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Maschine zur Bearbeitung von Tierfellen Das Hauptpatent erstreckt
sich auf eine lösbare Verhindung.zwischen einem zu bearbeitenden Werkstück und der
Anlagefläche einer Haltevorrichtung unter Zuhilfenahme einer Zwischenschicht aus
einer gefrorenen Flüssigkeit und auf eine Vorrichtung zum Herstellen dieser Verbigdung.
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Die Erfindung hat die Verwendung der genannten Verbindungsmittel auf
dem .speziellen Gebiet der Bearbeitung von Tierfellen zum Gegenstand.
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Das Zurichten von Fellen, besonders zur Gewinnung von Haarstoffen
für die Filzindustrie und zu Spinnereizwecken umfaßteine Reihe von Arbeitsgängen,
die mit für diesen Zweck konstruierten Maschinen durchgeführt werden. Bei allen
Haarstoffgewinnung:en kommt :es zunächst darauf an, den Haarteil des Felles möglichst
verlustlos von dem Hautteil zu trennen und dabei gleichzeitig dafür zu sorgen, daß
Hautteilchen nicht mit ins Haar .gelangen. Die hierfür verwendeten Schneidemaschinen
beruhen auf den verschiedensten Prinzipien. Am weitesten. verbreitet ist die Walzenmessersahneidemaschine,
bei der der Hautteil des Felles durch ein Walzenmesser, das aneinem Standmesser
mit hoher Drehzahl vorbeiläuft, in kleinste Streifen zerschnitten wird, wobei gleichzeitig
durch den nchtigen Stand des Messerschnittes eine Trennjung des Haares von :den
Hautstreifen erfolgt. Das Zubringen der zu schneidenden Felle erfolgt über Walzengänge,
wobei außerdem noch gewisse Streckvorrichtungen @eingeschaltet sind, die das angefeuchtete
Fell in eine möglichst ausgereckte, also ebene Form an die Schneidevorrichtung bringen..
Die beabsichtigte Wirkung dieser Arbeitsweise besteht darin, daß der Haarteil der
Felle in -einem
sogenannten Vlies oder Kätzchen gewonnen wird, dergestalt,
daß weder beim Schneiden noch nachher eine Verschiebung der einzelnen Fellhaare
gegeneinander verfolgt, und unter vorsichtiger Weiterbehandlung die Haare genau
in der: Form und Lage gehalten werden können, die sie auf dem Fell selbst haben.
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Dar Nachteil dieses Schneideverfahrens besteht in folgendem: Der Hautteil
des Felles wird vollständig vernichtet, kann also für die Lederfertigung nicht mehr
verwendet werden, sondern hat ;nur noch Wert als Düngemittel oder für die Leimbereitung.
Außerdem wird :das Haar bei diesem Schneidevongang n cht stückefrei gewonnen, es
müssen nach dem Schneiden .durch Handverlesung Fellreste und Teile :der Haut, soweit
sie dem Auge sichtbar sind, entfernt werden. Trotzdem enthält im Durchschnitt solches
Haag noch r o bis i 5 % Stücke (gewichtsbezogen), die vor dem Filzen durch sein
Blasverfahren abgeschieden werden. Die kleinsten Hautreste, die durch .den Blasvorgan:g
nicht abgeschieden werden, bedingen Filzfehler.
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Andere Schneidemaschinen .arbeiten s:o, daß der Hautteil dies Felles
erhalten bleibt. Sie sind ausgebildet als Riundmesser-,oder Bandmessermaschinen.
Bei der Rundmessermaschine wird das Fell an einem dauernd unter Schliff liegenden
schnell rotierendien Rundmesser durch geeignete Haltevorrichtungen mit dem Haarteil
vorbeigezogen. Die abgeschnitt,en6n Haare werden von einem Gebläse abgesaugt. Dadurch
wird die Blöße (Hautteil) zwar erhalten, sie bleibt :aber ,selten unbeschädigt und
das Haar wird vor allen-Dingen verwirbelt und kann nicht als Vlies oder Kätzchen
verpackt werden.
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Bei den Bandmessermasclunen, die hervorgegangen sind aus den I,Construktionen
der Lederspaltmaschine, wird das Fell in Walzensätzen einigermaßen zwangsläufig
geführt und durch ein dauernd unter Schliff liegendes Bandmesser geschoren. Die
Arbeitsweise dieser Maschine ist deshalb- nicht zufriedenstellend; weil die Felle
.nur in angefeuchtetem Zustand geschnitten werden können, verhältnismäßig große
Verluste entstehen, und die Blößen nicht besonders Schonend behandelt werden.
