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Anordnung für den Aufbau von Trägerstromnachrichtengeräten In der
neuzeitlichen Entwicklung von Trägerstromnachrichtengeräten geht das Bestreben in
erster Linie dahin, die verschiedenen übertragungssysteme in ihrem Aufbau so zu
vereinheitlichen, daß für alle Systeme im wesentlichen die gleichen Grundbausteine
Verwendung finden können, um auf diese Weise mit einer möglichst geringen Typenzahl
auszukommen und damit die Fertigung wirtschaftlicher zu gestalten. Ein anderes wichtiges
Problem ist das der Beweglichkeit des übertragungssystems im Betrieb, insbesondere
hinsicht-1ich der Abzweigung von Kanälen und Neubelegung in Zwischenstationen sowie
der Möglichkeit der einfachen Zusammenschaltbarkeit verschiedener Systeme. Um dieses
Ziel zu erreichen, ist beispielsweise bereits vorgeschlagen, Vierdrahtträgerfrequenzübertragungssysteme
so auszubilden, daß das zu übertragende Frequenzband in Teilgruppen unterteilt ist,
die so gewählt sind, daß sie in Frequenzlage und Breite den für die beiden Übertragungseinrichtungen
benutzten Frequenzgruppen eines bereits gebräuchlichen Zweidrahtsystems entsprechen.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die für Vierdrahtsysteme gegebenen vielseitigen
Aufbaumöglichkeiten fast ausschließlich unter Verwendung von Normalteilen der Zweidrahtsysteme
realisiert werden können. Die für den Vierdrahtbetrieb zusätzlich benötigten Teile,
die ebenfalls
aus - Normalelementen bestehen, -sind, dabei konstruktiv
zusammengefaßt und als selbständige Baueinheit getrennt einsetzbar.
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Bei derartig aufgebauten Trägerstromgeräten wird gewöhnlich das Übertragungsband
durch mehrfache Modulation von Grundgruppen einheitlicher-- Frequenzlage, sogenanntes
Vorgruppensystem, gebildet, wobei es sich als zweckmäßig erwiesen hat, die jeweils
zu einer Modulationsstufe gehörenden, als Bausteine ausgebildeten Normalelemente
konstruktiv zu einer Baueinheit zusammenzufassen; wobei diese Baueinheiten, z. B.
Gestelle, untereinander möglichst gleiche Ausmaße aufweisen sollen. Das würde bei
Anwendung auf ein Zweidrahtsystem bedeuten, dali ,zunächst jede Grundgruppe in-
einem Einheitsgestell untergebracht ist. Die Einrichtungen zur Umsetzung dieser
Grund- oder Vorgruppen mögen in einem weiteren gleichartigen Gestell angeordnet'
sein und schließlich der Leitungsverstärker mit den Richtungs- und Trennweichen
ebenfalls in einem besonderen Gestell gleicher Größe: Es ist nun naheliegend, aus
Gründen der Einheitlichkeit auch bei Vierdrahtsystemen das gleiche Aufbauprinzip
anzuwenden. Bei den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten der Vierdrahtsysteme
würde jedoch die Beibehaltung dieses Prinzips bezüglich des Leitungsverstärkersatzes
zu verschiedenen Typen für die obenerwähnte Zusatzeinrichtung führen, da der für
diese Zusatzeinrichtung benötigte Aufwand je nach dem zur Anwendung kommenden System
verschieden groß ist. Nun kann aber der Leitungsverstärkersatz bei Vierdrahtbetrieb
beträchtlich kleiner gehalten werden als bei Zweidrahtbetrieb, so daß hierfür entweder
ein besonderes, wesentlich kleineres Gestell erforderlich würde, was aus Gründen
des Amtsaufbaues und Transportes unerwünscht ist, oder bei Verwendung eines gleichartigen
Gestells wie für die anderen Baueinheiten dieses Gestell sehr schlecht ausgenutzt
wäre.
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Um` diese Nachteile zu vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
diejenigen Baueinheiten, die sowohl beim Aufbau von Zweidraht- als auch beim Aufbau
von Vierdrahtsystemen in gleicher Weise Verwendung finden, nämlich die Geräte der
ersten und- zweiten Modulationsstufe, so auszubilden, daß sie die zur Bildung von
Vierdrahtsystemen gegebenenfalls erforderlichen Zusatzeinrichtungen (Verstärker-Vierdraht@Umsetzer)
mit aufnehmen können. Dadurch wird erreicht, daß zur -Bildung von Vierdrahtsystemen
keine besonderen neuen Typen von Baueinheiten benötigt werden. Zweckmäßig erfolgt
die Unterbringung dieser zusätzlichen Einrichtungen dabei in solchen Baueinheiten,
in denen ein Trägerfrequenzerzeuger vorhanden ist, der die bei Vierdrahtsystemen
für die etwaige Umsetzung des Frequenzbandes benötigte Trägerfrequenz mitzuliefern
vermag, so daß die Zusatzeinrichtung keinen besonderen Trägerfrequenzerzeuger benötigt.
