-
Photographische Kamera mit einer Aufnahmekammer und einer einstellbaren
Spiegelsucherkammer Die Erfindung betrifft photographische Kameras für zwei verschiedene
Aufnahmefilme mit einer Aufnahmekammer und einer einstellbaren Spiegelsucherkam-mier.
-
In der photographischen Praxis ist es unvermeidlich, daß mit verschiedenen
Filimemulisionen gearbeitet werden muß, sei es, daß Kunstlichtaufnahrnen mit Außen-
oder Naturaufnahmen abwechseln, Reproduktionen mit Porträtaufnahmen .oder beispielsweise
Schwarzweiß- mit Farbaufnahmen. Der Photograph mußte zu diesem Zweck mehrere entsprechend
geladene Kameras oder Kassetten mitführen.
-
Die einfache räumliche Vereinigung der beiden Kameras schlechthin,
wie sie zur Durchführung von Kontro.llau,fnahmen zwischen einer Kino- und einer
Standbilidkamera bekannt ist, gestattet nicht die unabhängige Arbeitsweise beider
Kameras in dem geforderten Maße, d. h.. jedierzeitiige und beliebig alternative
Verwendung der Einzelkamera.
-
Die Verwendung von Auswechselkassetten mit den gewünschten Filmsorten
ist an: sich, 'bekannt; auch damit läßt sich: .die @gestellte Aufgabe zwar lösen,
jedoch bedingt der Übergang von einer Filmsorte auf die andere dien umständlichen
und, zeitraubenden Kassettenwechsel. Es wurden daher Doppel- oder Mehrfachkasis-ettenderart
mit der Kamera verhunidern, daß die Filmarten wahlweise in den Strahlengang des
Objektivs einschaltbar waren. So einfach diese Lösung bei flüchtiger Betrachtung
erscheint, so erfordert sie doch einen. nicht unerheblichen Zeitaufwand für den
Übergang von
einer Filmsorte -auf idie andere. Außerdem stellen
sich der Durchführung dieses Gedankens beträchtliche technische Zusatzprobleme entgegen,
beispielsweise hinsichtlich der Filmführung in der Bildebene, der Kupplung der Fillmsichaltung,
dies Zäihlwerks und der sonstigen Sicherh@eits- und Sperreinrichtungen der Kamera.
-
Durch idie Erfindung wird;,diegestellte Au.fgatbt dadurch gelöst,
daß .an einer Kamera mit einer einstellbaren Spiegelsucherkammer die Spulenhalteorgane
sowie diieFiImführung und Sichalteinrichtung für einen zweiten, Film in der Sucherkammer
angebracht sind -und,daß die Sucherkammer mit einem besondreren Objektivverschluß
;ausgestattet, ist, so daß sie eine selbständig von der,bisherigen alleinigen Aufnahmekamera
verwendbare Spiegelreflexkamera ist. Durch diese Merkmale wird, ausdrehend, vorn
.der bekannten und allgemein eingeführten so:genannten zweiäugigen Reflexkajmera,
mit geringstem Aufwand eine vollständige Lösung der Erfindungsaufgabe erzielt. Diese
Kameraart gestattet vermöge ihres. Aufbaus an sich die Un.terbringunig des zweiten
Films und der @sonst für wünschenswert gehaltenen Schalt-, Sperr- und: Anzeigeeinrichtungen,
Filmschaltung, Verschlußauslös:ung usw., ohne daß normalerweise ihre äußeren Abmessungen
vergrößert zu werden brauchen, denn außer der Unterbringung der Spulenhalter und
Spulen und dies Verschlusses für,das ohnehin vorhandenie zweite Objek-
tiv
braucht nur der vorhandene Sucherspiegel nach Art einer einäugigen Reflexkamera
beweglich gemacht zu werden,. Nebenher ergibt sich der augenfällige Vorteil, daß
die Beolbiachtung des Aufnahmegegenstandes immer im gleichen Spiegelsucher erfolgt
wie bisher bei @dieser Kameragattung, :ganz gleich, mit welcher der @bfei.den Kamerias
jeweils gearbeitet wird: Bei Verwendung rder vorhandenen Filmschalthandhabe und
des: Auslösers für beide Kameras bedarf es lediglich einer einfachen. Umschaltvorrichtung.
