-
Verfahren zur Aufbereitung von gediegenen Schwefel enthaltenden Mineralien
Bekanntlich ist es zweckmäßig, die Aufbereitung von gediegenen Schwefel enthaltenden
Mineralien in der Weise vorzunehmen, daß man die Mineralien in Wasser unter Druck
oder in einer Flüssigkeit mit hohem Siedepunkt so weit erhitzt, daß der Schwefel
zum Schmelzen kommt. Nach dem bekannten Verfahren geht man dann weiterhin so vor,
daß man mit Hilfe eines Filters das ganze taube Gestein von dem flüssigen Schwefel
abfiltriert. Das taube Gestein ist teils grobstückig, teils feinkörnig. Besonders
,dann, wenn der feinkörnige Anteil verhältnismäßig groß ist, verhindert dieser beim
Abfiltern eine restlose Gewinnung dies Schwefels. Im Gegenteil, ein großer Teil
des Schwefeln bleibt in dem tauben Gestein zurück. Erfindungsgemäß wird diesem Mangel
nun dadurch abgeholfen, daß der Rohstoff zunächst in der Weise zerlegt wird, daß
man -die größeren tauben Bestandteile von den infolge einer vor'herigeni Zerkleinerung
des Rohstoffes und/oder durch Umrühren des Gemenges beim Schmelzen gebildeten kleinen
Schwefelkugeln und den feinen tauben Bestandteilen abtrennt, worauf in einem. zweiten
Arbeitsgang auch die Absonderung der feinen tauben Bestandteile des Rohstoffes von
dem Schwefel erfolgt. Beim Schmelzen, des Schwefels entstehen infolge -der Oberflächenspannung
bekanntlich kugelförmige Gebilde. Die Größe dieser Gebilde kann man z. B. auf folgende
Weise beeinflussen:
a) Die Schwefelkugeln werden um so. größer,
je geringer der Anteil der Fremdstoffe im Verhältnis zum Schwefel-ist und je größere
Abmessungen diese Fremdstoffe haben. Bei größerem Fremdstoffanteil und kleineren;
Abmessungen der Fremds-toffe werden die Schwefelkugeln dagegen kleiner; b)
-eine der Schmelzung voraufgehende Mahlung oder sonstige Zerkleinerung ,des Erzes
vermindert die : Abmessungen dien Schwefeltropfen bei der Schmelzung; c) die geschmolzenen
Schwefelkugeln, werden um so kleiner, je schneller und unregelmäßiger das Erz bei
der Schmelzung umgerührt wird, und umgekehrt.
-
Man hat es, also ;in der Hand, in dem. ersten Arbeitsgang für,die
Bildung so `kleiner Schwefel= kugeln zu sorgen, -daß diese zusammen mit den feinere
tauben Bestandteilen z..B.. durch,eixe-Sieb hindurchgehen; das die größeren tauben
Bestandteile zurückhält. Die feinen tauben Bestandteile können dann den; Austritt
des Schwefels aus- dem Erz nicht mehr hindern. Die Absonderung der feinen tauben
Bestandteile von dem Schwefel im Verlauf des zweiten Arbeitsganges. kann z. B. in
der Weise erfolgen, daß der Schwefel nach dem Abtrennen der größeren tauben Bestandteile
nochmals ;in einer Flüssigkeit zum Schmelzen und alsdann in. Form, von Teilen größeren
Durchmessers als dem feinen tauben Bestandteil zurr Erstarren gebracht und dann
z. B. ebenfalls mit einem-Sieb von den feinere tauben Bestandteilen getrennt wird:
Die Abtrennung der größeren tauben Bestandteile kann schon innerhalb der heißen
Flüssigkeit erfolgen. Ferner kann die Abscheidung der feinen tauben Bestandteile
nach vorauigegangener Behandlung in: dem ersten: Arbeitsgang durch Anwendung,des
bekannten Schaumschwimmverfahrens (Schaumflotation) vorgenommen werden.
