-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Filtereinrichtung zur Filtration von Mikroplastik. Die Erfindung betrifft außerdem eine Filteranordnung mit zumindest zwei derartiger Filtereinrichtungen sowie eine Waschmaschine mit zumindest einer solchen Filtereinrichtung.
-
Bei handelsüblichen Waschmaschinen werden bei jedem Waschvorgang Fasern bzw. Mikropartikel aus den jeweiligen Kleidungsstücken gelöst und anschließend zumindest teilweise in eine Kanalisation eingeleitet. Besonders bei Kleidungsstücken aus Synthetik, das heißt mit Kunststofffasern, besteht dabei das Problem, dass derartige Kunststofffasern in das Abwasser und damit indirekt auch in die Umwelt gelangen können. Da bereits heute mehr als die Hälfte aller weltweit produzierten Textilfasern aus Kunststoff bestehen, ergibt sich ein erheblicher Anteil an ausgewaschenen Mikroplastikpartikeln bzw. Mikroplastikfasern, die über ein Abwasser von Waschmaschinen in die Kanalisation gelangen. Von dort gelangt das Abwasser zwar in Kläranlagen, in diesen kann jedoch nicht sichergestellt werden, dass diese Plastikfasern herausgefiltert bzw. abgeschieden werden. Versuche haben dabei gezeigt, dass eine mit 2,8kg unterschiedlicher synthetischer Textilien, wie beispielsweise Pullover, Hosen oder Socken, beladene Waschmaschine je Waschgang ca. 51mg Kunststoffpartikel bzw. Kunststofffasern verliert, die dann über das Abwasser in die Kanalisation gelangen. Bei Millionen von Waschmaschinen und unzähligen Waschgängen je Waschmaschine ergibt sich hieraus eine nicht zu unterschätzende Belastung des Abwassers mit Mikroplastikpartikeln bzw. Mikroplastikfasern.
-
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Filtereinrichtung zur Filtration von Mikroplastik eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch eine verbesserte Filtration und Reinigungsfunktion auszeichnet.
-
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Filtereinrichtung zur Filtration von Mikroplastik, insbesondere zum Herausfiltern von Mikroplastikpartikeln aus Wasser, anzugeben, die über einen Hauptströmungspfad und einen Nebenströmungspfad verfügt, wobei sowohl der Hauptströmungspfad als auch zusätzlich der Nebenströmungspfad gefiltert werden. Die erfindungsgemäße Filtereinrichtung besitzt dazu ein Gehäuse mit dem zuvor erwähnten Strömungspfad, in dessen Verlauf ein erstes Filterelement angeordnet ist. Im Nebenströmungspfad ist ein zweites Filterelement angeordnet, wobei das erste Filterelement im Betriebszustand bzw. Einbauzustand oberhalb des zweiten Filterelements angeordnet ist. Ebenfalls verfügt das Gehäuse über einen Zulauf, der unterhalb des ersten Filterelements und oberhalb des zweiten Filterelements in das Gehäuse eintritt. Weiter vorgesehen sind ein erster Ablauf, der oberhalb des ersten Filterelements angeordnet ist, sowie ein zweiter Ablauf, der unterhalb des zweiten Filterelements angeordnet ist und zudem oberhalb des ersten Filterelements in den ersten Ablauf mündet. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Filtereinrichtung ist es somit möglich, mit Schwebstoffen belastete Flüssigkeit, beispielsweise mit Mikroplastikfasern bzw. Mikroplastikpartikeln belastetes Wasser, über den Zulauf in das Gehäuse der Filtereinrichtung einzuleiten, wobei die zu reinigende Flüssigkeit dabei zunächst in eine Vorfilterkammer gelangt, in welcher sich die Schwebstoffe, beispielsweise aufgrund einer unterschiedlichen Dichte, bereits absetzen können. Um über den Hauptströmungspfad zum ersten Ablauf zu gelangen, muss die zu reinigende Flüssigkeit nach oben durch das erste Filterelement strömen und wird dadurch gereinigt. Die noch unterhalb des ersten Filterelements verbliebene bzw. von diesem abgeschiedene Schwebstoffe können insbesondere in