DE340319C - Siebvorrichtung fuer stroemende Fluessigkeiten - Google Patents

Description

In dem Hauptpatent ist angestrebt, das Verstopfen von Sieben beim Reinigen unreiner, strömender Flüssigkeiten durch Aufhebung des Strömungsdruckes zu verhindern 5 oder unwirksam zu machen. Dieses geschieht dadurch, daß man die rohe Flüssigkeit von unten durch ein ebenes oder geneigtes Sieb treten läßt und beim Verstopfen des letzteren diese auf das Sieb leitet und hierdurch den Strömungsdruck aufhebt, wodurch die anhaftenden Teile, soweit sie schwerer sind als die Flüssigkeit (Sinkstoffe), vom Sieb nach unten fallen und den Durchgang des Siebes freigeben. Die Stoffe, die leichter sind als die Flüssigkeit (Schwebestoffe) und deshalb durch ihren Auftrieb auch bei aufgehobenem Strömungsdruck unter dem Sieb haften bleiben, sollen durch Abstreicher und Fänger von demselben entfernt werden. Die Entfernung

20' der Schwebestoffe und deren Herausholen aus der Flüssigkeit ist jedoch mit Schwierigkeiten verknüpft. Diese Schwierigkeiten zu beheben und die Vorrichtung auch für Schwebestoffe selbsttätig wirksam zu machen, dient nachstehende Verbesserung:

Die Schwebestoffe werden nämlich an das von unten durchströmte Sieb (Fig. 1) sowohl durch ihren Auftrieb als auch durch den Strömungsdruck, also durch die Summe von Auftrieb und Strömungsdruck angepreßt. An ein senkrechtstehendes Sieb (Fig. 2) nur durch den Strömungsdruck und an ein von oben durchströmtes Sieb (Fig. 3) durch den Unterschied von Auftrieb und Strömungsdruiek (Zug). Man kann also durch geeignete Wahl der Neigung des Siebes die Schwebestoffe durch Vergrößerung des Auftriebes mehr oder weniger selbsttätig vom Sieb entfernen. So lange man mit einer Siebstellung bis 90 ° zur Ebene arbeitet, wird auch die Entfernung der Sinkstoffe nicht beeinträchtigt. Arbeitet man aber mit größeren Winkeln, so müssen die Sinkstoffe vom Sieb von Zeit zu Zeit durch Abstreifer entfernt werden. Sind wenig oder gar keine Sinkstoffe, sondern nur Schwebestoffe in der Flüssigkeit vorhanden, so ist in bezug aiuf die Reinigung der Flüssigkeit die Stellung des Siebes über 90⁰ zur Ebene und das Durchströmen von oben die gegebene. In allen Fällen wird beim Verstopfen des Siebes durch Sink- oder Schwebestoffe der Überlauf in Tätigkeit treten und das Sieb vom Strömungsdruck entlasten, also anhaftende Stoffe freigeben.

Die Entfernung der Schwebestoffe und Sinkstoffe von dem Sieb durch Abstreichen ist immer lästig. Um diese Arbeit ganz oder teilweise aufheben zu können, kann man die Flüssigkeit am unteren Teil des 'geneigten Siebes etwa durch ein Längseinlaufrohr E

(Fig. ι), welches auf seiner ganzen Länge mit

Löchern versehen ist, eintreten lassen. Die Flüssigkeit steigt dann dem Sieb entlang in die Höhe und reißt die anhaftenden Sink- und Schwebestoffe mehr oder weniger ab, so daß die Sinkstoffe in den Schlammfang fallen und die Schwebestoffe an die Oberfläche der rohen Flüssigkeit gelangen.

Bei allen Anordnungen tritt beim Verstopfen des Siebes die rohe Flüssigkeit über den Überlauf. Sie wird dabei die bereits abgeschiedenen aber noch nicht entfernten Schwebestoffe größtenteils mitreißen, was natürlich unerwünscht ist. Um diesen Übelstand zu beheben oder zu vermindern, kann man vor das Reinigungssieb ein Vorsieb V (Fig. 2) legen, welches bis zur Höhe des Reinigungssiebes .S" gelocht ist. Dieses Vorsieb muß bis über den Überlauf Z reichen, damit die Schwebestoffe beim übertritt des Rohwassers über den Überlauf in der gebildeten Rohwasserkammer R zurückgehalten werden. Der Einlauf E der 'Ungeklärten Flüssigkeit in die Rohwasserkammer wird entsprechend der Arbeitsweise des Siebes verschieden ausgebildet.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Siebvorrichtung für strömende Flüssigkeiten, die feste Körper enthalten, nach Patent 326267, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb verstellbar eingerichtet ist, so daß durch Veränderung der Neigung des Siebes und der Strömiungsrichtung der Flüssigkeit die Vorrichtung der Art der zu reinigenden Flüssigkeit in bezug auf Sink- und Schwebestoffe angepaßt werden kann und beim Vorwiegen der letzteren die Flüssigkeit von oben durch das Sieb tritt.
2. 2. Siebvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein am Fuße des Siebes angeordnetes, gelochtes Einlaßrohr für die rohe Flüssigkeit, die infolgedessen an dem Sieb vorbeistrekht und das Anhaften ,von Sink- und Schwebestoffen an der Siebfläche erschwert oder verhindert.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine besondere, teilweise siebförmig. ausgebildete 'Scheidewand, welche beim Überfluten des Überlaufes die Schwebestoffe zurückhält.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.