DE8689C

DE8689C - Oldham-Ventilator

Info

Publication number: DE8689C
Application number: DENDAT8689D
Authority: DE
Original assignee: P. KIRCHHOFF in Mittwelda, Sachsen

Description

1879.

PAUL KIRCHHOFF in MITTWEIDA (Sachsen). Oldham-Ventilator.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. August 1879 ab.

Der Oldham-Ventilator besteht aus einem gufseisernen Gehäuse, in welchem zwei, im Querschnitt linsenförmige, Flügel sich nach dem Princip des Oldham-Rades drehen. Jeder Flügel hängt drehbar auf einem Kurbelzapfen z, welcher in eine gufseiserne, mit Gegengewicht g versehene Kurbelscheibe eingenietet oder in anderer Weise mit ihr starr verbunden ist.

Die Kurbelscheibe sitzt fest auf der Welle w, welche durch eine Büchse im Gehäuse hindurchgeht, aufserhalb derselben ein Stirnrad trägt und hinter diesem noch einmal in einer gufseisernen Traverse gelagert ist. Die auf den beiden Flügelwellen w befestigten Stirnräder stehen mit einem durch Riemscheibe betriebenen Zwischenrade in Eingriff, so dafs beide Flügel die gleiche Drehungrichtung haben.

Die Führung der Flügel, welche sich um ihren Zapfen nur einmal drehen sollen, während die Flügelwelle zwei Umdrehungen macht, geschieht durch eine im Deckel des Gehäuses befestigte Rolle r, über welche sich ein langer Schlitz s auf der freien Stirnseite der Flügel hin- und herschiebt. Die Rolle befindet sich im Scheitel des Kurbelkreises, so dafs die Ebene des Flügels in jeder Lage durch die Axe des Kurbelzapfens und den Scheitel des Kurbelkreises hindurchgeht, wodurch die verlangte Bewegung erreicht wird. Die Kurbeln sind so zu stellen, dafs sie um i8o° von einander abweichen, so dafs ein Flügel horizontal liegt, während der andere vertical steht.

Drehen sich die Kurbeln aus der in der Zeichnung angegebenen Lage um 90°, so nehmen beide Flügel eine Neigung von 45 ° gegen die Horizontale an. Der in dieser Lage von den unteren Enden der Flügel eingeschlossene Theil abcd der Cardioiden ist von dem Gehäuse umhüllt, so dafs ein möglichst enger Spalt zwischen Flügel und Gehäuse bleibt. Bei der Weiterdrehung öffnet der vordere Flügel das vordere Ende des Gehäuses, während der hintere die Luft auf dem Wege α b vor sich hertreibt. Während dieser Bewegung durchlaufen die Kurbeln einen Winkel von 180 °, bis der vordere Flügel den Punkt c berührt und von hier ab das Treiben der Luft übernimmt, wobei der hintere über b hinausgeht und den Durchlafs öffnet.

Der Querschnitt der Flügel ist von einer Curve begrenzt, welche in jeder Lage den oberen, vom Gehäuse ebenfalls umschlossenen Theil der Cardioide berührt, wodurch der Raum oben abgeschlossen wird.

Die Flügel selbst bestehen aus einem leichten mit Schwarzblech bekleideten Holzgerippe und sind mit einer Rothgufsmuffe versehen, mit welcher sie sich auf dem Kurbelzapfen drehen. Der Schlitz .? ist mit Blech ausgefüttert und die Rolle r mit Leder belegt, so dafs sie möglichst geräuschlos arbeitet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.