einem Nichtgebrauchszustand der Filtereinrichtung nach unten absinken und werden dort durch das zweite Filterelement vor einem Übertritt auf eine Reinseite und zum zweiten Ablauf gehindert. Somit kann sichergestellt werden, dass auch bei abgeschalteter Filtereinrichtung und noch leicht strömender Flüssigkeit keine Schwebstoffe bzw. Mikroplastikpartikel über den Nebenstrompfad zum ersten Ablauf gelangen. Das zweite Filterelement hält ebenso wie das erste Filterelement die Schwebstoffe zurück, sodass keine derartigen Schwebstoffe zum ersten Ablauf gelangen können. Durch den Umstand, dass der zweite Ablauf oberhalb des ersten Filterelements in den ersten Ablauf mündet, kann folgender Vorteil erzielt werden: Da der zweite Ablauf über dem ersten Filterelement und unter dem ersten Ablauf liegt, kann die abfließende Flüssigkeit zum Spülen des ersten Filterelements verwendet werden. Zusätzlich wird durch diese Anordnung ein vollständiges „Trockenlegen“ des ersten Filterelements vermieden. Somit wird nicht nur das erste Filterelement ohne zusätzliche technische Lösung gereinigt, sondern durch das Abfließen der Flüssigkeit werden die Schwebstoffe am zweiten Filterelement abgelagert. Dieses zweite Filterelement kann nun im Wartungsfall einfach entnommen und ggf. gereinigt werden. Der abgelagerte Schmutz kann nun der geeigneten Entsorgung zugeführt werden.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung mündet der Zulauf in eine Vorfilterkammer mit Turbulenzeinlagen. Die Vorfilterkammer stellt somit eine Kammer vor dem ersten Filterelement und vor dem zweiten Filterelement dar und bewirkt durch die darin angeordneten Turbulenzeinlagen ein Durchmischen der zu filternden Flüssigkeit, was dazu beiträgt, dass über die Turbulenzeinlagen, welche auch als Umlenkeinrichtungen dienen, die zu reinigende Flüssigkeit zunächst in eine unterhalb der Vorfilterkammer gelegene Schwebstoffsammelkammer gelangen, in welcher sich die Schwebstoffe bereits schwerkraftbedingt absetzen können. Von dort steigt die bereits vorgereinigte Flüssigkeit nach oben durch das erste Filterelement auf und gelangt damit über den Hauptströmungspfad zum ersten Ablauf. Das zweite Filterelement wiederum bildet einen Boden der Schwebstoffsammelkammer, sodass dort abgesetzte Schwebstoffe, beispielsweise Mikroplastikpartikel bzw. Mikroplastikfasern, nicht über den zweiten Ablauf in den ersten Ablauf abgeführt, sondern von dem zweiten Filterelement zurückgehalten werden.
-
Zweckmäßig ist neben der Schwebstoffsammelkammer eine Bypasskammer angeordnet, die fluidisch über eine Schwallwand mit der Schwebstoffsammelkammer verbunden ist. Dies bietet den großen Vorteil, dass bei einem im Bereich der Schwebstoffsammelkammer zugesetzten zweiten Filterelement weiterhin vorgereinigte Flüssigkeit nicht nur über das erste Filterelement und den Hauptströmungspfad, sondern auch über die Vorfilterkammer, die Schwebstoffsammelkammer, die Bypasskammer, das zweite Filterelement auf die Reinseite und über den zweiten Ablauf wieder in den ersten Ablauf gelangen kann. Hierdurch kann die Dauer eines Filtereinsatzes verlängert werden, da der Nebenströmungspfad über die Schwallwand länger offen bleibt.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist unterhalb der Bypasskammer die Reinseite des zweiten Filterelements angeordnet, wobei zwischen der Bypasskammer und der Reinseite ein Teil des zweiten Filterelements angeordnet ist. Das zweite Filterelement bietet somit einen Boden sowohl für die Schwebstoffsammelkammer als auch für die Bypasskammer und bietet dadurch den großen Vorteil, dass im Falle eines Austausches lediglich ein einziges zweites Filterelement ausgetauscht werden muss, wodurch sich die Wartungskosten deutlich reduzieren lassen.
