DE871514C - Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus as-Dichloraethylen und Vinylchlorid - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus as-Dichloräthylen und Vinylchlorid Die bekannten Mischpolymerisate aus weit überwiegenden Mengen as-Dichloräthylen und entsprechend geringeren Mengen Vinylchlorid sind wegen ihres an sich technisch erwünschten hohen Erweichungspunktes schwer verarbeitbar und bei den erforderlichen hohen Verarbeitungstemperaturen nicht genügend beständig. Es gelingt zwar durch Zusatz von Weichmachern oder durch Mitpolymerisation größerer Mengen anderer polymerisierbarer Verbindungen, leichter verarbeitbare Polymerisate zu erhalten, doch wird diese Verbesserung auf Kosten des für viele Verwendungszwecke erwünschten hohen Erweichurngspunktes und oft der mechanischen Eigenschaften erzielt.
• Es wurde nun gefunden, d.aß man ohne nennenswerte Beeinträchtigung des Erweichungspunktes leicht verarbeitbare und gegenErhitzungbeständige Mischpolymerisate aus mindestens etwa 8o % as-Dichloräthylen und bis zu etwa 2o % Vinylchlorid erhält, wenn man bei der Polymerisation kleine Mengen, etwa 2 bis 8%, Acrylnitril mitverwendet. In den neuen Polymerisaten lassen sich die zunächst unorientierten Moleküle leicht durch Reckung bei Zimmertemperatur orientieren, wodurch ihre mechanischen Eigenschaften. wesentlich verbessert werden. Die arylnitrilfreien Misch_ polymerisate sind dagegen nur in beschränktem Maße und nur bei höherer Temperatur reckbar.
• Man kann das Gemisch der Monomeren im Block oder in Lösung oder auch in Emulsion polymerisieren. Besonders vorteilhaft ist das Arbeiten unter Ausschluß von molekularem Sauerstoff.
• Die in :den nachstehenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
• Beispiel i Ein Gemisch aus 8oo Teilen as-Dichloräthylen, Zoo Teilen Vinylchlori@d und 3o Teilen Acrylnitril wird unter Ausschluß von molekularem Sauerstoff in Emulsion polymerisiert. Das wie üblich ausgefällte und getrocknete Polymerisat läßt sich auf der Walze verarbeiten, zu Fäden verspritzen oder zu Folien ausziehen. Es ist ausreichend wärmestabil und läßt sich schon bei Zimmertemperatur vorzüglich durch .Reckurig orientieren.
• Nichtorientierte Folien aus dem Mischpolymeri-.sat haben einen Erweichungspunkt von r15° und eine Festigkeit von i 5o kg/cm2 ; durch Reckung erh.ä@lt man orientierte Folien mit einer Festigkeit von i2,oo.kg/cm?" ohne daß der Erweichungspunkt sich ändert. Das entsprechende acrylnitrilfreie Mischpolymerisat'hat einen Erweichungspunkt von 12o°, ist ohne Weichmacher kaum vemrbeitbar, läßt sich durch Reckung nur unwesentlich orientieren und ist wärmeunbeständig. Die Festigkeit einer Vergleichsfolie beträgt Zoo kg/cm2.
• Bei spie,12 Ein Gemisch aus 85o Teilen as-Dichloxäthylen, i5,o Teilen Vinylchlornd und 5o Teilen Acrylnitril wird wie im Beispiel i angegeben polymerisiert. Das erhaltene Mischpolymerisat zeigt im Vergleich zu acrylnitrilfreiem Polymeris-at die folgenden mechanischen Werte: Tabelle siehe nebenstehend. Beispiel 3 Ein Gemisch aus goo Teilen as-Dichloräthylen, ioo, Teilen Vinylchlorid und 2o Teilen Acrylnitril wird ohne Ausschluß von Sauerstoff in Emulsion polymerisiert. Das wie üblich aufgearbeitete Polymerisat zeigt im Vergleich zu ebenso hergestellten

  Polymerisatfolie Festigkeit Erweichungs-

  kg,'cm I punkt C

  A. Mit Acrylnitril

  a) nicht orientiert .... 195 # 132

  b) halb orientiert ..... 23o 128 bis 135

  c) ganz orientiert ..... 8oo bis rzoo 128 bis 1.35

  B. Ohne Acrylnitril ......

  a) ohne Weichmacher . 200 140

  b) mit 25 % Weich-

  macher . . . . . . . . . . 75 82 bis 9o

  acrylnitrilfreien Polymerisaten eine erhöhte Beständigkeit in der Wärme und läßt sich leicht recken, wobei ähnliche Festigkeitswerte, wie sie im Beispiel 2 angegeben sind, erzielt werden. Der Erweichungspunkt liegt um 16g°. -Das acryln @itrilfreie Produkt läßt sich kaum recken, hat demgemäß niedrigere Festigkeitswerte bei einem Erweichungspunkt von 170 bis 175o.
• Beispiel4 86o Teile as-Dichloräthylen, zq.o Teile Vinylahlorid und 3o Teile Acrylnitril wenden in 3ooo Teilen Methanol gelöst und nach Zusatz von io Teilen Ammoniumpersulfat in einem Autoklav 2o Stunden auf 35 bis q.0° erwärmt. Das Polymerisat scheidet sich als feines Pulver ab. Nach dem Trocknen erhält man ein weitgehend unlösliches Polymerisat, das gut verarbeitbar ist und sich durch Recken orientieren und vergüten läßt. Der Erweichungspunktliegt bei i4o°. Das entsprechend hergestellte acrylnitrilfreie Polymerisat ist sehr schwer verarbeitbar und kaum zu orientieren und gibt Formkörper von geringen Festigkeiten. Der Erweichungspunkt liegt bei 145 bis i5o°.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von .M ischpolymerisaten aus as-Dichloräthylen und Vinylchlorid,dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Polymerisation von Gemischen aus mindestens etwa 8o 07o as-Dichloräthylen und bis zu etwa 2o °/o Vinylchlorid kleine Mengen von Acrylnitril mitverwendet.