-
Rechenmaschine für die vier Grundrechnungsarten Die Erfindung bezieht
sich auf verkürzt rechnende Rechenmaschinen mit selbsttätiger Schlittenr Bewegung
am Ende jeder Teilrechnung und besteht darin, däß die Mittel zur Steuerung und/oder
zur Erzeugung der Schlittenbewegung derart ausgebildet, z. B. umsteuerbar sind,
daß sie im Zusammenwirken mit den: die verkürzte Rechnung ermpglichenden Einrichtungen
der Maschine die Durchführung ein und derselben Rechnungsart mit ihrer Richtung
nach voneinander verschiedenen, z. B. entgegengesetzten Schlittenbewegungen gestatten.
Die Stellung eines die Bewegungsrichtung des Schlittens bestimmenden Schaltorgans
ist dafür maßgebend, ob eine bestimmte Rechnung, z. B. eine Multiplikation, im Schlittenrechts-
oder im Schlittenlinksgang vor sich geht. Dieses Schaltorgan kann entweder von Hand
vor Beginn der Rechnung betätigt werden oder aber auch selbsttätig durch den Gang
der Maschine in- den Fällen, in denen es sich um Maschinen handelt, deren Schlitten
nach Durchführung der Rechnung stets in eine im voraus bestimmte Endlage sich. verschiebt.
In. letzterem Falle wird ohne Zutun des Rechners der Schlitten beispielsweise bei
Durchführung einer Multiplikation von links nach rechts, bei Durchführung der zweiten
Multiplikation von rechts nach links, bei der nächsten Multiplikation wieder von,
links nach rechts usw. bewegt. Die Zeit, die üblicherweise für das Zurückbringen
des Schlittens in seine Ausgangslage bei z. B. vollautomatisch
rechnenden
Maschinen nötig ist, wird dadurch erspart.
-
Die Erfindung ist besonders vorteilhaft für mit Wahltasten ausgestattete
Rechenmaschinen, z. B. solche, deren: Schlitten, keine bestimmte Grundstellung einnimmt,
und zwar aus. dem Grunde, weil der Rechner dann nach Wunsch beim Eintasten z. B.
des Multiplikators mit der höchsten oder niedrigsten Wertstelle beginnen kann. Hierbei
hat er es in vielen Fällen nicht nötig, den: Schlitten vorher in die erforderliche
Dekade zu verschieben. Da die Maschine als verkürzt rechnende Maschine ausgebildet
ist, läßt sich, da ja auch das Instellungbringen des Schlittens Zeit beansprucht.,
auf diese Weise ein Höchstmaß- an: Rechengeschwindigkeit erzielen.
-
Durch Verstellen des die Schlittenbewegungsrichtung bestimmenden Schaltorgans
werden gegeneinander vertauschbare Steuerglieder ausgewählt, die jeweils eine von
mehreren Kraftquellen, zur Erzeugung der Schlittenbewegung wirksam werden lassen:.
Als Kraftquelle, können Speicherkräfte, wie z. B. Feder oder Federwerke, oder aber
auch Motoren, Handkurbeln usw. dienen. Nachfolgend ist als Ausführungsbeispiel eine
mit einer Wahltastatur ausgerüstete Maschine beschrieben., bei der als Kraftquelle
für die Linksbewegung des Schlittens eine gespannte Feder und als Kraftquelle für
die Rechtsbewegung des Schlittens eine motorisch angetriebene Schraubenspindel vorgesehene
ist, auf der eine zeitweise abkuppelbare, den Schlitten antreibende. Schraubenmutter
läuft.
-
Fig. i zeigt in teils schematischer Darstellung eine Seitenansicht
der Maschine unter Weglassung aller für das, Verständnis der Erfindung unwesent=
liehen Teile.
-
Fig. 2 und 3 zeigen eine Draufsicht auf die Steuergestänge zum Ingangsetzen
der Maschine und zum Bestimmen der Bewegungsrichtung des -Schlittens. -Fig.4 und(
4e, zeigen eine Draufsicht auf die sog. Schlittenschaltung.