-
Zweckmäßig sind das erste Filterelement und das zweite Filterelement als plattenförmige Mikroplastikfilter ausgebildet. Derartige plattenförmige Mikroplastikfilter ermöglichen eine einfache Handhabung und zudem eine hohe Filterleistung.
-
Zusätzlich oder alternativ ist das erste Filterelement im Einbauzustand bzw. im Betriebszustand vom Zulauf zum ersten Ablauf hin ansteigend und das zweite Filterelement im Einbauzustand im Wesentlichen horizontal angeordnet. Durch die schräge Anordnung des ersten Filterelements kann eine selbstreinigende Wirkung desselben erzielt werden, da beispielsweise bei abgeschalteter Filtereinrichtung und zurückströmender Flüssigkeit die unterhalb des ersten Filterelements anhaftenden Schwebstoffe gelöst werden können. Da die Flüssigkeit das erste Filterelement nicht direkt anströmt, kommt es nicht bzw. wenn überhaupt nur erschwert zu einem Einlagerungseffekt wie man es von einer Tiefenfiltration kennt.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung weist das Gehäuse ein Gehäuseoberteil, ein Gehäuseunterteil und ein dazwischen angeordnetes Gehäusemittelteil auf, wobei das erste Filterelement zwischen dem Gehäuseoberteil und dem Gehäusemittelteil und das zweite Filterelement zwischen dem Gehäusemittelteil und dem Gehäuseunterteil angeordnet ist. Hierdurch ist ein vergleichsweise einfacher Austausch der Filterelemente möglich, da diese sich im Wesentlichen in den Trennebenen zwischen den einzelnen Gehäuseteilen befinden und dort fixiert sind. Zum Austausch des zweiten Filterelements muss demnach beispielsweise lediglich die Flüssigkeit aus der unterhalb des zweiten Filterelements angeordneten Reinseite über einen entsprechenden Ablass abgelassen werden, woraufhin dann das Gehäusemittelteil vom Gehäuseunterteil getrennt und das zweite Filterelement ausgetauscht werden kann. In ähnlicher bzw. analoger Weise erfolgt auch der Austausch des ersten Filterelements, wobei hierzu nach dem Leerlaufenlassen der Filtereinrichtung lediglich das Gehäuseoberteil vom Gehäusemittelteil abgenommen werden muss. Nach dem Austausch des ersten Filterelements wird das Gehäuseoberteil wieder auf das Gehäusemittelteil aufgesetzt und klemmt dabei vorzugsweise das erste Filterelement in entsprechenden Konturen zwischen dem Gehäuseoberteil und dem Gehäusemittelteil ein, sodass dieses nicht weiter befestigt werden muss, sondern durch die beiden Gehäuseteile fixiert ist.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist im Gehäuseoberteil ein Belüftungsventil vorgesehen. Derartige Belüftungsventile sind beispielsweise als Rückschlagventile ausgebildet und von einer Umgebung in das Gehäuse durchlässig. Nach der Außerbetriebnahme der Filtereinrichtung sinken die gefilterten Schwebstoffe nach unten in die Schwebstoffsammelkammer und werden dort eingelagert. Damit der Hauptströmungspfad nicht verschlossen wird, dient der Nebenströmungspfad zugleich auch der Zwischenreinigung, was automatisch nach der Außerbetriebnahme der Filtereinrichtung, d. h. nach dem Abstellen einer Pumpe, erfolgen kann. Nach dem Pumpenstopp läuft die zu filternde Flüssigkeit über den Schwebstoffsammelraum und das zweite Filterelement auf die Reinseite und ggf. über den zweiten Ablauf in den ersten Ablauf. Da zu einer optimierten Reinigung kleine Stoßwellen förderlich sind, ist am Gehäuseoberteil das zumindest eine Belüftungsventil vorgesehen, welches ein stoßartiges Absinken des Flüssigkeitsniveaus unterstützt. Im Betrieb ist das Flüssigkeitsniveau auf der Höhe des ersten Ablaufs. Der zweite Ablauf liegt darunter. Der dadurch entstandene Höhenunterschied wird nun für das Entleeren verwendet. Damit aber kein Unterdruck in der Filtereinrichtung entsteht, ist nun ein Belüftungsventil vorhanden.