Auch kann idiese entfallen, wenn z. B: die. gemeinsame Filmschalthandhabe .in. Verbindung
mit getrennten der beiden Kameras gebracht wird. Damit wsird mit kleinstem Aufwand
ein Höchstmaß von Narrensicherheit erreicht. Bei der vorausgesetzten Kamerabauart
ist im allgemeinen das Objektiv für,die Sucherkamera lichtstärker als das,der'bisher
alleinigen Aufnahmekamera, so daß dieses Objektiv besonders geeignet ist zur Verwendung
mit Tele- oder Nahvorsätzen. Die Einrichtung kann: vorzugsweise so getroffen werden,
daß @diese,- Vorsätze und Spezialoptiken, nur an der Swcherkamrmer verwendet werden,
:di;e jia nun eine selbständige Aufnahmekamera darstellt; damit ergibt sich der
zusätzliche Vorteil, d:aß -diese Vorsätze nicht mehr doppelt vorhanden zu sein brauchen,
wie dies .bei .der bisherigen Aufnahmekammer mit gesonderter Spiegelsucherkammer
erforderlich war, oder besondere Masken und Maskensteuerungen, um eine Übereinstimmung
des Sucherbildes mit dem Aufnahmebild zu erhalten; diese Identität. ist sichergestellt,
wenn z. B. diese Spezialoptiken nur mit der als Reflexkammer ausgebildeten Sucherkammer
ausgeführt wer4:kn, was beispielsweise durch zusätzliche Sperren für die Verschlußaus.lösung
in Abhängigkeit von den. aufgesetzten optischen Zusatzgeräten -erzwungen werden
kann oder durch unterschiedliche Ausbildung ider beiden Fassungen.
-
In weiterer Ausgestaltung,dier Erfindung werden die Spulen der hai-den
Filme seitlich ,der Kamera stehend paarweise und vorzugsweise gleichachsig übereinander
angeordnet. Der Filmtransport wird zweckmäßig durch eine seitlich um eine horizontale
Achse drehbare Kurbel bewirkt, (die über entsprechend.- Getriebe die Aufwickelspule
antreibt. Durch einen Umschalter kann die Kurbel wahlweise mit dem einen oder anderen
Film gekuppelt werden, oder der Antrieb kann über ein Differentialgetriebe od. dgl.
dem Film zugeleitet werden, welchier zuvor belichtet wurde. Jedem Film bist zweckmäßig
ein besonderes Zählwerk zugeordnet.
-
Ini dien Zeichnungen ist der Erfin@dungsgegenstand in mehreren Awsfivhrungsformen
dargestellt, und zwar zeigen die Abb. T bis 3 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kamera, A.bb. 4 und 5 eine andere Ausführungsform einer Einzelheit, Abb. 6 unid
7 eine weitere Ausführungs.fbrm und Abb: 8 eine besondere Ausbildung der Versc.hlüßanordnung.
-
Die in den Abb. i bis 3 dargestellte Kamera besteht im wesentlichen
laus einer Atifniahmekammer z und einer Sucherkammer 2. Jeder idieser Kammern ist
ein Objektiv 3 b:zw. 4 zugeordnet. Beiide O0hjektive haben: eigene Verschlüsse und
Blenden, die mit Knöpfen 3' und q.' bzw. 3" und 4" einstellbar sind. Die Sucherkammer
2 mit der Mattscheibe 5 ist idurch den Lichtschacht 6 verschlossen. Der Sucherspiegel
7 ist erfindungsgemäß schwenkbar und kann beispielsweise mit,dem Hebel 7' in die
strichpunktierte Lage hochgeklappt werden; so daß der Strahlengang auf das Bri@ldfienster
dies zweiten Fi@lmsg freigegeben wird. Während (der Film 8 der eigentlichen Kamera
z. B. das Bildformat 6 X 6 besitzt, ist der Film in der Sucherkammer z. B. 35-mm-Film.
Die Filmspulen der beiden Filme sind in. den Abb. 2 -und 3 seitlich,des Kamerakörpers
stehend angeordnet, und zwar sind Spulenkammern zo und iz zwecks R.aümersparnis
weitgehend in dien Kamerakörper einbezogen. Zum Transport :des Films ist eine Kurbel
12 an der Kamera um eine horizontale Drehachse angeordnet und über edn nicht @dargesteiltes
Getriebe mit den Audwi.ckels:p:ulen des einen oder des anderen Films etwa wahlweise
verbunden. Die gesonderten Zählwerke für .de beiden Pnlmne slind ebenfalls nicht
besonders dargestellt. Der Fidcmitranispoit ist vorzugsweise in, an sich bekannter
Weise .mit selbsttätiger Büdd,länienibegrenzung sowie mit dem zugehörigen Obje!k
tivverschluß durch eine Doppelbel'i@chtumgssperre und Leerhi,lidsperre verblu.nden.