-
Zum besseren Verständnis, sei vorwegnehmend erwähnt, daß in! der Zeichnung
ortsfeste Drehpunkte und Anschläge schraffiert dargestellt sind, während irgendwie
bewegliche Anschläge und Drehpunkte unschraffiert belassen wurden.
-
Als Wahlorgan für die aus den Wahltasten o bis 9 bestehende Wahltastatur
dient eine mit Aussparungen versehene Platte i, die das Bestreben hat, dem Zuge
einer Feder i11 folgend, sich nach . rechts zu bewegen, im allgemeinen aber durch
dien T-förmigen Hebel 2 mittels dessen Nase 2e, festgehalten wird. Einre derartige
Anordnung ist z. B. im Patent 6o2:276 näher beschrieben. Die Tasten sind, abgesehen
von der Nulltaste, in zwei Gruppen eingeteilt, von denen die eine Gruppe die Tasten
i bis 5, die andere Gruppe die Tasten 6 bis -9 umfaßt.
-
Beim Niederdrückern einer der Tasten i bis- 5 verdrängt diese die
Schiene 3, an welche. der Haken 4 angelenkt ist, der über einem Stift 5 des T-förmigen
Hebels 2 greift, um diesen auszulösen. Dies letztere bewirkt ein: Vorschnellen der
Platte i nach rechts gemäß Fig. x. Die Begrenzung der Wegstrecke, welche die Platte
zurücklegt,. ist zufolge der verschiedenen Länge der Aussparungen dieser Platte
abhängig von der jeweils gedrückten Taste, denn, wie angedeutet, besitzt jede Taste
außer dem die Schiene 3 betätigenden Stift einen, weiteren Stift, der im niedergedrückten
Zustande einer Taste bei gleichzeitiger Sperrung aller übrigen Tasten als Anschlag
für die Platte i wirkt. Nachdem der Hebel 2 durch eine Taste zur Auslösung gekommen
ist, gibt zugleich durch Vermittlung der Stange 6 der Winkelhebel 7 die Kupplung
8 des nicht gezeigten Schaltwerkes der Rechenmaschine frei, wobei der Kontakt 9
geschlossen wird. Weil sieh die Nase 2e, des Hebels 2 nach erfolgter Auslösung auf
den Rücken der Platte i legt, bleibt der Kontakt 9 bis zur Rückstellung der Platte
geschlossen. Diese Rückstellung erfolgt durch eine Schaltklinke io, welche an den
unter Federwirkung stehenden Hebel ija gelenkt ist, der bei jeder Umdrehung des
Schaltwerkes von -der exzentrischen Scheibe 8e, nach links verschwenkt wirdE. Dabei
wird durch jede Schaltwerkdrehung die Platte i jeweils um einen Schritt zurückgestellt,
wenn die Klinke io in die Verzahnung der Platte greift, was nur dann möglich ist,
wenn durch Drücken einer der Tasten i bis 5 eine Abschrägung 4e, des Hebels ¢ den
pendelnden Stift ii in die Bahn der Klinke io gestellt hat. Die Sperrklinke i2,
die die schrittweise Rückstellung der Platte sichert; erlaubt in der dargestellten
Lage die Einstellung der Plattee, sobald aber durch Verschwenken des Hebels i i11
das, Zurückstellen der Klinke io einsetzt, gibt der Sperrhaken der Klinke 13 die
unter Federwirkung stehende Sperrklinke 12 frei, um ihreSperrwirkung ausüben zu
können. Nachdem die Nase 2e, des Hebels :2 hinter den Absatz der Platte i getreten
ist und die Taste in später beschriebener Weise wieder in: die Grundstellung gelangt
ist, drückt der Stift 14 die Sperrklinke 12 wieder hinter den Sperrhaken der Klinke
13, der Winkelhebel 7 trennt die Kupplung 8 des Schaltwerkes, so daß dieses zum
Stillstand kommt, und unterbricht außerdem den Kontakt 9 des Motorstromkreises.