-
Die vorliegende Erfindung beruht weiter auf dem allgemeinen Gedanken, eine Filteranordnung mit zwei parallel angeordneten und durchströmten und in den vorherigen Absätzen beschriebenen Filtereinrichtungen anzugeben, wobei die Filteranordnung nur einen einzigen Zulauf und einen einzigen ersten Ablauf aufweist, die kommunizierend mit den beiden Filtereinrichtungen verbunden sind. Hierdurch können sowohl die Filterleistung als auch eine Funktionssicherheit entsprechend erhöht werden.
-
Zweckmäßig ist nur ein erstes Filterelement und nur ein zweites Filterelement vorgesehen, die sich jeweils in beide Filtereinrichtungen der Filteranordnung erstrecken. Dies bietet den großen Vorteil, dass die Filteranordnung ebenfalls lediglich ein einziges Gehäuse mit einem Gehäuseoberteil, einem Gehäuseunterteil und einem dazwischen angeordneten Gehäusemittelteil aufweist, wobei sich das jeweilige erste und zweite Filterelement über beide Filtereinrichtungen erstreckt. Hierdurch ist bei einer Wartung der Filteranordnung und einem erforderlichen Austausch, beispielsweise des zweiten Filterelements, lediglich der Austausch eines einzigen Filterelements erforderlich.
-
Die vorliegende Erfindung beruht weiter auf dem allgemeinen Gedanken, eine Waschmaschine mit einer solchen Filtereinrichtung auszustatten, wodurch ein effektives Rückhalten von Mikroplastikpartikeln bzw. Mikroplastikfasern erreicht und dadurch die Umwelt geschont werden kann.
-
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
-
Dabei zeigen, jeweils schematisch,
- 1 eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Filtereinrichtung bzw. Filteranordnung,
- 2 eine Darstellung wie in 1, jedoch aus einer anderen Perspektive.
-
Entsprechend den 1 und 2 weist eine erfindungsgemäße Filteranordnung 1 zwei parallele Filtereinrichtungen 2 zur Filtration von Schwebstoffen 3, beispielsweise Mikroplastik 4, auf. Die Filteranordnung 1 bzw. die Filtereinrichtung 2 besitzt dabei ein Gehäuse 5 mit einem Hauptströmungspfad 6 und einem Nebenströmungspfad 7, wobei im Hauptströmungspfad 6 ein erstes Filterelement 8 und im Nebenströmungspfad 7 ein zweites Filterelement 9 angeordnet ist. Ebenfalls vorgesehen ist ein Zulauf 10, der unterhalb des ersten Filterelements 8 und oberhalb des zweiten Filterelements 9 in das Gehäuse 5 in eine Vorfilterkammer 11 eintritt.
-
Des Weiteren vorgesehen ist ein erster Ablauf 12, der oberhalb des ersten Filterelements 8 angeordnet, d. h. mit dem Gehäuse 2 verbunden, ist und dadurch einen Ablauf für den Hauptströmungspfad 6 bildet. Des Weiteren vorgesehen ist mindestens ein zweiter Ablauf 13, der unterhalb des zweiten Filterelements 9 angeordnet, d. h. mit dem Gehäuse 2 verbunden, ist. Der zweite Ablauf 13 mündet dabei oberhalb des ersten Filterelements 8 in den ersten Ablauf 12. Da der zweite Ablauf 13 über dem ersten Filterelement 8 und unter dem ersten Ablauf 12 liegt, kann die abfließende Flüssigkeit 14 zum Spülen des ersten Filterelements 8 verwendet werden. Zusätzlich wird durch diese Anordnung ein vollständiges „Trockenlegen“ des ersten Filterelements 8 vermieden. Durch die erfindungsgemäße Lösung kann nicht nur das erste Filterelement 8 ohne zusätzliche technische Lösung gereinigt werden, sondern durch das Abfließen der Flüssigkeit 14 werden die Schwebstoffe am zweiten Filterelement 9 abgelagert. Dieses zweite Filterelement 9 kann nun im Wartungsfall einfach entnommen und ggf. gereinigt werden. Der abgelagerte Schmutz kann einer geeigneten Entsorgung zugeführt werden.
