DE86609C - - Google Patents

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DE86609C
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pit
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen, welches darin besteht, dafs man Ströme von arsenhaltigem Wasserstoffgas oder irgend einer geeigneten gasförmigen Verbindung desselben, in welcher Arsen gegenwärtig ist, von Zeit zu Zeit durch die Gerbflüssigkeit in der Grube oder dem Gefäfs hindurchleitet, das die zu gerbenden Häute oder Felle enthält. Durch die Wirkung dieser Ströme wird der Gerbprocefs sehr beschleunigt; zu gleicher Zeit werden Ledersorten von besserer Beschaffenheit zu einem wohlfeilen Preis erzeugt.
Das Verfahren ist besonders auf offene Gerbgruben anwendbar, jedoch können die Gruben gewünschtenfalls auch mit Deckeln zum zeitweiligen Abschlufs versehen werden, wenn man beabsichtigt, einen Theil des gebrauchten Wasserstoffgases wieder aufzufangen und in den Gasbehälter für weitere Benutzung zurückzuleiten, anstatt es aus der offenen Grube in die Luft entweichen zu lassen. Das aussetzende (intermittirende) Einströmen des Gases in die Gerbflüssigkeit wird zweckmäfsig durch verstellbare, selbstthätige Vorrichtungen bewerkstelligt. Das Wasserstoffgas wird auf bekannte Weise durch Einwirkung von käuflicher Schwefelsäure auf gewöhnliches Zink oder Eisen erzeugt oder auch dadurch, dafs man Wasserdampf durch eine Retorte hindurchleitet, welche Eisenstücke oder dergl. passendes Material enthält. Wenn man das Wasserstoffgas auf eine dieser Arten erzeugt, so ist in ihm Arsen in Mengen enthalten, die dem vorliegenden Zwecke genügen. Die Erzeugung von Wasserstoffgas auf elektrolytischem Wege ist wegen der höheren Kosten nicht zu empfehlen.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht beispielsweise eine der Ausführungsformen des beschriebenen Verfahrens; sie zeigt einen senkrechten Schnitt durch eine Grube und die dazugehörigen Vorrichtungen.
Das vom Wasserstoffgaserzeuger kommende Rohr A leitet das Gas in den Vorratsbehälter oder Gasometer B; aus diesem wird das Gas durch ein Rohr C in einen kleineren Gasometer D geleitet und von da durch ein Rohr E in den unteren Theil von Gerbgruben F. Die Gruben enthalten die Häute oder Felle, die zweckmäßig von Stangen oder Querstäben G herabhängen. Zur Regelung der Einströmung des Gases sind in den Rohrleitungen A C und E Hähne oder Ventile A1 C1 und E1 vorgesehen.
Im Gasometer B steht das Gas unter einem gewissen Druck, welcher durch die Glocke oder durch eine besondere Belastung derselben erzeugt wird. Aus dem Gasometer B wird Gas in den kleineren Gasometer D abgelassen, dessen Gröfse einer gewissen Anzahl der mit Gas zu speisenden Gerbgruben angepafst sein mag und dessen Glocke entsprechend dem Druck belastet wird, der erforderlich ist, das Gas durch die Flüssigkeit in der Grube oder den Gruben zu treiben, ohne ein Ueberfliefsen oder Ueberspritzen der Flüssigkeit herbeizuführen. Durch die Anwendung des kleinen Gasometers D wird erreicht, dafs das Gas nach den Gerbgruben unter einem gleichmäfsigen
und regulirbaren Druck abfliefst. Für die Ausübung des neuen Verfahrens empfiehlt es sich, eine grofse oder einige "wenige grofse Gerbgruben zu benutzen an Stelle der grofsen Anzahl kleiner Gruben, welche jetzt üblich und wegen des periodischen Versetzens der Häute thatsächlich nöthig sind. Dieses Versetzen wird durch die vorliegende Erfindung überflüssig.
Nachdem der Hahn E1 (oder die Hähne, wenn mehrere Graben benutzt werden) geöffnet ist, fliefst das Gas in den unteren Theil der Grube F, vertheilt sich dort von selbst in einen Satz von Röhren H, die im unteren Theil der Grube angeordnet sind, tritt aus feinen Löchern dieser Röhren aus, zieht dann durch die Zwischenräume zwischen den Häuten aufwärts, dabei die Flüssigkeit in Bewegung bringend, und geht aus der offenen Grube in die Luft über (oder kehrt in den Gasometer B zurück, wenn der Deckel K über die Grube gestülpt und die Glocke des Gasometers B passend entlastet worden ist). Das Wasserstoffgas wird immer nur ι Minute oder einige wenige Minuten lang zugelassen, und zwar nach Pausen von beispielsweise ι bis 4 Stunden; es richtet sich dies nach der Beschaffenheit der Häute und der Sorte des zu erzeugenden Leders. Eine allzu lange oder die fortdauernde Einwirkung des Gases ist nachtheilig und hat die Erzeugung spröden oder harten Leders zur Folge.