-
Das Schaltwerk hat nunmehr die vorgeschriebene Anzahl von Umdrehungen,'
vollführt, und nach der letzten Drehung beim. Rückgang von i auf o seitens der Platte
drückt der auf ihr angebrachte Hebel 15,
der sich beim Rechtsgang der Platte
infolge der angedeuteten Feder an den `festen Anschlag iss angelegt hatte, gegen
denn dreiarmigen Hebel 16, um ihn infolge des ortsfesten Anschlages. 1511 nur vorübergehend
zu verschwenken.
-
Dadurch; wird einerseits die Taste ausgelöst, andererseits ein Dekadenwechsel
wahlweise nach rechts oder links -eingeleitet, wie dies im Nachfolgenden
näher erläutert wird. Unterhalb der Tastenreihe ist die mit den Winkelhebeln: 16
und 17 eine ein Gelenkviereck bildende Schiene 18 angeordnet, die beim Ausschwenken
des dreiarmigen Hebels 16 die jeweils niedergedrückte Taste aufwärts treibt und
zum Einrasten bringt. Zugleich
ist eine durch ein Schaltorgan i9
auf »links, o, rechts« einstellbare Klappe 2o in: ihrer Längsrichtung bewegt worden,
wodurch je nach der Stellung des Schaltorgans i9 die Steuerglieder a bis d, die
in noch. näher erläuterter Weise zurAuswahl kommen, getroffen und verschoben oder
aber auch nicht beeinflußt werden. Eine Verschiebung von cu bedeutet einen einmaligen
Umlauf einer Schrauben spindel 21, hervorgerufen durch Schließung der zwischen ihr
und ihrem Antriebsorgan vorgesehenen Kupplung Zia seitens des Hebels 22 bei gleichzeitigem
Kontaktschluß am Kontakt 9 des Motorstromkreises.
-
Im Gegensatz dazu wird durch Verschiebung der Stange b ein Abheben
einer mit der Schraubenspindel zusammenarbeitenden Schlittentransportmutter 23 veranlaßt.
Im ersten Falle bewegt sich der Zählwerkschlitten motorisch von links nach rechts,
im letzteren Falle, d. h. wenn die Schlitten@-transportmutter 23 von der Schraube
21 abgehoben ist, unter Federwirkung nach links. In; Stellung o des Schalthebels
i9 befindet sich die Schiene 2o in neutraler Lage, in der der Schlitten, bzw. die
seiner Verschiebung dienenden Organe unbeeinflußt bleiben. Dies ist z. B. für die
Durchführung lediglich von Additionen oder Subtraktionen erforderlich:.
-
Nach jeder beendeten Multiplikation mit den Faktoren i bis. 5 wird
also der Schlitten je nach der Stellung des Schalthebels i9 um eine Stelle nach
rechts oder links oder überhaupt nicht geschaltet. Falls eine o im Multiplikator
auftritt, ist die Nulltaste zu drücken, wodurch mittels deren Abschrägung o ebenfalls
der Hebel 16 verschwenkt wird, um dem Schlitten die Bewegungsrichtung links oder
rechts zu erteilen.
-
Handelt es sich darum, den Schlitten: um eine oder mehrere Dekaden
zu verlagern, so werden nicht gezeigte Tasten (je eine für Rechts- oder Linksgang)
niedergedrückt, die mittels der Stangen 24 oder 25 auf die Ansätze d ,
b' der Stangen a
oder b treffen, mit derselben Wirkung, die die Klappe
2o, wie vorher beschrieben, ausübt. Die Anzahl der Schlittenschritte ist dabei abhängig
von der Dauer der auf die beiden Schlittentransporttasten ausgeübten Drücke.
-
Die auslösbare Schlittentransportmutter 23., mit .der der Schlitten
in geeigneter, nicht näher gezeigter Weise in Verbindung steht, ist als zweiarmiger
um 23a verschwenkbarer Hebel ausgebildet, dessen unteres Ende Gewindegänge trägt.