-
Betrachtet man die 1 und 2 weiter, so kann man erkennen, dass die zu reinigende und mit Schwebstoffen 3 belastete Flüssigkeit 14 über den Zulauf 10 in die Vorfilterkammer 11 gelangt, in welcher Turbulenzeinlagen 15 angeordnet sind. Diese Turbulenzeinlagen 15 bewirken ein Vermischen der zu reinigenden Flüssigkeit und ein Umlenken derselben in eine unterhalb der Vorfilterkammer 11 gelegene Schwebstoffsammelkammer 16. Zwischen der Vorfilterkammer 11 und der Schwebstoffsammelkammer 16 ist dabei ein schwebstoffdurchlässiger sowie auch flüssigkeitsdurchlässiger Boden 17 angeordnet. Tritt nun die zu reinigende Flüssigkeit 14 über den Zulauf 10 in die Vorfilterkammer 11 und von dort in die Schwebstoffsammelkammer 16, so können sich dort die Schwebstoffe 3, beispielsweise Mikroplastikfasern, absetzen, während die zu reinigende Flüssigkeit 14 nach oben steigt und über das erste Filterelement 8 den Hauptströmungspfad 6 weiterverfolgt.
-
Das zweite Filterelement 9 bildet dabei einen Boden der Schwebstoffsammelkammer 16, sodass unterhalb des zweiten Filterelements 9 eine Reinseite 18 des Nebenströmungspfades 7 angeordnet ist. Die Schwebstoffsammelkammer 16 stellt somit die Rohseite dar. Die Reinseite 18 des Nebenstrompfades 7 ist dabei kommunizierend mit dem zweiten Ablauf 13 verbunden, sodass auch über den Nebenstrompfad 7 Flüssigkeit 14 gereinigt werden kann.
-
Neben der Schwebstoffsammelkammer 16 ist eine Bypasskammer 19 angeordnet, die fluidisch über eine Schwallwand 20 mit der Schwebstoffsammelkammer 16 verbunden ist. Die Schwallwand 20 ermöglicht es bei verstopftem zweiten Filterelement 9, dass Flüssigkeit 14 die Schwallwand 20 überwinden und in die Bypasskammer 19 gelangen kann. Bodenseitig der Bypasskammer 19 ist ebenfalls das zweite Filterelement 9 angeordnet, sodass dieses einen Boden sowohl für die Schwebstoffsammelkammer 16 als auch für die Bypasskammer 19 bildet und dadurch unbeabsichtigt über die Schwallwand 20 mitgerissene Schwebstoffe 3 bzw. Mikroplastikpartikel nicht ungefiltert über den zweiten Ablauf 13 abfließen können. Betrachtet man die 1 und 2 genauer, so kann man erkennen, dass neben der Schwallwand 20 noch eine weitere Schwallwand 21 vorgesehen ist, die jedoch nicht vom zweiten Filterelement 9 nach oben, sondern vom Boden 17 nach unten verläuft und zusammen mit der Schwallwand 20 ein Labyrinth bildet, welches einen unerwünschten Übertrag von Schwebstoffen 3 bzw. Mikroplastikpartikeln von der Schwebstoffsammelkammer 16 in die Bypasskammer 19 zumindest erschwert.
