DE86579A - - Google Patents

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, eine Anzahl von Fernsprechstellen so zu verbinden, dafs jeder Theilnehmer mit den übrigen Stellen sprechen, wie auch über eine diesen Fernsprechstellen gemeinsame Schaltstelle mit dem Vermittlungsamt in Verkehr treten kann.
Von der gemeinsamen Schaltstelle geht dabei nur eine einzige Drahtleitung zum Vermittlungsamt, die sowohl zum Sprechen als. auch zum Umschalten dient.
In der beiliegenden schematischen Zeichnung sind fünf Fernsprechstellen angenommen, A1, A2, A3, At, Ah. Von diesen gehen die Sprechdrähte ^1 bis ab aus, die sich bei bx bis b5 in je zwei Zweige c und d (bezw. C1 bis c5 und d1 bis dh) vertheilen. Die Zweige C1,. bis C5 gehen über das isolirte Gestell B zu je einem kreisförmig angeordneten Metallplättchen e (^e1 bis e5).
Aufserdem befindet sich ' daselbst zwischen ex und e5 noch ein Metallplättchen e0, welches mit der Erde leitend verbunden ist. Vor diesem Plättchen ist eine mit einem Sperrrad verbundene, nicht leitende Scheibe J, die am Rande einen Schleifcontact hat, so angebracht, dafs bei Drehung der Scheibe dieser Schleifcontact der Reihe nach mit jedem der sechs Plättchen e des Gestelles in Berührung kommt. Dieser Contact ist durch g leitend mit dem Draht r verbunden.
Die Zweige d1 bis d5 der Leitungen O1 bis ah enden bei den für gewöhnlich unterbrochenen Stromschlufsstücken Z1 bis Z5, die durch die Elektromagnete D1 bis D5 mit der Leitung / verbunden werden; letztere ist bei ρ an die Hauptleitung L angeschlossen. Die Erregung der Elektromagnete D1 bis D5 geschieht von den Fernsprechstellen aus; von jeder derselben führt eine zweite Drahtleitung Wi1 bis ms über die Stromschlufsstücke M1 bis M5 und die Magnete D zur Erde T. Wenn durch die Anker dieser Elektromagnete D1 die Stromschlufsstücke i an die Leitung / angeschlossen werden, verrichten sie noch zwei weitere Functionen, indem jeder jeweils in Thätigkeit kommende Magnet zu gleicher Zeit bei X1 bis xB die Erdleitung s des Magneten E und auch die vier übrigen Zuleitungen zu den anderen Elektromagneten D unterbricht. In Fig. 1 ist dies schematisch beim Magneten D4 dargestellt, welcher den Anker angezogen hat, dadurch z4 schliefst, die Erdleitung s bei x4 und die Leitungen
bei M1,
MQ, n, unterbricht.
Die Einrichtung dieser zwischen Vermittlungsamt und Fernsprechstelle befindlichen Schaltstelle ist folgende:
Von der Hauptleitung L zweigt, wie schon bemerkt, bei ρ die Leitung /, die zu I1 bis z5 führt, ab. Bei q theilt sich ferner L in zwei Leitungen r und s. Leitung ä geht über den hufeisenförmigen Elektromagneten E zur Erde T, wobei sie die Unterbrechungsstellen ν und X1 bis x5 passirt. Leitung r geht um den hufeisenförmigen Magneten F zum Mittelpunkt des Sperrrades g, durch dieses nach dem Schleifcontact f, nachdem sie vorher den Contact n> passirt hat. Zwischen den beiden Schenkeln der beiden Hufeisenmagnete E und F ist ein Magnet G um eine Achse t beweglich angebracht. Dieser trägt rechts und links zwei Plättchen V1 W1, die abwechselnd die Unterbrechungen w ν der beiden Leitungen s und r
schliefsen. Das Sperrrad g wird durch den mit Abreifsfeder versehenen Hebel H bewegt, der ebenfalls aus einem Stahlmagneten besteht und durch den einen Pol K des Magneten E angezogen wird.
Die Elektromagnete E und F sind so gewickelt, dafs, wenn durch L ein Strom fiiefst, beim Durchgang durch r in dem Schenkel N des Magneten F der Nordpol sich bildet, beim Durchgang durch s der Nordpol von dem Magneten E im Schenkel M ist. Magnet G hat bei h Südpol, bei H1 Nordpol. Magnet H hat bei ο Nord-, bei O1 Südpol. Die normale Stellung des Apparates in der Ruhe ist die, wenn Leitung s bei ν und ebenso bei allen Stromschlufsstücken X1 bis X5 geschlossen ist, so dafs also-der Strom, von L kommend, durch 5 um E herum zur Erde geht. Die Magnete JD1 bis JD5 sind aufser Thätigkeit, also die Contacte Z1 bis Z5 offen, die Leitungen Mz1 bis m5 bei H1 bis H5 geschlossen. Jede Sprechstelle A hat zur Bewegung ihres Magneten D eine eigene Batterie und ist die Einrichtung getroffen, dafs der Hakenumschalter des Sprechapparates beim Aushängen des Hörers die Einschaltung besorgt (Fig. 4 bis 6).
Wenn von einer der Fernsprechstellen das Vermittlungsamt angerufen werden soll, ist der Vorgang beim Gebrauch der Einrichtung folgender:
Der Anrufende nimmt den Hörer, wodurch der Draht m mit der Batterie verbunden wird. Elektromagnet JD wird erregt, Contact i geschlossen, jedoch sämmtliche andere Leitungen m und die Leitung s unterbrochen. Es kann also jetzt kein Anderer seinen Magneten D bewegen und der Weg α d i I L ist für den Rufenden allein offen, der jetzt den Wecker in Bewegung setzt und in üblicher Weise spricht.
Soll dagegen eine der vereinigten Fernsprechstellen, z. B. Av vom Vermittlungsamt angerufen werden, so ist die Wirkungsweise folgende:
Der Beamte setzt vermittelst eines Drückers oder einer dem Zeigertelegraphen ähnlichen Einrichtung das Sperrrad g in Bewegung, bis der Schleifcontact f den Contact e4 berührt. Darauf sendet er einen entgegengesetzten Strom durch L. Dadurch wechselt E seine Pole, es entsteht bei K Nord-, bei M Südpol. Es wird also jetzt H nicht angezogen, dagegen wird der Stahlmagnet G umgestellt, so dafs er bei ν unterbricht und bei w schliefst. Alsdann geht der Strom durch die Leitung r um Magneten F, durch gfet ci a4 und bewegt dort den Wecker. Der Theilnehmer 44 nimmt nun den Hörer ab und der Verkehr findet auf demselben Wege wie im ersteren Falle statt. Nach Schlufs stellt der Beamte an der Vermittlungsstelle den Contact wieder auf e0. .
Wenn die unter einander vereinigten Fernsprechstellen mit einander sprechen wollen, z. B. A1 mit A2, so stellt der Theilnehmer A1 den Schleifcontact f auf e2 ein, jedoch mufs der Anrufende während dieser Zeit seinen Hörer wieder an den Haken gehängt haben, damit der Erdschlufs von 5 nicht unterbrochen ist. Der Verkehr geht alsdann über O1, d1} I1, /, L, r, g, /, e2, c2, cu2 vor sich.
Fig. 4, 5 und 6 zeigen, wie der vom Vermittlungsamt angerufene Theilnehmer nach Beendigung des Gespräches durch Aufhängen seines Hörers zugleich das Schlufszeichen giebt und den Magneten G wieder in die anfängliche Lage bringt, so dafs der Beamte am Vermittlungsamt ohne vorhergehenden Stromwechsel das Steigrad in Bewegung setzen und so f auf e0 -stellen kann.
Bei ι ist die Leitung von der Batterie zu a geschlossen, die Feder 2 hat sich, wie Fig. 4 zeigt, unter den Vorsprung 3 des Hebels Q. geschoben. Sobald der Hörer eingehängt wird, hebt sich der hintere Theil des Hakens und wird zuerst bei 1 die, Leitung m unterbrochen, die Feder 2 drückt den Hebel Q. in die Höhe und dreht ihn um seine Achse, wodurch bei 4 die Leitung α geschlossen wird. Der Strom geht also nun durch α c ef g r, Fig. 1, den Elektromagneten F zur Leitung L, wodurch der Magnet G in seine anfängliche Lage gebracht und zugleich im Vermittlungsamt ein Schlufszeichen gegeben wird. ,Wenn Feder 2 noch höher steigt, wird sie durch den Daumen 5 von dem Vorsprung 3 abgeschoben: Q wird durch die Spiralfeder. 6 heruntergezogen und das Stromschlufsstück bei 4 wieder unterbrochen. Für beide Leitungen α und m genügt eine Batterie.
Die Leitung m kann in der Nähe des Fernsprechers um eine Magnetnadel herumgeführt werden (in der Zeichnnng nicht angegeben), um beim Herunternehmen des Hörers vom Haken durch Ausschlagen anzuzeigen, ob die Leitung frei oder besetzt ist.
Diese Schaltung kann auch dazu verwendet werden, eine Anzahl von Fernsprechstellen nur unter sich zu verbinden. Die Stromunterbrecher , χ und Leitung L fallen fort und s wird direct mit der Erde verbunden. : .·