Das obere Ende ist als Schaltorgan 26 ausgebildet, das bei 26a eine Stange 27 gabelförmig
umgreift, die ihrerseits als Schwinge, ebenfalls um 23a verschwenkbar, ortsfest
gelagert ist. Mit ihr läßt sich in jeder beliebigen Schlittenlage die Mutter 23
aus- und einschalten. Um, zu ermöglichen, daß die Mutter beim Linksgang des Schlittens,
während er dem Zuge einer Feder schrittweise folgt, in den geeigneten Gewindegang
der Spindel einrasten kann:, ist eine gezahnte Schiene 28 vorgesehen (s. auch Fig.
3 und q.). Diese wird stets dann aus der Bahn des Schaltgliedes 26 entfernt, wenn
die Spindel durch Auslösen des Kupplungshebels 22 einen Schlittentransport vornimmt.
Mit. dem Riegel 22 steht nämlich durch die Zugstange 29 der um 30a bewegliche Auslösehebel
3o in Verbindung, der mit seinem oberen Ende die auschwenkbare Zahnstange 28 auslöst
(Fig. i und 3).
-
Die vorstehend geschilderten.Arbeitsgänge werden für die Multiplikation
mit den Faktoren i bis 5 bei nach rechts oder links gerichteten Schlittenschritten
benötigt. Anders sind die Vorgänge bei der abgekürzten Multiplikation mit Faktoren6
bis 9 bei ebenfalls beliebigem Dekadenbeginn. Während bei Multiplikationen mit den
Werten i bis 5 der gewählte Stellenschritt dem schrägen nach rechts oder links gerichteten
Untereinanderschreiben beim schriftlichen Rechnen entspricht, das regelmäßige Schritte
nach rechts oder links erfordert, ist beim abgekürzten Verfahren ein Vor- und Rückgang
des Schlittens nötig.
-
Wenn z. B. ein Multiplikanid mit dem Multiplikator 9 multipliziert
wird, zeigen sich laut nachfolgendem Beispiel i bei Rechts- und: Linksgang des Schlittens
die zwei Bilder A und B, die vollständig miteinander übereinstimmen.
Nach den Beispielen .A und B, in. welchen der Multiplikator einstellig ist, ist
die Schlittenlage belanglos, und auch die Richtung, in der multipliziert werden
soll, ohne Bedeutung. Immer muß der Schlitten, weil ja abgekürzt, also zuerst mit
io zu multiplizieren ist, bei Beginn der abgekürzten Multiplikation eine Stelle
höherer Ordnung einnehmen. In dieser ist eine Multiplikation nur mit i durchzuführen,
und hinterher muß der Schlitten die ursprüngliche Dekade, jedoch in: Minuslage,
wieder einnehmen, in der entsprechend dem Komplement subtrahiert wird.
-
Diese Vorgänge werden nachstehend näher beschrieben.
-
Wenn eine der Tasten 6 bis 9, z. B. die Taste 9, niedergedrückt wird,
verschiebt sich die Schiene 3i, welche neben der bereits erwähnten in Fig. i schraffiert
dargestellten Schiene 3 liegt, nach links, um durch den Stift 32 mittels des Hakens
33 den Kupplungshebel 22 auszurücken, wodurch Kontaktschluß am Kontakt 9 sowie eine
Ankupplung der Schraubenspindel 21 an den Kraftantrieb hergestellt wird. Das Drehen
der Schraubenspindel2i verursacht eine Verschiebung des Schlittens, und zwar nach
Beispiel i in die 2. Dekade, nach
Beispiel 2 in die. 3. Dekade.
Bevor eine Schraubendrehung vollendet ist, *verschwenkt der Stift 34 der Kupplung
Zia den Hebel 35, der nur dann; den Stift 36 des Hakens 33 trifft, wenn durch Einr
stellung eines Wertes 6 bis 9 die Schiene 31, wie beschrieben, nach links gezogen
ist. Beim Niederdrücken desß Stiftes 36 .seitens des Hebels 35 wird erstens der
Haken 33 vom =Stift 32 abgehängt, so :daB eine Trennung zwischen. dem Haken 33 b.zw.
dem Kupplungshebel 22 einerseits und der Einstellschiene 31; andererseits vorgenommen
wird, derart, daß nach Vollendung des Schraubenumlaufes. der Kupplungshebel 22 wieder
einfällt und dadurch der Antrieb, der Schraubenspindel wieder unterbrochen wird.