-
Durch den Entfernungseinste@llknopf 15 werden die beiden Objektive
gleichzeitig verstellt. Für,die Objektive 3 und 4 sind gesonderte Auslöser 13
und 14 vorgesehen.
-
Bei Belichtung des in Kammer r liegenden Films 8 wird die :erfinduiiigsgemä,ße
Kamera in
üblicher Weise gehandhabt, d. h. man betrachtet bei heruntergeklapptem
Spiegel? das Mattscheibenbilid 5 unid @biefä,tiigt Iden Auislöser 13 bei richtiger
Einstellung. Soll nun eine Aufnahme mit adern .in der Kammer 2 liegenden Fülm 9
gemacht werden;, so erfolgt die Bildeinstellung ebenfalls auf der Mattscheibe 5.
Auf das eventuell abweichende Format wird mit Hilfe von Masken oder einer Maske
Rücksicht genommen. Zu diesem Zweck kann eine Klappmaske an dem Lichtschacht angelenkt
sein. Ist die Einstell'un'g erfolgt, so wird der Vers:chluß des Sucherobjektivs
4 geschlossen und gleichzeitig damit der Spiegel 7 hochgeklappt. Danach erfolgt
die Belichtung des Films g durch Betäftigen des Auslösers. 14. Es ist natürlich
möglich., Verschluß und Spiegel? ins bekannter Weise so miteinander zu kuppeln,
diaß nach der Bilideinstellunig allein .durch Betätigen des Auslöseknopfes 14 zunächst
.die Versc.hlußlamellen geschlossen, dann der Spiegel 7 hochgeklappt und schließlich
der Film belichtet wird.
-
Beider in ,den Alb. i bis 3 ,dargestellten Kamera ist ferner ,gemäß
einem weiteren Erfinidungsige@d.anken im Boden kies Gehäuses noch ein. gemeinsamer
Belichtungsmesser vorgesehen, dessen. Photozelle 16, wie in Abb. i dargestellt ist,
in die Bereit.schaftsllage tierausgeklappt werden kann. Das Ableseinstrument liegt
beispielsweise in an sich bekannter Weise im Blickbereich der Mattscheibe 5.
-
Eine abweichende Anordnung des Belichtungsmessers zeigen @die Abb.
4 und 5. Die Photozelle 16 ist hier unterhalb der Aufnahmekammer i fest hinter einem
niedrigen, :aber vorzugsweise langen Fenster 18 eingdbaut (Abb. 4). Der Zeiger 17'
des Galvanometers 17 ragt seitlich aus dem Kamerakörper heraus, so daß er von, oben
in dem Fenster ig sichtbar isst (Abb. 5).
-
Damit ,der Belichtungsmesser für beide Objektive brauchbar ist, wind
die Einrichtung vorteilhaft so getroffen, daß miit,der Umschaltung :des Filmtransports
gleichzeitig auch eine Umschaltung des Belichtungsmessers (etwia durch Widerstände)
vorgenommen wird, so dlaß immer die der jeweils- benutzten Aufnahmekamera zugeordneten,
Widerstände im Galvano@meterstramkreis liegen.
-
Bei dem in Abb. 6 und 7 dargestellten' Ausführungsbeispiel sind die
beiden. Objektive mit einer gemeinsamen Froatliinsenei.nstellumig versehen, was
den Vorteil hat, daß die Objektivstutzer bei Einstellung,der Kamera,auf Uniendlich
nicht so weit in das Kame rainrnere hineinragen,. Dadurch, bleibt für die Spiiegelbewegu:ng
genügend Raum frei. Die Auslöser 13 und z4 für 'die beiden Objektivverschlüsse sind
.hier hei dem dazugehörigen Objektiv angeordnet. Die Lage des jeweils benötigten
Auslösers ist jeweils die gleiche, ldadie Kamera beim Übergang auf den .anderen
Film nur i8o° gedreht wird. Entsprecherdes gilt auch für die Verschluß- und Blendeneinisteller
3', 3" und 4', 4" für :das Objektiv 3 bzw. 4.
