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Vorrichtung zum Abbau von insbesondere dünnen, flachgelagerten Flözen
Die Erfindung bezieht sich auf den Abbau voll insbesondere dünnen, flachgelagerten
Kohlenflözen mittels durch ein Zugseil am Kohlenstoß entlang gezogener Schrapperkästen,
bei denen durch an ihnen angebrachte Schneidwerkzeuge die Kohle abgelöst und in
den oben und, unten und an den Stirn-«-änden offenen Kästen gelangt und von einer
in ihnen schwenkbar gelagerten Räumklappe bei der Förderbewegung zur Bandstrecke
mitgenommen wird-.
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Bei Schrapperkästen dieser Art, die eine Länge bis zu 3; m, eine Höhe
von 0,3, bis 0,4 m und eine Breite von 0,7 bis i m aufweisen und in
Abständen von 2,o bis 3@,o m an Kohlenstößen von 2oa m Länge und mehr arbeiten,
bestehen die Schneidwerkzeuge aus festen, an den beiden. Enden der Kästen angebrachten
Schälmessern, von denen das eine bei der Förderbewegung, das andere bei der Fördergegenbewegung
wirksam wird.
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Auch: ist es bekannt, die Schneidwerkzeuge in Form von gestaffelten
Schrämmessern auszubilden, die am Liegenden einen tiefen Schrämschnitt herstellen,
und Barüberliegende Lösewerkzeuge vorzusehen, welche das Lösen und das erleichterte
Niederbrecheü der unterschnittenen Kohle herbeiführen.
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Um auch die Bewegung des Schrapperkastens in Fördergegenrichtung für
die Lösung der Kohle auszunutzen, ist bei schrapperähnlichen Einrichtungen vorgeschlagen
worden, zwei je mit einem Satz
Schneidwerkzeuge verseheneKästenhintereinanderzuschalten
und den einen Kästen mit seinen Schneid-Werkzeugen für die eine Bewegungsrichtung
und den anderen. mit einem entsprechenden Schneidwerkzeug für die andere Bewegungsrichtung
zum Lösen und zum Transport der Kohle in die beiden angeschlossenen Strecken zu
benutzen. In beiden. Strecken sind zu diesem Zweck Streckenfördermittel- od. dgl.
vorgesehen. Um `ferner den jeweils nicht arbeitenden Kasten, der mitgezogen wird:,
auszuschalten, sind besondere Einrichtungen getroffen, um ihn quer zum Kohlenstoß
so zu verstellen, daß die starr an ihm befestigten Schrämwerkzeuge aus der Kohle
heraustreten.
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Um diese Bauart zu vereinfachen; ohne die Schrapperfö.rderung in beiden
Richtungen aufzuheben, wird ein in. einer Richtung fördernder Schrapperkasten mit
den obengenannten Schräm-und Löseschneidwerkzeugen benutzt, wobei gemäß der Erfindung
die Schneidewerkzeuge so umstellbar sind, daß sie auch in der Fördergegenrichtung
wirksam sind und die Förderwand des Schrapperkastens in der Fördergegenrichtung
unwirksam gemacht wird.
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Ein Abbaugerät in Form eines an dem Kohlenstoß entlang gezogenen,
in einer Richtung fördernden und an beiden Enden mit Werkzeugen (Schneiden) zur
Erzeugung eines Schrams einmal am Liegenden und einmal darüber versehenen Schälschrapperkastens,
bei dfem die fördernde Wand des Schrapperkastens in Form einer Klappe in der Fördergegenrichtung
unwirksam gemacht. wird; ist bereits bekannt.
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Durch die genannte Maßnahme wird-erreicht, daß trotz Ausstattung nur
einer der beiden Strecken mit einem Streckenfördermittel durch einen einzigen. Schrapperkasten.
und mit einem einzigen Schneidw:erkzeugsatz sowohl bei der Förderbewegung als auch
bei der Fördergegenbewegung die Kohle gelöst wird, was in Anbetracht der an sich
nicht sehr hohen Schnittleistung des Schrapperbetriebes für die Abbauleistung von
großer Bedeutung ist. Für die Abförderung der gelösten Kohle nach der Strecke genügt
der eine Schrapperkasten, der die bei beiden Bewegungsrichtungen gelöste Kohle auf
einmal mitnimmt.
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Es ist zwar schon bekannt, bei Kohlenhobeln, bei denen die gelöste
Kohle unmittelbar in einen längs des Kohlenstoßes angeordneten Kratzförderer od.
dgl: übergeführt wird, Doppelschneidwerkzeuge vorzusehen, deren- Teile beweglich
an einem Halter gelagert sind und abwechselnd in der einen oder anderen Richtung
wirksam werden. Hierbei tritt aber die obengenannte Aufgabe der Förderung der gelösten
Kohle durch einen einzigen Schrapperkasten ohne Förderband oder Kratzförderer im
Streb nicht auf. Die Anlagekosten für den genannten dbppelt wirkenden Kohlenhobel
sind sehr hoch. Er eignet sich auch nur für bestimmte. Kohlenarten.