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Schaltvorrichtung für Fernsprechanlagen, bei welcher eine Anzahl Theilnehmer durch einen einzigen, d. h. gemeinsamen Sprechdraht: und Umschaltedraht, jeder einzelne für sich, -ohne von dem anderen gehört oder unterbrochen zu werden, mit dem Vermittlungsamte und unter sich verkehren kann, dadurch gekennzeichnet, dafs nach Abheben des Hörtelephons durch einen beliebigen Theilnehmer mittelst Localbatterie und einer Leitung m ein Elektro-
    magnet D erregt und vom Anker dieses letzteren ein Contact (i) geschlossen und dadurch die Verbindung mit der Hauptleitung hergestellt wird und gleichzeitig alle übrigen Leitungen der Schaltvorrichtung unterbrochen werden, wobei bei einem Anrufen eines Theilnehmers von der Centrale aus durch Vermittlung einer Umschaltevorrichtung efg H das Vermittlungsamt den gewünschten Contact dadurch herstellen kann, dafs zwei Zuleitungen r und s der Hauptleitung L um je einen bügeiförmigen Elektromagneten E und F gehen, zwischen deren Schenkeln ein Stahlmagnet schwingend angeordnet ist, der bei seiner Bewegung zwei Contacte w und ν abwechselnd schliefst, die entweder dem' Strom gestatten, durch die Leitung r um den Elektromagneten F und durch g zu den Contacten e zu gehen, so dafs der betreffende Theilnehmer mit der anrufenden Station sprechen kann oder dufch die Leitung s um Elektromagnet E zur Erde zu gehen (Ruhestellung des Apparates).
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

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