Weil der Stift 36. auf dem Rücken, des Kupplüngshebels.7 des Schaltwerkes liegt,
wird zweitens der Antrieb des Schaltwerkes eingerückt und gleichzeitig der Kontakt
9 geschlossen, und zwar .ebenfalls nur für eine Umdrehung. Auf diese Weise ist nach
einem Schlittenschritt in die nächst höhere Dekade als; bei Beginn der Rechnung
in dieser mit dem Wert: io multipliziert worden.
-
Die Einstellung einer der Tasten: 6 bis 9 bewirkt noch eine weitere
Voreinstellung. Es verschwenkt nämlich der Stift 37 der Schiene 31 den Winkelhebel
38, um den Schaltarm 39 in 63 Bahn des um den Hebel 40 schwingenden Stiftes 41 zu
stellen, wodurch zugleich eine Verbindung mit dem Winkelhebel 42 durch einen gabelförmigen
Ansatz 39b am Schaltarm 39 hergestellt wird.
-
Kurz vor Vollendung einer einmaligen Umdrehung des; Schaltwerkes,
nämlich der Multiplikation mit io, wird durch den Stift 43 der Schaltwerkskupplung
8 der Hebel 40 infolge einer an ihm vorgesehenen Wulst nach. links ausgeschwungen,
=um dadurch erstens die Mutter 23 von der Schraubenspindel 21 durch Zug an der Stange
39 abzuheben; zweitens wird durch den Winkelhebel 42 der T-förmige Hebel :2 ausgelöst,
so daß das Wahlorgan i, dem Zuge der Feder ra folgend" nach rechts -schnellt; drittens.
wirddurch den Druck auf die Stange 6 der Kupplungshebel 7 betätigt, wobei das Wahlorgan,
i bis, zur Beendigung - dier Multiplikation die Mutter ausgelöst sowie Kontakt 9
und die Schaltwerkkupplung8 eingeschaltet hält. Hierbei ist die Bedingung zu erfüllen,
daß während der Multiplikation auch die Schaltstange 39 festgehalten bleibt. Wird*
diess durch. den Hebel 40 nach links der Fig. i gezogen, so fängt sie sich an dem
Haken 44 (Fig. 4) mit ihrem Ansatz 3.9a. In dem Augenblick, in dem die, Mutter 23
von der Schrauben Spindel 21 abgehoben wird, tritt das Schaltende 26 der- Schraubenmutter
in die Verzahnung der .Schiene 45 (s. Figg. z, 3 und 4). Dies bedeutet: Der Schlitten'
ist durch einen: auf ihn einwirkenden Kraftspeicher, i. B, eine Feder, aus der Pluslage
einer 'Stelle höherer Ordnung in die Minuslage 'einer Stelle niedrigerer Ordnung
gesprungen:, in welcher nunmehr die Multiplikation mit den. Komplementwerten (io-i,
io-2 us:w.) vor sich geht.
-
Das beschriebene stets gleiche Spiel tritt immer .ein; ganz unabhängig
von der vorher- bestimmten Schrittrichtung, des: @Schlfttens. Erst nach Beendigang
der Multiplikation mit einer Stelle des Multiplikators entscheidet der vorher auf
links, o oder rechts geschaltete Schalthebel i9 über die einzuschlagende Richtung
der Schlittenschritte, die von den- bereits erwähnten Gliedern 15, 16, 2o u. a.
augewählt und ausgeführt werden.
