 4:2 in der beschriebenen
Weise festgespannt wird. Zwischen den beiden Teilen 70 und 71 liegt in einer
cntsprechenden Ausnehmung das zu schleifende Dickten-oder Hobelmess:er 72 und wird
,durch die gefederten, 76, Rollen 73 fest auf seine Unterlage gedrückt. Auch in
horizontaler Richtung sind Rollen 74 vorhanden, welche in ihrer keilförmigen Rille
75 das Messer an seiner Schneide aufnehmen. Die Tasteinrichtung 49 ist dieselbe
wie beim Fassonmesserschleifen, und das Dicktenmesser wird auf eine dem gewünschten
Schleifwinkel entsprechende Höhenlage eingestellt und dann bei vollkommener Arretierung
beider Supporte an der Schleifscheibe 15
entlanggezogen.
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Selbstverständlich ist der Gegenstand der Erfindung nicht auf .die
dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, denn es gibt noch eine Reihe von
Messerarten, insbesondere auch die spiralgeformten Fräser und Schneidwerkzeuge,
welche mit einfachen Zusatzvorrichtungen und ohne besondere Mühe und Fachkenntnisse
mit der erfind,ungs:gemäßen Kleinschleifmaschine geschliffen %verden können.