-
Betrachtet man die 1 und 2 weiter, so kann man erkennen, dass das erste Filterelement 8 und das zweite Filterelement 9 als plattenförmige Filterelemente, insbesondere als plattenförmige Mikroplastikfilter, ausgebildet sind. Dies ermöglicht einen vergleichsweise einfachen Austausch sowie eine kostengünstige Herstellung derselben. Ebenso kann man erkennen, dass das erste Filterelement 8 im Einbauzustand, d. h. im Betriebszustand der Filtereinrichtung 2, vom Zulauf 10 zum ersten Ablauf 12 hin, d. h. von einer mit dem Zulauf 10 verbundenen Gehäuseöffnung zu einer mit dem ersten Ablauf 12 verbundenen Gehäuseöffnung, ansteigend angeordnet ist, während das zweite Filterelement 9 im Wesentlichen horizontal verläuft. Das Gehäuse 2 selbst besitzt ein Gehäuseoberteil 22, ein Gehäuseunterteil 23 sowie ein dazwischen angeordnetes Gehäusemittelteil 24. Das erste Filterelement 8 ist dabei zwischen dem Gehäuseoberteil 22 und dem Gehäusemittelteil 24 angeordnet, während das zweite Filterelement 9 zwischen dem Gehäusemittelteil 24 und dem Gehäuseunterteil 23 angeordnet ist. Dabei ist es möglich und vorteilhaft, sofern das erste Filterelement 8 in einer Trennebene zwischen dem Gehäuseoberteil 22 und dem Gehäusemittelteil 24 angeordnet bzw. eingeklemmt ist, während das zweite Filterelement 9 in einer Trennebene zwischen dem Gehäusemittelteil 24 und dem Gehäuseunterteil 23 angeordnet bzw. eingeklemmt ist.
-
Für einen Austausch des zweiten Filterelements 9 muss demzufolge lediglich die Reinseite 18 unterhalb der Schwebstoffsammelkammer 16 durch einen entsprechenden Ablass 25 abgelassen und anschließend das Gehäuseunterteil 23 vom Gehäusemittelteil 24 entfernt werden. In ähnlicher Weise funktioniert auch ein Austausch des ersten Filterelements 8.
-
Im Gehäuseoberteil 22 ist noch ein Belüftungsventil 26 vorgesehen, welches bei einem stoßweisen Druckaufbau zum Reinigen der Filtereinrichtung 2 Luft von der Umgebung in das Gehäuseoberteil 22 einströmen lässt und dadurch die Reinigungswirkung unterstützt. Nach dem Abstellen der Filteranordnung 1 beispielsweise in einer Waschmaschine 27, sinkt der Wasserspiegel bis zum zweiten Ablauf 13, sodass Luft nachströmen muss. Dies kann nun stoßartig erfolgen, da sobald die Pumpe abgestellt wurde, der Druck sinkt. Nun erfolgt der Niveauausgleich.
-
Betrachtet man die 1 und 2 weiter, so ist es für den Anwendungsfall mit zwei parallelen Filtereinrichtungen 2 vorteilhaft, sofern diese zwei Filtereinrichtungen 2 ein gemeinsames Gehäuseoberteil 22, ein gemeinsames Gehäusemittelteil 24 sowie ein gemeinsames Gehäuseunterteil 23 aufweisen. Ebenso ist auch je Filteranordnung 1 mit zwei oder mehr Filtereinrichtungen 2 nur ein einziges erstes Filterelement 8 und ein einziges zweites Filterelement 9 vorgesehen, wodurch die Teilevielfalt und damit auch die Lager- und Logistikkosten reduziert werden können.
-
Eingesetzt werden kann eine derartige Filtereinrichtung 2 bzw. eine solche Filteranordnung 1 beispielsweise in einer Waschmaschine 27, aber auch in anderen Maschinen wie beispielsweise einer Spülmaschine.
-
Die erfindungsgemäße Filtereinrichtung 2 bietet den großen Vorteil, durch die Aufteilung in einen Hauptströmungspfad 6 und einen Nebenströmungspfad 7 sowie dem oberhalb des Zulaufs 10 angeordneten ersten Filterelements 8 eine lange Funktionsfähigkeit zu ermöglichen, sowie die Möglichkeit des Spülens des ersten Filterelements 8 durch die Flüssigkeit 14. Zusätzlich wird durch diese Anordnung ein vollständiges „Trockenlegen“ des ersten Filterelements 8 vermieden. Durch das Abfließen der Flüssigkeit 14 werden die Schwebstoffe am zweiten Filterelement 9 abgelagert, welches im Wartungsfall einfach entnommen und ggf. gereinigt werden kann.