-
Während der einmaligen Drehung des Schaltwerkes zur Ausführung einer
Multiplikation: mit io, die, wie beschrieben, durch den: Hebel 35 unter Zwischenschaltung
des Stift-es 34 veranlaßt wird, behält die Platte i ihre Ruhelage, weil der T-förmige
Hebel :2 bzw. dessen Nase 2a noch einrastet. Er wird erst in der, beschriebenen
Weise bei der Multiplikation mit den Komplementwerten ausgelöst, worauf die Platte
i nach rechts schnellt, um nunmehr, begrenzt durch eine der Tastern 6 bis 9, im
ein bis vier Schritten durch die Stoßklinke io zurückgestellt zu werden. Dieses
allmähliche Zurückstellern beginnt also immer erst dann, wenn mit den Komplementwerten
multipliziert wird. Dabei ist durch Auslösen des T-förmigen Hebels 2; wenn dessen
Stift 5 nach links schwenkt, die Klinke :4 samt Schiene 3 vermöge des Ansatzes 5
i mitgenommen, um, den Stift i i durch die Abschrägung 4a in den, Wirkungsbereich
der Schaltklinke iü zu stellen,. Die durch Niederdrücken einer der Tasten 6 bis
9 verschobene Schiene 31 stellt durch den dreiarmigen Hebel 46 die Schiene d in
die: Ebene von a, derart, daß. die Schienen a, und, b nebeneinanderliegen.
Hierbei verdrängt ein Lappen 47 der Schiene d die Schiene b, so daß diese ausscheidet
und durch Zug am Ansatz c' an deren Stelle die Schiene c tritt, derart, d'aß ein
Wechsel der Schienen, c und d
stattfindet. Je nach der Schaltung der Klappe
2o bzw. des Hebels i9 wird nunmehr entweder der Kupplungshebel 22 betätigt oder
die Mutter 23 ausgeschieden, was zur Folge hat, daß der Schlitten nach jeder . Teilmultiplikation
nach rechts oder links geschaltet wird.
-
Zunächst sei der Schlittenlinksgang beschrieben. Bei Schaltung des
Hebels i9 auf links. kann, wie geschildert, der Schlitten dem Zuge seiner Feder
nur dann folgen, wenn die' Schiene c, die ja an die Stelle von b getreten ist, von
der Klappe 2o getroffen wird, in welchem Fall der mit ihr verbundene Hebel 52 die
Schlittentransportmutter 23 von der Schraubenspindel 21 abhebt, wobei das Schaltende
26 in der Subtraktionslage der Verzahnung 45 liegt.
-
Es wurde erwähnt, daß die Mutter so lange im abgehobenen Zustande
verharrt, bis der Haken 44 ausgelöst ist, was bei Schaltung links folgendermaßen
vor' sich geht: Nach der, letzten Schaltwerksdrehung,. die ein Komplementwert in
der Subtraktionslage bedingt, und demzufolge nach dem letzten Schritt der Platte
i wird die Stange c in geschilderter Weise verschoben. Mit dieser Stange c steht
der zweiarmige Hebel c' in Verbindung, dem wiederum die Stange 514. angelenkt ist,
deren Ansatz 54' hinter eine Umlappung des Hakens 48 greift (s. Fig. 1, 4, 4a).
Dieser Haken sichert die Lage einer unterhalb der Zahnschiene 45
liegenden
Schiene 53 und damit die Lage der Schiene 45 selbst, derart, daß das in letztere
eingetretene Schaltende 26 der Schlittentransportmutter aufgehalten wird und somit
auch der Schlitten einstweilen der Wirkung seiner Feder nicht folgen kann. Nach
erfolgter Rückstellung der Platte i wird nun der Haken 48 ausgelöst, so daß der
Schlitten samt den Zahnstangen 45 und 53 nach links fährt bis der ortsfeste Anschlag
49 den Weg begrenzt. Er begibt sich am Ende einer Rechnung bei vorbestimmter Richtung
sonach um 11/z Zahn in bezug auf die Zahnstange 28 in die Pluslage einer niedrigeren
Dekade. Auf dem. Wege zum Anschlag 49 löst ein Stift 5o der Schiene 53 den Haken
44 aus, der seinerseits als Verriegelung für die Stange 39 diente, was zur Folge
hat, daß die Stange 39 sich wieder nach rechts bewegt und dadurch die Mutter 23
wieder mit der Schraubenspindel 21 in Eingriff kommt.
