DE866306C

DE866306C - Schwungradantrieb fuer Pressen, Stanzen und aehnliche Arbeitsmaschinen mit Exzenter-oder Kurbelwelle

Info

Publication number: DE866306C
Application number: DEM2728D
Authority: DE
Inventors: Erwin Morgner
Original assignee: Maschinenfabrik Weingarten AG
Current assignee: Maschinenfabrik Weingarten AG
Priority date: 1941-07-16
Filing date: 1941-07-17
Publication date: 1953-02-09

Description

Schwungradantrieb für Pressen, Stanzen und ähnliche Arbeitsmaschinen mit Exzenter- oder Kurbelwelle Bei Pressen, Stanzen und ähnlichen Arbeitsmaschinen ist es vielfach erwünscht, den Weg des Pressenstößels den jeweiligen Arbeitsbedingungen anzupassen.
Bei Blockscheren u. dgl. mit schwungradlosem Antrieb und reversierbarem Motor ist es schon bekannt, den Hub der Maschine beliebig einzustellen. Für kurzhubige, miti Schwungradantrieb versehene Pressen kleinerer und mittlerer Druckleistung sind Einrichtungen zur Veränderung des Stößelweges auch schon bekannt. Diese verstellbaren Hubeinrichtungen bestehen üblicherweise in- der Anordnung einer auf dem Exzenter- oder Kurbelzapfen drehbaren Exzenterbüchse derart, daß sich die Exzentrizitäten der Exzenter- oder Kurbelwelle und der Exzenterbüchse je nach Einstellung addieren oder subtrahieren. Für schwere und besonders hochhubige Pressen eignen sich diese bekannten Einrichtungen nicht, da dieselben hierbei derartige Dimensionen annehmen würden, daß eine einfache Verstellung nicht mehr möglich wäre.
Die Erfindung ermöglicht nun auch für schwere und schwerste, mit Schwungradantrieb versehene Pressen, Stanzen od. dgl. bis zu den größtmöglichen Hüben eine beliebige Einstellung des Stößelweges zwischen einem Kleinst- und dem Größthub der Exzenter- oder Kurbelwelle. Das Wesen der Erfindung besteht in der Anordnung eines besonderen Antriebes, welcher gestattet dieExzenter-oder Kurbelwelle außer der üblichen kreisenden Bewegung eine Pendelbewegung ausführen zu lassen mit beliebig innerhalb des Hubes einstellbaren Wendepunkten der Pendelbewegung. Bei dem Antrieb gemäß der Erfindung wirken auf die Kurbel- und Exzenterwelle zwei entgegengesetzt umlaufende, durch Kupplungen wechselweise einschaltbare Antriebe derart, daß die Umlaufrichtung der Exzenter- oder Kurbelwelle innerhalb eines Umlaufweges beliebig umkehrbar ist.
In den Abbildungen ist beispielsweise die Ausführung eines Antriebes gemäß der Erfindung für eine Kurbelpresse dargestellt, und zwar zeigt Abb. I die Ausführung des Antriebes in schematischer Darstellung, . Abb. II eine Ansicht des ersten Vorgelegerades mit den beiden Antriebsritzeln, Abb. III den Kurbelkreis mit Wirkungsweise des Antriebes.
Gemäß Abb.I ist i der Pressenstößel, welcher durch die Kurbelwelle 2 über die Pleuelstange 3 auf und nieder bewegt wird. Die Kurbelwelle 2 wird über das Zahnradgetriebe 4-5 und 6-7 bzw. 6-8 durch die Antriebswelle 9 bzw. io angetrieben. Die beiden Antriebswellen 9 und io werden ihrerseits über bekannte, beispielsweise luftbetätigte Lamellenkupplungen i i und 12 durch die Schwungräder 13 und 14 angetrieben. Die beiden Schwungräder 13 und 14 sind mit Zahnkränzen 15 und 16 versehen, die miteinander kämmen und sich damit zueinander gegenläufig drehen. Über den Riementrieb 17 werden die beiden Schwungräder durch den Motor 18 dauernd in Drehung versetzt. Eine Bremse i9 ist vorgesehen, um bei gelöster Kupplung zwischen Schwungrad und Antriebswelle die letztere und damit den Pressenstößel samt dem übrigen Getriebe abzubremsen und stillzuhalten.
Die Wirkungsweise des Antriebes ist nun folgende: Es sei angenommen, daß-, wie in Abb.II durch Pfeilrichtung angedeutet, das Schwungrad 13 rechts- und das Schwungrad 14 linksherum läuft.