-
Zur Abtrennung können an Stelle von Sieben z. B. Spritzkästen od.
d,-l. Verwendung finden. Nachfolgend. seien nun einige Durchführungsbeispiele für
die beiden Arbeitsgänge des Verfahrens gemäß der Erfindung angegeben. I. Arbeitsgang
Entfernung des groben tauben Gesteins, i. Beispiel: Das Erz wird nach värheriger
Zerkleinerung bis ungefähr auf Nuß:größe ihn Wasser hevter-Drück@öder iiv einer
Flüssigkeit mit -hohem Siedepunkt auf 'eine -Temperatur,- erhitzt, die die Sch@rnelzt,dtnperätürt
des Schwefels übersteigt. Der geschmolzene Schwefel fließt alsdann aus: dem Poren
des Minerals und rrsmmü -_ die Form von kleinen Kugeln an. Die Kleinheit der Kugeln-
ergibt sich äii.s dem geringerü Schwefelanteil- gegenüber dem Anteil an taubern
Gestein und- infolge eines. der Art des Minerals angepäßten genügend kräftigen UmrühIens.
Die Schwefelkugeln erhä'lten auf d'ies@ Weise z. B. ,einer; Durchmesser, :der kleiner
ist -als i mm. De-Heizung -wird. nun eingestellt, wähnend das Umruhren .während
-der Abkühlung bis. zur voltständigen Verfestigung .des Schwefels. fortgesetzt wird.
Von: dem in Kugeln mit einem Durchmesser von weniger als i mm erstarrtere Schwefel
und den ebenfalls kleinen, geringere Abmessungen als r mm aufweisenden, Körnern
des tauben Gestei@ns wenden in -kaltem Zustand die größeren Stücke tauben Gesteins,
die keinen Schwefel. mehr enthalten, z. B. durch ein Sieb oder .auf andere Weise
abgetrennt.
-
z. Beispiel: Das Erz wird nach vorheriger Zerkleinerung bist ungefähr
auf Nußgröße in einer Flüssigkeit mit einem den Schmelzpunkt des Schwefels übersteigenden
Siedepunkt erhitzt. Innerhalb dieser Flüssigkeit wird das Mineral einer Siebung
mit Hilfe eines Siebes unterworfen, das z. B. Öffnungen von ungefähr i mm Durchmesser
hat. Durch dieses Sieb gehen die Teile des tauben Gesteins, die kleiner sind als
i mm, hindurch, ebenso wie der- gesamte geschmolzene Schwefel, der nach 'Freiwerden
der 'Zwischenräume zwischen den größeren Stücken tauben Gesteins austreten kann.
Auf dem Sieb bleiben alle größeren Stücke tauben Gesteins, die nun keinen Schwefel
mehr enthalten, zurück: II. Arbeitsgang Entfernung des feinen tauben Gesteins i.
Beispiel: Das im ersten Arbeitsgang auf die eine oder andere Weise ,gewonnene Gemisch
aus Schwefel und feinem, taubem Gestein wird gegebenenfalls zunächst gewaschen,
urn das sehr feine Gesbeinspuliver zu entfennen, das ebenfalls nicht Schwefel in
beachtlicher Menge enthält, und alsdann erneute :in einer Flüssigkeit zum Schmelzen
gebracht. Nach der Schmelzung läßt mann das: Ganze in- Ruhe öder unter langsamem,
und regelmäßigem Rühren abkühlen.. Der durch die frühere Entfernung des groben tauben.Gesteins
stark angereicherte Schwefel -bildet dabei auch infolge des langsamen Umrührene
bzw. dies Verzichts sogar auf dieses kugelförmige Körper von einem Durchmesser,
der den Durchmesser der feinen tauben Gesteinsstoffe übersteigt. Ire der Form dieser
Kugeln kommt der - Schwefel zum Erstarren, und er kann nun: selbst von :denn feineren
tauben- Gesteinsstoffen durch Siebung im kalten Zustand oder auf andere Weise mit
Leichtigkeit getrennt werden. Auf diese Weise erhält man: die Gesamtheit des. Schwefels.
-
_ z. Beispiel: An Stelle der Behandlung nach dien vorstehenden Beispiel
i kann: im Anschluß an die voraufgegangene Behandlung desi Schwefelerzes im Arbeitsgang
I mach Beispiel i oder 2 als Arbeitsgang II eia an sich bekanntes Schaumschwimmverfahren
treten, durch das. die feinen tauben Bestandteile abgetrennt wer--den.-