-
Um eine störende Parallaxe zu vermeiden:, ist es zweckmäßig, 'die
beiden Objektive 3 und 4 so nahe wie mögliich zusammenzurücken. Bei gesonderten
Zentralverschlüssen für jedes Objektiv ist normalerweise der geringste Abstand der
ap:tischen Achsen durch die Durchmesser der Zentralverschlüsse (33 und 34 in Abb.
6) bestimmt. Umeine weitere Annäherung der Objektive zu erhalten, werden. in weiterer
Ausbildung der Erfindung die Verschlüsse axial, gegeneinander versetzt, indem z.
B. der Verschluß 34 des Sucherobjektivs 4 hinter dem Objektiv .angebracht wird,
der andere Vers:chluß 33 in üblicher Weise. In Abb. 8 ist e ine .solche Ausführung
dargestellt. 33 und. 34 sind: die Zentralverschlüsse.
-
Die Anordnung des Versehlus-ses hinter dem Sucherobjektiv erlaubt
insbesonidere,dieses Objektiv als Auswechselobjektiv auszuführen. Auf diese Weise
kann die eine Kammer mit verschiedenen Objektiven benutzt werden.
-
Gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken kann auch ldie eigentliche
Aufniahmekammer mlit hochklappbarem Spiegel versehen, sein. Dadurch besteht die
Möglichkeit, diese Kammer als: Einistellsucher zu verwenden, wenn-die eigentliche
Sucherkammer als: Aufnahmekammer 'dient. Auf diese Weisse kann sowohl beim Arbeiten
mit dem einen wie auch mit dem arideren Film eine Beobachtung noch während der Aufnahme
durchgeführt werden. Die beiden Kammern dienen .also wechselweise als Sucherkammer
für dien iin der anderen Kammer liegenden Film. Die beiden. Mattscheiben! mit den
Lichtschächten: nehmen dabei vorzugsweise die beiden gegenüberliegenden Ober- bzw.
Untersiesten der Kamera ein.
-
In Ab:b. 6 und 7 ,ist eine weitere Ausführungsform zeichnerisch dargestellt.
Hier ist :außer der Sucherkammer auch idiie Aufnahmekammer i mit einem Klappspieggel
27 sowie einer Mattscheibe 25 und einem Lich:tsch:ach.t 26 versehen. In Abb. 6 ist
der untere Spiegel gerade aus der Gebrauchslage herausgeklappt und gibt dadurch,den
Strahlengang des Objektivs 3 auf dein Film 8 frei. Gleichzeitig befindet sich der
Spiegel 7 in der 'anderen Kammer 2 in, seiner wirksamen Lage, so daßdiese Kammer
jetzt als. Sucherkammer für die Kammer i vorbereitet ist. Soll eine Aufnahme auf
dem Film 9 :gemiacht werden, so werden mittels eines Hebels 7' (Abb.7) beidie Spiegel
so versahwemkt, d@aß der Spiegel 7 in seine unwirksame Lage gelangt, wäihrenid neunmehr
der Spiegel 27 wirksam wird. Gleichzeitig werden- :dabei .die Lamellen des betreffenden
Objektivs geöffnet, welches als Sucher verwendet wird. In dem nunmehr vorliegenden
Falle dient die Kammer i ;als Sucherkammer für die Kammer 2; die Einstellung erfolgt
auf die Mattscheibe 25. Zu diesem Zweclk wird 'die Kamera selbstverständlich umgedreht,
so daß die Mattscheibv25 nunmehr oben liegt. Bei dieser Ausführungsform ist es also
gleichgültig, welcher lder beiden Filme jeweils belichtet werden :soll, 'da in jedem
Falle die andere Kammer als Sucherkammer verwendet wird'. Gleichzeitig mit der Umschaltung
von, dem einen auf den anderen Film 'durch, entsprechende Einstellung der Spiegel
wenden die Versch@lußliamellen des entsprechenden Verschlusses geöffnet und gleichzeitig
kann eine Sperrurig 'des Verschlusses des jeweiligen Sucherobjektivs gegen eine
Auslösung erfolgen, Da die
Kammern wechselvs-#eis:e zusammenarbei.ben,
können die beeiden Filme für verschiedene Formabe vorgesehen stein, wobei. idiann
jeweils- der Ausachndtt der entsprechenden Suchermattscheibe ,dem Bildformat angepaßt
ist.