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Das Wesen der Erfindung soll im folgenden an Hand einiger praktischer
Ausführungsbeispielenäher . erläutert werden. Fig. r zeigt schematisch den Aufbau
der Endstelle eines Sechzehnkanal-Zweidraht-Trägerfrequenzübertragungssystems, bei
dem das Übertragungsband dadurch hergestellt wird, daß vier untereinander gleiche
Grundgruppen zu je vier Kanälen und mit gleicher Frequenzlage durch erneute Frequenzumsetzung
in ihre end-.gültige Lage gebracht werden. Die Grundgruppen werden durch eine erste
Modulation der Niederfrequenzkanäle gebildet. Die hierfür erforderlichen Geräte
sind konstruktiv zu einer Baueinheit, Kanalumsetzer genannt, zusammengefaßt. Für
die vier Grundgruppen werden also vier gleiche Baueinheiten benötigt. Die Umsetzung
dieser Vorgruppen erfolgt mit Hilfe von Normalbausteinen, die zu einer weiteren
Baueinheit, dem Vorgruppenumsetzer, zusammengefaßt sind. Schließlich bildet der
Leitungsverstärkersatz mit Verstärker, Weichen und Richtungsumsetzer eine weitere
Baueinheit. Wie aus Fig. x ersichtlich, finden für den Zusammenbau zu Baueinheiten
aus Gründen der Einheitlichkeit untereinander gleich große Gestelle Verwendung.
Die zweckmäßige Zusammenfassung der organisch zusammengehörenden Bausteine zu jeweils
einer Einheit hat naturgemäß zur Folge, daß die Gestelle der verschiedenen Baueinheiten
nicht immer voll ausgenutzt werden. So zeigt der Vorgruppenumsetzer zwei durch Schraffur
gekennzeichnete- Felder, die unbelegt sind. Ebenso zeigt der Leitungsverstärker
ein freies Feld. Es erweist sich aber trotzdem als vorteilhafter, diese unvollkommene
Ausnutzung in Kauf zu nehmen, als etwa eine andere Zusammensetzung zu treffen, die
zwar ein voll ausgenutztes Gestell ergeben würde, jedoch eine andere Gestelltype
erforderlich macht, da dann praktisch bei jedem System neue Typen benötigt würden.
Will man nun das gleiche System im Vierdrahtbetrieb einsetzen, so kann- man zunächst,
wie Fig. a zeigt, wieder die gleichen vier Kanalumsetzer verwenden. Auch der Vorgruppenumsetzer
bleibt der gleiche. Bei Beibehaltung des bei Zweidrahtsystemen verwendeten Aufbausystems
würde jedoch jetzt an die 'Stelle des Leitungsverstärkersatzes für das Zweidrahtsystem
ein Vierdrahtleitungsverstärkersatz treten. Der Aufwand hierfür ist aber so gering,
daß dieser Leitungsverstärkersatz in den freien Feldern des Vorgruppenumsetzers
untergebracht werden kann. Auf diese Weise wird nicht nur das Leitungsverstärkergestell
eingespart, sondern auch die bereits vorhandene Baueinheit voll ausgenutzt. Der
Vierdrahtumsetzer bezieht dabei seinen Träger aus der Trägerfrequenzversorgung des
Vorgruppenumsetzers.
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Das Vorgruppensystem macht eine Vielzahl von Aufbauformen für Vierdrahtsysteme
möglich. Bei allen diesen verschiedenen Systemaufbauformen können stets die gleichen
Bausteine verwendet werden, wobei auch die Zusatzeinrichtungen für den Vierdrahtbetrieb
in jedem Fall in einer vorhandenen Baueinheit für Zweidrahtsysteme Platz finden,
so daß für diese Einrichtungen besondere Baueinheiten nicht erforderlich werden.
Es ist dabei aber nicht notwendig, daß die Unterbringung stets im Vorgruppenumsetzer
bzw. in an sich freien
Feldern einer Baueinheit erfolgt, vielmehr
kann auch ein Kanalumsetzer zur Aufnahme der Zusatzeinrichtungen für Vierdrahtbetrieb
herangezogen werden.
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Ein Beispiel hierfür zeigt Fig. 3. Hier ist der konstruktive Aufbau
eines Vierdrahtsystems schematisch dargestellt, das zweimal sechs Kanäle in der
Frequenzlage o bis 18 kHz aufweist. Zum Aufbau dieses Systems dienen zunächst wieder
zwei Kanalumsetzer der gleichen Art wie bei dem oben beschriebenen Sechzehnkanalsystem.
Jeder dieser Kanalumsetzer enthält demnach eine Grundgruppe von vier Kanälen in
der Frequenzlage 6 bis 18 kHz. In der Figur sind dies die beiden übereinandergezeichneten
Baueinheiten. Diesen beiden Einheiten wird nun eine dritte Einheit zugefügt, in
der die drei untersten Felder entfernt und durch zwei Zweibandgeräte ersetzt sind,
die das Frequenzband o bis 6 kHz belegen. Diese Zweibandgeräte benötigen einen Aufwand,
der es gestattet, sie in den drei frei gewordenen Feldern der sonst unveränderten
Baueinheit unterzubringen. So kann also auch ein in seinem frequenzmäßigen Aufbau
von den einheitlichen Vierkanalgrundgruppen abweichendes System, ohne eine besondere
Bautype zu erfordern, ausschließlich mit einheitlichen Baueinheiten aufgestellt
werden.