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Verfahren zur ammoniakalischen Kupferlaugung Die Erfindung bezieht
sich auf die Extraktion von Kupfer aus Erzen und sonstigen kupferhaltigen Stoffen
mittels eines ammoniakalischen Lösungsmittels, beispielsweise einer Lösung von Cupriammoniumcarbonat.
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Das einzige bisher bekannte Verfahren, bei dem dieses Lösungsmittel
zur Extraktion von Kupfer benutzt wird, ist die Percolationslaugung, die jedoch
nur bei grobem Gut angewendet werden kann, d. h. das Gut muß sandige Beschaffenheit
haben. Das Vorhandensein von Schlämmen in diesem Gut stört ernstlich den Erfolg
der Percolationslaugung. Infolgedessen wird beim Zerkleinern des Erzes die größte
Sorgfalt darauf verwendet, möglichst wenig Schlamm zu erzeugen, und es ist bisher
feste Regel gewesen, den Schlamm von dem Sand zu trennen, bevor der letztere der
Einwirkung des ammoniakalischen Lösungsmittels unterworfen wird.
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Der so abgeschiedene Schlamm stellt entweder ein Abfallprodukt dar,
oder falls er zur Gewinnung seines Kupfergehalts behandelt wird, ist das Behandlungsverfahren
ein anderes als das Ammoniaklöseverfahren.
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Wo man bisher das Ammoniaklöseverfahren angewendet hat, wurde der
abgeschiedene Schlamm durch Schaumschwimmverfahren konzentriert und darauf geschmolzen.
Diese Behandlung ist aber überhaupt nur möglich, wenn das Kupfer in dem Erz sich
in metallischem Zustand befindet. An anderer Stelle «erden diese Schlämme vorläufig
unbearbeitet auf Haufen gestürzt, um später bei Auffindung eines geeigneten Verfahrens
aufgearbeitet zu werden; ein solches Verfahren ist jedoch bisher nicht bekannt geworden.
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Dasselbe Grundprinzip wird beim Laugen von Kupfererzen mit anderen
Lösungsmitteln als Ammoniak angewendet. In den Hütten, die heute Säurelaugung zur
Gewinnung von Kupfer anwenden, ist der Gehalt an Schlamm in dem von der Grube gelieferten
Erz nur niedrig, und größte Sorgfalt wird angewendet, um den Gehalt an Schlamm während
der endgültigen Zerkleinerung des Erzes so wenig wie möglich zu vergrößern. Das
zerkleinerte Erz wird in Laugegefäße ohne Abscheidung des - Schlamms eingebracht,
aber weil Schlamm, wenn auch nur in verhältnismäßig geringer Menge, vorhanden ist,
wird Aufwärtspercolation angewendet. Diese Aufwärtspercolation hat das Bestreben,
den Schlamm aus der Erzmasse zu entfernen, und die angereicherte Flüssigkeit, die
diesen ausgeschiedenen Schlamm mitführt, wird in Absitzgefäße geleitet. In diesen
Gefäßen werden die Festteile absitzen gelassen; die klare kupferhaltige Lösung wird
dekantiert und gefällt, während der in den Absitzgefäßen zurückbleibende Schlamm
als Abfall auf die Halde gepumpt wird.
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Die Peicolationslaugung ist nicht nur zur Behandlung von Schlämmen
unbrauchbar, sondern erfordert auch eine größere Betriebsanlage
und
gibt den Ursprung .zu Betriebsschwierigkeiten und Verlusten infolge der Verflüchtigung
des Ammoniaks aus den ausgedehnten Erzoberflächen, welche in genügender Weise schwer
einzuschließen sind.
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Andererseits sind Schlämmungsverfahren, z. B. die Laugung der Schlämme
in einer Filterpresse,'zur Behandlung von Zink und Golderzschlämmen benutzt worden,
aber diese Verfahren sind nicht auf Kupfererzschlämme angewendet worden, wahrscheinlich,
weil die Flüssigkeit des Ammoniaklösungsmittels in solchem Maße verdünnt würde,
daß die Kosten der darauffolgenden Erhitzung, durch die das Kupfer aus der angereicherten
Lösung gewonnen wird, in unzulässiger Weise gesteigert worden wären.
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Das Verfahren gemäß. der Erfindung besteht in der Behandlnug von Kupfererzen
nach der Ammoniaklösungsmethode, welche mit einer Vorrichtung von gedrängter Bauart
ausgeführt werden kann, wobei die Lauge weder der Luft ausgesetzt wird, noch eine
unzulässige Verdünnung erfährt.
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Gemäß der Erfindung wird das kupferhaltige Material durch Naßmahlung
in einen Schlamm übergeführt, d. h. eine zerkleinerte Masse, deren größter Teil
durch ein Sieb von 2oö Maschen englisch (etwa 5 840 Maschen auf den Quadratzentimeter)
hindurchgehen kann.
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Der Schlamm wird dann entwässert, was zweckmäßig durch Filtration
geschieht. Ebenso wird vorzugsweise Luft durch den Filterkuchen hindurchgepreßt.
Der entwässerte Schlamm, der nicht mehr als 2o"[, Wasser enthält, wird dann mittel
eines geeigneten ammoniakalischen Lösungsmittels, beispielsweise mittels einer Lösung
von Cupriammoniumcarbonat, unter Druck in einer Filterpresse behandelt, die einen
Teil eines geschlossenen Systems bildet.
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Bei diesem Verfahren wird der Lösungs---organg unter Druck ausgeführt,
wodurch im allgemeinen eine bessere Extraktion erhalten wird. Außerdem ist der Ammoniakverlust
auf ein Mindestmaß zurückgeführt, weil die Lösung eingeschlossen bleibt.
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Nachdem die Auslaugung vollendet ist, wird der Rückstand der Lösung
verdrängt, was beispielsweise durch Preßluft oder eine Waschung oder beides geschehen
kann, und der Filterkuchen wird dann mit Wasserdampf behandelt, um den Ammoniakrückstand
abzutreiben. Der ausgelaugte Kuchen wird dann entfernt, und das angereicherte Filtrat
wird zwecks Gewinnung des Kupfergehalts durch irgendein geeignetes Verfahren, wie
beispielsweise Erhitzen, behandelt, wodurch das Kupfer gefällt wird.