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Demgegenüber wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Schrappergerätes
ein Abbaugerät geschaffen,- das infolge seiner Unempfindlichkeit und Betriebssicherheit,
der leichten Bedßenbarkeit und seiner verhältnismäßig niedrigen Anlagekosten in
vielen Fällen, insbesondere bei dünnen, flachgelagerten Flözen, mit großem Vorteil
verwendet werden kann.
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Zur Durchführung des Haupterfindungsgediankens werden in an sich bekannter
Weise die zu mehreren in einer Ebene vorgesehenen plattenförmigen. und in der Tiefe
gestaffelten Schrämmesser schwenkbar am Schrapperkasten gelagert und aus der einen
Schneidstellung in die andere bzw. in eine dazu liegende Leerstellung umgeschwenkt.
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Die Umstellung erfolgt zweckmäßig durch eine in dem Schrapperkasten
verschiebbar gelagerte Steuerstange, an der das Zugseil des Schrapperkastens eingreift,
derart, daß die Schrämmesser mit Zapfen an der der Schneide gegenüberliegenden Seite
in einen Schlitz der Steuerstange eingreifen und sich unter dem Schnittdruck und
dem Zugdruck an Anschlagflächen des Kastens abstützen. Weitere Erfindungsmerkmale.
ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung und den Ansprüchen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i einen Grundriß eines nur in der Fördergegenrichtung schneidenden
Schrämschrappers während der Schrämfahrt, Fig. 2 eine dazugehörige Seitenansicht
im Schnitt nach der Linie II-II der Fig. i, Fig. 3 eine Vorderansicht im Schnitt
nach der Linie III-III der Fig. i, Fig, d; einen Grundriß des gleichen Schrämschrappers
während der Räumfahrt, Fig. 5 eine- dazugehörige Seitenansicht im Schnitt
nach der Linie V-V der Fig. 4, Fig. 6 eine Vorderansicht im Schnitt nach der Linie
VI-VI der Fig.-4, Fig. 7 einen Grundriß eines sowohl in der Förderrichtung als auch
in der Fördergegenrichtung schneidenden Schrämschrappers währende der Fördergegenbewegung,
Fig. 8 eine dazugehörige Seitenansicht im Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig.
7, Fig. 9 eine Vorderansicht im Schnitt nach der Linie IX-IX der Fig. 7, Fig. ioi
einen der Fig. 7 entsprechenden. Grundriß während der Förderbewegung des Schrapperkastens,
Fig. i;i eine dazugehörige Seitenansicht im Schnitt nach der Linie XI-XI der Fig.
i o: und Fig. 12 eine Vorderansicht im Schnitt nach der Linie XII-XII der Fig. i
o:.
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Der Schrapperkasten i besteht aus einem Rahmenwerk von zwei Winkeleisen
2, 3 (Feg. 3) an der Bergeversatzseite, die durch ein Abdeckblech 4; miteinander
verbunden sind, einer Arbeitsleiste 5 und einem Flacheisen 6 an der Kohlenstoßseite,
zwischen denen Stehbolzen 7 (Feg. i) angeordnet sind, und unteren: Ouerblechen 8,
9 (Feg. 2) sowie oberen Oüerblechen 1i, 12. Mit Ausnahme der nach dem Bergeversatz
zeigenden Seitenfläche ist der Schrapperkasten also allseitig- affengehalten. Die
Arbeitsleiste 'S ist mit Ausschnitten 131 (Feg. i, ¢) versehen,
in
welchen auf Zapfen 14 plattenförmige Sch,rämmesser 15 schwenkbar gelagert sind,
die sich in der in Fig. i dargestellten, in den Kohlenstoß 16 einschneidenden Schneidlage
an Anschlagflächen 17 abstützen, während sie in der in Fig. q, dargestellten: Leerstellung
an Anschlagflächen. 18 anliegen. Die Umstellung der Messer, die, wie die Fig.3;
und. 6 zeigen, an ihren Schneiden i9 gestäucht sind und die am Liegenden einen tiefen
Schrämschnitt2i bewirken, erfolgt mittels einer in dem Kasten verschiebbar gelagerten
Steuerstange 22, welche mit Schlitzen 23; über Stifte 2I4, der Schrämmesser greift,
die auf der den Schneiden i9 entgegengesetzten. Seite der Drehzapfen 14 angeordnet
sind. An der Steuerstange 22 greifen die beiden Enden des Zugseiles 25 an, so daß
die Bewegung des Kastens nach beiden Richtungen über die Steuerstange 22, die Schrämmesser
i g und? die Drehzapfen. 14 übermittelt wird. Die Schneiden i9 der Schrämmesser,
von denen auch mehr vorgesehen sein können, sind in. der Schnittiefe um einige Millimeter
gegeneinander versetzt angeordnet, so daß jede Schneide nur eine geringe Zerspanungsarbeit
zu leisten hat und daher auch für tiefere Einschnitte der zur Verfügung stehende
Anpreßdruck ausreicht.