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Das Rupfen und Stutzen der Felle mit -dem Ziel, durchstehende Stichelhaare,
die für den Filzvorgang schädlich :sind, zu entfernen bzw. Haarpartien abzuschneiden,
die durch .die Eiaiwirkung von Sonnenlicht verhärtet sind und sich deshalb für gewisse
Filzqualitäten .nicht eignen, geschieht in Rupf- und Stutzmas.chinen, die von Hand
beschickt werden. Auch Putzmaschinen mit Bürstensätzen zum Aufbürsten und Fegen
der Felle sind in Verwendung, bei. denen :es aber immer darauf ankommt, da,ß sie
in einer: besonderen Arbeitsgang von Hand bedient und beschickt werden.
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Die vorbezeichneten Mängel bei der Haargewinnung werden nun durch
die Anwendung des Verfah.rens nach .der Hauptanmeldung »Lösbare Verbindung zwischen
einem zu bearbeitenden Werkstück und einer Anlagefläche einer Haltevorrichtung«
vermieden, indem exfindungsgemäß das Fell mit seiner Hautunterseite ,auf leine rotierende
Trommel, und zwar durch geeignete Maßnahmen so- aufgefroren wird, daß es vollkommen
dicht auf der ;glatten Trommeloberfläche aufliegt. Eine langsam rotierende Trommel
ist als Hohlkörper ausgebildet -und wird durch Kälteeinwirkung beliebiger Art in
#-lhmm Innern soweit gekühlt, daß die Trommeloberfläche eine Temperatur annimmt,
.die das Festfrieren ider angefeuchteten Fellunterseite gewährleistet. Dabei werden
die Felle durch eine Aufgabevorrichtung, welche ein Strecken und Recken an ihnen
belvirkt, auf die Trommel ;gebracht und angepreßt. Sie frieren auf der Trommeloberfläche
sofort fest und bleiben dort infolge der angewendeten tiefen Temperaturen während
der folgenden Arbeitsgänge haften. Die Felle nehmen, in unmittelbarer Folge nacheinander
auf die Trommel aufgegeben, an ihrer drehenden Bewegung teil und durchlaufen nacheimander
i. Walzenbürsten in mit- oder gegenläufiger Drehrichtung, a. Rupfwalzensätze, die
in gewissen Zonen der Fellbreite durch zweckentsprechende Vorrichtungen richtig
eingestellt sind und überstehende Stichelhaare ausrupften und 3. eine Sttutzvorrichtung,
die ebenfalls andere Partien des Felles durch die Wirkurig eines umlaufenden Walzenmessers
mit Standmesser stutzen. Schließlich gelangen 4. die Felle an ein Bandmesser, das
unter dauerndem Schliff liegend mit entsprechender Umfangsgeschwindigkeit den Haarteil
nach Art einer Rasur mit einem Minimum an Gewichtsverlust abschneidet, wobei der
Hautteil unter dem Messer fest verbunden mit der Trommel weiterläuft, während die
Haare, ohne gegeneinander bewegt zu werden, ;als Vlies über das Bandmesser ablaufen
und vollkommen stüekefrei sind. Der Hautteil wird dann durch Einleitung von Wärme
nasch bekannter Art wieder von der Trommel abgetaut und zusätzlich unmittelbar darauf
von .einem Schabemesser gb"enommen.
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Die vorstehend beschriebene, neu,axtige Frosttrommelzurichtemaschine
erspart dabei die Arbeitskräfte, welche sonnt für jeden Bearbeitungsgang der Felle
notwendig waren und verwirklicht noch weitere, nachstehend .aufgeführte Vorteile,
besonders im' Hinblick auf .die Qualitäten der gewonnenen Produkte.
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Zunächst werden die Haare stückefrei, d. h. .ohne Reste von Hiaut,
gewonnen. Ferner fließen die Haare in einem Vlies oder Kätzchen über das Bandmesser
ab, so daß ihre Qualität in der Packung jederzeit beurteilt werden kann, wobei das
für die spätere. Veraxbeitung lästige Anfilzen völlig vermieden wird. Außerdem verläuft
der Schneidegang praktisch verlustlos, da .eine sehr genaue Trennung von Haut und
Haar möglich ist, und schließlich kommt noch die unversehrte Erhaltung der Rnestheut
als wirtschaftlich bedeutungsvoll in Betnacht.