In einigen Fällen ist es rathsam, die zeitweilige Einführung des Gases einen oder mehrere Tage zu unterlassen, um zu verhüten, dafs die Narbe der Häute ungehörig hart werde. Die Dauer der Einströmungszeit wird oder kann durch den Apparat selbst geregelt werden , wenn der Inhalt der Gasometer im Verhältnifs zu jenem der Gerbgruben richtig gewählt ist; denn ist das.Ventil oder der Hahn C1, der zwischen den beiden Gasometern angeordnet ist, geschlossen und der Hahn oder die Hähne' J?1 nach der Grube oder den Gruben offen, so fliefst das Gas aus dem Gasometer D nur so lange in die Grube oder Gruben, bis der Kraft, mit der es durch die Flüssigkeit hochsteigt, durch den Widerstand der Flüssigkeit das Gleichgewicht gehalten wird; alsdann hört der weitere Zuflufs von selbst auf. Das Gas wird erst wieder einfliefsen, wenn der Gasometer D aus dem Gasometer B mit so viel neuem Gas gefüllt ist, bis der erforderliche Druck wieder erreicht ist. Das zeitweilige Oeffnen und Schliefsen des Hahnes C1 zwischen den beiden Gasometern B und D kann entweder mit der Hand oder selbstthätig mittelst einer geeigneten Vorrichtung bewerkstelligt werden, z. B. mittelst eines Uhrwerkes oder irgend eines anderen Motors, der eine Welle so treibt, dafs sie sich sehr langsam dreht und mittelst passender Hebedaumen oder anderer Mittel das genannte Ventil C1 nach Ablauf der erforderlichen Pausen während des nöthigen Zeitraumes öffnet und dann sogleich wieder schliefst.
Das Ventil C1. kann auch so gebaut sein, dafs es eine Durchlafsöffnung freigiebt, die so klein ist, dafs zum Wiederfüllen des Gasometers D beispielsweise 1 bis 4 Stunden nöthig sind; hierbei kann die Zeitdauer dadurch bestimmt werden, dafs man die Ventilspindel mit einem sehr feinen Schraubengewinde versieht und ein oder mehrere Male umdreht, z. B. ein Mal, wenn das Ventil so weit geöffnet werden soll, dafs 4 Stunden zum Wiederfüllen nöthig sind, zwei Mal 3 Stunden und so weiter.
Zur Erzielung des beabsichtigten Zweckes können auch irgend welche anderen passenden, selbstwirkenden Mittel benutzt werden. An Stelle des Ventiles C1 oder in Gemeinschaft mit diesem kann zwischen den beiden Gasometern ein selbsttätiges Druckminderungsventil angeordnet werden, um zu verhüten, dafs der Druck in dem Gasometer D über eine festgesetzte Grenze steige. Der Ablafs aus dem Gasometer D nach den Gerbgruben kann dann mit Hülfe von Hähnen oder Ventilen bewerkstelligt werden, die ihre Bewegung durch eine selbstthätige Vorrichtung der oben beschriebenen Art empfangen und entweder alle gleichzeitig, also für alle Gruben oder nach einander, für jede Grube einzeln, geöffnet und geschlossen werden.
Die Einwirkung des Wasserstoffgases hat zur Folge, dafs die zum Gerben von Häuten und Fellen nöthige Zeitdauer in dem Mafse abgekürzt wird, dafs sogar dicke Häute und Felle in einer verhältnifsmäfsig kurzen Zeit gegerbt werden, -während (und dies ist ein sehr wichtiges Moment) die Stärke der Faser, die Güte, die Farbe und das Aussehen des Leders dieselben sind, wie bei dem durch den gewöhnlichen Gerbprocefs von mehrmonatlicher Dauer erzeugten Leder; ferner wird durch den neuen Procefs das sogenannte Versetzen der Häute vermieden, das viel Zeit und Arbeit erheischt, und endlich eine grofse Ersparnifs an Gerbmaterial erzielt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Ein Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen, darin bestehend, dafs man Wasserstoff, in Gegenwart geringer Mengen Arsens, von Zeit zu Zeit durch die Gerbflüssigkeit in der Grube oder dem Gefäfs hindurchgehen läfst, das die zu gerbenden Häute oder Felle enthält.
2. Zur Ausführung des unter 1. beanspruchten Gerbprocesses die Anwendung von Mitteln, welche den Wasserstoff zu selbstthätig geregelten Zeiten in die Gerbgruben oder -gefäfse einlassen.
Zur Ausführung des unter ι. beanspruchten Gerbprocesses ein Apparat, bestehend aus einem Gasometer B und einem Gasometer D, der einerseits durch das mit Hahn oder Ventil C1 versehene Rohr C mit dem Gasometer -B, andererseits durch das mit Hahn oder Ventil E1 versehene Rohr E mit der Grube oder den Gruben in Verbindung steht und dessen Gröfse so gewählt ist, dafs er die zu einer Beschickung oder Ladung der Grube oder Gruben nöthige Menge Gas fafst.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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