-
Bei einer Stellung des Hebels ig auf rechts geht die Multiplikation
mit 9 (io-i) im gleichen Spiel vor sich. Wenn aber die letzte Schaltwerksdrehung
zur Abrechnung des Komplementwerts erledigt ist und die Platte i ihren letzten Schritt
zurücklegt, werden nunmehr die Steuerstangen a und d, die ja, wie erinnerlich, bei
Einstellung von Werten 6 bis 9 durch den Winkelhebel 46 in den Bewegungsbereich
der Klappego gekommen waren, von dieser getroffen. Das bewirkt einerseits einen
Umlauf der Spindel 2ii, da der Kupplungshebel 22 mit der Stange a verbunden ist
und andererseits ein Verschieben; des Steuerhebels d, der mit der Schiene d' in
Verbindung steht. Ein Ansatz 54L an der gelenkig verbundenen Stange 54.9 löst den
Haken; 48 unmittelbar aus, wobei ein Vorsprung 53a der Zahnstange 53 in die Bahn
eines weiteren Ansatzes; der Stange 54a getreten ist, um den unter Wirkung der Schlittenfeder
erfolgenden Schlittenschritt in die Pluslage der niedrigeren Dekade abzufangen,
in welcher nunmehr die Mutter 23 einrastet.
-
Weil zur gleichen Zeit die Schraube 21 ihre Drehung beginnt, wird
der Schlitten -durch diese Drehung in die nächsthöhere Dekade gestellt, worauf die
Rechnung beendet und die Maschine ohne weiteres für eine beliebige andere Aufgabe
vorbereitet ist.
-
Beim Abheben der Mutter 23 von der Spindel 21 legt sich deren Schaltende
in die Verzahnung der Zahnstange 45 und dadurch wird eine Verschiebung des Schlittens
durch die auf ihn einwirkende Feder verhindert.
-
Um dem Schlitten auch in diesem Zustande einen ungehinderten Weg zu
gestatten, nimmt die auf der Zahnstange 53 schwingend angeordnete Zahnstange 45
an; den Schwingbewegungen des Hebels 52 teil. Dieser steht durch die Lenkstange
55 (Fig. 2) mit der Zahnstange 45 in Verbindung, um dann auszuweichen, wenn von
Hand die Links-Taste und mittels der Stange c eine Schlittenverschiebung über mehrere
Stellen hervorgerufen werden soll, die bei schrittweisem Schalten, durch die Zahnstange
28 geregelt wird. Der Deutlichkeit halber sei noch erwähnt, daß die Kupplungen 8
und 21a Eintourenkupplungen beispielsweise, der Klemmrollentype darstellen, die
selbsttätig nach einer Umdrehung die Ankupplung unterbrechen, es sei denn, daß ihre
Kupplungshebe17 bzw. 22 für die Dauer einer Mehrzahl von Umdrehungen, im abgehobenen
Zustand gehalten werden. Dies letztere ist z. B. beim Hebel 7 dann der Fall, wenn
entsprechend der @@'ertigkeit der gedrückten Taste i bis 9, also einer Stelle des
Multiplikators der Multiplikand in das Zählwerk der Maschine hineingedreht wird.
Mehr als eine Umdrehung der Schraubenspin&l a1 ist dann: möglich, wenn der ihr
zugeordnete ILuppluii@gsh ebel22 für Zwecke eines rechtsgängigen Schlittenganges.
durch Druck auf die mit der Stange ,_ verbundene Taste längere Zeit im abgehobenen
Zustand gehalten wird. Die beiden Kupplungsheb-e17 und 22 stehen; unter Federwirkung
je einer nicht gezeigten Feder, die bestrebt sind,, diese Hebel in der in Fig. i
gezeigten Lage zu halten.