Wird in Höchststellung o des Pressenstößels (Abt. III) nach vorheriger Lüftung der Bremse i9 die Kupplung ii betätigt, so dreht sich die Kurbelwelle nach rechts und bewegt. damit den Pressenstößel nach abwärts und nach Vollendung des vollen Hubes H wieder in Höchststellung o zurück. Die Kurbelwelle führt dabei eine Kreisbewegung aus.
Soll der Pressens.tößel nun nicht den vollen Hub, sondern beispielsweise nur den kleineren Arbeits@ hub h ausführen, wird zu diesem Zweck zunächst, wie oben beschrieben,. der Pressenstößel bis zu dein Punkt W1 gefahren und hier -stillgesetzt. Durch erneutes Betätigen der Kupplung i i führt der Pressenstößel den Arbeitshub h aus und bewegt sich nach Durchlaufen des unteren Totpunktes U wieder nach oben zurück. Hat hierbei der Pressenstößel den Weg h nach oben zurückgelegt, wird die Kupplung ii ausgerückt und durch: die Bremse z9 die Presse stillgesetzt, Die Kurbelwelle hat hierbei den Weg W,-U-W2 zurückgelegt.
Durch Betätigen der, Kupplung 12 wird dieKurbelwelle nunmehr in umgekehrter Drehrichtung angetrieben und bewegt sich von W2 über U nach W1, wobei der Pressenstößel gleichfalls einen Arbeitsweg ausführt. Hierauf wird wieder die Kupplung i i betätigt, und das Spiel wiederholt sich wie oben beschrieben.
Die jeweiligen Endstellungen W1 und W2 werden durch verstellbare Kontakte gesteuert, so daß durch entsprechendes Verstellen der Kontakte ein beliebiger Arbeitsweg innerhalb des größten Hubes H ausgeführt werden kann. Der kleinstmögliche Hub ist von dem Bremsweg abhängig, welcher benötigt wird, um die Presse nach dem Lösen der Kupplung stillzusetzen, wobei vorausgesetzt ist, daß erfahrungsgemäß der Anfahrweg nach dem Kuppeln kleiner ist als der Bremsweg.
Weiter ist die Möglichkeit gegeben, durch verschiedene Einstellung der beiden Endkontakte nacheinander zwei verschiedene Arbeitshübe auszuführen.
Der Antrieb gestattet außerdem einen Wechsel der Drehrichtung in, jeder Hubstellung der Exzenter- oder Kurbelwelle und damit eine Umkehrung der Stößelbewegung in jeder Lage.
Ein besonderer Vorteil des vorliegenden Antriebes für beliebig einstellbare Hubwege des: Pres.senstößels gegenüber der eingangs erwähnten bekannten Einrichtung zur Hubverstellung liegt darin, daß bei dem Erfindungsgegenstand die Ausbringleistung bei Verkleinerung des Hubweges erhöht wird. So wird beim Arbeiten mit dem halben Hub die Ausbringleistung verdoppelt, bei Ausnutzung von nur einem Viertel des vollen Hubes vervierfacht USW., während bei den bisher bekannten verstellbaren Hubeinrichtungen die Ausbri.nglcis.tung vom kleinsten bis zum größten Hub stets dieselbe ist.
Es wird noch bemerkt,, daß die Zahnräder 15, 16 verschiedene Größe haben können, so daß die Wege in den beiden Richtungen mit verschiedenen Geschwindigkeiten gefahren werden können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: a. Schwungradantrieb für Pressen, Stanzen und ähnliche Arbeitsmaschinen mit Exzenter-oder Kurbelwelle, dadurch gekennzeichnet; daß auf die Kurbel- oder Exzenterwelle zwei entgegengesetzt umlaufende, durch Kupplungen (i i, 12) wechselweise einschaltbare Antriebe (z3, 4 wirken, derart, daß, die Umlaufrichtung der Exzenter- oder Kurbelwelle innerhalb eines Umlaufweges beliebig umkehrbar ist.
2. Antrieb nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Schwungräder (13, 14) mit entgegengesetzter Drehrichtung derart angeordnet sind, daß sich deren Massen sowohl beim Schalten des einen als auch beim Schalten des anderen Antriebes addieren.
3. Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwungräder (13, 14) von einer gemeinsamen Antriebseinrichtung (18) angetrrieben werden.