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Um das Niederbrechen. der unterschrämten Kohle zu erleichtern, werden
oberhalb des Schrämschnittes 21 in parallelen, waagerechten Ebenen Löseschnitte
26 (Fig. 3 und, 6) ausgeführt. Die zu diesem Zweck vorgesehenen Lösemesser 27 (Fig.
i und 4) sitzen an einem gemeinsamen. Träger 28, der mittels eines zwischen dem
Ober- und Unterrahmen sich erstreckenden Bolzens 29 schwenkbar gelagert ist. Dieser
Träger greift mit einem mit ihm verbundenen Zapfen 311 in einen Schlitz 3;2 der
Steuerstange 212i ein, so daß "er je nach der Zugrichtung des Seiles 2!5. in die
eine oder andere von. zwei unter einem Winkel von 9o° stehende Richtungen geschwenkt
wird. Mit dem Träger 2:8 ist eine RäumklapPe 3[3, fest verbunden, die an der Schwenkung
des Trägers teilnimmt und die einen schaufelartigen Fortsatz 3,4: aufweist, an den
sich eine pflugscharartig ausgebildete Schrägfläche 35, anschließt.
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Wird der Schrapperkasten in der durch den. Pfeil 36 (Fig. i) bezeichneten
Richtung durch das rechte Ende des Zugseiles 25; bewegt, so werden die Schrämmesser
15 unter Vermittlung der Zapfen 2d. undi der linken Endwandungen der Schlitze 2.3
mit den Anschlagflächen 17 zum Anliegen gebracht, wobei ihre Schneiden i9 sich in
der Schneidstellung befinden. Gleichzeitig damit ist auch der Träger 28 für die
Lösemesser 27 in die Schneidstellung der Lösemesser herumgeschwenkt und die Räumklappe
33 in ihre Freigabestellung bewegt worden. Bei der Bewegung in der Richtung des
Pfeiles 36 werden daher der Schrämschnitt i9 und die Löseschnitte 26 um ein entsprechendes
Stück vertieft, während der Schrapperkasten selbst nebst Räumklappe ohne Beeinflussung
der gebrochenen Kohle an dem Kohlenstoß entlang gleitet. Wird, nachdem der Schrapperkastenzug
an. der Kopfstrecke angekommen ist, seine Bewegung in Richtung des Pfeiles 317 (Fig.
4) durch Angriff des Seiles 25 an dem linken Ende der Steuerstange 22. umgekehrt,
so gelangen die Schrämmesser 151! unter Vermittlung der Zapfen 241 und der rechten
Endwandungen der Schlitze 23 in ihre Leerstellung, und gleichzeitig werden auch
die Lösemesser 27 um 90° in. ihre Leerstellung umgeschwenkt, wobei die Räumklappe
3131 in ihre quer stehende Räum- oder Förderlage gelangt.
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Bei der Bewegung dies Kastens in der Richtung des Pfeiles 37 schaufelt
daher der Vorsprung 34 nebst dem pflugscharartigen Teil 35. die niedergebrochene
Kohle nach dem Inneren des Schrapperkastens und. nimmt sie nach der Förderstrecke
zu mit.
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Das in den Fig.7 bis 12 dargestellte Ausführungsbeispiel ist so eingerichtet,
daß das Einschneiden der Schrämmesser 15 und der Lösemesser 27 auch bei der Bewegung
des Schrapperkastens in der Förderrichtung (Richtung des Pfeiles 3;7, Fig. io) stattfindet.
Zu diesem Zweck sind die Schrämmesser i@5. mit doppelten Schneidkanten i9, i g'
versehen und in der aus dien Fig. 7 und io ersichtlichen Weise dreieckförmig hergestellt,
wobei die Schneidkanten i9 bei der Bewegung des Schrapperkastens in, Fördergegenrichtung
(Pfeil 3.,6) und die Schneidkanten i9' bei der Bewegung in Förderrichtung (Pfeil
317) zur Wirkung kommen. Die Umstellung der Schrämmesser erfolgt in der bei dem
Ausführungsbeispiel der Fig. i bis 6 beschriebenen Weise ebenfalls durch die Steuerstange
22, an welcher das Zugseil 25 an dem einen oder anderen Ende angreift. Auch die
Umschaltung und Anordnung der Lösemesser 27 sowie die Anordnung; Ausbildung und
Umschaltung der Räumklappe 33; entsprechen dem beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Um auch während der Förderbewegung die Löseschnitte weiter zu vertiefen,
ist am linken. Ende ein besonderer Träger 28' für zusätzliche Lösemesser 217' auf
einem Bolzen 29' schwenkbar gelagert, der mittels eines Zapfens 3;i in einen Schlitz
32 der Steuerstange. 22 eingreift. Diese Lösemesser 27' stehen bei der Förderbewegung
(Fig. io) in ihrer Schneidstellung, währende sie bei der Fördergegenbewegung des
Schrapperkastens (Fig.7) aus ihrer Schneidstellung herausgerückt sind.