DE86675C

DE86675C -

Info

Publication number: DE86675C
Application number: DE189486675D
Authority: DE
Priority date: 1894-10-30
Filing date: 1894-10-30
Publication date: 1896-05-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 85: Wasserleitung.

in WIEN.

Filter.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. Oktober 1894 ab.

Die vorliegende Neuerung betrifft solche F.ilter, deren feinfaseriges Filtermaterial lose zwischen zwei Siebboden (Unter- und Obersieb) liegt, von welchen der eine die gröberen Verunreinigungen zurückhält, während die durch das Filtermaterial durchdringende Flüssigkeit durch den zweiten Siebboden gereinigt abläuft.

Solche Filter besitzen bei vielen Vorzügen den Mangel geringer Leistungsfähigkeit, was seinen Grund darin hat, dafs sich das feinfaserige Filtermaterial am Siebboden gewissermafsen verfilzt und die Oeffnungen desselben derart verstopft, dafs der Ablauf nur verhältnifsmäfsig langsam erfolgen kann.

Um diesem Uebelstande abzuhelfen, wird der vorliegenden Erfindung gemäfs der Ablaufquerschnitt aus dem Filter verengt, so dafs er beträchtlich kleiner als die eigentliche Filterfläche wird.

Entsprechend dem Verhältnifs zwischen Zuflufs- und Auslaufquerschnitt, wird sich auf dem Untersieb eine dünne Filterschicht bilden, über welcher der gröfsere Theil der Filtermasse sozusagen schwimmend in der zu filtrirenden Flüssigkeit vertheilt bleibt und dennoch zugleich einen wesentlichen Bestandtheil der activen Filterschicht bildet.

Die Reinigung des Filtermaterials geschieht auf höchst einfache Weise, indem man das Obersieb entfernt, Wasser auffüllt und durch stetiges Umrühren das Filtermaterial so lange wäscht, als das Wasser trübe abläuft, worauf die Faser, herausgenommen, ausgepreist und, wenn die Möglichkeit vorhanden, an der, Sonne oder am Feuer getrocknet wird. In letzterem Falle ist die sichere Gewähr dafür geboten, dafs alle in der Filtermasse zurückgehaltenen Keime zerstört worden sind.

Die beiliegende Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung ein solches neuartiges Filter im Mittelschnitt, dessen _v Gefäfs A die zu reinigende Flüssigkeit aufnimmt. Zwischen den beiden Siebboden α und a¹ befindet sich lose eingelegtes, nur einen Theil ihres Zwischenraumes füllendes, feinfaseriges Filtermaterial b, am besten Asbest. Das Gefäfs A verengt sich unterhalb des Untersiebes zu einem trichterförmigen Räume A¹, dessen Auslauföffnung c von wesentlich geringerem Querschnitte ist, als die Summe aller Oeffnungen im oberen Siebboden a¹, durch welchen die zu filtrirende Flüssigkeit zu dem Filtermaterial gelangt.

Durch die Verengung desAbflufsquerschnittes c wird ein festes Zusammensetzen (Verfilzen) der feinen Fasern des Filtermaterials b verhindert und infolge dessen ein reger Durchflufs der Flüssigkeit durch die Vorrichtung erreicht, ohne die Qualität des Filtrats irgendwie nachtheilig zu beeinflussen.

Gleichzeitig ist es Bedingung für die richtige Functionirung des Filters, dafs das Obersieb a¹ in bleibender und entsprechender Entfernung vom Untersieb α gehalten wird, damit die auf demselben befindliche und noch weiter darüber

Claims

schwebende Filtermasse in ihrer Lagerung nicht gestört wird.

Patenτ-Anspruch:

Filter mit feinfaserigem, lose zwischen zwei Siebböden gelagertem Filtermaterial, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Sammelraumes (A¹) unter dem Untersieb, dessen Ablauföffnungsquerschnitt wesentlich geringer ist als die Filterfläche, so dafs bei entsprechendem Gröfsenverhältnifs zwischen diesen beiden ein grofser Theil des Filtermaterials in der zu filtrirenden Flüssigkeit schwebend erhalten wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.